A!448 - Narrativopfer

  • Da liegt Stefan eben falsch, bzw. er hat vielleicht ein anderes Verständis von Staat.


    So wie ich (oder andere linke Staatskritiker, wie Chomsky) "staatstragend" definiere, meint das überhaupt nicht, dass die JorunalistInnen "Regierungstreu" der jeweiligen politischen Parteienkonstellation gegenüber sind, sondern dass sie sich selbst als Säule des Staates sehen, als "4. Gewalt", die der Regierung unter Umständen auch die Leviten lesen, und sie auf den rechten Weg zurück bringen muss, wenn sie der Meinung ist, dass die politische Führung die - ihrer Ansicht nach - richtige Staatsräson nicht angemessen bedient.


    Aber letztendlich ist man sich im politischen wie publizistischen Berlin natürlich vollkommen darin einig, dass die gearde angesagte (und richtige) Staatsräson über allen anderen gesellschaftlichen Interessen zu stehen hat. Der von allen akzeptierte Meinungsrahmen - der "manufactured consent" - lässt Diskussion und Debatte durchaus zu, aber eben immer nur so weit, wie er den Staat und seine Räson nicht grundsätzlich in Frage stellt.

    Wenn man "staatstragend" so definiert und auch im Zusammenhang mit der 4. Gewalt macht das durchaus Sinn und genau diesen Eindruck habe ich bei einigen Themen. Wie zum Beispiel beim Ukraine Krieg, insbesondere inwiefern man der Ukraine helfen sollte. Hier werden notfalls auch realitätsferne Narrative entwickelt, Hauptsache es dient der eigenen Räson.


    Allerdings bin ich noch weiterhin nicht davon überzeugt, dass dieses Phänomen ausschließlich dem Kapitalismus zugrunde liegt, sondern ein Symptom einer demokratischen Massengesellschaft ist. Russland ist ebenfalls kapitalistisch, allerdings sind die Medien direkt staatsgesteuert, also keine eigenständige 4. Gewalt, sondern im Auftrag der staatlichen Gewalt. Also staatstragend im eigentlichen Sinn.

    Die Frage ist, wie man mit diesem Symptom in Demokratien umgeht oder gar verhindert. Politische Bildung und eine breitere Medienlandschaft ist eventuell stärker zu fördern und eine stärkere gesellschaftliche Verwaltung dieser Institutionen. Vielleicht hat ja jemand einen Vorschlag?

  • Stefan kann also überhaupt nicht begreifen, dass eine Mehrheit einer Nation bereit wäre ihr Land auch nach einer Atomwaffenexplosion weiter zu verteidigen.


    Da geht's um eine feindliche Bombe, jetzt google mal "Fulda gap"...

  • Allerdings bin ich noch weiterhin nicht davon überzeugt, dass dieses Phänomen ausschließlich dem Kapitalismus zugrunde liegt, sondern ein Symptom einer demokratischen Massengesellschaft ist. Russland ist ebenfalls kapitalistisch, allerdings sind die Medien direkt staatsgesteuert, also keine eigenständige 4. Gewalt, sondern im Auftrag der staatlichen Gewalt. Also staatstragend im eigentlichen Sinn.

    Auch Herman und Chomsky machen da durchaus einen Uterschied:

    [...] The mass media serve as a system for communicating messages and symbols to the general populace. It is their function to amuse, entertain, and inform, and to inculcate individuals with the values, beliefs, and codes of behavior that will integrate them into the institutional structures of the larger society. In a world of concentrated wealth and major conflicts of class interest, to fulfill this role requires systematic propaganda.

    In countries where the levers of power are in the hands of a state bureaucracy, the monopolistic control over the media, often supplemented by official censorship, makes it clear that the media serve the ends of a dominant elite. It is much more difficult to see a propaganda system at work where the media are private and formal censorship is absent. This is especially true where the media actively compete, periodically attack and expose corporate and governmental malfeasance, and aggressively portray themselves as spokesmen for free speech and the general community interest. What is not evident (and remains undiscussed in the media) is the limited nature of such critiques, as well as the huge inequality in command of resources, and its effect both on access to a private media system and on its behavior and performance.[...]


