Interessante Sendungen und Links

  • Döpfner-Debatte: Die Deutschen und das Gesochs

    Alle reden darüber, wie der Springer-Verleger auf die Ostdeutschen schaut. Dass sich keiner über dessen Herabwürdigung der Muslime aufregt, macht unsere Autorin fassungslos.


    Das Wort Gesocks schreibt sich mit ck und kommt wahrscheinlich vom veralteten Verb „socken“ für davonlaufen, weggehen. Herumziehendes Pack also. Für Mathias Döpfner dürften das Neuigkeiten sein. „free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs“ lautet eine der privaten Nachrichten aus der Feder des Springer-Vorstandschefs, die von der Zeit veröffentlicht wurden. Was er da sagt, weiß er natürlich ganz genau. Der Duden definiert den Begriff als „Gruppe von Menschen, die als minderwertig betrachtet und daher verachtet oder abgelehnt wird“. Mathias Döpfner verachtet viele Gruppen. Die öffentliche Debatte konzentriert sich auf genau eine.[...]

    Dass eine Gruppe ausschließlich aus Kommunisten und Faschisten besteht, ist eine politische Einschätzung. Sie ist natürlich grob falsch und zeigt ein erhebliches Maß westdeutscher Blödheit. Man soll sie Döpfner und seinem Konzern mit Fug und Recht um die Ohren hauen. Aber so beleidigend sie sich anfühlen mag, die Aussage entwürdigt nicht, sie stellt nicht die Gleichwertigkeit des Gegenübers als Mensch infrage. Woher also dieses Missverhältnis in den Reaktionen? Wo sind die Anfragen an den Zentralrat der Muslime zu ihrer Herabwürdigung durch den wichtigsten Medienboss des Landes? Wieso schafft es der „Gesochs“-Satz nicht einmal bei linken Zeitungen in die Schlagzeilen? Wie kann es sein, dass Schirdewan nicht einfällt, die fünfeinhalb Millionen Muslime in Deutschland ebenso zum Boykott aufzurufen wie die Ostdeutschen?

    Die Antwort ist so simpel wie schmerzhaft. In jeder Gesellschaft gibt es eine Dominanzgruppe und mehrere Randgruppen. Das muss nicht heißen, dass es den Randgruppen schlecht geht, dass sie weniger Rechte haben oder sonstwie deklassiert sind. In guten Zeiten werden sie als Bereicherung empfunden. Man nennt sie dann Mitbürger und denkt gar nicht darüber nach, was da eigentlich der Unterschied zum Bürger ist. Der tritt polternd und hässlich zutage, wenn die guten Zeiten vorbei sind. Wenn sich die Dominanzgruppe überrannt fühlt. Oder wenn ein gemeinsamer Feind her muss, weil es eine Wahl zu gewinnen oder eine Zeitung zu verkaufen gibt. Wenn es darum geht, Straftäter zu identifizieren, deren Pässe zwar so deutsch sind wie die eigenen, deren Deutschsein einem aber nicht recht einleuchten will. Oder einfach nur, weil man gerade dermaßen mit der eigenen Vergangenheitsbewältigung beschäftigt ist, dass die Entmenschlichung einer ganzen Religionsgemeinschaft zur Randnotiz wird.

  • Ich finde das Wort "Gierflation" sollten wir hier auch einführen, auf die Gier der Unternehmen kann man garnicht oft genug hinweisen.

    Die Preistreiber

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    Kürzlich haben EZB-Ökonomen in einem Blogbeitrag  nachgelegt und vorgerechnet, dass die Firmen 2022 mehr zur Verselbständigung der Inflation in der Eurozone beigetragen hätten als die Lohnforderungen von Beschäftigten und Gewerkschaften – ein klarer Trendbruch gegenüber den vergangenen anderthalb Jahrzehnten.

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    In jedem Fall gehen die üblichen Warnungen vor einer "Lohn-Preis-Spirale" an der Realität vorbei. In Wirklichkeit erleben wir in der Eurozone eine Preis-Lohn-Spirale: Die Firmen erhöhen Preise (und Gewinne); mit Zeitverzögerung versuchen Beschäftigte und Gewerkschaften, den Kaufkraftschwund zu stoppen, was ihnen bislang nicht gelungen ist.

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    In den USA kursiert schon seit einiger Zeit der Vorwurf der "Greedflation" (Gierflation).

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  • Coole urbane (zugegeben Rück-) Wandlung:


  • Also das konnte ich nicht glauben also habe ich auch mal wemirstyle OSINT betrieben.

    Die Kirche auf dem Foto ist unten rechts im Bild. Das schöne Foto ist wahrscheinlich von unter der Brücke aufgenommen, da die Brücke im Bild fehlt.

