Fact Checkers doing fact checking
Wer noch ein Indiz braucht, dass die Story wahr ist, hat es hiermit. Hunters Laptop lässt grüßen.
Fact Checkers doing fact checking
Wer noch ein Indiz braucht, dass die Story wahr ist, hat es hiermit. Hunters Laptop lässt grüßen.
Kleine technische Einschätzung eines dänischen NavyDivers:
Such work can require long periods in dark waters breathing air from tanks filled with heliox, a mixture of helium and oxygen—and no nitrogen, due to its potentially narcotic effects. Over beers in a Copenhagen bar, one of Denmark’s most experienced navy divers says finding the pipelines without precise coordinates or tracking technology, then transporting and placing the explosives, would’ve challenged diver-saboteurs. The charges, which likely weighed hundreds of pounds, had been placed against the underside of the pipes, with the velocity of the explosions helping avoid a fireball that might have ripped along the pipelines in both directions. The diver estimates the operation, including a safe ascent, would’ve taken an individual diver several hours. He surmises that whoever carried out the attack had access to a fast-moving autonomous submersible vehicle, like the ones employed by sophisticated naval forces. A surface vessel remaining relatively static for hours as it waited for a dive team, he says, would’ve attracted unwanted attention in the moment or been flagged by investigators after the fact.
Kleines Infonugget:
ZitatStaring out over the harbor of Korsor, guarded by a red-brick fortress dating from the 12th century, Termansen points out the Storebaelt (“Great Belt”) strait, which serves as a gateway to the Baltic. Under international law, Russian vessels must announce their passage through it on their way to the Atlantic, with submarines required to surface and remain visible until they depart Denmark’s territorial waters. After decades of relative calm, when Danish boats have gone much farther afield to complete missions for NATO, he says, the Baltic is once again top of mind for his country’s navy.
Ja und dann noch:
ZitatJohn Sipher, a 28-year veteran of the CIA’s National Clandestine Service who’s now at the Atlantic Council, says no NATO country would get involved in such an operation. “All of our militaries have that ability to do these kinds of things, but doing them in peacetime—I don’t see the big benefit,” he says. As for a US role, he says, “I just can’t imagine: At every level of that chain, people would say, ‘This is the dumbest thing I’ve ever heard. There’s no way we can or should do this.’
Gut - war noch knapp vor Bidens Laptop.
...The diver estimates the operation, including a safe ascent, would’ve taken an individual diver several hours. He surmises that whoever carried out the attack had access to a fast-moving autonomous submersible vehicle, like the ones employed by sophisticated naval forces. A surface vessel remaining relatively static for hours as it waited for a dive team, he says, would’ve attracted unwanted attention in the moment or been flagged by investigators after the fact.
Schön da mal eine Bestätigung von einem Fachmann zu haben, hatte ich ja vor ein paar Wochen auch schon vermutet bzw mich gefragt.
Wurde eigentlich schon mal darüber nachgedacht ob bei der Platzierung der Bomben vllt garkeine Taucher eingesetzt wurden?
Es scheint ja wegen der Tauchtiefe und den Bedingungen nicht so einfach und ungefährlich zu sein da Menschen runterzuschicken.
Man hätte ja auch einfach ein AUV (autonomes Unterwasserfahrzeug - kabellos) oder ein ROUV (remotely operated underwater vehicle - mit Kabel) verwenden können.
Die Dinger werden zumindest auch öfter für entsprechende Zwecke dieser Art eingesetzt, die sollten auch dazu fähig sein eine Bombe an einer Pipeline zu platzieren.
Ein AUV/ROUV aka Tauchroboter ist viel besser geeignet als ein Mensch, es gibt ja wie gesagt sogar extra welche die mehr oder weniger speziell für solche Anwendungen gebaut werden:
...
AUVs werden auch zur Kabel- und Pipelineinspektion benutzt. Die häufigste militärische Anwendung von AUVs ist die Seeminenerkennung und -abwehr.
...
...ROUV oder unpräzise als ROV bezeichnet (von engl. remotely operated underwater vehicle), ist ein kabelgeführtes Unterwasserfahrzeug für Anwendungen in Wissenschaft und Industrie und beim Militär.
...
Wartungsarbeiten, Inspektionen und andere Arbeiten im Offshorebereich werden heute mehrheitlich anstelle von Tauchern oder bemannten Tauchbooten von ROVs durchgeführt.
