Interessante Sendungen und Links

  • Der Typ, der Wisecrack gemacht hat, mit "Philosophie von ...[dies und das]" hat nie eine Philosophie klasse besucht. Er hat ein Abschluss in irgendwieso Film und Editing. Er beschreibt sich selbst als eher so 9 to 5 - Arbeiter und erzählt über seinen Charakter, den er in diesem Channel aufgebaut hat und die Werbung für die er auch diesen Charakter aufgebaut hat.


  • Morality itself is not an end to itself. It's instrumental to people living in hundred years from now. Or 500 years from now. It's only justifiable if you actually think that it will lead to people or increase the probability of people being around in that timeframe. And a lot of people don't actually don't believe that. At least not actively. Most people don't believe that they can afford to act on such a model. Basically what happens in the US is as I think that the healthcare system is for a lot of people no longer sustainable. Which means that if they need the help of the healthcare system they are often not able to afford it. And when they can not help it they are often going bankrupt. It's I think the leading cause of personal bankruptcy is the healthcare system. And that would not be necessary. It's not because people are consuming more and more medical services and are achieving a much much longer life as a result. That's not actually the story that is happening. Because you can compare it to other countries. And life expectancy in the US is currently not increasing and it is not as high as in all the other industrialized countries. Some industrialized countries are doing better with a much cheaper healthcare system. And what you can see is for instance administrative bloat. The healthcare system has, maybe to some degree deliberately, set up as job placement program to allow people to continue living in middleclass existence despite not having useful use case in productivity. So they are being paid to push paper around. And the number of administrator in the healthcare system has been increasing much faster than the number of partitioners (oder practitioners? glaub er meint participants). And this is something that you have to pay for. And also the revenues that are being generated in the healthcare system are relatively large and somebody has to pay for them. And the result why they are so large is because market mechanisms are not working. The FDA is largely not protecting people from malpractice of healthcare providers. The FDA is protecting healthcare providers from competition.

    So this is a thing that has to do with values. And this is not because people are malicious on all levels. It's because they are not incentivized to act on a greater whole on this idea that you treat somebody who comes to you as a patient like you would treat a family member.

    [...]

    Do we live in a society that is ever correcting. Do we observe that our models of what we are doing are predictive of the future and when they are not we improve them. Our laws adjudicated with clauses that you put into every law "what is meant to be achieved by that law" and the law will be automatically repealed if it is not achieving that.

    ....

  • Frau Günther (Ex-Stichwortgeberin und Belehrungsempfängerin des Diplomsoziologen, Jugendaktivisten und selbstgefühlten Podcastpioniers S. Schulz) hat ein sehr interessantes Gespräch über Lobbyismus mit dem PARTEI-Politiker Marco Bülow geführt:

    Einmischen podcast: Im Lobbyland mit den Selbstgerechten unterwegs

    (Triggerwarning: Der zweite Teil, in dem sich Frau Günther und ihr Kollege eher kritisch mit dem neuesten literarischen Werk der Genossin Wagenknecht auseinandersetzen, könnte Teile der Forumsbevölkerung verunsichern.)

  • Manchmal schreibt sie tatsächlich was kluges:

    Bundestagswahlkampf - Ideologen, das sind immer die anderen

    Laschet redet gern von »Ideologie«, wenn er linke Ideen meint. Dabei sind doch alle aktuellen Diskussionen über die Pandemie, über Klima- oder Migrationspolitik ideologisch geprägt.

    [...] Wenn der Begriff Ideologie fällt, ist damit meist so etwas wie Dogmatismus gemeint. Das ist schade, denn »Ideologie« ist eigentlich ein Begriff, mit dem man viel anfangen könnte, wenn man ihn so gebrauchen würde, wie die Kritische Theorie ihn auf Marx aufbauend verwendet hat: Bei Adorno ist Ideologie »objektiv notwendiges und zugleich falsches Bewusstsein, ... Verschränkung des Wahren und Unwahren«. Also nicht einfach eine falsche Weltsicht, die sich mit ein paar Fakten gerade biegen ließe, sondern eine Weltsicht, die für diejenigen, die sie haben, durchaus irgendwie funktioniert und die sich aus den Verhältnissen ergibt, in denen Menschen leben.

    Alle aktuellen Diskussionen über die Pandemie, über Klima- oder Migrationspolitik, über Streiks und Lohnerhöhungen, über Bildung und Gesundheitsversorgung sind Diskussionen, die von Ideologien geprägt sind. In all diesen Debatten geht es immer wieder darum, ob die vorherrschende bürgerliche, kapitalistische, rassistische und sexistische Weltsicht, an die wir alle uns auf irgendeine Art mindestens gewöhnt haben, dem guten Leben für alle nicht doch irgendwie im Wege steht. Dass man Ideologie bei anderen feststellt, heißt nicht, dass man selbst keine hat. Man müsste sich aber weniger mit Symboldebatten über Currywurst und Lastenfahrräder aufhalten, wenn man die dahinter liegenden Ängste vor bestimmten Entwicklungen und Idealvorstellungen einer Gesellschaft expliziter benennen würde. Oder anders gesagt: Wenn den Leuten klarer wäre, dass ihre Weltsicht nicht neutral ist, sondern aus den Verhältnissen entstanden ist, in denen sie leben, könnte man besser darüber sprechen, wie man die Verhältnisse zum Guten ändern will. Dann wäre auch der Wahlkampf vielleicht weniger peinlich.

