Nord Stream-Sabotage


  • Keiner hat ne Ahnung, aber alle behaupten irgendetwas.

    Im Prinzip auch nach nem halben Jahr, immer noch das Gleiche.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Okay, was wäre, wenn einfach alles stimmt?


    Wir haben ja den merkwürdigen Umstand, dass wir eigentlich zwei Ereignisse haben: Die einzelne Detonation an Nord Stream 2 südöstlich von Bornholm am Morgen und die Gruppe von Detonationen an Nord Stream 1 und 2 nordöstlich von Bornholm am Nachmittag.


    Sagen wir, wie von den Russen behauptet, wurden Ukrainer in Otschakow durch die Briten für diese Operation trainiert. Diese Gruppe von Ukrainern hat dann (unter anderem) mit der Jacht die Sprengung südöstlich von Bornholm vorbereitet. Es sollte so aussehen, als ob die Russen dahinterstecken. Vielleicht hat man tatsächlich die Stelle mit der Anomalie bei der Verlegung ausgesucht, die der OSINT-Typ meint identifiziert zu haben. Deshalb wurde als Termin die Eröffnung von Baltic Pipe gewählt, so dass es wie eine Botschaft der Russen wirkt, und nur eine Pipeline gesprengt, so dass immer noch Gas über Nord Stream 2 geliefert werden kann. Dass die Russen nur noch 50% liefern würden, hatten sie schon deutlich davor angekündigt. Aus ukrainischer (und britischer) Sicht ist das zwar auch ein Angriff auf den deutschen Verbündeten. Aber Nord Stream 1 ist unangetastet, und selbst Nord Stream 2 ist noch zur Hälfte nutzbar.


    Was die Ukrainer nicht wussten, ist die Geschichte von Hersh: Schon deutlich davor, haben die US-Amerikaner mit norwegischer Unterstützung einen ambitionierteren Anschlag geplant, der das Nord Stream-System vollkommen aus dem Spiel nehmen sollte. Dass hier auch nur ein Strang von Nord Stream 2 gesprengt wurde, war vielleicht die gleiche Idee, es wie die Russen aussehen zu lassen. Vielleicht gab es aber auch an Strang B von Nord Stream 2 eine Sprengladung, die man dann aus Gründen nicht gezündet hat. Vielleicht wurde sie von den Schweden geborgen? Die Schilderung von Hersh beinhaltet, dass Biden auf der Möglichkeit zu einem beliebigen Zeitpunkt zu zünden bestanden hat, weil er sich Sorgen machte, dass der Verdacht sonst auf die USA zurückfällt. Nun Baltops 22 war im Juni. Genug Zeit bis Ende September, um die Ukrainer via der Briten auf die Idee für den Anschlag zu bringen, und damit als "fall guys" für die vorbereitete US-Operation in Stellung zu bringen. Vielleicht passen sogar die Bewegungen der schwedischen Marineschiffen dazu, wenn sie zum Rendezvous mit den späteren Lecks veranlasst wurden, um eine weitere falsche Fährte zu legen. Auch die ominösen Tipps eines westlichen Geheimdienstes vor einem geplanten Anschlag und/oder direkt nach der Zerstörung ergeben Sinn, besonders wenn auch davor schon "Pro-Ukrainer" als mutmaßliche Täter benannt wurden.


    Fügt sich tatsächlich recht befriedigend zusammen ...

  • Wobei man natürlich aufpassen muss, weil man den Leuten oft auch zuviel Cleverness unterstellt, neben gelegentlich zu wenig.

    Du vergisst, dass Lenkung der öffentliche Meinung deren Tagesgeschäft und Ausbildungsgegenstand ist. Interessant ist hier daher vor allem, was neben dem offensichtlichen Bullshit übrig bleiben könnte, aber zusammen mit den Pässen als solcher abgräumt wurde und dass hier die deutsche Regierung und ihr mediales Anhängsel sich aktiv am Verwirrspiel beteiligt, statt für Aufklärung zu sorgen.

