Nord Stream-Sabotage

  • Wurde eigentlich schon mal darüber nachgedacht ob bei der Platzierung der Bomben vllt garkeine Taucher eingesetzt wurden?

    Es scheint ja wegen der Tauchtiefe und den Bedingungen nicht so einfach und ungefährlich zu sein da Menschen runterzuschicken.


    Man hätte ja auch einfach ein AUV (autonomes Unterwasserfahrzeug - kabellos) oder ein ROUV (remotely operated underwater vehicle - mit Kabel) verwenden können.


    Die Dinger werden zumindest auch öfter für entsprechende Zwecke dieser Art eingesetzt, die sollten auch dazu fähig sein eine Bombe an einer Pipeline zu platzieren.

    ...

    AUVs werden auch zur Kabel- und Pipelineinspektion benutzt. Die häufigste militärische Anwendung von AUVs ist die Seeminenerkennung und -abwehr.

    ...

    ...ROUV oder unpräzise als ROV bezeichnet (von engl. remotely operated underwater vehicle), ist ein kabelgeführtes Unterwasserfahrzeug für Anwendungen in Wissenschaft und Industrie und beim Militär.

    ...

    Wartungsarbeiten, Inspektionen und andere Arbeiten im Offshorebereich werden heute mehrheitlich anstelle von Tauchern oder bemannten Tauchbooten von ROVs durchgeführt.

  • Die wären aber ziemlich sicher detektiert worden, oder nicht?

  • Die wären aber ziemlich sicher detektiert worden, oder nicht?

    Naja, im Prinzip ist sowas bei nicht darauf ausgelegten Geräten möglich, allerdings gibt es auch Tarnkappentechnologie für Schiffe und U-Boote, im Prinzip könnte man sowas auch bei den AUV oder ROUV einsetzen.


    Sowas hier meine ich:

    ...

    Neben der Dämpfung der Eigengeräusche kamen auch Maßnahmen zum Einsatz, welche die Ortung durch das feindliche ASDIC (Vorläufer des Sonars) erschwerten. So dämpft eine Oppanol-Hülle, eine ca. 4 mm dicke Gummibeschichtung, die Schallrückstrahlung im Frequenzbereich zwischen 10 und 18 kHz bis auf 15 %. Die Wirkung des Schutzes ist dabei stark abhängig von Salzgehalt, Luftgehalt und Temperatur des Wassers. Diese Technik, genannt Alberich-Beschichtung, wurde im Einsatz erstmals 1944 bei dem deutschen U-Boot U 480 angewendet, das als das erste Tarnkappen-U-Boot der Welt gilt.

    ...

    ...

    Bei U-Booten wird als passive Maßnahme zudem nicht-magnetisierbarer U-Boot-Stahl verwendet.

    ...

    Durch leise Antriebssysteme wird die Lärmsignatur möglichst gering gehalten. Zudem wird versucht, die von den Propellern verursachten Geräusche und die entstehenden Blasen zu minimieren (Kavitation), z. B. mit Techniken wie dem Prairie-Masker-System. Im U-Boot-Bau werden zudem geräuscharme Antriebstechniken wie der außenluftunabhängige Antrieb auf Brennstoffzellen der deutsch-italienischen U-Boot-Klasse 212 A eingesetzt.

    ...
  • Ja, davon kann man ausgehen, daher spekuliere ich auch einfach mal weiter in diese Richtung.


    Diese Märchengeschichte mit einer kleinen Gruppe auf einem Segelschiff ist - je länger man sich damit beschäftigt - total unglaubhaft.

  • Die deutsche Marine offenbart sich als potentieller Geheimnisträger in Sachen Nordstreamsprengung.


    Ein Aufklärungsschiff der Oste-Klasse war bis 14.09.22 vor Ort.


    Wie könnte man Schiffe der Oste-Klasse auch bezeichnen?

    So langsam wird das ja wieder so ein Fall, wo man sich fragt, wer eigentlich nicht anwesend war...

