Die Abhängigkeit besteht darin, dass man bei fortschreitender Technisierung irgendwann niemanden mehr in seinem Bekanntenkreis findet, der einem Dinge reparieren kann, was dazu führt, dass man umso mehr (geld)abhängig ist von Dienstleistern, die diese Dienste anbieten. Je weniger man selbst reparieren und instandhalten kann, desto eher ist man von anderen abhängig; und natürlich auch abhängig von deren Preisgestaltung.
Ja nun, dagegen hilft aber nunmal nichts. Auch wenn Du dem anekdotischen Kind das Speichenzentrieren beibringst, kann es danach halt trotzdem nicht sein Handy/seinen Computer/sein Auto/irgendwas, das komplizierter als ein Toaster ist, reparieren. Zumal reparieren hier eigentlich eh schon nur ein Euphemismus für Teile austauschen ist, denn wirklich reparieren kann man elektronische Komponenten eh so gut wie nicht.
Und ja, natürlich begibt einen das zwangsläufig in eine gewisse Abhängigkeit, nur gibt es aus dieser eben lediglich exakt einen Ausweg: Verzicht auf alles, was komplizierter als ein Toaster ist...
Das ist eine Welt, in der 99% all derer, die ein Mal vom süßen Nektar moderner Technik gekostet haben, ganz sicher nicht wollen. Da bleiben dann halt Du und Nico Paech übrig, aber nur mit euch zweien ist halt auch keine Gesellschaft zu machen...
Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass der Umstand, dass Grünes Wachstum eine Illusion ist, auch zur Folge hat, dass wir über kurz oder lang in ein Zeitalter der Knappheiten kommen werden. Und dann sind die Menschen gefragt, die viel können und nicht die, die viel Geld haben.
Wenn man nicht weiß, was der Kapitalismus ist, könnte man auf diese Idee kommen, ja.
Aber sofern Du nicht eine Mad Max-artige Knappheit aka Apokalypse meinst, sind diese Menschen, die viel können, eben auch nur besser bezahlte "Hausmeister" oder wir haben, solltest Du tatsächlich eine Endzeitapokalypse meinen, ganz andere Probleme...
Wenn der Umgang mit dem Klimawandel eines überdeutlich zeigt, dann doch wohl, dass "die Menschheit" nicht bereit ist, auf irgendwas zu verzichten im Angesicht der Selbstzerstörung. Erst wenn diese Zerstörung stattgefunden hat, wird es mMn ein (gesamtgesellschaftliches) Umdenken geben.
Das hab ich doch so gar nicht gesagt. Warum wird immer sofort so krass verzerrt? Weil es dann leichter angreifbar ist?
Das ist ja das Problem in der Diskussion mit Dir: Du haust steile Thesen heraus, denkst diese aber nicht auf mehreren Ebenen mal konkret mit all deren Folgen zuende.
Du richtest Dich halt in Deiner gedanklichen Wohlfühlblase ein, denkst, das wäre Nachhaltigkeit, dabei funktioniert das von Dir imaginierte Leben dabei nur genau so lange, wie drumherum der Rest der Gesellschaft all die derzeit vorhandenen Dienstleistungen/Funktionen/Institutionen etc. weiter betreibt. Fallen die aus, dann kommt über kurz oder lang eben konkret die Frage, wie man eigentlich sicher ein Haus in einem Ballungsgebiet baut, ohne dass es einstürzt, es bei einem Brand direkt das ganze Viertel niederbrennt uswusf.
Du lebst in Deiner imaginierten Welt gesellschaftlich betrachtet von der Substanz.
Was spricht dagegen, wenn der Fahrradhändler auf dekadenten Luxus verzichtet, dadurch seine Finanzlast vermindert und in Folge dessen unentgeltliche Reparaturleistungen anbietet?
Wer kennt ihn nicht, den dekadenten Luxus von Fahrradhändlern...
wtf...