Falls es denn stimmt?!
Falls es denn stimmt?!
Ja, selbstverständlich gehört das zum Gesamtbild. Das Gesamtbild sollte außerdem nicht erst nach diesem Artikel klar werden, sondern schon beim Lesen der Berichte über diese Polizeikontrolle, denn es ist ja klar, dass eine Autojagd tödlichen Schaden anrichten kann. Neu ist diese Perspektive nicht, in meinen Augen.
Also ich kritisiere nicht dieses Gesamtbild allgemein. Ich äußere nur meine spezielle Skepsis gegenüber jenem Artikel, in welcher das Schwammwort "nahezu" vorkommt, in einem tautologischen Blähsatz, und das vor einer rassistischen Schlussfrage. In solchen Kontexten bewerte ich die geschilderte Gefahr mit besonderer Skepsis. Nur darum gings mir.
Wenn diese zitierten statistischen Daten ("70 am Tag") ebenfalls von diesem Autor geschrieben wurden, sollten auch diese Daten sicherheitshalber mit anderen Quellen verglichen werden, denke ich.
Falls es denn stimmt?
So muss man nach der AI-Zeitenwendung auf Videos/Texte und Bilder reagieren : )
Plünderungen, Brandstiftungen und das brutale Vorgehen der Polizeikräfte sind Teil eines größeren Problems. Es dreht sich um die Darstellung der Realität des Landes, die großes Gehör findet. Warum das beängstigend ist.
Alles anzeigen[...] Es gibt es eine Zahl, die genau ins Zentrum des politischen Erdbebens führt: 69 Prozent der Französinnen und Franzosen wären, einer aktuellen Umfrage im Figaro zufolge, vollkommen einverstanden mit der Ausrufung des Ausnahmezustands.
Gefordert haben den Ausnahmezustand Politiker der radikalen Rechten: allen voran Marine Le Pen und der extremistischere Éric Zemmour. Dass dies auch Éric Ciotti tat, der Präsident der Partei der Republikaner, die die traditionelle Rechte vertritt, zeigt schon an, was sich in der politischen Landschaft bewegt: Da gibt es einen gewaltigen Rutsch nach rechts. [...]
Es gibt, grob gefasst, zwei große Erzählstränge. Sie laufen parallel und treffen sich nicht. Der eine ist in seinen Verlautbarungen darauf bedacht, politisch vorsichtig gegenüber Minderheiten vorzugehen, er achtet auf eine korrekte Symbolpolitik gegenüber Minderheiten und will darüber einen republikanischen Konsens herstellen.
In dieser Darstellung wird der 17-Jährige, der bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde, zu einer engelgleichen Ikone. Auch der Polizist ist weniger ein Individuum mit einer Vorgeschichte als vielmehr ein typischer Vertreter einer Polizei, bei der vieles falsch läuft.
Die zweite Erzählung stellt das anders dar. Da hat der Engel eine kriminelle Vorgeschichte, da er schon mehrmals aggressiv aufgefallen ist, und sein Angeberauto, das er sich geliehen hat, ein Mercedes, ist in den Kreisen, in denen diese Erzählung kursiert, nicht leicht verfügbar. Auch das ist etwas für Symbolpolitik. Und die Polizei wird in dieser Version der Geschichte so geschildert, dass vor allem ihre Belastungen ins Zentrum gerückt werden.
Es geht nicht darum, ob diese Story richtig ist. Es geht darum, dass diese andere Erzählungslinie sehr viel Gehör und Anklang findet. Sie passt zu einer Reihe von Erzählungen über den Zustand des Landes, die ihre Resonanz nicht in den großen Medien haben, sondern in einer anderen Öffentlichkeit und diese ist nicht klein. Sie wächst und das ist der Erfolg von Le Pen, die bei der nächsten Präsidentschaftswahl sehr große Siegeschancen hat.[...]