  • https://www.sueddeutsche.de/po…tlungen-ukraine-1.5767316


    Zugängliche Kopie: https://archive.is/fNHyc


    Zitat

    Wer aber könnte hinter dem Anschlag stecken? Einig sind sich die Fahnder nur, dass da wohl keine Amateure am Werke waren. Schon kurz nach dem Attentat auf die Pipelines soll unter skandinavischen Geheimdiensten die Information kursiert sein, dass die Sabotage möglicherweise nicht das Werk irgendeines Geheimdienstes war - sondern eine private Operation, durchgeführt von ehemaligen Militärangehörigen, in Auftrag gegeben und finanziert von einem ukrainischen Oligarchen. Auch ein Name machte früh die Runde. Es handelt sich um einen sehr prominenten Geschäftsmann, der früher in der Politik aktiv war. Die Nord-Stream-Anschläge fanden am 26. September statt - seinem Geburtstag.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Petro_Poroschenko


    Zitat

    Petro Oleksijowytsch Poroschenko (ukrainisch Петро Олексійович Порошенко; russisch Пётр Алексе́евич Пороше́нко Pjotr Aleksejewitsch Poroschenko; * 26. September 1965 in Bolhrad, Oblast Odessa, Ukrainische SSR) ist ein ukrainischer Unternehmer und Politiker. Vom 7. Juni 2014 bis zum 20. Mai 2019 war er Präsident der Ukraine.

  • Putin hält die kleine Gruppe auf dem Segelboot auch für Unsinn und spekuliert ansonsten auch mal rum...

    Putin nennt Sprengung durch unabhängige Gruppe »totalen Unsinn«

    Der Kreml weist jede Verantwortung für die Sabotage der Ostseepipelines von sich. In einem Interview spekulierte Russlands Präsident nun darüber, dass die USA ein Interesse an der Zerstörung der Leitungen gehabt haben könnten.

    ...

    Zuletzt gab es allerdings Hinweise auf eine proukrainische Gruppierung.

    Russlands Präsident Wladimir Putin hält diese Berichte nach eigener Aussage für »totalen Unsinn«. Eine derartige Aktion in dieser Tiefe und in dieser Größenordnung könnten »lediglich Spezialisten« durchführen, sagte Putin in einem Fernsehinterview. »Dazu gehört auch noch die Unterstützung eines Staates, der über die entsprechende Technologie verfügt.«...

    ...und laut ihm gibt es wohl irgendwie Hinweise auf einen weiteren - soweit ich das verstehe nicht gezündeten - Sprengsatz:

    Nach Putins Worten habe ein Schiff von Gazprom zudem Hinweise auf das Vorhandensein eines weiteren Sprengsatzes an der Gaspipeline entdeckt. Dieser sei in etwa 30 Kilometern Entfernung von einer der Explosionsstellen angebracht. Bei der Rohr-Verbindungsstelle sei etwas erkannt worden, von dem Experten glaubten, »dass es sich um eine Antenne handeln könnte, um ein Signal zum Zünden eines Sprengsatzes zu empfangen«.

  • Hm.


    https://tass.com/russias-foreign-policy/1588759



    Sie möchten da ran:


    Zitat

    "And now, of course, we would like to receive permission from the Danish government conduct the necessary examination either on our own, or jointly with them, but better yet, establish an international group of experts and bomb engineers that could work at a depth like that. And if need be, to defuse the explosive device, of course, if there is one down there," the president continued.


    "But following our request to the Danish government, we received an answer that they need to think about it and they will respond when they consider it possible. That’s the uncertain response that was given," Putin shared.


    https://www.reuters.com/world/…t-state-level-2023-03-14/



    Also nein? Wir lassen das besser dort?

  • Deutsche Qualitätsrechercheure vermelden eine Ermitlungserfolg. Es bleibt jedoch trotz eigenem investigativem Segeltörn über die Ostsee weiter mysteriös:

    Verdächtige Segeljacht gefunden : Nord-Stream-Anschlag: Die Rolle der Andromeda

    Mithilfe einer Segeljacht sollen die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines verübt worden sein. ZDF Frontal hat die Andromeda gefunden. Ist die Ein-Schiff-These plausibel?



    [...] Wir mieten eine ähnliche Jacht des Charterers - die "Unsinkbar 2" - und fahren mit Skippern nach Wiek, hinaus auf die Ostsee. Wir vollziehen einen Teil des Weges nach, den die Andromeda - mutmaßlich mit Sprengstoff beladen - genommen haben soll. Können ein einziges Schiff und eine Crew aus sechs Personen einen solch komplexen Anschlag begehen?

