A!449 - Saufomas

  • https://www.sueddeutsche.de/po…friedensprotest-1.5783872


    Noch nen Zitat ausm Podcast, den kann man sich aber auch einfach direkt ganz anhören ;)

    Zitat von ab 13:06

    Wir reden ja immer davon die Ukrainer wollen sich verteidigen. Jaa, wenn das so ist, dann muss man sie nicht zwingen im Land zu bleiben.

    Zitat von ab 13:28

    und das natürlich ne feministische Außenpolitik erstmal sagen muss: "Wer kämpfen will, der darf kämpfen, den unterstützen wir auch. Wer nicht kämpfen will, darf nicht wegen seines Geschlechts dazu gezwungen werden. Das geht nicht!"




    https://www.sueddeutsche.de/ku…riedensbewegung-1.5665178

    https://archive.is/xpTJZ

    Zitat


    Pazifismus ist eben eines genau nicht: wehrhaft. Da aber jeder Krieg immer als Verteidigungskrieg verstanden wird, da niemand jemals Krieg will, gibt es in Wahrheit eben nur Pazifismus (niemals kämpfen, unter keinen Umständen) und den Rest (man könnte es Bellizismus nennen, wenn die Bellizisten dann nicht immer gleich beleidigt wären, schließlich wollen sie ja eigentlich keinen Krieg). Natürlich kann man sagen, dass "Pazifismus nur auf der humanitären Theorie basieren kann, dass jede Nation ein Recht auf Leben haben muss". Aber das ist eben kein Pazifismus, sondern ein Hitlerzitat. "Wehrhafter Pazifismus" ist der Versuch, gleichzeitig den Pazifismus zu haben und den Krieg trotzdem zu essen.

    Zitat


    Deswegen braucht es Pazifisten genau dann, wenn fast alle sich für massive Waffenlieferungen aussprechen. Gerade weil man sich an einem Krieg beteiligt, braucht man Menschen, die sich niemals an einem Krieg beteiligen würden. Man muss die Argumente gegen Krieg genau dann hören, wenn man sie am wenigsten hören will. [...]

    Und ja, das bedeutet, dass man Pazifisten eben genau dann braucht, wenn man sie wirklich unerträglich findet. Wenn alles in einem schreit, die Lage sei doch wirklich eindeutig. Hilfreicher Indikator: Wenn Pazifisten in einem Gewaltfantasien auslösen, ist man zu emotional und damit zu verführbar, um Entscheidungen über Leben und Tod zu fällen.

    Zitat

    Womöglich bräuchte ein Land, das ein Verteidigungsministerium hat (sprich: ein Kriegsministerium), ebenso eine Art Pazifismusministerium. Nein, nicht als Traumschloss mit Müsli und Blumen. Sondern als notwendige Aufgabe in einem wehr- (und damit kriegs-)fähigen Land, als wichtige Gegenstimme im Ernstfall und vor allem als andere Art der Kriegsprävention. Denn Pazifismus ist - auch das haben die vergangenen Monate gezeigt - eine schlechte Antwort, wenn man erst mal angegriffen wird. (Was nicht bedeutet, dass Bellizismus eine gute Antwort ist, außer man hält es für gut, Teenager zu erschießen.) Das heißt: Wer pazifistisch ist, muss anders in die Zukunft blicken. Er muss alles tun, um einen Angriff zu verhindern, auch wenn das aus wirtschaftlichen Gründen gerade nicht opportun ist.
    Staatlich-verankerter Pazifismus hätte erkannt, dass es nach der Annexion der Krim keine gute Idee war, dass aus Deutschland Waffen im Wert von 122 Millionen Euro an Russland verkauft wurden. Berufspazifisten hätten die Fortsetzung der Minsker Verhandlungen mit anderer Dringlichkeit bedacht. Sie hätten die Abhängigkeit von russischem Gas hinterfragt, so wie sie jetzt fragen würden, ob man sich wirklich Katar und einem womöglich bald wieder von Trump regierten Amerika verpflichten sollte. Hätten angemerkt, dass es falsch ist, eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine weder durchzusetzen noch auszuschließen - die Ukraine also gleichzeitig provokant und ungeschützt erscheinen zu lassen.

    Antworten kann nur finden, wer wirklich nach ihnen suchen muss

    Berufspazifisten würden vielleicht auch sehen, dass es in einem zunehmend faschistischen Europa absoluter Wahnsinn ist, dass Deutschland der viertgrößte Rüstungsexporteur der Welt ist. Sie würden hinterfragen, ob man Waffen nach Ungarn und Italien, Katar und Saudi-Arabien liefern muss. Pazifisten wüssten, dass sie auf einen Angriff mit diesen Waffen keine Antwort hätten, sie wären deshalb deutlich motivierter, diesen Handel zu unterbinden, als zum Beispiel Angela Merkel und ihre wirtschaftspragmatischen Minister es je waren.

    Natürlich, vieles ist längst die Aufgabe von Diplomaten, nur dass diese eben die Möglichkeit des Kriegs immer mitdenken, als "Diplomatie mit anderen Mitteln". Wer Probleme aber (natürlich immer nur im schlimmsten Fall und obwohl das keiner will) mit Waffen lösen kann, kommt zu anderen Lösungen. So wie kleingeratene Hänflinge andere Arten der Prävention kennen als kampfsporterfahrene Hünen. Was alles sonst noch möglich wäre, merkt man manchmal erst, wenn man den letzten Ausweg kategorisch ausschließt.

  • Zitat

    Natürlich kann man sagen, dass "Pazifismus nur auf der humanitären Theorie basieren kann, dass jede Nation ein Recht auf Leben haben muss". Aber das ist eben kein Pazifismus, sondern ein Hitlerzitat. "Wehrhafter Pazifismus" ist der Versuch, gleichzeitig den Pazifismus zu haben und den Krieg trotzdem zu essen.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

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