Dem steht eine enorme Hilflosigkeit auf der Seite der Regierenden gegenüber, die ihrerseits Jahrzehnte lang nicht dazu in der Lage waren zu verhindern, dass sich in Frankreich ethnische Gettos ausbildeten. Zwar haben unterschiedliche Regierungen auf unterschiedliche Weise Geld in die "sensible Zonen", Trabantenstädte und Viertel mit einem großen Anteil von Einwanderern und anderen stark sozial Benachteiligten, gesteckt.
Entscheidend zum Besseren geändert hat sich die Lage dort aber nicht. Analysen und Reformvorschläge, die einen langen Atem und grundsätzliche Veränderungen verlangt hätten, wurden wieder vom Tisch geschoben.
Die Bessergestellten bleiben unter sich, in ihren Vierteln, in ihren guten Schulen. Die von draußen haben nicht einmal gute Verkehrsverbindungen, um sich in der Stadt gute Jobs zu suchen oder zu behalten.[...]
Es kommt wie es kommen muss. Der Kapitalismus schafft materielle Bedingungen, die einen großen Teil der Bevölkerung immer weiter verarmen lässt. Die bürgerliche Gesellschaft und die politische Klasse, die sie stützt, grenzen das nicht mehr verwertbare Prekariat immer weiter aus, um das Elend von sich und ihrer Idee von der heilen Welt abzuhalten. Rechte DemagogInnen nutzen die Chance, um prekarisierte, in Ghettos abgegrenzte MigrantInnen als klares Feindbild zu etablieren, zu dessen Abwehr es den besorgten BürgerInnen nach einer starken Staatsgewalt bedarf. Die abgegrenzten fühlen sich vom Staat im Stich gelassen und unterdrückt - und reagieren mit hilfloser Gewalt. Die "liberale" Regierung will sich von den rechten Demagogen abgrenzen und verliert dabei den Rückhalt der bürgerlichen Mitte. Die bürgerliche Mitte wählt ganz demokratisch die rechten Demagogen. Willkommen zurück im 20. Jahrhundert.
Der Kapitalismus
Ja, der Kapitalismus!!!111!!1!1!!!
In Frankreich kommt natürlich noch eine Komponente hinzu, nämlich die Kolonialgeschichte und die nie vollzogene Integration der Franzosen nordafrikanischer Herkunft.
Und bei uns?
Ja, der Kapitalismus!!!111!!1!1!!!
In Frankreich kommt natürlich noch eine Komponente hinzu, nämlich die Kolonialgeschichte und die nie vollzogene Integration der Franzosen nordafrikanischer Herkunft.
Die Kolonialgeschichte hat natürlich überhaupt nichts mit dem Kapitalismus zu tun.
Und bei uns?
Ja bei uns ist auch Kapitalismus.
Als Kolonialherren waren deutsche Kapitalisten zwar nur so mittelmäßig erfolgreich, aber dafür haben wir heute die richtig harte Ausbeutung für unseren Wirtschaftsstandort ganz freiheitlich, demokratisch und marktwirtschaftlich erfolgreich in den Rest der Welt outgesourced, und in der EU dafür gesorgt, dass uns die Staatsgewalten anderer Länder den größten Teil der Ausgebeuteten vom Hals halten.
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Die Kolonialgeschichte hat natürlich überhaupt nichts mit dem Kapitalismus zu tun.
Ja bei uns ist auch Kapitalismus.
Als Kolonialherren waren deutsche Kapitalisten zwar nur so mittelmäßig erfolgreich, aber dafür haben wir heute die richtig harte Ausbeutung für unseren Wirtschaftsstandort ganz freiheitlich, demokratisch und marktwirtschaftlich erfolgreich in den Rest der Welt outgesourced, und in der EU dafür gesorgt, dass uns die Staatsgewalten anderer Länder den größten Teil der Ausgebeuteten vom Hals halten.
Nein, ich meinte bei uns: Wie gut gelingt die Integration? Versagen wir dabei so wie die Franzosen?
Nein, ich meinte bei uns: Wie gut gelingt die Integration? Versagen wir dabei so wie die Franzosen?
Ob Du dabei versagst kann ich nicht sagen. Ich selbst bin weder dafür zuständig noch dazu befähigt, irgendwen zu "integrieren". Mir ist auch herzlich egal wie "integriert" einer ist, so lange er mir nichts böses antut.