  • Bananenrepublik Deutschland #3

    CumEx Files: Scholz, Kubicki, Merz: Die Rolle der Spitzenpolitiker bei Cum Ex

    An einer ernsthaften Aufbereitung des Steuerskandals scheinen CDU, SPD und FDP wenig Interesse zu haben. Das könnte auch mit einem Glaubwürdigkeitsproblem ihrer Vertreter zu tun haben


    [...] Viele deutsche Politiker scheinen wenig Interesse an einer tiefschürfenden Debatte zu Verantwortlichkeiten und Lösungen zu haben, wie die Aktuelle Stunde im Bundestag gestern verdeutlichte.

    Gleich drei Spitzenpolitiker von drei Parteien haben ein massives Glaubwürdigkeitsproblem, wenn es um eine ehrliche und ernsthafte Aufarbeitung des Steuerskandals geht: Der stellvertretende Bundestagspräsident, der Bundesfinanzminister und ein Anwärter auf den Parteivorsitz der größten Partei Deutschlands.

    Wolfgang Kubicki, FDP

    Die Farce begann damit, dass ausgerechnet Wolfgang Kubicki die Sitzung leitete – der Mann mit dem größtmöglichen Interessenkonflikt bei dem Thema. Kubicki ist stellvertretender Chef der FDP-Fraktion, Vize-Bundestagspräsident – und Anwalt von Hanno Berger, einem der Hauptangeklagten in den Fällen, um die es hier geht. Er vertritt also einerseits das Volk, das um Milliarden beraubt wurde und andererseits den wichtigsten deutschen Strippenzieher des Raubzugs.[...]

    Für den werden Armin oder Olaf sicher auch noch ein kleines Eckchen auf der Regierungsbank frei machen.

  • https://www.spiegel.de/kultur/…e1-43f8-b984-1dc5a9ef39fd


    der artikel kratzt für mich an der oberfläche eines dunklen flecks des kapitalismus. dieser versucht aus seiner inneren logik heraus allem einen wert zuzumessen, ist dabei aber ziemlich blind für das was die autorin moralische verletzungen nennt. weil man denen nur schwer einen wert zumessen kann, vor allem keinen finanziellen. gleichzeitig würde ich mal behaupten wollen, dass der kapitalismus in manchen bereichen wie zb der pflege sogar dafür sorgt, dass moralische verletzungen zunehmen. sei es durch standartisierte arbeitsschritte, damit man alles dokumentieren und abrechnen kann, effizienzsteigerung zur profitmaximierung der trägerkonzerne/einsparung bei krankenkassen etc. und das ist ein bereich, wo diese entwicklung und diese beobachtung relativ offensichtlich ist und auch oft angeprangert wird, ich glaube aber dass es diese fälle in nahezu allen bereichen des lebens gibt, der kapitalismus macht das ständig und in eigentlich allen bereichen. da kommt man dann sehr schnell wieder zur debatte, dass in einem sozialistischen system der materielle wohlstand vielleicht geringer sein mag, die zufriedenheit und glücklichkeit der bevölkerung aber trotzdem höher. und ich meine selbst wenn man jetzt am kapitalistischen system festhalten will, was würde dagegen sprechen sowas mit in die ganz große rechnung mit einzupreisen? warum soll sowas keine berechtigung haben? wieso muss ich jemand schmerzensgeld und ggf schadensersatz zahlen, wenn ich ihm ein blaues auge verpasse, aber nichts wenn ich ihm seelischen schaden zuführe? erst recht wenn dieser systemisch ist?

  • Genialer Artikel:


    https://www.theguardian.com/en…7u4LR3rSaOWI3b9dBYo8bAXSM


    A handful of powerful companies control the majority market share of almost 80% of dozens of grocery items bought regularly by ordinary Americans, new analysis reveals.

    A joint investigation by the Guardian and Food and Water Watch found that consumer choice is largely an illusion – despite supermarket shelves and fridges brimming with different brands.

    In fact, a few powerful transnational companies dominate every link of the food supply chain: from seeds and fertilizers to slaughterhouses and supermarkets to cereals and beers.

    The size, power and profits of these mega companies have expanded thanks to political lobbying and weak regulation which enabled a wave of unchecked mergers and acquisitions. This matters because the size and influence of these mega-companies enables them to largely dictate what America’s 2 million farmers grow and how much they are paid, as well as what consumers eat and how much our groceries cost.

    ...

  • nochmal was vom teufel himself. Ka wie so der Gast eingeordnet wird, aber bei den angesprochenen Themen geh ich mal davon aus, dass er ganz weit im Abseits steht und mindestens mal Potential zu Persona non grata hat. Nicht nur redet er mit dem Teufel, er redet dann auch noch über sowas wie das "angebliche" gender pay gap



    ps: ach und über die Auswüchse und mögliche Ursachen von woke und so. Spätestens da müsste er für euch, ungeachtet aller Inhalte, zum Todfeind werden.