  • Die Andromeda segelt langsam davon und gibt den Blick auf Hersh wieder frei:

  • Oliver Alexander das ist übrigens der Typ mit der Unfallhypothese für das südliche Leck. https://twitter.com/OAlexanderDK


    Also sehe ich das richtig, Scholz reist vor einer Woche in die USA und bespricht unter Ausschluss der Medien irgendwas mit Biden. Im Hintergrund arbeitet ein deutscher Rechercheverbund an Erkenntnissen aus den Ermittlungen zur Nord Stream-Sabotage. Die sehen da eine potentielle Verbindung zur Ukraine, aber Zuschreibungen à la "pro-ukrainische Gruppierung" hätten sie jetzt nicht unbedingt behauptet. Wenige Tage später veröffentlichen die US-Dienste in der New York Times ihre Ansicht, dass es sich um eine pro-ukrainische Gruppierung als Täter handeln könnte und platzen in die noch in Arbeit befindliche Recherche rein, wodurch die sich gezwungen sehen, ihr Material vorzeitig rauszubringen. Das hatte ja auch einer der Journalisten etwa so gesagt.


    :/

  • 1000 pounds ~ 450 kg. Ist das eigentlich pro Explosionsstelle oder alle zusammen?


    https://www.berliner-zeitung.d…r-minerva-julie-li.326321


    Zitat

    Auch eine große Menge von Sprengstoff, die New York Times geht von bis zu 500 Kilogramm Sprengstoff pro Sprengung aus, zusammen mit Taucherflaschen und Ausrüstung auf ein so kleines Segelboot zu verladen, sei für die Ausführung so einer Operation „fast unmöglich“ und „besonders unpraktisch“.


    Okay, dann wohl pro Detonation.


    Weiter unten im Artikel bezweifelt der nächste Experte allerdings, dass es überhaupt die Menge oder Art von Sprengstoff im Einsatz war (mir ist nicht klar, ob diese "Grundmine" wesentlich weniger wiegt bei äquivalenter Sprengkraft gegenüber Menge TNT):


    Zitat

    Die Berliner Zeitung hat dazu mit dem Karlsruher Sprengtechnikexperten und Lehrbeauftragten am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) David Domjahn gesprochen,[...]


    Eine derartig aberwitzige Sprengstoffmenge sei für diesen Einsatzfall auch gar nicht erforderlich gewesen – im besten Fall wären pro Trennschnitt etwa 10 Kilogramm Schneidladung ausreichend gewesen, um mit minimaler Explosivstoffmenge die maximale Wirkung zu erzeugen. Allerdings spräche die öffentlich zugängliche Spurenlage eher von einer neben oder auf die Gasleitung positionierten Sprengladung.


    „Für viel wahrscheinlicher halte ich es, dass ein staatlicher Akteur sogenannte Grundminen aus Militärbeständen nutzte, die genau für solche Einsatzzwecke konzipiert sind, zumal die seismischen Rückschlüsse tatsächlich überdimensionierte Sprengladungen vermuten lassen“, sagt der Experte.

    Zitat

    Auf die Frage, [...] antwortet der Journalist: So viel Sprengstoff brauche man doch gar nicht unbedingt, um eine solche Röhre erfolgreich zu zerstören. In der Röhre herrsche so großer Druck, da reiche doch eine ganz kleine Sprengladung.


    Wir bitten den Sprengstoffexperten Domjahn um seine Einschätzung. Im Prinzip habe der Journalist recht. „Aber es gab im Sommer 2022 bei der Zerstörung von Nord Stream 1 und 2 durch Seismogramme nachweislich erfasste stärkere Detonationen“, sagt er. Und das ist nicht nur Domjahns eigene Einschätzung, sondern ein anerkannter Fakt. Denn laut Aufzeichnungen der Station Delary (DEL) des Schwedischen Nationalen Seismologischen Netzwerks (SNSN) seien zum Tatzeitpunkt zwei Ereignisse im Abstand von wenigen Sekunden registriert worden. Welleneigenschaften deuten auf Explosionen und nicht auf ein tektonisches Ereignis hin. Später wurde eine dritte Detonation registriert.