Diese Geschichte mit den Tauchern war mMn von Anfang an ein Ablenkungsmanöver, hätten wir kritische Journalisten wären die da auch mal von alleine drauf gekommen, irgendwelche Nachrichtendienste waren bzw sind da aktiv...und die meisten Medien übernehmen es einfach total naiv, die hätten lieber mal gucken sollen von wem hier eigentlich dieser Bullshit verbreitet wird.
So, jetzt wo das Publikum diese ganzen Ungereimtheiten nach ein paar Wochen behördlicher Funkstille wieder vergessen hat, wird es Zeit mal wieder daran zu erinnern, wer uns eigentlich als Täter am liebsten wäre:
Das dänische Militär hat Medienberichte bestätigt, wonach sich ein russisches Spezialschiff Tage vor der Explosion der Nord-Stream-Pipelines in dem entsprechenden Gebiet aufgehalten haben soll. Warum es dort war, ist noch unklar.
Wenige Tage vor den Nord-Stream-Explosionen in der Ostsee hat sich nach Angaben des dänischen Militärs ein russisches Spezialschiff in der Nähe der Detonationsorte befunden. Das dänische Verteidigungskommando bestätigte der Zeitung "Information", dass ein Patrouillenschiff am 22. September 2022 östlich der Insel Bornholm 26 Bilder von der "SS-750" gemacht habe.
Vier Tage später war es nahe Bornholm zu mehreren Explosionen an den Pipelines gekommen. Die Behörden gehen von Sabotage aus. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar. In Deutschland, Dänemark und Schweden laufen Ermittlungen. [...]
Das ist zwar überhaupt nichts neues, aber die Qualitätsredaktionäre der Tagesschau wollen die offizielle Bestätigung des dänischen Militärs natürlich nicht vor der deutschen Öffentlichkeit verbergen. Der Wille zur Aufklärung ist einfach unbändig. Auch der international anerkannte OSINT-Investigateur und Pipelinesabotageexperte Oliver Alexander, bekommt noch mal ein Zitat aus einem schon im März veröffentlichten t-online Artikel.
(Google Translate übersetzt hier immer "norwegisch" vor "Forsvarskommandoen", aber das heißt nur Verteidigungskommando und ich gehe davon aus, dass das dänische gemeint ist.)
https://www.information.dk/ind…streams-spraengningspunkt
Det russiske specialfartøj SS-750 befandt sig nær Nord Stream-rørene fire dage før, rørene blev sprængt i luften den 26. september sidste år. Specialfartøjet er indrettet til at foretage operationer under havet og har en miniubåd af typen AS-26 Priz ombord.
Forsvarskommandoen bekræfter i et svar på en aktindsigt, at der blev taget 26 billeder af det russiske fartøj fra en dansk patruljebåd, der var i området øst for Bornholm den 22. september 2022.
Via Google Translate:
ZitatDas russische Spezialschiff SS-750 befand sich vier Tage vor der Sprengung der Rohre am 26. September letzten Jahres in der Nähe der Nord Stream-Rohre. Das Spezialschiff ist für Operationen unter Wasser ausgelegt und hat ein Mini-U-Boot vom Typ AS-26 Priz an Bord.
Das norwegische Verteidigungskommando bestätigt in einer Antwort auf eine Dokumentenprüfung, dass 26 Fotos des russischen Schiffes von einem dänischen Patrouillenboot aus aufgenommen wurden, das sich am 22. September 2022 im Gebiet östlich von Bornholm befand.
Stellt sich natürlich die Frage, welcher von beiden Explosionsorten ist gemeint. Klingt so als ginge es um den südlichen Explosionsort. Aber tatsächlich wird hier gar nicht gesagt, dass sie sich genau dort befanden, sondern nur in der Nähe der Rohre ("nær Nord Stream-rørene") - nun die sind lang. Also eigentlich besagen das nur Titel "in der Nähe des Detonationspunkts von Nord Stream" ("nær Nord Streams sprængningspunkt") und Anreißer "in der Nähe der Stelle, an der die Nord-Stream-Rohre sabotiert wurden" ("nær det sted, hvor Nord Stream-rørene blev saboteret"). Mir scheint die Artikelautoren wollten das nicht so deutlich sagen.
»Det er utrolig interessant. SS-750 er et specialfartøj, som er konstrueret præcis til undervandsoperationer,« siger den svenske forsker, ruslandskender og efterretningsekspert Joakim von Braun.
[...]