  • Das Ortskräfte-Debakel hat im Innenministerium seinen Ursprung

    Über die migrationspolitische Blockadehaltung des Bundesministeriums des Inneren und seine Gründe

    [...] Die lange Geschichte dieser Sicht des Innenministeriums auf Zuwanderung wurde von Karen Schönwälder (2001) analysiert. Sie wurde nicht von allen Ministerien geteilt. Vor allem das Wirtschaftsministerium trat als Gegenspieler des Innenministeriums auf. Während ersteres immer die Frage des Arbeitsmarktes im Fokus hatte und kulturelle Differenzen für allenfalls sekundär hielt, wurde vom Innenministerium die Frage der Andersartigkeit des Anderen (Schmitt) als Risiko thematisiert. Anders formuliert: Während das Wirtschafts- und Arbeitsministerium die strukturelle Integration im Auge hatte, war für das Innenministerium immer die kulturelle Integration das Thema.

    Dabei spielte in der Geschichte der Bundesrepublik immer eine andere Gruppe die Rolle der besonders problematisch Anderen, von denen die Gefahr ausging: In den fünfziger Jahren waren es die Displaced Persons (oft auch Juden!), dann die Südosteuropäer (Roma!) und auch Italiener („Kommunisten“!). Ihnen folgten in den sechziger Jahren (offenbar ausgelöst durch die Anwerbung von indischen und indonesischen Krankenschwestern) die „Afrikaner und Asiaten“ mit ihren „unverträgliche(n) Mentalitäten, Weltanschauungen, Lebens- und Arbeitsgewohnheiten“ (Schönwälder 2001:262). Seit der Jahrtausendwende besetzt der Islam die Kategorie des signifikanten Anderen, in dem die größte Bedrohung der öffentlichen Ordnung gesehen wurde. Seit damals ist die Einwanderung aus den Ländern mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung das Thema. [...]

    Die Identifikation von „negativen Entwicklungen“ erfolgt im innenpolitischen Alltagsgeschäft nicht etwa auf der Basis wissenschaftlicher Evaluationen z.B. von Integrationsprozessen, sondern über Medienblasen. Mit diesen wird tatsächlich das Ministerium vor sich hergetrieben. Die Forderung „etwas zu machen“ wird in der Öffentlichkeit erhoben und fließt über parlamentarische Anfragen oder auch Parteitagsbeschlüsse in den politischen Prozess ein.

    Dabei ist deutlich, dass das Ministerium auch dann auf „negative Entwicklungen“ reagiert, wenn es es besser weiß. Das Ministerium kann dann dem „Druck der öffentlichen Meinung“ nicht standhalten, und der Minister „knickt dann ein“. Das Problem eines derartigen Einknickens besteht darin, dass damit der medialen Skandalisierung von Staats wegen Recht gegeben wird.

    Das Innenministerium ist nicht kritikresistent, sondern viel zu offen für Kritik. Zumindest wenn sie von rechts kommt. Es ist nämlich eine Asymmetrie zu beobachten. Die Thematisierung von Gewalt durch Muslime wird weit sensibler registriert als die Gewalt an Muslimen. Hier kommt meines Erachtens die Grundausrichtung des Ministeriums zum Tragen. Wenn in der Öffentlichkeit Themen skandalisiert werden, die auch im Ministerium als problematisch erachtet werden, wird oft bemerkenswert bereitwillig nachgegeben, während es bei Skandalisierungen von links einen gewissen Widerstand gibt. Nicht selten wird eine öffentliche Skandalisierung auch als Möglichkeitsfenster gesehen, um bestimmte Maßnahmen durchzusetzen. De Maizière schreibt, wie er die Kölner Silvesternacht benutzen konnte, um eine Verschärfung des Ausweisungsrechts für verurteilte Ausländer durchzusetzen (69).[...]

    Und an solchen "Medienblasen" und öffentichen Skandalisierungen ist dann ja auch der deutsche Wertejournalismus beteiligt, der sich dann hinterher beim Minister den O-ton abholt, der die Skandalisierung legitimiert.


    Politisch-Mediales Perpetuum Mobile...

  • Wurde Tom Nicholas hier eigentlich schon einmal eingeführt? Ich finde seinen Youtube Channel echt sehr unterhaltsam und interessant - seine Einlassungen zu Jordan Peterson bzgl. Orson Wells "1984" und Elon Musks Idiotie resoniert auch gut mit meiner vorherigen Meinung und diversifiziert sie weiter, bzw. gibt ihr etwas mehr Tiefe. Hier der Clip ist etwas kürzer und wäre vielleicht was für Wolfgang und Stefan - das sind nämlich verfluchte Generation-X-Zentristen, wobei der eine 'nen Generationenkonflikt aufmachen und Teil des Problems sind (clickbait and trigger intended) :



    Wie gesagt, das Jordan Peterson Video und das über Musk kann ich auch empfehlen, allerdings auch das zur Cancel Culture. Und der britische Akzent lässt ihn natürlich seriöser wirken als jeden Ami ;)

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