Nord Stream-Sabotage

  • So, gezz müsste man das so wie mit Oswald machen, jemand knallt den Attentäter ab - dann kann der sich nicht mehr verplappern : )


  • https://www.thelocal.dk/202303…rd-stream-sabotage-probe/



    Es ist weniger, dass ich den Russen besonders vertraue, als der Umstand, dass sie euch nicht vertrauen, der es interessant machen würde.


    Zitat

    Danish authorities were on Tuesday advised by Russian company Gazprom that an object had been detected close to the site of the Nord Stream 2 explosions.


    “The owners of the Nord Stream pipeline are able to inspect the pipelines. It is in this context that an object was observed,” Rasmussun said.


    “We have told the Russians that we will investigate this thoroughly. And when we have done that, we will announce the results of that investigation,” he said.


    Nun, bin gespannt, ob wir jemals wieder davon hören.

  • Ich halte diese Pipeline Debatte ja generell für relativ überflüssig, weil es so oder so keinerlei Konsequenzen haben wird. Für kritische Medienanalyse eignet sie sich jedoch hervorrangend.


    Wir wissen sehr sehr wenig, aber wenn es Vollmond ist, man den Tag über gefastet hat und alle Räume nur rückwärts kriechend betritt, dann gibt einem Regierungsorakel manchmal Antworten. Und wenn man dann noch die richtigen Fragen stellt, kann man lernen, dass es ganz sicher keine Regierung, sondern vermutlich pro-russische Hobbysaboteure nicht waren. Eventuell, vielleicht auch nicht.

    10-- 1-01 10=- 1-00 1--2 10=0 1-2= 1-01 10=0 1-01 1-20 10=1 10=2 10=1 1-10 10=0 10=1 1-00 1-21 1-21 1-02

  • Dazu stellt sich völlig überraschend heraus:

    Na sowas.

  • Zweiter Teil

    ... In early March, President Biden hosted German Chancellor Olaf Scholz in Washington. The trip included only two public events—a brief pro forma exchange of compliments between Biden and Scholz before the White House press corps, with no questions allowed; and a CNN interview with Scholz by Fareed Zakaria, who did not touch on the pipeline allegations. The chancellor had flown to Washington with no members of the German press on board, no formal dinner scheduled, and the two world leaders were not slated to conduct a press conference, as routinely happens at such high-profile meetings. Instead, it was later reported that Biden and Scholz had an 80-minute meeting, with no aides present for much of the time. There have been no statements or written understandings made public since then by either government, but I was told by someone with access to diplomatic intelligence that there was a discussion of the pipeline exposé and, as a result, certain elements in the Central Intelligence Agency were asked to prepare a cover story in collaboration with German intelligence that would provide the American and German press with an alternative version for the destruction of Nord Stream 2. In the words of the intelligence community, the agency was “to pulse the system” in an effort to discount the claim that Biden had ordered the pipelines’ destruction. ...

  • War ja auffällig. Aber klingt ein bisschen so, als würde Hersh sagen, die haben sich dort abgesprochen das in Auftrag zu geben. Dafür scheint mir der Zeitraum bis zur Veröffentlichung aber deutlich zu kurz:


    https://www.bundeskanzler.de/b…olz/terminkalender-scholz


    Zitat

    Freitag, 3. März 2023 Der Kanzler trifft US-Präsident Joe Biden


    https://www.nytimes.com/2023/0…ine-sabotage-ukraine.html


    Zitat

    Intelligence Suggests Pro-Ukrainian Group Sabotaged Pipelines, U.S. Officials Say


    March 7, 2023

  • Naja, ich erinnere dich erneut daran, dass sowas das Geschäft der Dienste ist und Dinge mit Sicherheit vorbereitet werden. Verbindungen in die Redeaktionen halten die Dienste ja bekanntermaßen permanent. Man könnte also kurzfristig die Handlungsoptionen abhörsicher besprochen und oder Olaf instruiert haben.

    Für eine dann doch relativ kurzfristige Veröffentlichung spräche aber auch die offensichtlich schlampige Zusammenstellung der Geschichte (z.B. Wiek). Andererseits deutet schon die Chiffre mit den Reisepässen daraufhin, dass es gar nicht so sehr darum ging, eine wirklich glaubwürdige Geschichte zu haben. Anyway, Hersh ist sich ziemlich sicher.