Aber ich nehme an mit "wir" meinst Du unsere bürgerliche deutsche Volksgemeinschaft. Da bin ich allerdings auch nicht mehr so richtig gut integriert, und daher nicht kompetent zu einer qualifizierten Stellungnahme.
Ob Du dabei versagst kann ich nicht sagen. Ich selbst bin weder dafür zuständig noch dazu befähigt, irgendwen zu "integrieren". Mir ist auch herzlich egal wie "integriert" einer ist, so lange er mir nichts böses antut.
Aber ich nehme an mit "wir" meinst Du unsere bürgerliche deutsche Volksgemeinschaft. Da bin ich allerdings auch nicht mehr so richtig gut integriert, und daher nicht kompetent zu einer qualifizierten Stellungnahme.
Danke für die ehrliche Antwort.
Flüchtlinge oder Menschen aus den ehemaligen Kolonien aufnehmen ist einfach ein super langer Prozess wenn man ehrlich ist. Das ganze kann nur gelingen wenn man als Staat von Anfang an diesen Prozess begleitet und nicht einfach die Leute irgendwo ablädt und den Rest machen dann die Kommunen.
Da bräuchte es ein nicht ganz einfaches Modell um eine Integrationsperspektive hinzukriegen die klar macht welche Regeln es gibt und warum bzw. wie man persönlich davon profitiert (krankenversicherung für umme etc). Also im Prinzip permanent erklären, interviewen, Daten sammeln und evaluieren bis man zu einem Narrativ kommt das positiv Anreize bietet zur Funktion der Gesellschaft beizutragen.
Selbstverständlich wäre das ein Aufwand den man nur mit vergleichsweise geringen Menschenmengen betreiben könnte und hier wird es ja dann spannend.
Ich wüsste wirklich gerne ob die Kirche und die ganzen NGOs die mit moralischen Imperativen und absoluten Notwendigkeiten um sich werfen wirklich zu blöd sind um einzusehen dass die Arbeit nicht bei: Menschenwürde nicht verletzt [x] getan ist sondern erst anfängt.
Leider werde ich das Gefühl nicht los dass man den Gerechtigkeitsbegriff in der Kirche und anderswo global auslegt und sich daraus irgendwie zusammenbastelt, dass Recht zu haben, im Sinne des Universellen Anspruchs den Planeten und die Menschheit zu retten bestimmte "Korrektureingriffe" durchführen zu dürfen um z.B. dafür zu sorgen das alle gleich viel vom Rest haben.
Damit der Rest dann irgendwie reicht um jeden unter ein Wellblechdach zu setzen müssen aber nicht nur die Wohlstandsverhältnisse der alten Welt abgeschafft werden, zum Wohle aller kommt auch noch ein gesundschrumpfen der Weltbevölkerung weil wir wollen ja Verzicht statt fortschritt predigen. Das würde dann nämlich bedeuten dass jetzt eine kurze Phase der gesteuerten Disruption zum besten für alle einfach mal alternativlos ist und man nach 4 Wochen Bürgerkrieg mit wirklich ekelhaften grausamkeiten ganz neue Rahmenbedingungen setzen kann.
Ich hab da noch mehr Ideen was alles Sinn macht in dem Kontext aber bis hierhin meine wilde Fantasie erstmal.
Ich gehe einfach mal davon aus dass sich die Seenotretter und Wir haben Platz Rufer dem garnicht bewusst waren vor lauter Nächstenliebe...
Die bürgerliche Gesellschaft und die politische Klasse, die sie stützt, grenzen das nicht mehr verwertbare Prekariat immer weiter aus, um das Elend von sich und ihrer Idee von der heilen Welt abzuhalten.
Bevor ihr hier jetzt diese bekloppte Flüchtlingsdebatte ausbreitet, sei darauf hingewiesen, dass da in Frankreich nicht Hauptsächlich von Geflüchteten randaliert wird, sondern von französischen Staatsbürgern.