Information har tidligere afdækket, at Forsvarskommandoen er i besiddelse af 112 billeder af russiske fartøjer i området. Men det er altså første gang, forsvaret bekræfter, at der er tale om det specifikke russiske fartøj SS-750 med miniubåden ombord.
Samtidig afviser Forsvarskommandoen at give aktindsigt i billederne af det russiske specialfartøj, da billederne er »af efterretningsmæssig karakter« og »indgår i det efterretningsmæssige arbejde«.
Via Google Translate:
ZitatAlles anzeigen„Es ist unglaublich interessant. Die SS-750 ist ein Spezialschiff, das genau für Unterwasseroperationen ausgelegt ist“, sagt der schwedische Forscher, Russland-Experte und Geheimdienstexperte Joakim von Braun.
[...]
Informationen haben zuvor ergeben, dass das norwegische Verteidigungskommando im Besitz von 112 Bildern russischer Schiffe in der Gegend ist. Aber dies ist das erste Mal, dass die Verteidigung bestätigt, dass es sich um das spezifische russische Schiff SS-750 mit dem Mini-U-Boot an Bord handelt.
Gleichzeitig verweigert das norwegische Verteidigungskommando den Zugang zu den Fotos des russischen Spezialschiffs, da die Fotos „aufklärerischer Natur“ und „Teil der Geheimdienstarbeit“ seien.
Alexander, der sich darüber freut, dass seine Angabe zu den russischen Schiffen bestätigt wurde, ist da sogar noch zurückhaltend:
»Det her er en klar bekræftelse. Det fartøj er en del af Ruslands beredskab for ubåde og undervandsoperationer. Det fartøj kan i teorien godt have været der af andre grunde, men timingen for at være på lige præcis det sted på det tidspunkt, det er jo specielt,« siger analytikeren Oliver Alexander.
Via Google Translate:
Zitat„Das ist eine klare Bestätigung. Dieses Schiff ist Teil der Bereitschaft Russlands für U-Boote und Unterwasseroperationen. Theoretisch könnte dieses Schiff auch aus anderen Gründen dort gewesen sein, aber der Zeitpunkt, genau zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zu sein, ist etwas Besonderes“, sagt Analyst Oliver Alexander.
Dieser Von Braun hält die Sache praktisch für geklärt:
»Det indikerer, at mange af de oplysninger, der er kommet frem tidligere, er korrekte. Den gruppe af seks fartøjer, der er nævnt, er en gruppe, der er sat sammen til præcis denne type operationer. Det er meget sandsynligt, at de her fartøjer var indblandet i sabotageoperationen,« siger Joakim von Braun.
Via Google Translate:
Zitat„Dies deutet darauf hin, dass viele der Informationen, die früher ans Licht gekommen sind, korrekt sind. Die erwähnte Gruppe von sechs Schiffen ist eine Gruppe, die genau für diese Art von Operation zusammengestellt wurde. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Schiffe an der Sabotageaktion beteiligt waren“, sagt Joakim von Braun.
Sie gehen nochmal auf die auffälligen Bewegungen diverser Marineschiffe ein, aber führen das alles auf die Bewegungen der russischen Schiffe zurück, obwohl:
Som Information tidligere har beskrevet, var det tydeligt på reaktionen fra flere landes militære enheder, at der skete noget mistænkeligt omkring den 21.-22. september 2022 i området øst for Bornholm. Inden for få timer sendte både dansk, svensk og tysk forsvar fartøjer til området, der også blev patruljeret af overvågningsfly fra både Sverige og Polen.
Yderligere befandt der sig også amerikanske fartøjer i nærheden, ligesom en amerikansk overvågningshelikopter var i luften over Østersøen.
[...]
Forsvarskommandoen har hidtil ikke villet gå i detaljer om, hvad P524 Nymfen foretog sig i området, men har blot svaret skriftligt:
»P524 Nymfens færden omkring den 22. september 2022 fulgte den normale opgaveløsning for enheden, der var indsat som en del af farvandsovervågningen i danske farvande.«
Data viser dog, at det var første gang, P524 Nymfen var i området i fem år. Jacob Kaarsbo vurderer også både den danske patruljebåds og de internationale fartøjers sejlmønster som stærkt usædvanligt.
»Tydeligvis patruljerer både Danmark og Sverige efter et mønster, der er langt fra normalt. Det er ikke et sted, hvor hverken svenskerne eller danskerne normalt kommer ud. Normalbilledet på en helt normal dag i september er, at sådan noget ikke sker,« siger han.