    Zitat

    An dieser Stelle muss angemerkt werden, dass Bundeskanzler Scholz ... an der Vertuschung der Operation der Regierung Biden in der Ostsee beteiligt war. ...


    Die Agency hat ... mit Hilfe des deutschen Geheimdienstes Geschichten über eine "inoffizielle" Ad-hoc-Operation, die zur Zerstörung der Pipelines geführt hatte, ausgeheckt und verbreitet. Der Betrug bestand aus zwei Elementen: einem Bericht in der New York Times vom 7. März , in dem ein anonymer amerikanischer Beamter zitiert wurde, der behauptete, dass "neue Geheimdienstinformationen ... darauf hindeuten", dass "eine pro-ukrainische Gruppe" an der Zerstörung der Pipeline beteiligt gewesen sein könnte; und einem Bericht in der Zeit, Deutschlands meistgelesener Wochenzeitung , vom selben Tag , in dem es hieß, dass deutsche Ermittlungsbeamte eine gecharterte Luxussegeljacht aufgespürt hätten ...


    Die beiden Publikationen wiesen in ihren Berichten darauf hin, dass es, wie die Times es ausdrückte, "viel gab, was sie nicht wussten". Die neuen Informationen hätten jedoch auch dazu geführt, dass die Beamten "zunehmend optimistisch" seien, dass man zu einer eindeutigen Schlussfolgerung über die Täter kommen werde. Aber das würde lange dauern, sagten verschiedene hochrangige Beamte in Washington und Deutschland. Die Botschaft war, dass die Presse und die Öffentlichkeit aufhören sollten, Fragen zu stellen und die Ermittler die Wahrheit herausfinden lassen sollten.

    Er ist natürlich an dieser Stelle voreingenommen und hörte sicher gerne, was ihm nun zugetragen wurde.

    Zitat

    "Es war eine totale Erfindung des amerikanischen Geheimdienstes, die an die Deutschen weitergegeben wurde und darauf abzielte, Ihre Geschichte zu diskreditieren", sagte mir eine Quelle

    Im weiteren verweist er dann auf den The Daily Podcast zur Entstehungsgeschichte des NYT-Artikels und die ja schon festgestellte Abhängigkeit von Geheimdienstinformationen.



    Allerdings ist das natürlich der denkbar cleverste Angriff auf die Glaubwürdigkeit von Hersh, denn er selbst beruft sich ja auf solche Quellen. Den Plausibilitätscheck schafft seine Version trotzdem, im Gegensatz zur der mit der Yacht-Gang, mit Leichtigkeit.

  • Naja, ich erinnere dich erneut daran, dass sowas das Geschäft der Dienste ist und Dinge mit Sicherheit vorbereitet werden. Verbindungen in die Redeaktionen halten die Dienste ja bekanntermaßen permanent. Man könnte also kurzfristig die Handlungsoptionen abhörsicher besprochen und oder Olaf instruiert haben. [...]


    Aber das wollte ich damit sagen, eine fingierte Geschichte müsste zum Zeitpunkt des Treffens schon existiert haben. Die Möglichkeit schließe ich natürlich nicht aus. Aber ich nehme nicht an, dass die Durchsuchung der Jacht in den drei Tagen bis zu den Veröffentlichungen stattfand und kann mir auch nicht vorstellen, dass man sowas in diesen drei Tagen anleiern konnte.


    Zitat

    [...] but I was told by someone with access to diplomatic intelligence that there was a discussion of the pipeline exposé and, as a result, certain elements in the Central Intelligence Agency were asked to prepare a cover story in collaboration with German intelligence that would provide the American and German press with an alternative version for the destruction of Nord Stream 2.


    Mit anderen Worten, wenn sich das auf genau dieses Treffen bezieht, halte ich für unwahrscheinlich, dass es so war.

  • Aber ich nehme nicht an, dass die Durchsuchung der Jacht in den drei Tagen bis zu den Veröffentlichungen stattfand und kann mir auch nicht vorstellen, dass man sowas in diesen drei Tagen anleiern konnte.