    (Sommer 2022 = Ende September, knapp daneben denke ich.)


    Zitat

    Seismisch seien 500-Kilogramm-TNT-Sprengstoffäquivalent ermittelt worden. „Der Sinn, in diesem Fall von einer Motorjacht aus mit überdimensionierten Sprengstoffmengen zu arbeiten, erschließt sich mir nicht“, sagt Domjahn. Die seismisch ermittelten Sprengungen seien für den Anwendungsfall überdimensioniert. Warum der unnötige Aufwand? „Gerade bei Einsatz von Tauchern ergebe es einfach keinen Sinn, vom Minimax-Prinzip, das heißt bei minimaler Dimensionierung der Explosivstoffmenge bei maximaler Wirkung, abzuweichen.“


    Bei einer militärischen Grundmine, wie sie im militärischen Bereich standardmäßig verwendet wird, brauche man sich über Mengen keine Gedanken zu machen. Domjahn hält dies für die einfachste und plausibelste Möglichkeit und die dem Seismogramm und dem öffentlich zugänglichen Spurenbild entsprechen könnte.


    Alexander selbst bevorzugt wohl die Minerva Julie-Beteiligung wegen ihrer behaupteten Verbindung zu Russland (war jetzt jedenfalls mein Eindruck, dass der eher ins pro-ukrainische Lager gehört):


    Zitat

    Der Öltanker Minerva Julie wird von den deutschen Medien ignoriert


    Auf Twitter jedenfalls sorgte der Bericht für viele kritische Fragen an die Rechercheure durch Experten und Journalisten. Der Welt-Journalist Hans-Martin Tillack etwa fragte Holger Stark, ob die Behörden etwas zu dem unter griechischer Flagge fahrenden Öltanker Minerva Julie gesagt hätten, der von Russland aus regelmäßig andere europäische Häfen anlaufe und während der Detonationen in dem Seegebiet um die Tatorte kreuzte.

    Zitat

    Die Aussagen des Sprengstoffexperten Domjahn könnten darauf hindeuten, dass die Sprengladungen durch den angesprochenen Tanker Minerva Julie angebracht und gezündet worden sein könnten. Einem Schiff, das bis jetzt nur wenig im Fokus der Berichterstattung stand. Der Tanker aber fährt regelmäßig russische Häfen an.


    Oliver Alexander konnte in seinem Blogbeitrag durch die Auswertung von frei zugänglichen AIS-Positionsdaten nachweisen, dass der im Bericht des Rechercheverbundes nicht erwähnte Tanker zum Tatzeitpunkt zwischen dem 5. und 13. September im Gebiet kreuzte. Business Insider verifizierte die Recherche von Alexander.


    Und bei dieser Behauptung:


    Zitat

    Die Sprengladungen an einer der tiefsten Stellen im Seegebiet zu legen, dort, wo es am schwierigsten und zeitaufwändigsten ist, sie zu platzieren, sei ebenfalls nicht nachvollziehbar.


    Angenommen die Beschreibung trifft zu, frage ich mich, ob das für beide Gebiete gilt, wenn man wieder die zwei-Tatorte-zwei-Täter-Hypothese im Hinterkopf an.

  • Also sehe ich das richtig...

    So in etwa seh ich das auch. Augenfällig ist der Zeitdruck. Vielleicht kommt der nicht nur von hinten (NYT), sondern auch von vorn (GBA&Ermittler).

    DIe chronologische Reihenfolge ist Hersh->Biden/Scholz->NYT->ARD&Zeit. Die DE-Ermittlungen trugen ja imho besonderem Verschwiegenheitscharkter, erinnere mich da an Hans Frage in der BPK und Wagenknechts IFG-Anfrage und von Notz hatte gestern noch mal drauf hingewiesen, dass man auch im PKgr bitte anständig informiert werden möchte. Also ggf wurde nach Biden/Scholz grünes Licht für dosierte Infos gegeben und das ARD&Zeit-Rechercheteam steckt zwischen dieser Freigabe und NYT-Artikel, begeht Fehler, wird unzureichend informiert, muss zuviel puzzlen. Zum Schluss fällt da eben die Andromeda raus, die jetzt weder wegsegelt.


