Von unserem Professor für Sicherheitswirtschaftspolitik bekommt man ja in diesem Zusammenhang bemerkenswert wenig bis gar nichts zu hören… was mir wiederum zeigt, dass es ihm um deutsche Sicherheitsinteressen eher nicht gehen kann.
…mal davon abgesehen, dass Fabio De Masis Vorschlag wirklich diskutabel ist, kann ich über den Tweet unseres Professors nur lachen. Sobald es um Russland geht, lehnt er Kollektivstrafen natürlich kein bisschen ab.
Ist den Hersh-Truthers die ganze Sache nicht langsam peinlich?
Alles anzeigenJS: Andersson followed The Andromeda story closely, and he watched every interview with Sy Hersh looking for any new detail Hersh offered. Andersson grew tired of the online information wars, and speculation based on publicly available data that he believed was subject to manipulation or biased interpretations.
He had watched scores of documentaries and news reports about the Nord Stream attacks, including the handful of films featuring underwater footage of the damaged pipelines. He says he got the sense that journalists filming under the waters of the Baltic, quote, “Were not guided by some forensic interest to figure out what was going on, and only filmed superficial footage of the crime scene.”
At the same time, he did not agree with Hersh and other analysts who alleged that a sailboat with divers was not capable of such an operation. While Andersson was skeptical this was how it was done, he knew many experienced Baltic divers who had assured him it was indeed feasible.
Despite his initial skepticism of The Andromeda sailboat story, Andersson’s expedition convinced him it was a solid — if not the most plausible — theory.
Erik Andersson: Oh, I think it’s quite feasible. You know, I didn’t know too much about all this, but I’ve, now, after doing the expedition and talking to several very advanced divers and their confidence in doing it … I mean, then I think it makes a lot of sense. If you want to be discreet in this very highly-surveilled sea, it makes total sense to use a sailboat, and it definitely could be done.
JS: For his part, Erik Andersson’s expedition — along with the reporting from Stark and others on The Andromeda plot — has changed his view on how the Nord Stream pipelines were bombed, but he is not ready to exonerate the United States.
Erik Andersson: My current working theory is that this Andromeda story is probably true, but I think that America has its hand behind it, or I don’t think it would be done without the blessing of the United States, one way or another. I think there is a lot more to be uncovered there.
Von unserem Professor für Sicherheitswirtschaftspolitik bekommt man ja in diesem Zusammenhang bemerkenswert wenig bis gar nichts zu hören… was mir wiederum zeigt, dass es ihm um deutsche Sicherheitsinteressen eher nicht gehen kann.
Das liegt daran, dass sich der stürmische Westwind, in den er sein Wissenschaftliches Fähnchen zunächst mit großem Forscherdrang gehängt hatte, mittlerweile leider in eine kümmerliche Flaute verwandelt hat:
Ist den Hersh-Truthers die ganze Sache nicht langsam peinlich?
Mensch Tilo, das hatten wir alten Verschwörungklatschtanten doch längst:
Alles anzeigenJeremy Scahill von the Intercept - in Kooperation mit deutschen Qualitätsjournalisten von der ZEIT und der ARD - hat eine laaange Geschichte über einen etwas schrulligen schwedischen Millionär und Ingenieur/Entrepreneur veröffentlicht, der auf eigene Rechnung eine forensische Expedition zu den Nordstream-Explosionsorten unternommen hat.
Dessen ursprüngliche Intention war es eigentlich, Seymor Hershs Story über die klandestine Operation der U.S. Navy mit empirischen Erkenntnissen zu untermaueren.
Allerdings haben er und sein Team vor Ort eher eine Menge Hinweise dafür gefunden, dass die Nusschalentheorie von der wilden Fahrt der Andromeda und ihrer sechsköpfigen Besatzung aus "Ukraine-nahen" Tausendassas doch die wahrscheinlichere Erklärung für den Tathergang ist.
Insbesondere die Sache mit den "pflanzenförmigen" shaped charges erscheint ihm und mehreren Experten für militärisches Unterwassergedöns, die von den Journalisten befragt wurden als nicht zwingend, um die Pipelines zu sprengen, sofern die Sprengladungen an den Schweißnähten unter den Röhren plaziert, und der enorme Gasdruck als zusätzliche Energie genutzt wurde:
The Searcher
Fishing for Secrets in the Nord Stream Abyss
Interessant ist auch, dass er eine plausible Erklärung dafür gefunden hat, warum ein Strang von NS2 nicht gesprengt wurde. Seiner Ansicht nach, gab es tatsächlich eine vierte Explosion, die aber von den zeitgleich stattfindenden deutlich größeren Explsionen der NS1-Stränge überdeckt wurde, un die - aufgrund eines Irrtums - am selben Strang von NS2 stattfand, wie die erste Explosion, die 17 Stunden früher in einiger Entfernung davon zu messen war. Weil dieser Strang dadurch zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr unter hohem Druck stand, war der Schaden deutlich geringer:
Andersson glaubt nun nicht mehr, dass die Amerikaner die Sprengungen selbst vorgenommen haben, wie Hersh es behauptet, aber er hält es für sehr unwahrscheinlich, dass die USA und andere NATO-Staaten aufgrund der flächendeckenden Mikrofonierung der Ostsee nicht genu wissen, was sich eigentlich zugetragen hat, und dass sie das trotz aller bisherigen offiziellen Erklärungen über irgendwelche Ermittlungen diverser Staats- und Generalbundesanwälte einfach eisern für sich behalten:
Holger Stark hat zeitgleich dazu auch eine Story in der ZEIT veröffentlicht, aber dort ist sie natürlich hinter der Bezahlschranke versteckt.