    ? Wurde doch permanent berichtet, die Jacht sei bereits im Januar '23 durchsucht worden. Man kann auch eine Spur missbrauchen oder schminken, such dir was aus. Wir wissen aber, dass es einen zeitliche Nähe zwischen Biden-Besuch und Veröffentlichung (4 Tage) und einen noch direkteren Zusammenhang zwischen den NYT & ARD/Zeit Artikel gab und, die Deutschen explizit mit Bezug auf NYT unter Zeitdruck litten und mit der Plausibilität der Story nicht vollends zufrieden waren. Den Humor teile ich.


    Aber man muss immer bedenken, dass man bei der Abwägung, Hersh in Zweifel zu ziehen, dann 85 Lebensjahre samt ausgiebig einschlägiger Berufserfahrung mit vielen Highlights in Zweifel zieht und so manches, was gegen ihn aufgeführt wird, bei näherer Betrachtung vor allem Heissluft ist. Auffällig auffällige Unstimmigkeiten im NordStream-Artikel selbst sind das Schwerwiegendste, wobei die "Ermittlungen + Recherche: so wichtig!"-Andromeda in der Angelegenheit ja nochmal ganz andere Massstäbe gesetzt hat. Umstrittene Veröffentlichung davor entpuppen sich idR als Veröffentlichung, die von solch schlüpfrigen Nachtgestalten wie Bellingcat in Zweifel gezogen wurden, um sagen zu können, die seien umstritten. Muss jeder selbst wissen.

    Btw,, Postol(MIT) nochmal zu Hersh. Mal wieder von CTGN. CN bemüht sich redlich :)

  • Aber man muss immer bedenken, dass man bei der Abwägung, Hersh in Zweifel zu ziehen, dann 85 Lebensjahre samt ausgiebig einschlägiger Berufserfahrung mit vielen Highlights in Zweifel zieht und so manches, was gegen ihn aufgeführt wird, bei näherer Betrachtung vor allem Heissluft ist. [...]


    Ich meine, das ist der Grund, warum das trotz self publishing eine ernstzunehmende Geschichte ist. Meine Zweifel würden auch weniger bei den Verbindungen, die Hersh hat, liegen, als eben der unabhängigen Veröffentlichung, gibt es da Redakteure, bezahlt er Rechercheure - sprich wie gut wurden alle Behauptungen der Quelle geprüft, gab es Ungereimheiten, wurden die durch Rückfrage beseitigt sowas. Meine wirkliche Skepsis auch bei seiner Geschichte ist allerdings grundsätzlicher Natur: Wenn wir nicht über einen Fall wie Snowden sprechen, gehe ich gerade bei geheimdienstlichen Quellen davon aus, dass die nie die Wahrheit erzählen, sondern immer das, was wir für die Wahrheit halten sollen. Wenn man mal überlegt, das ist hier kein Fall von whistleblowing. Es gibt keine Andeutung, dass die Informanten diese Geschichte weitergegeben haben, weil sie nicht mit dem Wissen leben konnten, dass (mutmaßlich) ihr Land so eine Tat begeht. Deshalb gibt es auch keine Dokumente, obwohl der geschilderte Detailgrad aus einer Dokumentation kommen sollte. Die wollten einfach nur, dass die Geschichte draußen ist.


    Vielleicht auch deshalb war mit meine erste Reaktion auf die Geschichte von Hersh, dass ihr Zweck, also seitens der Quelle, genau "to pulse the system" sein könnte. Ich schließe jetzt genausowenig aus, dass sie weitgehend stimmt. Aber könnte Hersh zum Beispiel diese Fragen beantworten, würde mein Vertrauen steigen:


    • Warum ist ein Explosionsort physisch so weit von den anderen drei entfernt?
    • Warum fand die Explosion an diesem Ort zeitlich Stunden vor den restlichen Explosionen statt?
    • Warum wurden bei Nord Stream 1 beide Stränge der Pipeline zerstört, bei Nord Stream 2 aber nur ein Strang dafür gleich an zwei unterschiedlichen Stellen?
  • Achso:


    ? Wurde doch permanent berichtet, die Jacht sei bereits im Januar '23 durchsucht worden.


    Die ganze Geschichte war so windig, dass ich mir die eigentlichen Artikel gar nicht erst durchgelesen habe. Mir war nicht klar, dass sie den Zeitpunkt der Durchsuchung genannt haben oder wenn es doch irgendwo erwähnt wurde, habe ich es mir nicht gemerkt.