Via Google Translate:
ZitatAlles anzeigenWie Information zuvor beschrieben hat, war aus der Reaktion der Militäreinheiten mehrerer Länder klar, dass etwas Verdächtiges zwischen dem 21. und 22. passiert ist. September 2022 im Gebiet östlich von Bornholm. Innerhalb weniger Stunden schickten sowohl die dänischen als auch die schwedischen und deutschen Verteidigungskräfte Schiffe in das Gebiet, das auch von Überwachungsflugzeugen aus Schweden und Polen patrouilliert wurde.
Außerdem waren auch amerikanische Schiffe in der Nähe, ebenso wie ein amerikanischer Überwachungshubschrauber über der Ostsee in der Luft war.
[...]
Das Verteidigungskommando wollte bisher nicht näher darauf eingehen, was P524 Nymfen in dem Gebiet tat, sondern hat lediglich schriftlich geantwortet:
"Die Bewegung von P524 Nymfen um den 22. September 2022 folgte der normalen Aufgabenlösung für die Einheit, die im Rahmen der Wasserüberwachung in dänischen Gewässern eingesetzt wurde."
Die Daten zeigen jedoch, dass es das erste Mal seit fünf Jahren war, dass P524 Nymph in der Gegend war. Auch Jacob Kaarsbo bewertet das Fahrverhalten sowohl des dänischen Patrouillenbootes als auch der internationalen Schiffe als höchst ungewöhnlich.
„Anscheinend patrouillieren sowohl Dänemark als auch Schweden nach einem Muster, das alles andere als normal ist. Es ist kein Ort, an dem normalerweise weder die Schweden noch die Dänen herauskommen. Das normale Bild an einem ganz normalen Tag im September ist, dass so etwas nicht passiert“, sagt er.
Die Dänen sogar stattdessen darauf bestehen, dass die Bewegungen ihres Schiffes normal gewesen wären und eine konkrete Anfrage unbeantwortet gelassen haben:
Information har tidligere spurgt Forsvarskommandoen, om P524 Nymfen blev sendt ud for at afvise det russiske fartøj SS-750 udstyret med en miniubåd og op til fem andre russiske flådefartøjer, der samtidig kan have været til stede.
Men det vil Forsvarskommandoen ikke svare på.
Via Google Translate:
ZitatInformationen haben zuvor das Verteidigungskommando gefragt, ob die P524 Nymfen ausgesandt wurde, um das russische Schiff SS-750 mit einem Mini-U-Boot und bis zu fünf anderen russischen Marineschiffen abzuwehren, die möglicherweise gleichzeitig anwesend waren.
Aber darauf wird das Verteidigungskommando nicht antworten.
Gut, also was für mich hier nicht zusammenpasst: Das sind alles keine neuen Daten. Als die Pipelines gesprengt wurden, lag das meiste davon vor. Es ist ja nur die Presse und diese Experten, die nach und nach an die Daten kommen und vielleicht auch Tipps erhalten. Aber eine Reihe von Ländern hatte diese Informationen (und damit meine ich jetzt nicht nur die dänischen Fotos, sondern alles was man an Überwachungsdaten hat) von Anfang an vorliegen - wenn sie schon nicht miteinander geteilt haben - dann zumindestens jeweils ihre eigenen. Ich würde sogar einräumen, dass es eine Weile gedauert haben kann, alles zu sichten, sagen wir zwei Monate, aber dann sind wir immer noch im Dezember nicht Ende April.
Wir bekommen hier also gesagt, dass westliche Länder ziemlich sicher schon mindestens seit Anfang des Jahres um die Bewegung russischer Schiffe wissen in der Nähe der Explosionsorte wenige Tage vor der Sprengung. Schiffe, die Ausrüstung haben, mit der man den Sabotageakt durchführen kann. Ggf. waren diese Schiffe sogar der Grund, dass sie ihre eigenen Schiffe rausgeschickt haben, um nach dem Rechten zu schauen.
Okay, sagen wir, sie wollten damit nicht an die Öffentlichkeit gehen, während die Ermittlungen noch laufen. Hersh kommt mit seiner Geschichte raus und beschuldigt die US-Amerikaner. Die heiße Spur wird nicht mit der Öffentlichkeit geteilt, um das zu kontern? Stattdessen dauert es einen Monat und wir bekommen die "pro-ukrainische Gruppe" vorgesetzt. Nochmal fast einen Monat und wir bekommen die Recherchen von Alexander, also diese Geschichte, präsentiert. Aber immer noch keine Bestätigung von den westlichen Ländern aus den ihnen vorliegenden Aufklärungserkenntnissen? Stattdessen dauert es einen weiteren Monat bis heute und die Dänen sagen sie hätten etwas fotografiert. Aber richtig was dazu sagen, wollen sie dann doch nicht?
