#613 - Finanzpolitikerin Katharina Beck (Grüne)

  • Heute Abend, ab 20:30 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Katharina Beck, Unternehmensberaterin und seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen. In der Grünen-Fraktion ist sie finanzpolitische Sprecherin.


    Her mit euren Fragen zum Finanzsystem, Wirtschaft, Ampel-Politik etc!


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  • "Die Leitlinie dieser Bundesregierung ist: Wir müssen wachsen, um die Transformation finanzieren zu können."


    Genau so hat mir das ein (grüner) Bundestagsabgeordneter vor Kurzem bei einer Veranstaltung gesagt.


    Das passt aber nicht damit zusammen, dass wir jährlich 3 Planeten verbrauchen, wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie die Deutschen.


    Wie kann es Deutschland / Europa schaffen, die Transformation zu stemmen, ohne dabei 3 Planeten zu verbrauchen?


    Was müssen wir erhalten / behalten? Und was "kann weg"?

  • Was braucht die schwäbische Hausfrau?

    Was braucht Christian Lindner?


  • --- Disclaimer: Unsachlicher Kommentar + Frage ---

    Oh Mann!

    Sorry, aber bei der Bezeichnung 'Unternehmensberaterin' hab ich die Schotten dicht gemacht - und dann noch aus Hamburg! :rolleyes:


    Frage:

    Einige Unternehmensberatungsfirmen sind dafür bekannt, zu horrende Preisen ihre Dienstleistungen anzubieten, die nachher doch nicht die gewünschte Prozess-Verbesserung herbeiführen oder den Ruin eines Betriebs verhindern; dieser Umstand wird von manchen auf die mangelnde Fachkenntnis (branchenspezifisch, bezogen auf das beratene Unternehmen) der Berater zurückgeführt.

    Wozu braucht es also überhaupt Unternehmensberater?


    Frage:

    Auf ihrer Website äußert sich Katharina auch zu den Themen Gerechtigkeit und Armut.

    Teilt sie die Vorstellung, dass Deutschland in den kommenden Jahrzehnten ärmer werden wird und muss, zugunsten einer globalen Umverteilung?

    Wenn ja, wie sollten wir damit umgehen? Was sind ihre Vorschläge für eine positive Anpassung an diese Veränderungen?

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Myrddin ()

  • Die Dame klingt wie eine Unternehmensberaterin. Viele Worte, keine klare Meinung. Schade. Ich sehe, dass es schwer ist zu antworten, aber Geschwafel bringt uns nicht weiter. Dass Unternehmen nicht wissen, was sie tun sollen, ok, dafür kaufen sie sich jmd. ein. Aber als ob eine soziale Kennziffer die Art&Weise der Unternehmung ändert, I doubt it.


    Euro 7 (Abgas) machen die Unternehmen nur, weil es ein Gesetz ist. Lieferkette, nur, weil es ein Gesetz ist. Unternehmen machen freiwillig nicht mehr als unbedingt notwendig.

  • Oh, jetzt wird es eng. Ich denke, die Dame ist aus meiner Generation. Der Glaube, das die „tollen Firmen“ und deren Chefs es richten. Und die Uneinsichtigkeit, dass diese sich einen Scheiss interessieren und sich die Unternehmen selbst am nächsten sind. Leider gut dargestellt bei der Allianz.

  • Oh jeh. Ich dachte Jung und Naiv bezieht sich auf die Rolle die Tilo in den Interviews verkörpert und nicht auf die Gäste.


    Ich hab selten so lachen müssen wie beim Thema Rechnungslegungsstandards.


    Liebe Katharina, mag es sein, dass die Shareholder, für die ja diese Rechnunslegung durchgeführt wird, einzig allein ein Interesse daran haben zu wissen, ob die die Kapitaleinkünfte die das Unternehmen für sie erwirtschaftet, möglichst groß sind? (und nicht etwa ob es der Umwelt gut geht oder wie es um die Kinderarmut steht). Mag es sein, dass das der Kern des "ismus" ist den du ignorierst?


    Darum gehts nun mal im Kapitalismus Katharina, um die Kapitaleinkünfte der Shareholder. Mannomann, ich bin da echt sprachlos so Weltfremd ist das.


    Immerhin hat sie erkannt, dass die Orientierung an den Kapitaleinkünften der Shareholder die Ursache für die Zerstörung des Planeten ist. Das nützt halt nur nichts wenn man das Kind nicht beim Namen nennen kann.


    Wenn du was anderes willst als die Ausrichtung aller Aktivitäten der Wirtschaft an den Profiten der Shareholder, dann willst du halt keinen Kapitalismus. Der Gedanke muss doch irgendwann mal bei der Beschäftigung mit der Profitorientierung der Unternehmen aufgetaucht sein?


    Macht mich echt fertig sowas.

  • Man muss ja nicht gleich ein Marxist sein um sich mal mit Marx Analyse des Kapitalimus auseinanderzusetzen, Auch diese Ignoranz bei den selbsterklärten Wirtschaft/Finanzexperten die wir hier bei Tilo im Interview sitzen haben ist Bodenlos. Warum denn diese Verweigerung gegenüber dem Wissen in einer Wissenschaft? Weil die Stalinisten sich auch auf Marx berufen haben?


