Nord Stream-Sabotage

  • Erstaunliche Häufung von Dänen, die uns jetzt erklären, dass die Nummer mit der Jacht genau so ein Quatsch sei, wie Hershs Story mit den amerikanische Kampftauchern, und dass es eigentlich - Überraschung! - doch die Russen waren.


    Gestern ein dänischer Militäranalyst bei n-tv:

    "Russland hatte ein Motiv, Nord Stream zu zerstören"

    Der dänische Militäranalyst Anders Puck Nielsen hält die jüngsten Berichte über eine "pro-ukrainische Gruppe", die mit einer Jacht zu den Nord-Stream-Pipelines gefahren sein soll, um die Gasleitung in die Luft zu jagen, für unwahrscheinlich. Aus seiner Sicht ist die wahrscheinlichste Version, dass Russland für die Anschläge verantwortlich ist: "Mein Eindruck ist, dass die Sache viel Aufmerksamkeit erregen, Spekulationen auslösen und mehrere Länder involvieren sollte."

    Warum gibt der Westen dann nicht Russland die Schuld an den Explosionen? Anders Puck Nielsen geht davon aus, "dass die westlichen Länder im Moment kein großes Interesse daran haben, Russland für die Nord-Stream-Anschläge verantwortlich zu machen - zumal es sehr danach aussieht, dass Russland dabei ist, den Krieg zu verlieren". Warum das so ist und warum die These plausibel ist, dass Russland hinter den Nord-Stream-Anschlägen steht, begründet er im Interview mit ntv.de. [...]

    Und heute Wemir s OSINT-Kollege Oliver Alexander, der die Geschichte von Käpt'n Igor und den Segelfreunden Odessa e.V, auseinander nimmt, und dann ebenfalls darauf besteht, dass es der Russe gewesen sei, weil der griechische Eigentümer dieses ominösen Tankers, der da tagelang bei Bornholm herum gekurvt sei in irgendeinem wichtigen orthodoxen Kloster beichten gehe oder sowas, zu dem auch Russenhitler Putin und mächtige Russische Oligarchen schon mal gepilgert seien.

    Datenspezialist zu Nord-Stream-Anschlägen: Zeit, New York Times und Hersh haben viele Fehler gemacht

    Oliver Alexander (29) ist Däne und nutzt „Open Source Intelligence“, um die Nord-Stream-Anschläge zu erklären. Er sagt, die Anschläge seien anders abgelaufen, als in der Presse behauptet wird.

    Woher ein "Datenspezialist" auf twitter das alles so genau wissen will, erfahren wir leider nicht.


    Aber what the fuck ist faul im Staate Dänemark?

  • Erstaunliche Häufung von Dänen, die uns jetzt erklären, dass die Nummer mit der Jacht genau so ein Quatsch sei, wie Hershs Story mit den amerikanische Kampftauchern, und dass es eigentlich - Überraschung! - doch die Russen waren.

    Aber what the fuck ist faul im Staate Dänemark?


    Also ich würde das verallgemeinern: Mir ist aufgefallen, dass die Skandinavier insgesamt besonders negativ auf die Russen reagieren unter den europäischen Bevölkerungen, die im Kalten Krieg außerhalb des Warschauer Vertrags waren.

  • Dänemark, das kleine flache Land, das oben an Schleswig-Holstein dran hängt?


    Die wären mir jedenfalls bisher noch nicht als gleichermaßen antirussisch aufgefallen, wie die Finnen oder - neuerdings - die Schweden.

  • Was mich ein bisschen nervt, ist die fehlende Einordnung von dieser Zeit etc.-Veröffentlichung, mal ab von der Frage, worin genau hier die Recherche bestand. Das ist Berichterstattung über nicht abgeschlossene Ermittlungen. Die haben praktisch eine verfolgte Spur dargestellt. Wie die wirklich ins Bild passt ist unklar.