Das liegt daran, dass sich der stürmische Westwind, in den er sein Wissenschaftliches Fähnchen zunächst mit großem Forscherdrang gehängt hatte, mittlerweile leider in eine kümmerliche Flaute verwandelt hat
Dem gehts in Sachen NordStream jetzt sicherlich wie mir. Aber VTler(Klatschtanten) wie Masala und ich geben nicht auf, solange noch ein Fitzelchen Fleisch am Knochen ist. Da kann Holger Stark gelegten Spuren folgen, solange er will.
Ist den Hersh-Truthers die ganze Sache nicht langsam peinlich?
[...]
Nun, zumindestens was du zitierst, ist aber bezüglich des Wahrheitsgehalts der Geschichte von Hersh nicht relevant. Hersh ist kein Experte dafür, ob so ein Anschlag mit einem Segelboot als Plattform präpariert werden kann. Wenn dieser Andersson ein kleines Vermögen investiert hat, um sich persönlich zu überzeugen, dass es möglich ist, schließt das die Version von Hersh nicht aus.
Was ist bitte üblicher russischer Terror?
Wenn er jetzt Vernichtungskrieg mit Bomben und Raketen gegen Krankenhäuser und Kindergärten geschrieben hätte, wäre das noch irgendwie nachvollziehbar gewesen. Aber den Typen im Tiergarten haben sie immerhin sauber mit Schalldämpfer und nur zwei Kugeln erschiessen lassen, ohne weitere zivile Kollateralschäden zu verursachen - also eigentlich deutlich filigraner, als mit einem riesen Doppelwumms eine Pipeline in die Luft zu sprengen und 500 Millionen Kubikmeter Erdgas in die Atmosphäre zu pumpen.
Nun, zumindestens was du zitierst, ist aber bezüglich des Wahrheitsgehalts der Geschichte von Hersh nicht relevant. Hersh ist kein Experte dafür, ob so ein Anschlag mit einem Segelboot als Plattform präpariert werden kann. Wenn dieser Andersson ein kleines Vermögen investiert hat, um sich persönlich zu überzeugen, dass es möglich ist, schließt das die Version von Hersh nicht aus.
You can't prove a negative. Wenn das euer Anspruch ist, dann lohnt sich keine Diskussion oder Ermittlung.
Ist den Hersh-Truthers die ganze Sache nicht langsam peinlich?
Wieso sollte es jemanden „peinlich“ sein Hershs Argumenten zum Fall gefolgt zu sein, bis eben etwas anderes besser belegt wurde?
Als wirklich „peinlich“ empfinde ich unsere Regierungen auf Bundes- und EU-Ebene, die sich noch immer nicht entblöden trotz der aktuellen Fakten- und Indizienlage Militärhilfen an die Ukraine zu verdoppeln (wie will man denn sicherstellen, dass die gelieferten Waffen nicht noch einmal gegen uns verwendet werden?) und der Ukraine Beitrittsgespräche zur EU anzubieten. (Wie will man denn nach einer solchen Aktion noch vertrauensvoll zusammenarbeiten?)
Derzeit scheint der größte Anschlag auf unser Land in den letzten Jahrzehnten völlig ungestraft zu bleiben. Im Gegenteil: es werden hier auch meine Steuern dafür verwendet ausgerechnet jenes Land zu bewaffnen und finanziell zu unterstützen, dass uns angriff und unsere wirtschaftliche Stärke nachhaltig schwächte. Diese Rückgratlosigkeit ist an Peinlichkeit und Würdelosigkeit wirklich kaum zu überbieten.
Happy othering here.
Happy othering here.
?
You can't prove a negative. Wenn das euer Anspruch ist, dann lohnt sich keine Diskussion oder Ermittlung.
Das sagt man wohl so, aber ehe ich darüber nachdenken muss, verlinke ich dir einfach meine ersten paar Reaktionen auf die Hersh-Geschichte, um meine Offenheit zu belegen.
Ich kann mich hier auf meine nun wirklich herausragend hohe Ambiguitätstoleranz verlassen und bin deshalb nicht in der Gefahr einen irgendwas-truther im Spiegel zu erblicken.
