Nord Stream-Sabotage

  • Nee. Aber wenn das wirklich glaubhaft gegen die von unseren deutschen Qualitätsmedien so vehement verteidigte Nussschalentheorie von der geheimnisvollen Fahrt der Andromeda spräche, dann hätten die in den letzten vier Monaten doch sicher irgendwas zur Verteidigung ihrer bisherigen Recherchen veröffentlicht.

  • Hm, Axel Springer macht ja ordentlich Anti-Pipeline-Propaganda. Hier eine Geschichte darüber, dass die Pipelines vielleicht nochmal unser aller Untergang sind (meine Zuspitzung), weil der Russe darüber Informationen sammeln konnte:


    https://www.welt.de/politik/au…ie-mitkriegen-konnte.html


    Zitat

    Die ehemalige Verteidigungsministerin Litauens, Rasa Jukneviciene, kann bis jetzt nicht fassen, mit welcher Naivität Europa Gazprom - und damit Russland - gewähren ließ. Schließlich seien die Röhren neben dem Gastransport vielfach nutzbar gewesen: für die Forschung, für geschäftliche Zwecke, für Geheimdienste. „Diese Gegenargumente waren auf meinem Schreibtisch und ich versuchte meine Minister-Kollegen von ihnen zu überzeugen“, sagt Rasa Jukneviciene.

    Zitat

    Anhand der Nord Stream Pipelines lässt sich beobachten, wie Russland vorging: Um unauffällig etwa über Estland Daten sammeln zu können, wurde eine alternative Trassenführung für die Pipelines geprüft – und wieder verworfen. Das gleiche Muster wiederholte sich in Deutschland: „Die Russen haben versucht, alles mitzubekommen, was man irgendwie mitkriegen konnte und was man damit irgendwie in Verbindung bringen konnte“, sagt Hannes Damm. [...]


    Nun, sicherlich denkbar. Hätte man halt die ganze Pipeline komplett selbst bezahlen und bauen müssen.


    Die Ukrainer haben da auch mal hilfreich recherchiert:


    Zitat

    Das russische Militär dagegen ging offensichtlich schon seit Längerem robust bei der Aufklärung vor und nutzte dafür den Vorwand Nord Stream: Der ukrainische Thinktank Strategy XXI hat rekonstruiert, dass 2021 das russische Spezialschiff Bakhtemir mit Tauchern und ferngesteuertem Tauchboot über Wochen in der Umgebung von Nord Stream 2 aktiv war. Und zwar just in der Nähe jener Stelle, an der die Pipelines die Glasfaserleitung Baltica überqueren. Ihre Vermutung: Die russischen Speznaz-Einheiten kundschafteten aus, wie sie das Telekommunikationskabel unauffällig anzapfen können.


    Bin nicht sicher, was sie hier sagen wollen:


    Zitat

    „Man kann auch Sensoren an der Pipeline anbringen, die zur angeblichen Untersuchung eines Schadensfalls dienen, aber in Wirklichkeit einem militärischen Zweck dienen“, beschreibt Kaushal eine alternative Strategie. Knapp einen Monat vor der Explosion der Pipelines am 26. September 2022 meldete Nord Stream dann so einen Schadensfall. Reiner Zufall? „Ich kann nicht beschwören“, sagt Kaushal, „dass das immer die Absicht bei Schadensfällen war, aber es würde mich nicht schockieren“.


    Welche Absicht bei Schadensfällen?


    Zitat

    Selbst die Explosion von drei der vier Nordstream-Röhren hat die politische Nutzung nicht aufhalten können. Im Interview mit dem ehemaligen Fox-News-Moderator Tucker Carlson hat Russlands Staatschef Wladimir Putin erklärt, man könne ja noch Gas nach Deutschland liefern. Eine Pipeline sei ja noch intakt. Dass dem noch so ist, weiß Putin wohl anhand der Sensoren in der Pipeline, die über das bordeigene Netzwerk Daten nach Russland senden. Und nebenbei wahrscheinlich Daten über die Sicherheitslage in der Ostsee erheben.


    Oder "Putin" liest es daran ab, dass die Röhre nicht gesprengt wurde. Was mich hier am Ende so ein bisschen die tatsächlichen Kenntnisse des Autors in Frage stellen lässt.


