Wenn man sich
mal frei von Begriffen macht und der Frage, ob Aktivisten auf solchen Formaten nun selbstbestimmt auflaufen oder nicht, stellt man aber trotzdem fest, dass die Spitzen unser kapitalistischen Sphäre sich regelmäßig zusammenfinden und wie bei einem Konzil die Marschrichtung vorgeben und sich dabei auch der Rhetorik der Aktivisten bedienen und nutzen, um ihre Ideen mit Akzeptanz zu versehen.
Ob ich Aktivist bin oder nicht, kann ich selbst bestimmen. Ob ich zur Spitze unserer kapitalistischen Sphäre gehöre nicht.
Das ist der entscheidende Unterschied.
Und aus genau diesem Unterschied erwächst die Tragkraft der jeweiligen Forderungen. Deshalb widerspreche ich ja (und zwar, nur um das nochmal klarzustellen, TrueKrauts Aussage, die "Elite" wolle den Kapitalismus abschaffen). Wo ist denn bzw. wer soll denn diese "Elite" sein, die den Kapitalismus abschaffen will? Ich sehe weit und breit keine. Soll das Habeck sein, der den Kapitalismus abschaffen will? Wohl kaum.
Die die das tatsächlich wollen, sind in keiner Position irgendwelche ernsthaften Machtoptionen zu haben. Solange Utan nicht zum dt. Kaiser ausgerufen wird, sehe ich schwarz für das Ende des Kapitalismus.
Von ein bisschen staatsgelenkter Einhegung des "wilden" Kapitalismus in gewissen Bereichen, so wie das nicht nur den Grünen vorschwebt, sollte man sich jedenfalls nicht irrleiten lassen zur Annahme, dass da tatsächlich in irgendeinem Bereich der "Elite" antikapitalistische Tendenzen herrschten. Tun sie nicht.
Wen die dann als Feigenblatt einladen, um sich mal ein wenig anschreien zu lassen, was in genau gar nichts resultiert, ist doch dafür völlig unerheblich.
Oder habe ich hier irgendwas falsch verstanden?