    Das andere Foto aus einer Unterführung heraus, die sich beim zweiten X auf der Straße befindet.


    Es existiert also beides gleichzeitig.


  • Also das konnte ich nicht glauben also habe ich auch mal wemirstyle OSINT betrieben.

    ...

    Es existiert also beides gleichzeitig.

    Ich glaube an deinen OSINT Skills musst du aber noch arbeiten, ich habe mir jetzt nämlich den Spaß gegönnt und auch mal geguckt, es existiert anscheinend nicht beides gleichzeitig, die "Unterführung" ist die Zufahrt zu einem Parkdeck bzw einer Tiefgarage, ein kurzer Blick mit Google Earth (von über der Kirche aus, die sieht man am unteren Rand vom Bild) zeigt folgendes:

    u-nlfuira.jpg

    Von da aus kann man dann schnell auf Google Streetview wechseln, da kann man die Einfahrt zur Tiefgarage sehen:

    u-nl2ylcxk.jpg

    Man findet da bei Streetview btw auch ältere Bilder von den Bauarbeiten, da kann man sich noch den Umbau mit Bagger und Erdhaufen etc angucken.

  • Also das konnte ich nicht glauben also habe ich auch mal wemirstyle OSINT betrieben. [...]


    Ich glaube an deinen OSINT Skills musst du aber noch arbeiten, ich habe mir jetzt nämlich den Spaß gegönnt und auch mal geguckt [...] mit Google Earth [...] Von da aus kann man dann schnell auf Google Streetview wechseln


    Auch wenn man sich da dann eventuell weniger als toller [XXX]INT Geheimagent fühlt, könnte man auch einfach statt Pixelanalyse die altmodische textbasierte Suche und "Analyse" bemühen.


    Mit {ultrecht, kanal, autobahn} kommt man da zu erstaunlichen Ergebnissen.


    https://www.stern.de/auto/news…tautobahn-ab-9415574.html


    Zitat


    Utrecht verwandelte man einst in eine autogerechte Stadt. Diesen Fehler korrigiert man nun. Ein 900 Jahre alter Kanal wurde neu angelegt - und dafür eine Stadtautobahn abgerissen.


    https://www.genialetricks.de/kanal-statt-autobahn/

    Zitat

    Das niederländische Utrecht war die letzten 50 Jahre eine autogerechte Stadt. Im Zuge des damals zunehmenden Verkehrs entschied man sich in den 70er Jahren dafür, dem 900 Jahre alten Stadtkanal einen Deckel aufzulegen und eine neue Autobahn zu schaffen. Ein Fehler, wie sich Jahre später herausstellen sollte.

    Bereits 2002 stimmten die Bewohner Utrechts dafür, den Kanal wieder freizulegen. Doch es fehlten noch ernsthafte Bemühungen, das Auto wieder aus der Stadt zu drängen. 20 Jahre und einen Anstieg von 0,6 °C globaler Temperatur später macht Utrecht ernst und zieht den Kanal wieder der Autobahn vor.



    https://www.dachist.org/de/nie…echt-wiedereroeffnet.html

    Zitat


    Nach Jahrzehnten fließt wieder Wasser in dem westlichen Teil der Singel in Utrecht, nachdem der Kanal zuvor in einen Parkplatz und eine Autobahn umgewandelt worden war. Rund 20 Jahre dauerte das Projekt. Am 12. September wurde der historische Fehler, das Zuschütten der Singel vor rund 50 Jahren, offiziell vollständig rückgängig gemacht.


    Hier sogar ne Menge Bilder, welche zusammengesetzt sind:



    Das ganze war btw schon 2020...


    Das ganze hats sogar zum Vorbild für neue Initiativen geschafft, wie die hier:

    https://www.deutschlandfunkkul…l-statt-autobahn-100.html

    Zitat

    Das Klima ändert sich, die Gesellschaft auch – und damit auch der Blick auf die Städte und ihre Funktion. In Nürnberg versucht nun eine Initiative den großen Wurf: Sie kämpft für eine Vision, der über zehn Kilometer Autobahn zum Opfer fallen könnten.

    [...]

    Im Zentrum der südkoreanischen Hauptstadt Seoul wurde der Cheonggyecheon-Kanal wieder freigelegt, das niederländische Utrecht glänzt mit einem ähnlichen Projekt. Es ist auch in Nürnberg machbar, ist Theobald Fuchs überzeugt. Der Stadtkanal-Verein hat die Stadt aufgefordert, die Idee auf ihre Machbarkeit zu prüfen und in die aktuellen Planungen einzubeziehen.

  • Pah, jetzt ist Google-Suche schon Oldschool. Crazy.

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