    Bleibt Hersh. Und Reputationsschaden.

  • Weiter unten im Artikel bezweifelt der nächste Experte allerdings, dass es überhaupt die Menge oder Art von Sprengstoff im Einsatz war (mir ist nicht klar, ob diese "Grundmine" wesentlich weniger wiegt bei äquivalenter Sprengkraft gegenüber Menge TNT):

    Just for the record:


    Der zitierte Spregstoffexperte David Domjahn ist der selbe, der den Qualitätsfaktenfindern von der ARD die Nummer mit dem "pflazenförmigen" Sprengstoff mit seiner Expertise veredelt hat.


    8)

  • im französischen Internet-Fernsehen diskutiert {Edit: Herr Schmidt vom SWR] Herr Klein vom WDR die Sache nochmal mit JournalistInnen aus aderen Ländern, die nicht alle so überzeugt davon sind, dass er da die Wahrheit heraus recherchiert hat, und zum Teil weiterhin die USA dafür verantwortlich machen.



    Klein sagt es zwar nicht direkt, aber aus seinen Einlassungen könnte man schliessen, dass die deutschen Ermittlungsbehörden - oder irgend jemand, der Kenntnis von deren Erkenntnissen hatte - mit ein paar "leaks" auf die journalisten zu kamen, und damit überhaupt erst die Recherche angestoßen haben.

    Er behauptet, er habe gute Kontakte in dieser Richtung und beruft sich auch mehrfach auf nicht weiter identifizierte Dienste anderer Länder.

  • Ist ja alles ganz nett, aber habt ihr mal die Form der dänischen Insel Møn gesehen? Halbmond! Halbmond, Islam, saudische Königsfamilie... Metallbrände haben wir gestern auch diskutiert, das erinnert doch schwer an Thermit. Wo hat man Thermit (großer Gott THERMIT!) noch gefunden? That's right, 9/11!


    Ich glaub den Rest versteht selbst ihr, um eins und eins zusammen zu zählen.

  • Lacht nur :). Ich kann und will hier schlecht iwas ungefiltert aus dem bitterbösen TelegramUniversum einwerfen. Btw, keine Angst vor VTs, der Clip von Adelheid ist da ja überdeutlich.

    Mir ist schon klar, das der Autor des Clips, ohne Beweise zu haben, suggerieren will, dass es die USA waren und in sofern Antiamerikanische Propaganda ist. Das es ja nur die USA sein können, mache ich mir nicht zu eigen.


    Weswegen ich den Clip gepostet habe ist, dass die Mainstream Medien in den USA, genau das gemacht haben was der Autor des Clips macht, nur in die andere Richtung. Antirussische Propaganda. Suggerieren das es Russland war, ohne Beweise zu haben. Und das zeigt das Video hervorragend.



    In die gleiche Richtung: „Die USA zieht grade einen kurdische Milizen Move ab, nur diesmal mit einem ganzen Staat.”

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Bei einem kalten Winter und intakten Pipelines hätte die Gefahr bestanden, dass vielleicht doch der ein oder andere schwach geworden wäre. Zum Glück gibts pro-ukrainische Gruppen die uns helfen nicht in Versuchung zu kommen sondern auf der Richtigen Seite zu sein. Wir müssen denen soooooooooooo dankbar sein. Und dass wir jetzt wieder mit Kohle Strom erzeugen ist ja auch noch so viel besser fürs Klima!!!!!

    🙏🇺🇦🙏🇺🇦🙏🇺🇦🙏🇺🇦


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  • Nun, einen Journalisten, der basierend auf Insiderinformationen kein halbes Jahr nach der Tat den Ablauf schildert und die Regierung als Täter benennt (unabhängig davon, ob das nun stimmt oder nicht), hatten wir damals soweit ich weiß aber nicht.

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