Warum Grünes Wachstum ein Mythos ist und was daraus folgt

  • Das Brückenbild ist Nebelkerze, wenn du an einem Fluss stehst und dem zu erwartenden Hochwasser gleichgültig ist, welches Ufer sich vorgaukelt, sicher zu sein. Technischer Solutionismus in seinen geistigen Niederungen würde stattdessen versuchen, Deiche zu bauen. Der Auenlandschaft den Raum gewähren, den sie braucht, und sich dorthin zurückzuziehen, wo das Hochwasser nicht hinkommen wird, ist eine schon seit der Steinzeit bewährte Weisheit.

    Goethes Zauberlehrling wird erst ab der dritten Strophe spannend.

    Während ich das Brückenbild grundsätzlich auch unpassend finde, halte ich das hier markierte für mindestens eine ebenso große Nebelkerze.

    Es ist einfach Quatsch, dass das früher irgendeine "Weisheit" gewesen wäre, es war schlicht nicht machbar, es anders zu tun. Dass man Naturgewalten ausgeliefert ist, ist keine Weisheit. Weisheit setzt da ein, wo man um diese Bedingungen weiß, Mittel hätte, um sie (zumindest kurzfristig) zu bändigen, und es trotzdem nicht tut. Das allerdings gab es noch nie in gesellschaftlich relevanter Größe. Schon in der Antike wurden ganze Landstriche abgeholzt, um z. B. Schiffe zu bauen. Die Zeder ist aus Gründen das "Wappentier" des Libanon, dabei sind die Bestände heute lächerlich gering.


    Um das Brückenbild mal etwas geradezurücken: Man stelle sich vor, die Menschen würden seit ewig und drei Tagen durch ein niedriges Rinnsal waten. Nun steigt dieses Rinnsal allerdings seit geraumer Zeit sehr langsam aber absehbar immer weiter an (führt zunehmend zu Verlusten, Krankheiten durch nasse Füße und wasweißich) und auch Überflutungen nehmen immer mehr zu. Das Überqueren gehört allerdings zum quasi nicht wegzudenkenden Alltag aller Menschen und der Bau einer groß genug angelegten Brücke, die auch Überflutungen locker umgehen würde, wäre so aufwendig und ressourcenintensiv (sagen wir, auch der dauerhafte Erhalt, sonst geht das Bild nicht auf), dass die Menschen sich extrem in ihrem Leben einschränken müssten, da alle Anstrengung und Ressource dauerhaft für Bau und Erhalt der Brücke gebraucht würde.

    Wie bringt man Menschen jetzt dazu, ihr gutes Leben für Bau und Erhalt einer Brücke aufzugeben, die allen Menschen dient, aber eben auch zwingend eine gefühlte Lebensqualitätsminderung enormen Ausmaßes mit sich bringt, wenn die "Opfer", die das Rinnsal/der Fluss forderte, doch bisher immer nur einige wenige und meist einem selbst unbekannte waren?


    Das Bild ist immer noch schief, aber mit ein bisschen Abstraktion, bekommt man es gedanklich hin.


    Aber was willst Du mir konkret mit dem Glashausvorwurf sagen? Kannst Du das mal genauer ausführen?

  • Kann man so sehen.

    Kann man so machen.

    Es gibt ja schließlich auch Theologie.


    Man sollte dann aber auch einfach still sein, wenn andere Menschen in der echten Welt an Veränderung arbeiten.

    Paech seine Arbeit mit Theologie zu vergleichen ist genau so absurd wie der Versuch die "echte Welt/Wachstumszwang-Kapitalismus" besser machen zu wollen.

    Dein "Veränderung arbeiten" zögert den Zusammenbruch bestenfalls ein paar Jahre hinaus, mehr aber auch nicht.


    Oder meinst du damit das wir in den nächsten Jahren unsere militärische Stärke maximieren sollten um in den anstehenden Klimakriegen eine bessere Ausgangssituation zu haben? Und dazu noch die Flüchtlingsströme an unseren Grenzen besser abwehren können? (Sorry für den Sarkasmus)

  • Paech seine Arbeit mit Theologie zu vergleichen ist genau so absurd wie der Versuch die "echte Welt/Wachstumszwang-Kapitalismus" besser machen zu wollen.

    Dein "Veränderung arbeiten" zögert den Zusammenbruch bestenfalls ein paar Jahre hinaus, mehr aber auch nicht.

    Da wir es mit einem dynamischen Veränderungsprozess zu tun haben, wäre dessen Verlangsamung ein Riesengewinn, denn in der "gewonnenen Zeit" ließe es sich z. B. weiter an einer Veränderung der Mentalität arbeiten.

    Was hingegen leistet Paechs Ansatz, bei dem offensichtlich niemand (bis auf die handvoll Ausnahmen im wohlstandsverwahrlosten Westen wie Paech selbst, Skidrow oder Du) mitmacht?

    Nochmal: Spatz in der Hand vs. Taube auf dem Dach.

    Oder meinst du damit das wir in den nächsten Jahren unsere militärische Stärke maximieren sollten um in den anstehenden Klimakriegen eine bessere Ausgangssituation zu haben? Und dazu noch die Flüchtlingsströme an unseren Grenzen besser abwehren können? (Sorry für den Sarkasmus)

    Nein, das meine (oder goutiere) ich ganz sicher nicht, befürchte aber, dass es exakt darauf hinauslaufen wird.

  • Um das mal mit Zahlen zu ergänzen, alleine Bitcoin brauchte in 2024 ungefähr so 170-180TWh Strom, Tendenz anhand der vergangenen Jahre deutlich steigend, in 2023 waren es zB noch etwa 120TWh. Zum Vergleich mal Deutschland, wir haben 2024 zb etwa 500TWh Strom verbraucht,


    Ich würde die Frage dann an der Stelle vllt auch noch um "KI" bzw LLM ergänzen, da wird ein Anstieg von gegenwärtig etwa 50TWh pro Jahr auf etwa 150TWh pro Jahr in 2030 erwartet.

    Nochmal weitere Länder als Vergleich, Spanien hat 2024 zb 240TWh Strom verbraucht und Polen zB 160TWh.

    Ja nun, möchtet ihr etwa lieber in der Steinzeit verharren?

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