Ich nehme an, es gibt ein paar Alternativen zu der impliziten These, dass Erkenntnisse über eine mögliche Täterschaft der Russen vorliegen, aber aus irgendwelchen Gründen (die ich nicht nachvollziehen kann) nicht veröffentlicht werden:
Sie gehen nochmal auf die auffälligen Bewegungen diverser Marineschiffe ein, aber führen das alles auf die Bewegungen der russischen Schiffe zurück, obwohl:
[...]
Die Dänen sogar stattdessen darauf bestehen, dass die Bewegungen ihres Schiffes normal gewesen wären und eine konkrete Anfrage unbeantwortet gelassen haben:
Diese Auffälligkeit könnte übrigens Hershs Darstellung stützen. Wenn die US-Amerikaner sehen, dass die Russen mit Schiffen in die Nähe der präparierten Pipelines fahren, die geeignet sind diese zu untersuchen, haben sie vielleicht ihren Alliierten einen Tipp ohne nähere Details gegeben, weil sie die Entdeckung der Sprengvorrichtungen gefürchtet haben und mehr Informationen haben wollten, was die Russen genau machen. Dazu würde dann auch passen, dass die Dänen sagen, es hätte keinen besonderen Anlass gegeben ihr Schiff rauszuschicken, weil sie einen Tipp durch einen anderen Geheimdienst als Anlass nicht offenlegen wollen.
Wenn die US-Amerikaner sehen, dass die Russen mit Schiffen in die Nähe der präparierten Pipelines fahren, die geeignet sind diese zu untersuchen, haben sie vielleicht ihren Alliierten einen Tipp ohne nähere Details gegeben, weil sie die Entdeckung der Sprengvorrichtungen gefürchtet haben und mehr Informationen haben wollten, was die Russen genau machen.
Dass die alliierten europäischen Ostsee-Anrainer da ihre Marine hin schicken um irgendwas zu überprüfen ist ja an sich erst mal logisch, aber was mich wundert ist,..
ZitatInnerhalb weniger Stunden schickten sowohl die dänischen als auch die schwedischen und deutschen Verteidigungskräfte Schiffe in das Gebiet, das auch von Überwachungsflugzeugen aus Schweden und Polen patrouilliert wurde.
Außerdem waren auch amerikanische Schiffe in der Nähe, ebenso wie ein amerikanischer Überwachungshubschrauber über der Ostsee in der Luft war.
...dass sich niemand fragt, warum da auch amerikanische Schiffe "in der Nähe" waren. Ich nehme an, die US-Navy wird auch regelmäßig in den internationalen Gewässern der Ostsee herum fahren, aber wenn "in der Nähe" "vor Bornholm" heißt, dann stellt sich doch die Frage was sie in dänischen Gewässern verloren hatten.
Das Feldwebel Schulz Motto, um Ärger zu vermeiden: Nichts sehen, nichts hören und nichts wissen.
Dass die alliierten europäischen Ostsee-Anrainer da ihre Marine hin schicken um irgendwas zu überprüfen ist ja an sich erst mal logisch, aber was mich wundert ist,..
Also im Prinzip schon, aber Dagbladet Information wiederholt hier die Behauptung, dass die Bewegungen der westlichen Schiffe ungewöhnlich waren. Und mir scheint, dass mehrere Länder gleichzeitig Schiffe oder Flugzeuge rausschicken, die sich für diesen Abschnitt der Ostsee interessieren, könnte tatsächlich ungewöhnlich sein.
...dass sich niemand fragt, warum da auch amerikanische Schiffe "in der Nähe" waren. Ich nehme an, die US-Navy wird auch regelmäßig in den internationalen Gewässern der Ostsee herum fahren, aber wenn "in der Nähe" "vor Bornholm" heißt, dann stellt sich doch die Frage was sie in dänischen Gewässern verloren hatten.
Eine sogenannte "amphibious ready group" (ARG) um die USS Kearsarge war im August und September in der Ostsee:
https://www.c6f.navy.mil/Press…return-to-the-baltic-sea/
ZitatBALTIC SEA – The Kearsarge Amphibious Ready Group (ARG), with embarked 22nd Marine Expeditionary Unit (MEU), returned to the Baltic Sea, August 2, to strengthen interoperability with key NATO allies and partners.
