Nord Stream-Sabotage

  • Das heitere Pipelineversenken ist um einen neue Spur reicher:


    T-Online(!) nimmt Hersh's Variante der Sprengung an den BALTOPS22 und multipliziert sie mit -1, lässt die "american officials suggest: ukraine!" hinter sich und die Andromeda Andromeda sein.

    Dabei kommt die folgende Variante der Geschehnisse heraus und bewegt im Gegensatz zu ARD&Zeit wieder in VT-kompatiblem Rahmen, wobei die Hersh-Version als ziemlich widerlegt(!) gilt und ARD&Zeit als "FalseFlag-Opfer" dargestellt werden. Das Ganze im maximalen Konjunktiv, aber wer will das T-Online schon vorwerfen, wenn collectiveWest keine UN-SecCouncil-Untersuchung zulässt:

    An Board der T-Online Recherche:

    Kapitän: Jonas Mueller-Töwe

    Mannschaft:

    *Der bekannte OSINT-Analyst Oliver Alexander

    *Janzegal - Carsten Janz

    *Waffenkenner Lars Winkelsdorf


    8) Na dann - Herzlich willkommen, allseits Gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel im Ozean der Konjunktive.

  • Die Russen schicken vier fette Kriegsschiffe, die jeder OSINT-Nerd auf Staellitenbildern im Interet beobachten kann, um eine supergeheime Operation zur Sprengung ihrer eigenen Pipelines durchzuführen und sämtliche westliche Dienste und Ermittlungsbehörde haben nichts davon mitbekommen, sondern sich statt dessen vom KGB die Nusschalentheorie unterjubeln, und sich auf eine falsche Fährte zu einer "pro-ukrainischen Gruppe" führen lassen.


    Sehr plausible Theorie.

  • Utan

    Na jetzt sei mal nicht so. Ist doch nur als abgeklärtes Spiel im aufgeklärten Westen angelegt und solange das UN-SecCouncil nicht den Raum betritt, bleibt das Ganze harmlos. Am Ende wird da nichts heraus kommen ausser das alle viel Spass an der Sache hatten. Jeder spielt nach seinen Möglichkeiten und der Weg ist das Ziel. Entgegen der bisherigen Direktive "VTs sind gefährlich" machen wir jetzt genau nichts anderes und das auch noch alle.


    Ist doch schonmal was.

  • Auch noch Dänen?


    https://www.t-online.de/nachri…e-putin-auf-der-spur.html



    Tatsächlich waren die schwedischen Marineschiffe, über die Dagens Nyheter berichtet hat, auch am 22. September am nördlichen Tatort und sind bis zum 24. September zum südlichen Tatort und wieder zurück gefahren.


    Ich habe es nicht überlesen, oder? Sie schreiben nicht, dass sie die Dänen gefragt haben, warum sie da rausgefahren sind.


    Zitat

    Der Zeitpunkt am Abend des 21. September wäre für die heiße Phase einer klandestinen Operation günstig gewesen: Um etwa diese Uhrzeit war vor der dänischen Insel Bornholm die Abenddämmerung vorüber. Die Nacht brach an und erschwerte damit die visuelle Überwachung. Ein Verband von US-Kriegsschiffen hatte das Gebiet mehrere Stunden zuvor auf der Durchreise in den Atlantik passiert.


    Dänische, schwedische und US-Marine am Tatort kurz vor der Tat, offenkundig eine russische Aktion.


    Aber ausschlaggebend ist natürlich diese Behauptung:


    Zitat

    Die Patrouillen nahmen mutmaßlich die Verfolgung russischer Militärschiffe auf. Wie t-online aus Sicherheitskreisen erfuhr, soll ein Verband der russischen Marine unter strenger Abschirmung im Bereich des späteren Tatorts operiert haben. "Wie ein Geist", heißt es dazu, also ohne seine Positionsdaten zu senden. Die Schiffe hätten exakt die notwendige Ausrüstung gehabt, um Sprengsätze an den Pipelines zu platzieren. Öffentlich einsehbare Daten geben Hinweise darauf, dass die Informationen zutreffen.


    https://oalexanderdk.substack.…nalysis-six-russian-ships


    Zitat

    The Six Ships


    t-online”s intelligence source supplied them with the names of six very specific Russian naval vessels which I will detail below:


    • Project 141S Rescue ship SS-750 carrying the AS-26 Project 1855 Priz Deep-Diving Rescue Vehicle
    • Project 503R Medium Intelligence ship, Syzran
    • Project 02980 Rescue Tug, SB-123
    • Project 02980 Rescue Tug, Aleksandr Frolov
    • Neustrashimy-class frigate, Yaroslav Mudry
    • Steregushchiy-class corvette


    Rücken ein bisschen spät damit raus, oder?