    Gut, da ich die Artikel nicht gelesen habe, kann ich das jetzt eigentlich nicht behaupten, aber mein Eindruck war, dass die beteiligten Journalisten nicht erklären konnten, warum ich dieses ausgewählte Zwischenergebnis der Ermittlungen kennen muss. Ist das die einzige Spur, die sie haben? Ist es die beste? Mit anderen Worten dank diesem Unterschied:


    Der Unterschied zu Hersh ist übrigens, dass der behauptet jemand wiederzugeben, der weiß, wer es war. Diese Medien hier haben "recherchiert" - wie auch immer man sich das vorstellen muss, wenn das nicht durchgestochen bekommen heißen soll - was Ermittler bzw. die üblichen geheimdienstlichen Kreise, die versuchen herauszufinden, wer es war, bisher zu wissen glauben.


    Stellt sich viel mehr die Frage, warum diese Veröffentlichung jenseits ihrer "juiciness" in der Form notwendig war. Dass man sich von der New York Times unter Druck gesetzt fühlte, spricht freilich dafür, dass es vielleicht nur um juiciness ging.

  • gibt es da Redakteure, bezahlt er Rechercheure


    Es gibt keine Andeutung, dass die Informanten diese Geschichte weitergegeben haben, weil sie nicht mit dem Wissen leben konnten, dass (mutmaßlich) ihr Land so eine Tat begeht.

    Jedenfalls hat Hersh in Interviews erklärt, dass er Redakteure, bzw. "editors" habe, die bei seriösen Qualitätsmedien ihr Hadwerk glernt hätten, und dass seine Quelle aus genau dem Grund geplaudert habe, dass sie nicht mit so einer waghalsigen Aktion einverstanden gewesen sei.


    Aber das sind halt leider auch nur seine nicht weiter belegten Behauptungen.


    Aber man muss immer bedenken, dass man bei der Abwägung, Hersh in Zweifel zu ziehen, dann 85 Lebensjahre samt ausgiebig einschlägiger Berufserfahrung mit vielen Highlights in Zweifel zieht

    Genauso muss man bedenken, dass manche Menschen im hohen Alter nur noch vom Ruhm vergangener Tage leben, und dass Hersh es offensichtlich geniesst, jetzt von allen möglichen jungen Leuten interviewt und auf irgedwelche Podien gestellt zu werden, wo er dann auch gerne lang und breit erzählt, wie erfahren und abgeklärt er ist.

    Eine gewisse Eitelkeit muss man vermutlich haben, um sich in aller Öffentlichkeit mit der eigenen Regierung anzulegen, aber ich würde nicht ausschliessen, dass es ihm hierbei mehr um die Aufmerksamkeit des Publikums geht als um die reine Wahrheit.


    Was natürlich in keiner Weise die abenteuerliche Nussschalentheorie von Käpt'n Igor und den glorreichen Fünf plausibler macht, die sich unsere deutschen Qualitätsmedien und die renommierte New York Times von den "kreisen" haben auftischen lassen.

  • Jedenfalls hat Hersh in Interviews erklärt, dass er Redakteure, bzw. "editors" habe, die bei seriösen Qualitätsmedien ihr Hadwerk glernt hätten, und dass seine Quelle aus genau dem Grund geplaudert habe, dass sie nicht mit so einer waghalsigen Aktion einverstanden gewesen sei.


    Aber das sind halt leider auch nur seine nicht weiter belegten Behauptungen.


    Gut, jetzt, wo du es sagst, erinnerte ich mich an das Ende des ersten Artikels:


    https://seymourhersh.substack.…-took-out-the-nord-stream



    Dass man nicht einverstanden war, stand durchaus drin. Der Tonfall hört sich für allerdings so an, als würde jemand 20 Jahre später über einen ungelösten Fall sprechen. Ich habe nicht das Gefühl, dass hier sehr viel riskiert wird, um diese Geschichte ans Licht zu bringen. Ich würde es nicht an so einem Eindruck festmachen, aber dass das mit Deckung einer Fraktion innerhalb des Machtgefüges des US-Regierungsapparates geschieht, ist damit konsistent.


    Sehe übrigens gerade, dass Hersh mit dieser Geschichte sein Substack-Blog eröffnet hat.

  • Nicht ganz, was ich erwartet hatte.


    objekt-ostsee-nord-stream-101~_v-videowebl.jpg


    :/


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!