    Das New York Times-Ding ist dagegen nur Geheimdienstgeraune, obwohl es natürlich zu dem angedeuteten Ukraine-Bezug von den deutschen Veröffentlichungen passt und deshalb vielleicht einen Zusammenhang zwischen beiden gibt. Auch der und wie genau er aussieht ist unklar.


    Übrigens OSINT ergibt eigentlich nur Sinn, wenn man wirklich für einen Geheimdienst arbeitet, nur dann produziert man intelligence (geheimdienstliche Information) aus offenen Quellen. Ansonsten würde ich die (stark ausgedünnten) Zeitungsläden in OSINT drops umbenennen. Zugegeben mit sowas wie business intelligence ist der Begriff etwas aufgeweicht worden. Dass Hobbydetektive/-journalisten vorwiegend auf microblogging-Plattformen ihre Aktivität unter "OSINT" fassen, hängt sicherlich mit der Phantasie, für einen oder zumindestens wie ein Geheimdienst zu arbeiten, zusammen.

  • Zitat

    Warum gibt der Westen dann nicht Russland die Schuld an den Explosionen? Anders Puck Nielsen geht davon aus, "dass die westlichen Länder im Moment kein großes Interesse daran haben, Russland für die Nord-Stream-Anschläge verantwortlich zu machen - zumal es sehr danach aussieht, dass Russland dabei ist, den Krieg zu verlieren". Warum das so ist und warum die These plausibel ist, dass Russland hinter den Nord-Stream-Anschlägen steht, begründet er im Interview mit ntv.de.


    Erinnert mich an Malaysia-Airlines-Flug 17. Da war auch die Frage, ob die Daten der damals schon fliegenden Radarflugzeuge der NATO nicht deutlich zur Aufklärung des Geschehens beitragen könnten. Und die Erklärung für die Nichtveröffentlichung war so ähnlich, dass die NATO-Länder Russland nicht bloßstellen wollen. Fand ich nicht überzeugend.


    Auch kann man sich vielleicht streiten, ob Russland den Krieg gewinnt, dass es sehr danach aussieht, dass sie ihn verlieren, ist aber kein Eindruck den auch die westliche Medienlandschaft aktuell vermittelt.

  • Ich fand diesen "Militäranalysten" Nielsen auch nicht besonders glaubwürdig. Vielleicht ist das ja der dänische Professor Carlo - also irgendein Politikwisseschaftler mit guten Kontakten zum dänischen Militär, der gerne viel mit anderen PolitikwissenschaftlerInnen telefoniert und sich noch gerner selbst reden hört?

    Mir fiel nur auf. dass sich jetzt plötzlich Leute aus Dänemark - wo ja auch ermittelt wird - wieder mit der These melden, es sei eigentlich doch der Russe gewesen. Wahrscheinlich geht den Qualitätsmedien langsam der Stoff aus, weil die Bundesregierug sturerweise nichts zu den "laufenden Ermittlungen" der Bundesanwaltschaft erklären will, während im Netzt weiter herum spekuliert wird, ohne dass man davon mit neuen Enthüllungen profitieren könnte.


    Bie der ARD halten sie jedenfalls an den bisher präsentierten Recherchergebnissen fest und präsentieren zwar nichts neues zu den mutmaßlichen Tätern - außer vielleicht, dass die beiden gefälschten Pässe bulgarisch gewesen sein sollen - , weisen aber weiter weiter auf einen ukrainischen Bezug hin:

    Wer verantwortet die Geheimoperation?

    Bei den Ermittlungen zu den Anschlägen auf die Nordstream-Pipelines führen die Spuren offenbar in die Ukraine. Doch die wichtigste Frage ist noch unbeantwortet: Wer ist verantwortlich?

    [...] Aktuell sieht das Bild so aus: Die Ermittler konnten das Boot identifizieren, das ein Geheimkommando verwendet haben soll, um Sprengstoff zu den Tatorten zu transportieren. Der Generalbundesanwalt bestätigte am vergangenen Mittwoch, dass vom 18. bis 20. Januar ein Schiff durchsucht wurde, das "zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte".