Insofern wollte ich wirklich nur sagen, du hast halt nichts zitiert, was die Geschichte von Hersh widerlegt, ganz sicherlich nichts was einem truther die Schamesröte in Gesicht treiben muss.
Hier (nicht zwangsläufig in chronologischer Reihenfolge):
Es fehlt aber eine Erklärung für die auffälligen Bewegungen der schwedischen Marineschiffe in den Tagen vor der Explosion und auch diese russische Anschuldigung geht damit ins Leere:
[...]
Kann natürlich leicht eine lancierte verzerrte Version der Ereignisse sein. Soweit ich das verstanden habe, beruft sich Hersh nur auf eine einzelne Quelle.
Oder hier:
Da Hersh aus Sicht des Mainstreams dank der Berichterstattung über Chemiewaffen in Syrien schon mit halben Bein im Verschwörungstheoretiker-Lager steht, wäre er kein schlechtes Ziel für Desinformation: Eine eigene unwahre Geschichte verbreiten, um das Feld von Theorien diffuser zu machen, vielleicht auch die Aufmerksamkeit zu lenken.
[...]
Auch hier:
Aber klar beim ich-weiß-dass-du-weißt-dass-ich-weiß wird es schnell kompliziert. Sagen wir mal es waren statt USA und Norwegen, UK und Schweden, vielleicht sind die USA ja bereit dafür, dass man ihnen die Tat auf eine Weise zuschreibt, die sie ganz ehrlich verneinen können und die öffentlich immer als verschwörerische Vorstellung abgetan werden wird, aber ihren Diensten einen Nimbus der Skrupellosigkeit verleiht, auch bzw. gerade gegenüber Verbündeten. Und wenn sie damit die tatsächlichen Täter aus Schusslinie nehmen, schulden die ihnen etwas.
Ah, die Attentate, die den Russen zugeschrieben werden, das könnte sein.
Ja aber das schreibt Stark doch selbst im SZ-Artikel - um zu belegen wie brachial der Russe üblicherweise vorgeht -, gleich nach seiner These, das sei alles zu "filigran" eingefädelt worden, um eine russische False-Flag Operation gewesen zu sein,
Wieso sollte es jemanden „peinlich“ sein Hershs Argumenten zum Fall gefolgt zu sein, bis eben etwas anderes besser belegt wurde?
"Peinlich?" - Der Anwurf ist unsportlich.
Denn wenn bspw. Roderich "PKG-Mitglied" Kiesewetter unbeeindruckt und unbeschadet seines Herrschaftswissens seinen persönlichen Favoriten munter weiter beschuldigt, dann darf und muss man sich das guten Gewissens zum Vorbild nehmen können.
Ist heutzutage alles "Spiel".
Ja aber das schreibt Stark doch selbst im SZ-Artikel - um zu belegen wie brachial der Russe üblicherweise vorgeht -, gleich nach seiner These, das sei alles zu "filigran" eingefädelt worden, um eine russische False-Flag Operation gewesen zu sein,
Ich habe die Überschrift nur von dem Zitat von leie genommen.
Nun das ist in der Tat idiotisch, denn wenn diese Vorfälle (warum ist Inhaftierung mit dabei?) tatsächlich auf die russische Regierung zurückgehen, dann deutet die Ausführung in der Tendenz darauf hin, dass sie auch eine öffentliche Botschaft senden soll. Der ganze Witz einer false flag-Operation ist dagegen, dass sie nicht auf den eigentlichen Täter zurückfällt. Filigran ist ganz allgemein ein schlechter Begriff an dieser Stelle.
Nicht sehr stark vom Stark.
Okay, das Interview mit Stark ist fast zwei Stunden. Ehe ich mir das ansehe, legt er offen, woher er weiß, was deutsche Behörden ermitteln?
Ich habe hier eine elendig lange Liste von Zeug, das ich sichten will. Das rückt ihn jetzt nicht höher.
Gute Nachrichten - schon älter - aber aus Threadpflegegründen:
Der Spiegel und die WaPo haben Indizien finden ... können, die darauf hindeuten, dass ein ukrainischer Geheimdienstoffizier, den UA gerade ausgerechnet wegen Inkompetenz von kriegswichtigen Tätigkeiten freigestellt hat und just dort in Untersuchungshaft sitzt, der Koordinator der "stark" recherchierten und vom Spiegel aufwändig selbst ersegelten Andromedaspritztour zu den NordstreamPipes gewesen sein könnte. So zumindest mutmassen wohl insgeheim Geheimdienst- und Sicherheitskreise.
Wie immer unterscheidet sich die Quellenlage fundamental zu der von Hersh, weil es sich anstatt um eine anonyme Quelle um mehrere anonyme Quellen handelt.
Gottseidank wurde der UN-Untersuchungsausschuss zu Nordstream blockiert. Wer weiss, ob die Tätersuche sonst so effektiv hätte vonstatten gehen können.
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