Und genau zu dem Zeitpunkt, über den wir sprechen, ist sie wieder abgezogen:
https://www.kn-online.de/schle…H7PTCM5YETYVLQF4E7DI.html
ZitatAm Donnerstagmorgen [22.09.] passierte kurz vor 10 Uhr ein großer Kampfverband der USA den Fehmarnbelt. Die Fahrtrichtung war aber aus der Ostsee heraus. Die „Kearsarge“-Kampfgruppe hat ihren Auftrag erfüllt.
ZitatDer Abzug nur einen Tag nach der Ankündigung der Teilmobilmachung durch Russlands Präsident Wladimir Putin ist dabei etwas auffällig. Es soll aber nicht der Grund sein.
ZitatSeit Anfang August hatte die „Amphibious Ready Group“ in der Ostsee Manöver abgehalten und Verbündete besucht. Diese Übungen endeten jetzt. Deshalb sammelte sich der Kampfverband am Mittwoch [21.09.] östlich von Bornholm und trat den Weg in Richtung Westen an.
Alexander (von dem letztlich die Einschätzung, dass alle diese Bewegungen ungewöhnlich sind kommen mag) hatte auch noch auf die Route eines schwedischen Überwachungsflugzeugs verwiesen, die er ebenfalls für ungewöhnlich hält:
https://oalexanderdk.substack.…nalysis-six-russian-ships
ZitatAt 07:12 UTC on September 22nd, a Swedish Air Force S 100B Argus airborne early warning and control (AEW&C) aircraft would take off from Malmen Airbase and fly a highly unusual route over the Baltic Sea. While Swedish AEW&C flights over the Baltic Sea are very routine, often taking off at the same time in the morning, this particular flight path is not routine. At 08:36 UTC the aircraft would reach the position indicated on the track below before flying to Ronneby Airport for a 30 minutes, likely to refuel.
ZitatAlmost immediately after the aircraft reached the point above, the HSwMS Visby (K31) Visby-class corvette left port at Karlskrona naval base and sped towards the site of the Nord Stream 1 sabotage, reaching speeds of over 27 knots. [...]
Also gehen wir mal davon aus, dass es sich um eine Reaktion auf russische Schiffsbewegungen handelt und dass diese Reaktion tatsächlich ungewöhnlich ist. Interessant ist für uns hier nur der Fall, dass entweder das russische Agieren, das die Reaktion ausgelöst hat, oder die Reaktion selbst etwas mit der Sabotage zu tun hat. Denn es könnte natürlich auch um etwas ganz anderes gegangen sein.
Erstmal würde man denken, wenn sie nicht selbst beteiligt waren, wussten die westlichen Länder nichts von der Sabotage. Dann müsste irgendetwas an dem Verhalten der russischen Schiffe so auffällig gewesen sein, dass es eine ungewöhnliche Reaktion auslöst. Tatsächlich fällt mir schwer mir vorzustellen, was das sein soll, zumal die mutmaßlich versucht hätten den Sabotageakt zu verbergen.
Es könnte natürlich auch sein, dass die Reaktion der westlichen Länder sich daraus erklärt, dass sie etwas wussten. Also entweder, die Russen haben irgendwas vor, oder mein Vorschlag, die Saboteure wussten die Russen könnten etwas herausfinden und haben eine Warnung vor ihren Aktivitäten rausgegeben, die wiederum die ungewöhnliche Reaktion ausgelöst hat.
So oder so, bei allen Varianten, wo tatsächlich diese russischen Schiffe für die Sabotage verantwortlich sind, würde ein ungewöhnliche Reaktion letztlich bedeuten, dass der Westen deutlich mehr weiß, als an die Öffentlichkeit herausgegeben wird. Entweder, dass die Russen zum Zeitpunkt der Sabotage etwas sehr Auffälliges getan haben oder dass man wusste, dass sie irgendetwas vorhaben. Und dann stellt sich erneut die Frage, warum das nicht gegen die Russen einsetzen?