    Dazu muss man anmerken, dass zwar nicht alle kapitalistischen Staaten liberale Demokratien, aber alle heutigen liberalen Demokratien kapitalistische Staaten sind - obwohl der Kapitalismus (aus linker Sicht) eigentlich überhaupt kein freiheitliches System ist, sondern (in letzter Konsequenz) eine Diktatur des privaten Kapitals, von dessen stetiger Mehrung das Staatswohl abhängt, und dessen Profitinteresse somit auch demokratisch gewählten Regierungenn die ultimativen Grenzen ihrer Entscheidungsfreiheit vorgibt.

    Damit das aber nicht ständig unangenehm auffällt und zu Aufständen der kapitallosen, lohnabhägigen Massen führt, muss gerade in der freiheitlichen, liberalen Demokratie ein gesellschaftlicher Konsens geschaffen werden, der den Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital verschleiert, bzw. ihn zu einer ganz besonders freien, individuellen #Freiheit umdeutet, deren Verteidigung als absolutes Grundrecht dem Staatsvolk schon mal einen Krieg wert sein muss.


    Die liberale Demokratie und ihre veröffentlichte Meinung sind somit eigentlich permanent damit beschäftigt, sich selbst vor ihren eigenen hehren, moralischen Ansprüchen dafür zu rechtfertigen, dass sie zum Erhalt ihres Kapitalwachstums und damit ihres gesellschaftlichen Wohlstandes nicht nur die eigene Arbeiterschaft, sondern vor allem den Rest der Welt gar nicht so freihetilich behandeln, ausbeuten, unterdrücken, versklaven und notfalls in Schutt und Asche bomben muss, wenn er sich der Regelbasierten Ordnung der freien Welt nicht unterwerfen will.


    In einer Diktatur oder Autokratie (wie z.b. in Russland oder in der Ukraine im Kriegszustand) wird der "Konsens" natürlich per staatlicher Zensur, Parteiverboten, Verfolgung von DissidentInnen und mutmaßlichen FeindkollaborateurInnen, etc. durch die Staatsgewalt erzwungen. Er ist also eigentlich gar kein gesellschaftlicher Kosens, sondern ein Diktat der politischen Führung. Die Menschen wissen dann, dass unliebsame Meinungen gezielt unterdrückt werden und denken sich ihren stillen Teil zu dem was noch an öffentlichen Verlautbarungen zugelassen ist.


    In der freien Welt geht das nicht so einfach, denn da stellt die freie Presse ja mitunter ganz unverblümt und ungestraft den Kurs des Regierungschefs in Frage, wenn er zum Beispiel der deutschen (bzw. der gesamtwestlichen) Staatsräson, Russland als geopolitische Macht zu neutralisieren und der ukrainischen Regierung bei der Befreiung vom Russenjoch mit anschliessender Transformation ihres Landes zu einem neoliberalen Eldorado für westliche Investoren einer souveränen, demokratischen und freiheitlichen Nation zu verhelfen, dergestalt nicht adäquat nachkommt, dass er bei der Lieferung schwerer Waffen für den militärischen Endsieg zu lange herumzögert und zaudert.


    Der ganze Witz dabei ist, dass genau diese "kritische" Berichterstattung überhaupt erst die Illusion aufrecht erhält, solche gravierenden politischen Entscheidungen würden im Sinne einer durch freie krtische Medien gut informierten, und daher ebenso kritischen Öffentlichkeit und nur nach eingehendem kritischem Diskurs über das Für und Wider gefällt.

    Tatsächlich entscheidet aber letztendlich die politische Führung gemeinsam mit der medial veröffentlichten Meinung, was im Sinne des übergeordneten Staatswohles zu tun sei.


    Es wird also ein Elitenkonsens als demokratische Willensbildung der gesamten demokratischen Gesellschaft fabriziert, obwohl der weitaus größte Teil der Bevölkerung weder gefragt wird, ob er es für richtig hält, z.B. einen Krieg der NATO mit der Atommacht Russland zu riskieren, noch ausreichend informiert ist, um das überhaupt nach Abwägung aller möglichen Konsequenzen beurteilen zu können.

  • Da geht's um eine feindliche Bombe

    Also auf mich wirkte das eher so, als wenn er da von durchaus mehreren ausging... Mehr so Szenario Atomkrieg. Aber naja, das Thema ist auch etwas müßig, da es immer direkt in den Kampf darum führt ob man glaubt der böse Russe würde überhaupt oder ist doch nur nen mieser Bluffer (was mich immer direkt zum Gedanken Poker vs Schach führt).