    Das ist irgendwie als Ob man Biologe oder Zoologe ist, aber sich nicht mit Darvin beschäftigen will weil sich die Nazis mal Sozialdarvinismus auf die Fahnen geschrieben haben.


    Man kommt eben sichtlich nicht weiter in der Wirtschaftswissenschaft wenn man den historisch einflussreichsten Denker des Faches aus den Bücherregalen verbannt.

  • mag es sein, dass die Shareholder, für die ja diese Rechnunslegung durchgeführt wird, einzig allein ein Interesse daran haben zu wissen, ob die die Kapitaleinkünfte die das Unternehmen für sie erwirtschaftet, möglichst groß sind? (und nicht etwa ob es der Umwelt gut geht oder wie es um die Kinderarmut steht). Mag es sein, dass das der Kern des "ismus" ist den du ignorierst?


    Darum gehts nun mal im Kapitalismus Katharina, um die Kapitaleinkünfte der Shareholder. Mannomann, ich bin da echt sprachlos so Weltfremd ist das.

    Das ist nicht Weltfremd. Das ist Haltung™!


    Wenn alle - von der prekären Tellerwäscherin zum Multimilliardär - nur die richtige Ideologie Haltung™ haben, dann schämen sich auch die Aktionär*innen für Gier und Umweltsauerei und machen nur noch ethischen, grünen Sozialkapitalismus. Der Mensch ist gut, man muss ihn nur dazu zwingen, sich auch gut zu verhalten. Deshalb braucht man ja Parteien wie die Grünen. Denn sie sind die Guten und wissen was gut ist,.

  • Und wieder diese sehr bezeichnende, unfundierte Einstellung (sehr verbreitet bei FDP und Grünen): "Ja, kein Problem, wir recyceln die Ressourcen, dann geht es weiter mit dem Wachstum, und diese eine Firma bei mir im Wahlkreis, die fischt ja so schön das Plastik aus dem Meer!"


    Ohne, dass sich bis jetzt viel in Sachen Recycling getan hätte, weder technisch noch politisch.

    Oder sehe ich das falsch?

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Und wieder diese sehr bezeichnende, unfundierte Einstellung (sehr verbreitet bei FDP und Grünen): "Ja, kein Problem, wir recyceln die Ressourcen, dann geht es weiter mit dem Wachstum, und diese eine Firma bei mir im Wahlkreis, die fischt ja so schön das Plastik aus dem Meer!"


    Ohne, dass sich bis jetzt viel in Sachen Recycling getan hätte, weder technisch noch politisch.

    Oder sehe ich das falsch?


    Nein völlig richtig. Ich reite ja immer wieder auf dem 2. HS der Wärmelehre rum. Jeder Einsatz von Energie um Arbeit zu verrichten, auch wenn es für Recycling ist, verursacht Entropie, also Umweltschäden. Das ist ein Naturgesetz.


    An infinitely growing circular economy is an arithmetical impossibility, and a contradiction in terms. Recycling is itself limited in its ability to provide resources for an expanding material economy. In the end, our point is not to question the usefulness or relevance of recycling, which could on the contrary play a crucial role in a non-growing economy, but merely to point to the fact that hopes of decoupling based on recycling are misinformed. The reality is that recycling rates are currently low and only slowly increasing, that recycling processes generally still require a significant amount of energy and virgin raw materials, and that it is mathematically impossible for recycling to match rates of replacement in a context of increasing consumption.


    Ausserdem zur Service Industrie (was ich ja für den größten scheiss halte.)

    The so-called “service economy” carries a heavier biophysical backpack than one would think. In the countries with the most urgent mitigation imperatives, the service sector has already been developed to its maximum without the benefits of absolutely decreasing environmental pressures. Services have a footprint, that even though lower than manufactured products, is often only added on top of the environmental pressure pile without many substitutions occurring. This is because the service economy can only exist on top of the material economy, not instead of it. Moreover, services such as advertising or financial products do sometimes actively foster more polluting production, which results in an overall rise in environmental pressures. Again, we are not arguing against services; on the contrary, it is crucial to replace jobs in resource-intensive sectors with more labour-intensive work. Rather, the point we make is that directly reducing output in the problematic sectors would be more effective than developing activities around them hoping that substitution would somehow occur.

  • Ist Relativ genau die Denkweise die mich immer auf Abstand zu den Grünen gehalten haben weil diese Sprechblasen sich seit 40 Jahren nicht geändert haben.

    Die Denkweise ist nicht unbedingt Schlecht aber Sie kommt 40 Jahre zu spät für ihren Lösungsansatz geht die Zeit aus bevor die Änderungen überhaupt mal angefangen werden können.

    Wenn man mit dem alten maroden Finanzsystem versucht durch, ich nenn es seit 2010 Heilpflaster Finanz Politik, in die Transformation der Globalen Gesellschaft zu starten wird ist es eine Bauchlandung mit Ansage.

    Aber sie beschreibt recht schön wo das Problem Politisch dann wirklich sitzt, im Parteiensystem wir wählen halt direkt keine Personen in ein Amt sondern die Parteien!

    Man will etwas ändern aber es darf sich kein Wähler der jeweiligen Partei auf die Füße getreten fühlt.

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