    Was ich allerdings rausziehe: Gazprom könnte den russischen Behörden Sensordaten geliefert haben, die Hinweise auf den Tathergang liefern. Wären die Sensorik so umfassend wie in der Vorstellung der Leute, die zu dem Artikel beigetragen haben, könnte man vielleicht sogar den Zeitpunkt der Installation der Sprengladungen aus irgendwelchen Anomalien herausziehen. Freilich auf die Länge der Leitung würde ich das eher nicht erwarten.

  • Abgeordnete der Staatsduma haben sich wegen den Nordstream-Anschlägen an eine russische Untersuchungsbehörde gewandt:



    Via Google Translate:


    Zitat

    MOSKAU, 1. April – RIA Nowosti. Um Vorwürfe von den wahren Tätern und Nutznießern der Nord-Stream-Explosionen abzulenken, sei in der Ukraine, Rumänien und Polen eine „Tarnoperation“ unter Beteiligung ukrainischer Taucher durchgeführt worden, heißt es in einer Erklärung von Abgeordneten der Staatsduma, verfügbar für RIA Novosti.


    Geht in die Richtung der Zwei-Täter-Hypothese.


    Mit Bezug auf Hersh, wird das hier zur mutmaßlichen Täterschaft der USA gesagt:



    Via Google Translate:


    Zitat

    [...] Sie machen auch darauf aufmerksam, dass in Erwartung der Explosionen NATO-Übungen in der Nähe der Insel Bornholm und genau an der Stelle abgehalten wurden, an der die Nord Stream-Abzweige verlegt wurden, obwohl zunächst ein anderer Ort für die Übungen angekündigt wurde, sowie auf die ungewöhnlichen Bewegungen von Schiffen aus dem Vereinigten Königreich, Panama und Polen, die am 22. und 24. September von ihren Routen abwichen und „ungewöhnliche Navigation in Gebieten in der Nähe der Orte zukünftiger Gaspipeline-Explosionen durchführten“.


    Dann bezeichnen sie die Andromeda-Geschichte als Tarnung für diese eigentliche Präparation der Pipelinesprengung und nennen sogar die Namen der Leute, die an dieser Tarnoperation beteiligt gewesen sein sollen:



    Via Google Translate:



    Zu den Abgeordneten hinter dem Brief sowie weiteren Unterstützern:



    Via Google Translate:


    Zitat

    Die Erklärung wurde vom ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Staatsduma-Verteidigungsausschusses Andrei Krasov, dem Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses für Fernost Nikolai Kharitonov, der ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Staatsduma-Ausschusses für Bildung Yana Lantratova und dem Philosophen Alexander unterzeichnet Dugin und der ehemalige Abgeordnete der Werchowna Rada der Ukraine Andrei Derkach.


    Die Abgeordneten schickten außerdem eine Erklärung an die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation, das Bundesamt für Justiz in Deutschland, das US-Justizministerium, das Ministerium für Justiz und öffentliche Ordnung der Republik Zypern und das französische Justizministerium.

  • Abgeordnete der Staatsduma haben sich wegen den Nordstream-Anschlägen an eine russische Untersuchungsbehörde gewandt:

    Warum sollten Abgeordnete der Staatsduma irgendwas darüber wissen, das der russische Geheimdienst und die Regierung nicht schon längst wissen?


    Das ist doch Quatsch.

  • Nun sie erwähnen ukrainische Quellen:


    Zitat

    „Nach Informationen aus zuverlässigen ukrainischen Quellen war eine zusammengestellte Gruppe von Tauchern an der Tarnoperation beteiligt, darunter: [...]


    Entweder sind das Informationen aus der weiteren Kriegsbeobachterszene, also letztlich öffentlich, von denen die Abgeordneten darauf bestehen, dass sie von Untersuchungsbehörden zur Kenntnis genommen werden sollten. Oder Leute mit diesen Informationen haben sich an die Abgeordneten gewendet, damit die sie weitergeben. Da sie hier verschiedene Angaben, also auch von Hersh, Andromeda-Berichterstattung zusammenziehen, würde ich eher ersteres vermuten.

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