    Ich habe es nicht im Detail nachvollzogen, aber "Öffentlich einsehbare Daten geben Hinweise darauf, dass die Informationen zutreffen." scheint sich darauf zu beziehen, dass Alexander wohl genug Evidenz gefunden zu haben meint, dass alle genannten Schiffe in der Zeit unterwegs waren (das Mindeste, wenn man eine falsche Spur legen wollte) und dass es ein Rendezvous gab, was er für ungewöhnlich hält:


    Zitat

    The unusual part happens on September 23rd when the SB-123 and Aleksandr Frolov once again appear on AIS just off the coast of Kaliningrad. Once then reappear, both vessels head towards the KSV-2168, where they stay for approximately 12 hours. Why are two rescue tugs that do not appear to have been involved in the exercise rendezvousing with the KSV-2168?


    Aber ansonsten ist das Fazit:


    Zitat

    In conclusion, OSINT alone cannot solve the mystery of the Nord Stream sabotage or what these vessels were doing on September 21st-23rd, a few days before the explosions. It does however seem likely that the unusual events on these dates are somehow a key part of the Nord Stream sabotage mystery.


    Übrigens das andere, was er für ungewöhnlich hält, war wiederum das dänische Schiff und ein schwedisches Flugzeug:


    Zitat

    The P524 Nymfen heading straight for the Nord Stream 1 sabotage location overnight is highly unusual, as this would be only the second time in many years that a Royal Danish Navy vessel has taken an interest in the area. The Minerva Julie spending a week drifting over the area caused no response by the Royal Danish Navy.

    Zitat

    At 07:12 UTC on September 22nd, a Swedish Air Force S 100B Argus airborne early warning and control (AEW&C) aircraft would take off from Malmen Airbase and fly a highly unusual route over the Baltic Sea. While Swedish AEW&C flights over the Baltic Sea are very routine, often taking off at the same time in the morning, this particular flight path is not routine.


    Also vielleicht doch mal nachfragen?


    Hm, frage mich, ob er mal was zu der Dagens Nyheter-Veröffentlichung gesagt hat.

  • In jedem Fall fühlt sich das spätestens jetzt nach Hypothesenschwämme Hypothesenschwemme an.


    Wie gesagt, ich habe von Anfang an erwogen, dass bereits Hersh der Beginn davon ist. Aber wenn man den Vorgang nochmal nachvollzieht: Es gab praktisch keine Aussagen zu offiziell verfolgen Spuren, auch nichts durchgestochen, bis zu seinem Artikel vom 8. Februar. Unmittelbar darauf passiert erstmal nichts. Man hätte ja denken können, dass jemand der völlig andere Erkenntnisse hat in Reaktion darauf etwas weitergibt. Der Artikel hat eine erste Aufmerksamkeitswelle. Dann eine zweite als der UN-Sicherheitsrat sich am 21. Februar damit beschäftigt hat und - weiß nicht ob es international eine Rolle spielte - wegen der Pflanzensprengstoffpanne zur gleichen Zeit. Genau zwei Wochen nachdem es beim Sicherheitsrat Thema war und einen Monat nach Hersh kommt dann am 7. März die "pro-ukrainische Gruppe" der Usis und die Spur mit der Segeljacht von deutschen Medien heraus. Die Geschichte überzeugt eigentlich kaum. Noch mal zweieinhalb Wochen später haben wir über Geheimdiensthinweise - interessanterweise erneut ein deutsches Medium als Adressat - einen Fingerzeig auf die Russen, in dem Fall allerdings auf konkrete Schiffe. (Die Präsenz auch russischer Schiffe in der Zeit vor den Anschlägen im Umfeld der Tatorte war ja nichts neues.) Es sieht schon alles sehr nach einer Reaktion auf Hersh aus.

  • Bei China Daily hat Hersh darüber spekuliert, dass die Zerstörung des Nord Stream-Systems eine Art Bestrafung für die fehlende deutsche Bereitschaft Waffen zu liefern gewesen ist, bei etwa 4m im Video:


    https://cn.chinadaily.com.cn/a…10dca3102ada8b235157.html


    Zitat

    "And so at that point, the only thing I can conject, can think and suppose, and those who were involved had the same thought, the President was afraid that Chancellor Scholz was not wanting to put more guns and more arms. That’s all, I do not know whether it was an anger or punishment, but the net effect is that it cut off a major power source through Western Europe."

  • Jetzt mal erhlich, Wemir .


    Du glaubst Doch nicht ernsthaft, dass an dieser t-online-Geschichte irgendwas dran sein könnte?


    Wenn die Russen da wirklich eine ganze Flotille hingeschickt, und unsere diversen Dienste und "Kreise" daraus auch nur das geringste Indiz darauf hätten zusammen spinnen können, dass Putin seine eigene Geldmaschine kaputt gemacht hat, dann hätten wir das doch schon längst in sämtlichen Qualitätsmedien brühwarm serviert bekommen.


    Wer ist dieser Alexander? Wer hat den zu einer seriösen Quelle gemacht, die über jeden Zweifel erhaben, und vor jedem Einfluss durch weiß der Geier welche dunklen Gestalten mit Staatsauftrag und dicken Geldkoffern gefeit ist?