  • Finnland will ja nun angeblich keine Leopard 2 mehr liefern, nachdem sie vorher „soviel Druck” ausgeübt haben. Bei Polen hat Tilo ja schon dargelegt, das das nur die halbe Wahrheit war. Ich hab mir mal Finnlands Statements dazu aus dem Januar angeguckt:


    Hat Finnland Druck auf Deutschland ausgeübt? Wollten sie liefern und haben nur noch auf die Deutsche Exportgenehmigung gewartet?


    Ok, die finnische Opposition hat also gefordert. Der Verteidigungsminister sagt, sie denken darüber nach, die finnische Verteidigungsfähigkeit müsse aber immer sichergestellt sein.


    Should a joint European aid project for Ukraine be created in this regard, then a contribution from Finland would also be needed, Finnish President Sauli Niinistö told the STT news agency.

    He said Finland is in a special position, as it is not yet a NATO member and borders directly on Russia. If tanks were to be handed over to Ukraine, Finland's contribution could therefore not be particularly large.

    Präsident: Lieferung NUR in einer Koalition, viel könne es aber auch dann nicht sein. Finnland ist kein Nato Staat und hat eine lange Grenze mit Russland.


    In the afternoon, Niinistö met with Zelenskyy. The Presidents discussed military assistance from Finland and political support to Ukraine. According to Niinistö, the question of handing tanks to Ukraine remains open.

    "We are the only country outside NATO that has Leopards. We also have a long border with Russia, and this must be taken into account," Niinistö said during a press conference.

    The day before, Finnish Minister of Foreign Affairs stated that Finland had yet to determine its position as to whether it will join the coalition that plans to deliver Leopard tanks to Ukraine in one way or another.

    Auch direkt an die Ukrainer, wir haben leider eine lange Grenze und sind nicht in der Nato. Außenminister, wir haben uns noch nicht entschieden.



    Also der Ärger darüber, dass die Finnen jetzt doch nicht liefern wollen ist nach dieser Nachrichtenschau ein bisschen unberechtigt. Sie sagten nie, sie wollten bedingungslos liefern. Wer durch die Medien den Eindrück hatte, die Finnen hätten Druck gemacht, dem kann die Realität jetzt natürlich wie ein Rückzieher vorkommen. Ein Rückzieher ist das aber nicht, denn es gab nie eine Zusage. Nur wage Statements nach Forderungen.


    Die Koalition und die bisher zugesagten Panzer sind den Finnen wohl zu klein, als das sie ihre Verteidigungsfähigkeit zum einen Schwächen, zum anderen Russland einen vorschiebaren Grund zu was auch immer geben möchten.


    (Gibt noch weitere Artikel dazu die zu den gleichen Zeitpunkten alle ähnliches sagen, das ist also keine tendenziöse Auswahl um Finnland jetzt irgendwie gut dastehen zu lassen.)

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

    2 Mal editiert, zuletzt von Adelheid ()

  • Wer durch die Medien den Eindrück hatte, die Finnen hätten Druck gemacht, dem kann die Realität jetzt natürlich wie ein Rückzieher vorkommen.

    Aber genau darum ging es doch. Die deutschen Medien - also jedenfalls der Qualitätsrelevante Teil davon - haben Tilo s brillianter Analyse zufolge diesen Popanz aufgebaut, um die Bundesregierung, bzw. Olaf Scholz, zu Panzerlieferungen anzutreiben.


    Und dabei hatten sie offenbar tatkräftige Unterstützung aus den Reihen der anderen Koalitionspartner und des Außenministeriums.

  • Aber genau darum ging es doch. Die deutschen Medien - also jedenfalls der Qualitätsrelevante Teil davon - haben Tilo s brillianter Analyse zufolge diesen Popanz aufgebaut, um die Bundesregierung, bzw. Olaf Scholz, zu Panzerlieferungen anzutreiben.


    Und dabei hatten sie offenbar tatkräftige Unterstützung aus den Reihen der anderen Koalitionspartner und des Außenministeriums.

    Ich weiß.


    Ging auch eher darum, dass das neue Narrativ jetzt zu sein scheint, „die Finnen und Polen haben uns reingelegt”.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Dazu auch: Die Qualität der Medienberichterstattung über den Ukraine-Krieg

    Von der Otto Brenner Stiftung (IG Metall).