    Die Andromeda ist eine 15 Meter lange Segeljacht, vom Typ Bavaria C50. Ihr Charterer vermietete sie im September vom Rostocker Hafen "Hohe Düne" aus. Von dort soll sie losgefahren und danach in Wiek auf Rügen Halt gemacht haben. Zwischen dem 16. bis 18. September soll sie bei der dänischen Insel Christiansø gewesen sein. Wenige Tage später explodierten in der Nähe die Pipelines.

    Derzeit liegt die Andromeda an Land - in einem alten Militärhafen in Dranske auf Rügen. Im Januar hatten deutsche Ermittler sie untersucht und laut Generalbundesanwalt Sprengstoffreste auf einem Tisch gefunden.[...]

    Leider haben die QualitätsjournalistInnen vom ZDF nur irgendwelche Experten für Maritime Sicherheit, Ex-NVA-Kampftaucher und Darknet-Hacker zur Logistik befragt, und nicht den pensionierten Ex-Qualitötsjournalisten, passioierten Sprengmeister, Seebären und Hochsee-Segelkapitän H. Jessen...


    https://www.youtube.com/live/C…4iYM?feature=share&t=2371


    ...und so erscheint ihnen die Nussschalentheorie der Kollegen von ARD und ZEIT nicht ganz so plausibel:


    1. Logistik: Hätte eine Gruppe von sechs Personen mit nur einem Boot die Pipelines alleine sprengen können? Göran Swistek, Experte für maritime Sicherheit, hat an der Ein-Schiff-Theorie enorme Zweifel: Die Menge an Sprengstoff, die finanziellen Ressourcen, das Material, das mitgeführt werden muss, dazu die Anfahrt über die Punkte oberhalb der drei Explosionsorte, ohne abzudriften. "Vermutlich werden da noch andere Kräfte unterstützt haben. Also ich persönlich halte es für plausibel, dass entweder ein größeres Schiff beteiligt war oder mehrere."

    2. Sprengstoff: Um die Pipelines zu sprengen, wären - so schätzen Ermittler - je Explosion rund 500 Kilogramm TNT-Äquivalent nötig. Wie viel genau benutzt wurde, lässt sich nicht sagen, denn es ist unklar, welcher Sprengstoff benutzt wurde. So etwas heimlich zu besorgen, wäre aber extrem schwer, meint der Cyber-Experte Sandro Gayken. Im Darknet findet er zwar Angebote für kleinere Mengen. Doch das unerkannt zu bestellen - schwierig: "Gerade bei Sprengstoff sind es ja dann nicht nur die Polizei, sondern auch die Nachrichtendienste, die da reingucken." Dass private Akteure das besorgt haben könnten - auch der Vorsitzende der Bund der Kriminalbeamten hegt daran Zweifel: "Wenn, dann spricht eher was dafür, dass es sich um Personen handelt, die entweder staatlichen Akteuren verbunden sind oder eben Teil dieser staatlichen Akteure sind."

    3. Tauchgang: Die Detonationen an den drei Pipelines ereigneten sich in 70 und 88 Metern Tiefe. Um dort hinunter zu tauchen, braucht es Profis. Der ehemalige NVA-Kampftaucher Wolfgang Frank rechnet vor, dass er für Arbeiten in dieser Tiefe eineinhalb Stunden einplanen würde: Drei Minuten, um auf den Grund zu tauchen, eine halbe Stunde für die Arbeiten in der Tiefe und eine Stunde, um langsam wieder aufzutauchen. Anschließend drei bis vier Stunden als Regenerationszeit. ZDF Frontal hat ihm Wetterdaten vorgelegt, denn fürs Tauchen ist ein niedriger Wellengang entscheidend. Wellen von mehr als einem halben Meter stellen eine echte Herausforderung dar. Der Profitaucher hält zwei Zeiträume für realistisch: Den 9. und 10. September und den 21. bis 25. September. Eine kurze Spanne also. Doch er sagt: "Es ist möglich."[...]

    Auch die privaten Kollegen von n-tv haben sich zur trockengelegten "Andromeda" aufgemacht und einen anderen - etwas windigen - Ex-NVA-kampftaucher (gibt's da keine anderen?) direkt in der Kajüte am Sprengstofftisch befragt, der auch nicht so recht glauben mag, dass das alles so funktioniert habe.