    Und warum interessiert sich eingentlich kein Schwein mehr dafür, was die Schweden da unten gefunden, mit nach Hause geommen, und dann für so sicherheitsrelevat erklärt haben, dass sie ein absolutes Staatsgeheimnis daraus machen?

  • Jetzt mal erhlich, Wemir .


    Du glaubst Doch nicht ernsthaft, dass an dieser t-online-Geschichte irgendwas dran sein könnte?


    Wie gesagt im Detail habe ich es nicht nachvollzogen, aber mir schienen da keine wirklichen Enthüllungen dabei zu sein, außer dem Umstand, dass auch die dänische Marine sich kurz vor der Sabotageaktion auffällig bewegt hat.


    Was ich annehme, dass an der Geschichte dran ist: Die zugesteckte Namensliste kommt wirklich von den Geheimdienstfreunden.


    Insofern meine Vermutung, was hier passiert ist: Irgendwelche Geheimdiensttypen haben sich unter den bereits bekannt präsenten russischen Marineschiffe im relevanten Zeitraum welche herausgesucht, die für so eine Sabotage genutzt werden könnten und anhand der öffentlich verfügbaren Daten plausibel nah genug dran waren, und diese Liste dann unser Provinzpresse zugesteckt. Deren Provinzialität äußert sich darin, dass sie bei einem spektakulären internationalen Vorfall, der Deutschland mitbetrifft, Zwischenergebnisse unterhinterfragt durchreicht oder in diesem Fall ein Raunen.


    Der Vorbehalt: Genau wie ich nicht völlig ausschließen will, dass an der Jacht irgendwas dran ist, könnte es natürlich sein, dass diese Schiffsbesatzungen als Tatverdächtige in Frage kommen. Aber ich wundere mich, dass diese heiße Spur, die so wie ich das Urteil von diesem Alexander verstehe nur eine ist, wenn man in nicht-öffentlichen Aufzeichnungen der Schiffsbewegungen etwas Auffälliges entdeckt hat, dann so spät und ohne eben solche Daten über verdächtige Bewegungen weitergereicht wird.


    Und warum interessiert sich eingentlich kein Schwein mehr dafür, was die Schweden da unten gefunden, mit nach Hause geommen, und dann für so sicherheitsrelevat erklärt haben, dass sie ein absolutes Staatsgeheimnis daraus machen?


    Fehlendes Aufklärungsinteresse?

  • Nicht ganz, was ich erwartet hatte.


    objekt-ostsee-nord-stream-101~_v-videowebl.jpg


    Das klingt auch nicht danach, dass man etwas erwarten sollte:


    https://tass.com/politics/1594451


    Zitat

    "I do not think it makes sense for us to get into that now, since one of the NATO countries, or Denmark, told us that they had already examined it, which means that the situation is not explosive," Putin said.


    "Honestly speaking, for us, the point was not to incriminate someone, but to ensure security so that there would be no other explosions," Putin explained.


    "If the Danes say that it is no longer explosive, well, thank God," the Russian leader said.

  • https://press.un.org/en/2023/sc15243.doc.htm


    Zitat

    Security Council Rejects Draft Resolution Establishing Commission to Investigate Sabotage of Nord Stream Pipeline


    [...]


    By a vote of 3 in favour (Brazil, China, Russian Federation) to none against, with 12 abstentions, the Council rejected the draft resolution, owing to a lack of sufficient votes in favour.


    Das sind die Anglos und Frankreich sowie Albanien, Ecuador, Gabun, Ghana, Japan, Malta, Mosambik, Schweiz, Vereinigte Arabische Emirate.


    Malta? Ehrlich?

  • Security Council Rejects Draft Resolution Establishing Commission to Investigate Sabotage of Nord Stream Pipeline

    The Security Council failed today to adopt a resolution, put forward by the representative of the Russian Federation, which would have established an international independent investigative commission into the September 2022 “acts of sabotage” committed on the Nord Stream gas pipeline in the Baltic Sea.

    By a vote of 3 in favour (Brazil, China, Russian Federation) to none against, with 12 abstentions, the Council rejected the draft resolution, owing to a lack of sufficient votes in favour.

    The resolution, if adopted, would have requested the Secretary-General to establish an international, independent investigation commission to conduct a comprehensive, transparent and impartial international investigation of all aspects of the act of sabotage on the Nord Stream 1 and 2 gas pipelines — including identification of its perpetrators, sponsors, organizers and accomplices.

    It would have outlined the commission’s composition, deciding that it would comprise “impartial and internationally respected experts” selected by the Secretary-General, and be furnished with an adequate number of experienced and impartial staff.

    Further by its terms, the Council would have requested the Secretary-General to report to it within 30 days on recommendations for the proposed specific modalities of the commission, and encouraged Member States — including those conducting their own relevant national investigations — to fully cooperate and share information with the commission.[...]

    Explanation of Vote Following the Failure of a UN Security Council Resolution on Nord Stream Proposed by Russia

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