Ja man könnte daraus lernen, die Ampel hat aber eh fertig die ziehen was auch immer durch auf kosten der Geflüchteten und der schon länger hier lebenden.
Bevor ihr hier jetzt diese bekloppte Flüchtlingsdebatte ausbreitet, sei darauf hingewiesen, dass da in Frankreich nicht Hauptsächlich von Geflüchteten randaliert wird, sondern von französischen Staatsbürgern.
Bevor ihr hier jetzt diese bekloppte Flüchtlingsdebatte ausbreitet, sei darauf hingewiesen, dass da in Frankreich wohl 74% der aktiven Polizisten Le Pen Wähler sind.
Bevor ihr hier jetzt diese bekloppte Flüchtlingsdebatte ausbreitet, sei darauf hingewiesen, dass da in Frankreich nicht Hauptsächlich von Geflüchteten randaliert wird, sondern von französischen Staatsbürgern.
Bevor ihr hier jetzt diese bekloppte Flüchtlingsdebatte ausbreitet, sei darauf hingewiesen, dass in einer EU mit geschlossenen Außengrenzen die Sündenböcke im Inland gesucht und gefunden werden.
Bevor ihr hier jetzt diese bekloppte Flüchtlingsdebatte ausbreitet, sei darauf hingewiesen, dass da in Frankreich nicht Hauptsächlich von Geflüchteten randaliert wird, sondern von französischen Staatsbürgern…
…mit überwiegend nordafrikanischen Wurzeln.
Es ist ein Integrationsproblem. Was bringt es, die Augen vor dieser simplen Tatsache zu verschließen? Oder gar die Debatte zu diesem Thema - unabhängig davon, ob es um Geflüchtete geht oder um „Altlasten“ (*) aus der Kolonialzeit - als „bekloppt“ zu diskreditieren?
(*) Gemeint sind hiermit natürlich nicht die Menschen, sondern die sozialen Umstände, unter denen sie leben.
Worauf willst du hinaus?
Worauf willst du hinaus?
Steht doch da. Ich halte es für unklug, eine Diskussion über gescheiterte Integration als „bekloppt“ zu diskreditieren.
vor ein paar Monaten haben in Frankreich alle möglichen Leute randaliert und sogar die Feuerwehr hat sich mit der Polizei geprügelt. Das hat hier in der freiheitlich-demokratischen deutschen Nation kaum jemand wirklich zu großer Besorgnis animiert.
Wenn ihr besorgten Bürger Euch jetzt nur deshalb so über die erneuten Gewaltausbrüche im Nachbarland echauffiert, weil es dieses mal prekarisierte Migrationshintergründler sind, die den Krawall veranstalten und weil deutsche Law & Order-Demagogen von konservativ bis rechtsradikal mit hilfe der bürgerlichen Presse auch hierzulande mal wieder Stimmung gegen die drohende Eroberung des zivilisierten Abendlandes durch muslimische Horden machen, dann ist "bekloppt" eigentlich noch eine nette Umschreibung für diese Diskussion.
vor ein paar Monaten haben in Frankreich alle möglichen Leute randaliert und sogar die Feuerwehr hat sich mit der Polizei geprügelt. Das hat hier in der freiheitlich-demokratischen deutschen Nation kaum jemand wirklich zu großer Besorgnis animiert.
Wenn ihr besorgten Bürger Euch jetzt nur deshalb so über die erneuten Gewaltausbrüche im Nachbarland echauffiert, weil es dieses mal prekarisierte Migrationshintergründler sind, die den Krawall veranstalten und weil deutsche Law & Order-Demagogen von konservativ bis rechtsradikal mit hilfe der bürgerlichen Presse auch hierzulande mal wieder Stimmung gegen die drohende Eroberung des zivilisierten Abendlandes durch muslimische Horden machen, dann ist "bekloppt" eigentlich noch eine nette Umschreibung für diese Diskussion.
Willst du damit sagen, wir als Linke sollten in einer Art False-Flag-Aktion die aktuellen Krawallisten mit gelben Westen ausstatten? A magic cloak, sie verschwinden aus den Augen der MM Brilliant!
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