    Bei den beiden professionell gefälschten Pässen, die den Ermittlungen zufolge bei der Anmietung hinterlegt wurden, handelte es sich nach Angaben von Beteiligten offenbar um falsche bulgarische Pässe. Über beides hatte zunächst der "Spiegel" berichtet. Die tatsächliche Nationalität der Mitglieder des mutmaßlichen Geheimkommandos ist derzeit noch unklar.

    ARD-Hauptstadtstudio, ARD-Kontraste, SWR und die "ZEIT" hatten am Dienstag berichtet, dass die Yacht von einer Firma in Polen angemietet worden sein soll, die nach Erkenntnissen der deutschen Ermittler zwei Ukrainern gehört. Kontraste berichtete außerdem am Donnerstag, dass diese Firma in Polen finanzielle Unterstützung von einer anderen Firma in Westeuropa erhalten habe, die wiederum einen ukrainischen Geschäftsführer haben soll. Auch diese Information geht auf Erkenntnisse deutscher Ermittler zurück.[...]


    Allerdings machen sie dann ein neues Rätsel auf und berichten, dem Rechereverbund sei nicht bekannt, wann genau die Andromeda - samt Spregnstoffresten auf dem Kajütentisch - zurück gegeben wurde, oder wo genau sie sich nach dem 7. September befand, als sie zuletzt auf Rügen gesichtet worden sei.

    Da stellt sich die Frage, warum man - wenn man schon weiß, wem das Boot gehört und sogar welche Pässe dort zur Anmietung hinterlegt wurden - nicht einfach den rostocker Bootsverleiher danach fragt, wann der Kahn wieder zurück in seine Obhut gelangte - Was mich wiederum weiterhin zu der Annahme drängt, dass die Qualitätsrechercheure von ARD und ZEIT eher wenig bis gar nichts selbst recherchiert, oder gar tatsächlich vor Ort anhand von Primärquellen heraus gefunden, und dass sie ihren großen Scoop statt dessen nur aus Informationen zusammengebastelt haben, die ihnen von mit der Ermittlung bekannten "Kreisen" zugespielt wurden.


    Statt eigener Erkenntisse beruft man sich dann lieber auf den mittlerweile offenbar überall herum gereichten "Datenspezialisten" und OSINT-Enthusiasten O. Alexander, den man beim recherchieren auf twitter in seiner Timeline gefunden hat:


    [...] Die Ermittler sind demnach überzeugt, das richtige Boot gefunden sowie das Kommando identifiziert zu haben, das die Geheimoperation auf See durchgeführt haben soll. Allerdings bleiben zahlreiche wichtige Fragen offen: die Nationalität und Identität der Mitglieder des Kommandos sowie die Frage, was die "Andromeda" nach dem 7. September gemacht hat.

    ARD-Hauptstadtstudio, ARD-Kontraste, SWR und der "ZEIT" ist nicht bekannt, wann das Schiff zurückgegeben wurde. Demnach ist unklar, wie lange die Operation auf See dauerte. Eine Information, die den Ermittlern hingegen bekannt sein dürfte.

    Der dänische Datenanalyst Oliver Alexander hat anhand einer Webcam, mit der der Hafen von Rostock beobachtet werden kann, festgestellt, dass eine Yacht, bei der es sich um die "Andromeda" handeln könnte, den Hafen von Rostock am 7. September verließ. Laut Alexander ist das Schiff erst in den Tagen zwischen dem 19. und dem 26. September wieder nach Rostock zurückgekehrt. Beim 26. September handelt es sich um den Tag der Explosionen. Allerdings ist nicht zweifelsfrei sicher, dass es sich bei dem von dem dänischen Analysten identifizierten Boot tatsächlich um die "Andromeda" handelt. [...]

    Das eigetlich interessante an dem Artikel ist allerdings die Reaktion der ukrainischen Regierug. Selnskyj und seine Leute verbreiten jetzt offebar öffentlich eine Verschwörugstheorie, dergemäß die ganze James Bond-Geschichte mit dem Segelboot und der "Spur" in die Ukraine kostruiert wurde, um sie im Westen schlecht zu reden und so den Waffen- und Munitionsstrom an die Ostfront der freien Welt zu erschweren.