Tatsächlich fügt sich mit der Einordnung aus dem Kieler Nachrichten-Artikel nochmal einiges zusammen. "Der Abzug nur einen Tag nach der Ankündigung der Teilmobilmachung durch Russlands Präsident Wladimir Putin ist dabei etwas auffällig." Angenommen die USA sind verantwortlich und haben die technische Möglichkeit, die Explosion zu einem beliebigen Zeitpunkt auszulösen. Was könnte der Anlass dafür sein? Nun, eine russische Reservemobilisierung, von der man vielleicht glaubt, dass sie das Gleichgewicht im Krieg schnell (nochmal mehr) zu Ungunsten der Ukrainer verschieben wird, zusammen mit dem anstehenden Winter, hätte zu dem Schluss führen können, dass die Deutschen demnächst einknicken werden und doch wieder Nord Stream verwenden. Das könnte also ein Grund gewesen sein, sich für die Sprengung zu entscheiden. Und wenn man sprengen will, ist es natürlich nicht schlecht, vorher den US-amerikanischen Verband vor Ort abzuziehen. Gut die Mobilisierung wurde genau am 21. September verkündet, kann der Abzug also wirklich als Reaktion darauf beschlossen worden sein, wenn sie sich schon an dem Tag gesammelt haben? Nun, dass die Entscheidung in Russland gefallen ist, könnten die USA sicherlich schon früher gewusst haben.
Dass genau parallel dazu - vielleicht in diesem Fall zufällig - russische Schiffe unterwegs waren, die Ausrüstung haben, um die Pipelines zu untersuchen, hat dann möglicherweise Alarmglocken läuten lassen, aber man wollte auch nicht seine eigenen Schiffe zur Beobachtung in das Gebiet schicken, wo demnächst die Sprengsätze hochgehen, also hat man die Verbündeten informiert, dass die Russen etwas vorhaben.
Was auch dazu passen könnte, diese Aussage von den schwedischen Ermittlern vor einer Weile, dass es ihnen vorallem darum geht, auszuschließen, dass Schweden in irgendeiner Form beteiligt war. Vielleicht mit Blick auf solche eigenen ungewöhnlichen Aktionen.
Aber kann auch alles nur eine nette pareidolische Erzählung sein und eigentlich hat nichts davon damit zu tun und/oder die Vorgänge sind gar nicht so ungewöhnlich wie behauptet.
Ich glaube, ich hatte das schonmal gesagt, aber die witzigste aller Varianten wäre: Die Russen waren es wirklich und im Prinzip sind auch alle Anhaltspunkte da, um das zu beweisen, aber das Misstrauen untereinander ist so groß, dass man überzeugt ist, die sich abzeichende Täterschaft der Russen kann nur eine false flag-Inszenierung des eigentlichen Täters im Kreis der eigenen "Verbündeten" sein.
Jetzt gibt es also starke Indizien dafür, dass es doch die Russen sein könnten?
Damit ich das richtig verstehe. Die Russen waren definitiv mit einem Spezialschiff vor Ort, das genau solche Operationen durchführen kann? Mit U-Boot, Kränen etc. Irgendwo wurde mal diskutiert, dass es insgesamt mehrere Tonnen Sprengstoff waren.
Und warum ist das die witzigste Variante? Viele haben es vermutet bzw. den starken Verdacht geäußert. Gleiches gilt ja für USA als Täter. Witzig wäre es gewesen, wenn es der deutsche Geheimdienst selber war, oder irgendwelche Umweltschützer. Selbst das wurde ja kurz diskutiert und ist absolut absurd.
Dass genau parallel dazu - vielleicht in diesem Fall zufällig - russische Schiffe unterwegs waren, die Ausrüstung haben, um die Pipelines zu untersuchen...
Ob zufällig oder nicht wissen wir ja nicht, es wäre schon mal nicht zufällig weil russische Infrastruktur von russischen Staatskonzernen durch die russische Marine überprüft und gesichert wird, es wäre auch vom Zeitpunkt nicht zufällig wenn Russlands Dienste Indizien gehabt hätten.
Dumm wäre es mit diesem Kranschiff in Sichtweite zwischen 4 Natoländern Dummheiten zu machen, wo es doch viel dezenter gehen würde.
Jetzt gibt es also starke Indizien dafür, dass es doch die Russen sein könnten?
Damit ich das richtig verstehe. Die Russen waren definitiv mit einem Spezialschiff vor Ort, das genau solche Operationen durchführen kann? Mit U-Boot, Kränen etc. Irgendwo wurde mal diskutiert, dass es insgesamt mehrere Tonnen Sprengstoff waren.