    Zusammenfassung (Text aus Studie kopiert):


    • Die vorliegende Studie untersucht die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg zwischen dem 24. Februar und dem 31. Mai 2022 mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse von rund 4.300 Beiträgen in acht deutschen Leitmedien: FAZ, Süddeutsche Zeitung, Bild, Spiegel, Zeit, ARD Tagesschau (20 Uhr), ZDF Heute (19 Uhr) und RTL Aktuell (18:45).

    Zwischen Ende Februar und Ende Mai ließ die Berichterstattungsmenge über den Krieg fast kontinuierlich nach.

    Der thematische Schwerpunkt der Berichterstattung lag auf dem Kriegsgeschehen selbst: Ursachen, Entwicklungen und möglichen Maßnahmen zur Beendigung des Krieges. Diese Themen wurden aber überwiegend aus der Perspektive Deutschlands dargestellt.


    Die Berichterstattung war von politischen Akteuren und dabei insbesondere von der deutschen Politik dominiert. Dabei waren Regierungsakteure etwa viermal präsenter als Oppositionsakteure.

    Während die Ukraine und Präsident Selenskyj in der Berichterstattung weit überwiegend positiv bewertet wurden, wurden Russland und Präsident Putin fast ausschließlich negativ bewertet. Noch positiver als die Ukraine wurde nur Außenministerin Baerbock bewertet. Bei Kanzler Scholz und der Bundesregierung insgesamt überwogen negative Bewertungen. Die Bewertung von Scholz schwankte darüber hinaus im Zeitverlauf stark mit überwiegend positiver Berichterstattung zu Beginn und einem Tiefpunkt Mitte April während der Diskussionen um Waffenlieferungen und einen möglichen Scholz-Besuch in Kiew. Sie unterschied sich tendenziell auch zwischen den Medien, wobei Scholz vor allem in Bild und Spiegel außerordentlich negativ bewertet wurde.

    Die untersuchten Medien vermittelten insgesamt den Eindruck, die Regierungskoalition sei im Hinblick auf die wichtigsten Entscheidungen einig. Darüber, ob Deutschland seine Verpflichtungen gegenüber der Ukraine erfüllt, hielten sich positive und negative Einschätzungen insgesamt die Waage. In beiden Fällen zeigten sich aber deutliche Unterschiede zwischen den Medien, wobei vor allem Bild und Spiegel die Bundesregierung negativer bewerteten als die übrigen Medien.

    Als Kriegsverursacher stellten die untersuchten Medien fast ausnahmslos Russland und Putin dar. Eine (Mit-)Verantwortung durch die Ukraine oder „den Westen“ (NATO, USA usw.) thematisierten sie zwar auch, aber relativ selten.

    Von den unterschiedlichen Maßnahmen zur Beendigung des Krieges wurden in den untersuchten Medien nur humanitäre Maßnahmen so gut wie ausnahmslos als sinnvoll dargestellt. Als weit überwiegend sinnvoll wurden insbesondere ab April auch die militärische Unterstützung der Ukraine und, etwas weniger eindeutig, die Lieferung schwerer Waffen bewertet. Diplomatische Verhandlungen wurden dagegen in weniger als der Hälfte der Fälle als sinnvoll dargestellt. Nur der Spiegel bewertete diplomatische Maßnahmen als sinnvoller als die Lieferung schwerer Waffen, bei allen anderen Medien war es umgekehrt.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Ich meinte eher den Druck von außerhalb Deutschlands und insbesondere vonseiten der Achse London-Helsinki-Warschau. Die deutsche Wertejournallie hat das natürlich nicht gerafft und sich eingebildet, dass man Scholz für DieGuteSache™ zum Jagen tragen müsse.

  • Ich denke das war das Ziel der Übung.

    ... einer These würde ich in diesem Zusammenhang mal gerne nachgegangen sehen, nämlich:

    Und dabei hatten sie offenbar tatkräftige Unterstützung aus den Reihen der anderen Koalitionspartner und des Außenministeriums.

    ... wenn das stimmen sollte, also dass v.a. das Außenministerium unseren Wertejournalisten das Narrativ "alle wollen liefern, nur der blöde Olaf nicht" ins Ohr flüsterten, sollte dies einen ziemlich heftigen Bruch innerhalb der Koalition verursacht haben. Gleichzeitig wissen unsere Wertejournalisten dann aber hoffentlich auch mit welchen Kaspern sie es im Außenministerium eigentlich zu tun haben. Bevor die sich hier erneut derart aus dem Fenster lehnen, werden sie (hoffentlich) nochmal andere Quellen heranziehen. Aber die Frage tut sich natürlich auf: Wer soll Kynast so einen Bullshit erzählt haben, wenn nicht die Außenministerin, mit der er, vielleicht auch um Schadensbegrenzung bemüht, gerade in Finnland war.