    Allerdings machen sie dabei erstaunlicherweise - zumindest öffentlich - nicht direkt die russische Regierung für die antiukrainische Desinformation verantwortlich. Außenminister Kuleba spricht statt dessen mit der BILD-Zeitung von einer "koordinierten Aktion" ohne konkrete Koordinatuere zu nennen:


    [...] Die ukrainische Regierung wies in den vergangenen Tagen wiederholt jede Verantwortung für den Anschlag auf die Pipelines von sich. Wie ARD-Hauptstadtstudio, Kontraste, SWR und die "ZEIT" von Anfang an betonten, gibt es bisher keinerlei Beweise, dass die ukrainische Regierung oder auch eine andere Regierung die Anschläge in Auftrag gegeben hätte.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Freitag: "Ukrainer haben das definitiv nicht getan." Ziel der Berichterstattung sei es, behauptete er, die westliche Hilfe für die Ukraine zu verlangsamen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba zeigte sich in einem Interview mit der "Bild" überzeugt, die zeitgleiche Berichterstattung mehrerer Medien mache deutlich, dass es sich um eine "koordinierte Aktion" handle.

    Die "New York Times" hatte ebenfalls am Dienstag berichtet, dass nach US-Geheimdienstinformationen eine pro-ukrainische Gruppe für die Anschläge verantwortlich sei, die ohne Wissen von Präsident Selenskyj gehandelt habe. Tatsächlich hatten sich ARD-Hauptstadtstudio, ARD-Kontraste, SWR und die "ZEIT" kurzfristig zu einer Veröffentlichung entschieden, als der "New York Times"-Bericht erschien, von dem sie bis zur Veröffentlichung keinerlei Kenntnis hatten. [...]

    Bei den deutschen Qualitätsmedien will man natürlich tunlichst vermeiden, antiukrainischer Umtriebe verdächtigt zu werden, und deshalb gibt man im nächsten Absatz recht offen zu, dass man eigentlich gar nichts selbst ermittelt, sodern nur von den Ermittlungen der deutschen Ermittlugsbehörden berichtet habe, und schiebt somit den schwarzen Peter (bzw. den rotweißblauen Wladimir) einer möglichen Desinformationskampagne zu Lasten der ukrainischen Freiheitsverteidigung den Quellen der eigenen anonymen Quellen in die Schuhe. :S


    [...] ARD-Hauptstadtstudio, ARD-Kontraste, SWR und die "ZEIT" haben sich in der Berichterstattung darauf beschränkt, die Erkenntnisse der deutschen Ermittler zu beschreiben. Den Recherchen wurde nach der Veröffentlichung von Seiten der Behörden weder öffentlich noch in internen Unterrichtungen widersprochen. Vielmehr wurden sie durch die Mitteilung der Bundesanwaltschaft über die Durchsuchung des tatverdächtigen Boots zum Teil bestätigt.

    Dem "Spiegel" wurden die Angaben zum generellen Hergang ebenfalls bestätigt. Die Feststellung, dass Spuren in Richtung Ukraine führen, ist keine eigene Schlussfolgerung von ARD-Hauptstadtstudio, Kontraste, SWR und der "ZEIT", sondern das Fazit, das die Ermittler den Recherchen zufolge selbst aus ihren Erkenntnissen gezogen haben.

  • Erstaunliche Häufung von Dänen, die uns jetzt erklären, dass die Nummer mit der Jacht genau so ein Quatsch sei, wie Hershs Story mit den amerikanische Kampftauchern, und dass es eigentlich - Überraschung! - doch die Russen waren.

    Aber what the fuck ist faul im Staate Dänemark?

