Negative Auswirkungen können auch positive Auswirkungen haben, durch weniger Kunstdünger wird jetzt das Trinkwasser weniger belastet.
Ukraine-Krieg lässt Düngerverbrauch sinken
Erst zu hohe Preise, dann lohnt sich der teure Düngereinsatz nicht mehr: Eine Folge des russischen Angriffs ist, dass die Bauern weniger düngen. Das wirkt sich auch auf das Trinkwasser aus.
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Die drei wichtigsten Düngerarten sind Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K), die im Agrarhandel in unterschiedlichen Konzentrationen und Mischungen angeboten werden. Stickstoff ist Grundnahrungsmittel für Pflanzen und mengenmäßig das wichtigste Düngemittel.
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Weniger Dünger auf den Feldern kommt nicht nur den Umweltbehörden gelegen. Auch Trinkwasserversorger, Lebensmittelhersteller und Bierbrauer dürften dankbar sein.
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Im Vergleich zum Wirtschaftsjahr 2010/11 ist der Absatz von Stickstoffdünger in Deutschland bereits um fast 690.000 Tonnen gesunken, ohne dass die Erntemengen entsprechend geschrumpft wären. Umweltschützer sehen das als Beleg, dass über Jahrzehnte zu viel gedüngt wurde. Bislang unklar ist, ab wann weitere Reduktionen dann tatsächlich zu schlechteren Ernten führen.
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Was ich mich ja an der Stelle frage, ist jetzt wenigstens der Einsatz von Leguminosen (aka Hülsenfrüchte) zur Gründüngung angestiegen?
Anstatt den Stickstoff industriell über das energieintensive Haber-Bosch-Verfahren aus der Luft zu holen, kann man diese Arbeit ja zumindest teilweise auch die Pflanzen erledigen lassen:
Die meisten Leguminosen gehen in ihren Wurzelknöllchen eine Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien (Rhizobien) ein. Sie machen sich dadurch unabhängig vom Nitratgehalt des Bodens und sind in extrem stickstoffarmen Böden (zum Beispiel Akazien in der „Wüste“) erst lebensfähig. Zum Schutz der Bakterien vor Luftsauerstoff sind Leguminosen in der Lage, das Sauerstoff-bindende Protein Leghämoglobin zu bilden.
Durch ihre Rhizobien tragen Leguminosen zur Fruchtbarkeit des Bodens bei (siehe Gründüngung). In der Landwirtschaft werden sie daher gern zur Melioration als Zwischenfrüchte angebaut. Die Stickstofffixierung kann 100 kg/ha pro Monat erreichen.
Das ist übrigens gerade in Zeiten von Klimawandel und zunehmender Trockenheit generell eine gute Idee, im dem Öko Landbau hat man damit bereits gute Erfahrung gemacht:
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Da im ökologischen Landbau eine Düngung mit mineralischen Stickstoffdüngern (Kunstdünger) nicht erlaubt ist, stellt der Leguminosenanbau dort eine wichtige Stickstoffquelle dar. Eine Untersuchung zeigte, dass bei sehr trockenen Böden im ökologischen Landbau 30 % mehr Stickstoff von den Pflanzen aufgenommen werden kann als in der konventionellen Landwirtschaft. Grund hierfür ist, dass die Bodenlebewesen im ökologischen Landbau besser mit Trockenstress umgehen können als die Bodenlebewesen in der konventionellen Landwirtschaft.
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