  • wenn das stimmen sollte, also dass v.a. das Außenministerium unseren Wertejournalisten das Narrativ "alle wollen liefern, nur der blöde Olaf nicht" ins Ohr flüsterten, sollte dies einen ziemlich heftigen Bruch innerhalb der Koalition verursacht haben.

    Na ja, ich glaube nicht, dass das so direkt läuft und die Außenministerin mit dem ARD-Hauptstadtkorrespondenten konspiriert, um den Regierungschef in die Pfanne zu hauen. Kynast hat wahrscheinlich eher über irgendwelche subalternen Kotakte mitbekommen, dass da Differenzen bestehen, und sich dann gedacht, dass man da als Staatstragende 4. Gewalt was machen muss, oder so.


    Das mit der von mir behaupteten "Unterstützung aus dem Außenministerium" bezog sich eher darauf, dass Annalena Charlotte Alma laut diesem ZEIT Artikel offenbar öfter mal großspurig irgendwelches mit dem Chef nicht abgestimmtes Zeug daher plappert, wenn sie mit ihren WertepartnerInnen aus dem Ausland zusammen hockt .

  • Das mit der von mir behaupteten "Unterstützung aus dem Außenministerium" bezog sich eher darauf, dass Annalena Charlotte Alma laut diesem ZEIT Artikel offenbar öfter mal großspurig irgendwelches mit dem Chef nicht abgestimmtes Zeug daher plappert, wenn sie mit ihren WertepartnerInnen aus dem Ausland zusammen hockt .

    Erwartungsmanagement, Utan! Man ist ja schon froh, wenn annalena nicht auf Staatskosten durch die Welt flaniert und Ländern nach Tagesform den Krieg erklärt.

  • Na ja, die internationale Presse sagt nunmal, dass sowohl die erklärte Bereitschaft, selber zu liefern, als auch der Druck auf den Bundeskanzler Mitte Januar international war, und zwar nicht nur aus der zweiten Reihe der Regierungen unserer Verbündeten. Dass sie das aufgegriffen und darüber berichtet haben, daraus kann man unseren Journalisten schwerlich einen Strick drehen

    Ja schon, aber nur wenn die internationale Presse das nicht bei deutschen Qualitätsmedien abgeschrieben hat. Henne vs. Ei.

  • Der Guardian bei der Tagesschau? Wohl kaum

    Also ich gehe schwer davon aus, dass es bei anderen großen Leitmedien in der Welt nicht anders läuft als bei deutschen, wo die Korrespondenten in den Haupstädten die regionalen Hauptnachrichten gucken und dann vielleicht noch mit gleichegesinnten KollegInnen ein Bier trinken, um dann in der Live-Schalte in die Heimat verkünden zu können, man habe "mit den Leuten hier" gesprochen.


    Ich weiß natürlich nicht wie das beim Guardian läuft, aber wenn man z.B. Elmar Theveßen im ÖR über die USA berichten hört, kann man sich den selben "liberalen" Blasenschaum auch von CNN oder MSNBC direkt auf youtube schlagen lassen.

  • Na ja, die internationale Presse sagt nunmal, dass sowohl die erklärte Bereitschaft, selber zu liefern, als auch der Druck auf den Bundeskanzler Mitte Januar international war, und zwar nicht nur aus der zweiten Reihe der Regierungen unserer Verbündeten. Dass sie das aufgegriffen und darüber berichtet haben, daraus kann man unseren Journalisten schwerlich einen Strick drehen - obwohl auch ich das bei jeder sich bietenden Gelegenheit gerne tue.


    Dass Gegenstimmen kaum zu Wort kommen und es dadurch auf weitere Eskalation hinauslaufende Narrative leicht haben ist wohl eher das Problem. Diesbezüglich gab‘s aber nicht nur bei Hauptstadtjournalisten und dem ÖRR deutliche Defizite, sondern auch im „äußeren Mainstream“.

    Warum sollte die restliche westliche Presse anders funktionieren als die deutsche?

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