    Also ich würde das verallgemeinern: Mir ist aufgefallen, dass die Skandinavier insgesamt besonders negativ auf die Russen reagieren unter den europäischen Bevölkerungen, die im Kalten Krieg außerhalb des Warschauer Vertrags waren.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Skandinavismus


    Zitat

    Skandinavismus ist die Bezeichnung für eine politische Bewegung, die im 19. Jahrhundert eine Annäherung oder Vereinigung der skandinavischen Länder anstrebte. Ein mögliches Ziel war der Anschluss Dänemarks an die damals bereits bestehende schwedisch-norwegische Union.


    Hintergrund dieser Bewegung war die Sorge vor einem von Deutschland ausgehenden Pangermanismus sowie die Angst vor einer Expansion des Russischen Zarenreiches. Die Bewegung wurde hauptsächlich von Akademikern, Studenten und Künstlern getragen.

  • Ja Wemir, das ist ja alles sehr interessant, aber im 19. Jahrhundert war in Deutschland auch noch König- bzw. Kaiserreich, der Frazos' hatte auch noch Ambitionen und in Russland war Kapitalismus, wenn Großgrundbesitzer ihre Leibeigenen ausgebeutet haben.


    Das ist seitdem doch noch einiges passiert in Europa.


  • Statt eigener Erkenntisse beruft man sich dann lieber auf den mittlerweile offenbar überall herum gereichten "Datenspezialisten" und OSINT-Enthusiasten O. Alexander, den man beim recherchieren auf twitter in seiner Timeline gefunden hat:

    Bei den deutschen Qualitätsmedien will man natürlich tunlichst vermeiden, antiukrainischer Umtriebe verdächtigt zu werden, und deshalb gibt man im nächsten Absatz recht offen zu, dass man eigentlich gar nichts selbst ermittelt, sodern nur von den Ermittlungen der deutschen Ermittlugsbehörden berichtet habe, und schiebt somit den schwarzen Peter (bzw. den rotweißblauen Wladimir) einer möglichen Desinformationskampagne zu Lasten der ukrainischen Freiheitsverteidigung den Quellen der eigenen anonymen Quellen in die Schuhe.

    Also von einer „Spur die in die Ukraine führt”, haben sie schon selbst geschrieben.


    Allein daraus abgeleitet, dass die gemietete Segeljacht die angeblich benutzt wurde, einer Firma gehört, die Ukrainern gehört. Wenn ich nen Strommast sprenge und dafür ein Auto von Hertz miete, führt dann eine Spur in die USA, weil die Firma Amerikanern gehört?


    Natürlich könnten sie auch die Vermutung aufgestellt haben, dass die Sprengung Russland schaden sollte und damit der Ukraine nütze. Danach wären die dies gemacht haben, pro ukrainisch. Allerdings wurde das frühere Fingerzeigen nach Russland ja damit begründet, dass die Sprengung angeblich Russland am meisten nützen würde. Wenn man der Logik folgt, dann könnte pro ukrainisch nur aus der Unterstellung einer false-flag Aktion abgeleitet werden.


    Oder, weil in der NYT so viel von „pro-ukrainischer Gruppe” die Rede war.

    Die NYT Informationen geben das aber auch überhaupt nicht hern, denn dort stützt sich die Behauptung allein daruf, dass irgendwelche Geheimdienstler „pro-ukrainisch” gesagt haben, ohne das wir erfahren warum.


    Für mich sieht es aber danach aus, dass diejenigen die die Artikel geschrieben haben, nicht einfach nur die Informationen präsentieren wollten die ihnen mitgeteilt wurden, sondern auch mögliche Schuldige präsentieren wollten. Um das Ganze „einzuorden”. „Was lässt sich daraus ableiten?”


    Finde ich schon richtig, dass sie zurückrudern. Denn die Informationen von Zeit und ÖRR, geben pro-ukrainisch überhaupt nicht her. Weder Nationalität der Besitzer der Yachtfirma, noch die Frage „Cui Bono?", und auch nicht nicht belegte Behauptungen amerikanischer Geheimdienste.