Also je nachdem was du mit "vor Ort" meinst, sagt der eigentliche dänische Artikeltext meines Erachtens nur, dass sie ein paar Tage vor der Explosion irgendwo in der Nähe der Nord Stream-Pipelines, östlich von Bornholm, mit einem Schiff waren, das wohl auch ein kleines U-Boot absetzen kann. Das Spezialschiff СС-750:
Was mir etwas eng zu sein scheint ist der Zeitraum. СС-750 soll am 21. September um 0 Uhr Kaliningrad verlassen haben, ein anderes Schiff mit dem es unterwegs gewesen sein soll, hat um 14 Uhr sein Positionssignal abgeschaltet, da waren sie noch ein gutes Stück von dem relevanten Meeresgebiet entfernt. Und das dänische Patrouillenschiff hat die Bilder am 22. September gemacht. Also irgendwas zwischen einem Drittel und einem Tag einigermaßen unbeobachtet?
Hm, die Route von dem dänischen Schiff müsste Aufschluss darüber geben, wo das andere Schiff gesichtet wurde, Fotos kann man ja nicht auf allzu große Distanz machen. Ich gucke mal, ob ich diese Angaben unabhängig von Alexander finde.
Und warum ist das die witzigste Variante?
Wir ermitteln, dass es die Russen waren, aber misstrauen unserem Block zu sehr, um es zu glauben? Finde ich ziemlich witzig.
Eine sogenannte "amphibious ready group" (ARG) um die USS Kearsarge war im August und September in der Ostsee:
Ja eben, Das hatten wir ja auch schon ganz am Anfang und Hersh hat es auch in seinem ersten Artikel nochmal aufgegriffen.
Wenn die Amis und ihre Verbündeten da ein Manöver durchführen, an dem auch auf NATO-Seite Schiffe beteiligt sind, welche technisch dazu geeignet gewesen wären, die Pipelines für eine spätere Sprengung zu verminen, dann wäre es jetzt auch nicht so furchtbar ungewöhnlich, dass die Russen mal mit einem eigenen Spezialschiff nachsehen, ob nach dem Abzug der Amerikaner da noch alles in Ordnung ist - also zumindest wenn man nicht von vorne herein davon ausgeht, dass der wahnsinnige Russenhitler aus reiner Boshaftigkeit seine wichtigste Waffe im Wirtschaftskrieg mit dem Westen selbst gesprengt hat.
seine wichtigste Waffe im Wirtschaftskrieg mit dem Westen selbst gesprengt hat
Aber höchstens eine PR-Waffe, da auf absehbare Zeit da wohl so oder so kein Gas durchgeflossen wäre, und falls doch hat der Akteur ja zur Sicherheit eine Röhre ganz gelassen.
also zumindest wenn man nicht von vorne herein davon ausgeht, dass der wahnsinnige Russenhitler aus reiner Boshaftigkeit seine wichtigste Waffe im Wirtschaftskrieg mit dem Westen selbst gesprengt hat.
Ich würde "wahnsinnig", "reine Boshaftigkeit" und "wichtigste Waffe" streichen, und sagen: vielleicht war Putin der Ansicht, dass die (ohnehin ungenutzten) Pipelines gesprengt Propagandamäßig mehr nützen, als ungesprengt. Vielleicht war es aber auch ein anderer Akteur. Ich bin nicht überzeugt, würde es aber Putin auch ohne weiteres zutrauen.
vielleicht war Putin der Ansicht, dass die (ohnehin ungenutzten) Pipelines gesprengt Propagandamäßig mehr nützen, als ungesprengt.
Ja vielleicht. Aber wozu?
So ein richtig sinnvoller Zug scheint die Sprengung für die Russen nicht zu sein. Zumindestens vom Ergebnis erschließt sich nicht, was sie damit gewonnen haben. Niemand hat sich deswegen zusätzlich auf ihre Seite geschlagen und wenn sie den Westen damit erpressen, haben sie keine offensichtlichen Verhaltensänderungen oder Zugeständnisse bekommen.
Aber die Sache hat ja mittlerweile einige Komplexität angenommen, so dass selbst wenn es die Russen waren und СС-750 beteiligt, immer noch etliche Fragen offen sind, wie:
Aber wozu?
Manches kann ich mir vorstellen, ob es sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Aber die fünf Punkte halte ich für durchaus denkbare Überlegungen. Im Grunde hat Russland durch die Zerstörung von Nord Stream 1 nichts verloren, solange die eine Pipeline von Nord Stream 2 intakt ist. Gas wurde eh nicht mehr durchgeliefert. Alle vier Stränge zusammen waren schon immer völlig überdimensioniert und im Grunde unnötig. Trotzdem hat die Debatte um die Nord Stream-Pipeline immer einen Keil in Europa getrieben.
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