    "Ergibt für mich gar keinen Sinn" Ex-Kampfschwimmer inspiziert Nord-Stream-Jacht

    Monate nach dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline finden RTL-Reporter die Jacht, auf der die Saboteure unterwegs gewesen sein sollen. Auch der ehemalige Kampfschwimmer Jens Höner inspiziert das Schiff - und hat Zweifel am Ablauf des Anschlags. (n-tv, Video - 14.03.23)


    Interessant ist noch, dass der legendäre Bavaria 50 Cruiser laut n-tv derzeit im Trockendock liege, weil er seeuntüchtig sei, seit das BKA die komplette Navigationstechnik ausgebaut und konfisziert habe.

  • ...und so erscheint ihnen die Nussschalentheorie der Kollegen von ARD und ZEIT nicht ganz so plausibel...

    8)

    Na das nenn ich mal Drive im InvestigativBusiness - Nordstreamsprengung selbst ersegeln.


    Immerhin ist folgendes bei rausgefallen: man hat anhand des Wellenganges 2 Zeiträume für die Platzierung des Sprengstoffs per Ausschlussverfahren ermittelt:

    Der Profitaucher hält zwei Zeiträume für realistisch: Den 9. und 10. September und den 21. bis 25. September.


    Das trifft sich - ist ja wie beim Sudoku hier. Denn bis zum 14. September war ja das Spionageschiff der deutschen Marine vor Ort. Also, wenn jetzt diese Ärztin nicht völlig unansehnlich...also vielleicht haben die Jungs vom Spionageschiff, ganz Seemann, der schnittigen Andromeda hinterhergepfiffen und - mal wieder typisch - das ganze Aufklärungsbesteck an Board kurz in Richtung Andromeda schwenken lassen. However, da kann man ja mal nachhaken. Ansonsten müsste man die „USS Kearsarge“, die am 22. September den Fehmarnbelt von Ostsee Richtung Nordsee querte... aber da wird man bestimmt nicht soweit kommen. Also, es war ordentlich Verkehr rund um die Andromeda.


    Btw, J. Scahill hat ein bisschen was zur Sprengung in TheIntercept verfasst und nimmt auch - völlig konträr zum Zeitgeist und bspw. dem ZDF - Sy Hersh mit seinen 85 Jahren samt Berufserfahrung ernst, weil er annimmt, ein Alter von 85 Jahren reiche aus, um sein Fachgebiet zu meistern, Hersh's Trackrecord sei ja eigentlich ganz in Ordnung und sein Kundenstamm schätze nunmal seine Berufserfahrung.


    Was willste machen.


    Und so geht er u.a. ganz unterhaltsam im letzten Abschnitt des Artikel der Frage nach, unter welchen Bedingungen welche Zuständigkeit bei uncleSam diese Art Operation beaufsichtigt hätte.

  • "Die Zeit" kontert gekonnt den hinterhältigen Angriff des ZDF auf das eigenen Narrativ in puncto Tauchgang und lässt den Extremtaucher A. Schöffel im Artikel: "Die Bombe könnte auch meine Mama anbringen" mit folgenden Aussagen zu Wort kommen:


    «Die Bombe könnte auch meine 80-jährige Mama anbringen, wenn sie mal vor Ort wäre».


    «Den Auftrag hätte ich sofort angenommen, weil ich mir gedacht hätte: ‹Nichts leichter als das›».


    Er würde anschliessend über der Pipeline ein Bleigewicht nehmen, eine Leine und oben dran eine kleine Boje festmachen, so Schlöffel. «Die Taucher könnten dann der Leine in die Tiefe folgen.»


    Keine Ahnung, wieviel Recherche man ab dem Punkt noch braucht.

  • «Die Bombe könnte auch meine 80-jährige Mama anbringen, wenn sie mal vor Ort wäre».

    Dass der Mann seine 80-jährige Mama 80 Meter in die Ostsee schicken würde, sagt viel über ihn. Dabei noch ganz ohne Dekompression. Ich vermute also das Bleigewicht hätte er eher benutzt, um Mama dann da unten zu lassen. ... Nicht sehr vertrauenswürdig, die Quelle.

  • Dass der Mann seine 80-jährige Mama 80 Meter in die Ostsee schicken würde, sagt viel über ihn. Dabei noch ganz ohne Dekompression. Ich vermute also das Bleigewicht hätte er eher benutzt, um Mama dann da unten zu lassen. ... Nicht sehr vertrauenswürdig, die Quelle.

    *Schwiegermutter

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