    Letzendlich wurde in deutschen Medien „pro-ukrainisch“ geschrieben, oder „eine Spur führt in die Ukraine”, obwohl das, auf Basis der angegebenen Informationen, reine Spekulation ist.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Genauso hätte geschrieben werden können „Spur führt nach Deutschland”, die Segeltörn startete ja angeblich hier. Oder „Spur führt nach Polen”, denn da hat ja der Yachtcharterer seinen Sitz. Oder „Spur führt nach Dänemark”, denn da wurde die Yacht ja auch gesehen (oder wars Schweden?). „Oder Spur führt nach Bulgarien”, denn es soll ja ein gefälschter Bulgarischer Pass verwendet worden sein.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Insofern ist es doch aber sehr interessant, dass die New York Times mit ihrer "pro-ukrainischen Gruppierung" ein priming in den Medien gesetzt hat, durch das in der eilig hinterhergeschobenen deutschen Veröffentlichung die Verbindung zur Ukraine viel prominenter wirkte als sie es für sich genommen ist.

  • Muss mich wohl korrigieren.

    „Boot wurde von einer polnischen Firma mit Ukrainischen Besitzern” gemietet, heißt anscheinend das der Mieter polnisch/ukrainisch war. Ich hatte es so verstanden, dass die polnische Firma das Boot VERMIETET hat.


    Ok, dann kann man meinetwegen doch davon sprechen, dass eine Spur in die Ukraine führt, angenommen die ganze Geschichte stimmt.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Für mich sieht es aber danach aus, dass diejenigen die die Artikel geschrieben haben, nicht einfach nur die Informationen präsentieren wollten die ihnen mitgeteilt wurden, sondern auch mögliche Schuldige präsentieren wollten. Um das Ganze „einzuorden”. „Was lässt sich daraus ableiten?”


    Letzendlich wurde in deutschen Medien „pro-ukrainisch“ geschrieben, oder „eine Spur führt in die Ukraine”, obwohl das, auf Basis der angegebenen Informationen, reine Spekulation ist.


    Also von einer „Spur die in die Ukraine führt”, haben sie schon selbst geschrieben.

    Ja das haben sie zwar selbst auf- (oder ab-)geschreiben. Aber in dem von mir verlinkten Artikel haben sie - wie ich es ja auch bereits zitiert hatte - ...:


    [...]Die Feststellung, dass Spuren in Richtung Ukraine führen, ist keine eigene Schlussfolgerung von ARD-Hauptstadtstudio, Kontraste, SWR und der "ZEIT", sondern das Fazit, das die Ermittler den Recherchen zufolge selbst aus ihren Erkenntnissen gezogen haben.

    ...im letzten Absatz ebenfalls klargestellt, dass die Idee, es führe "eine Spur" in die Ukraine eben gerade nicht von den deutschen Qualitätsjournalisten kam, sondern von den nicht genauer spezifizierten "Ermittlern" (GbA? BKA? Bundespolizei? Andere "Dienste" aus anderen Ländern?), von denen sie ihre Informationen bekommen haben.


    Die NYT Informationen geben das aber auch überhaupt nicht hern, denn dort stützt sich die Behauptung allein daruf, dass irgendwelche Geheimdienstler „pro-ukrainisch” gesagt haben, ohne das wir erfahren warum.

    Ja eben. Genau wie die deutsche Journalisten sich auf "Ermittler" berufen, ohne dass wir erfahren, wer damit genau gemeint ist, und wie dieser Informationsaustausch zustande kam, bzw. von wem er initiiert wurde, nachdem sich Bundesregierung und Generalbundesanwalt zuvor über ein halbes Jahr lang konsequent über den Stand der Ermittlungen ausgeschwiegen hatten,


    Meine VT ist, dass sowohl die NYT als auch dieser der deutsche ad hoc-Rechercheverbund aus öffentlich-rechtlichen und privaten Medien, einfach eine Story vorgesetzt bekommen, und die dann mehr oder weniger kritiklos an die Öffetlichkeit weitergeleitet haben. Dass die ganze Nummer mit dem Segelboot wirklich so abgelaufen ist, glaube ich diesen "Ermittlern", bzw. den Leuten, die deren angebliche Ermittlungsergebisse mit der Presse geteilt haben, einfach nicht.

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