It's the little things ... (Kleine) Ideen für die Zukunft

  • Hallooo!


    Ich finde, wir sollten neben den politischen Diskussionen auch mal die ganzen tollen Ideen notieren, die wir beim Aufwachen und Zur-Toilette-Gehen haben (habe auf 10 Seiten kein entsprechendes Thema gefunden).

    Jedenfalls geht es um kleine Dinge, die die Welt ein bisschen besser und weniger verschwenderisch machen würden.


    Ich fang mal an:


    Heute morgen habe ich gedacht, wie super es wäre, wenn es kleine, elastische Klebe-Patches mit Baumwollanteil gäbe, die man auf durchgelaufene Socken setzen kann; meinetwegen auch anföhnen - Hauptsache, es hält.

    Muttis Selbstgestrickte lassen sich ja noch super flicken - aber die modern-maschinengestrickte Socke von Welt ... nee, geht irgendwie schlecht.

    Was man da an Socken nicht recyceln müsste.


    Weitere Vorschläge? :)

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Myrddin

    Hat den Titel des Themas von „It's the little things ...“ zu „It's the little things ... (Kleine) Ideen für die Zukunft“ geändert.
  • Für den Zwischenmenschlichen Umgang ganz wichtig:


    "Bitte"/ "Danke"/ "Gern geschehen", Blickkontakt und Grüßen (ja, auch und gerade Fremde) "Grüß Gott"/ "Auf Wiedersehen"/ "Servus"/ "Hallo" und wenn's sein muss auch "Tschüß"


    Damit schafft man eine Atmosphäre in der sich Menschen als solche wahrgenommen fühlen, meiner Meinung nach ein wichtiger Schritt um zu erkennen dass wir viele soziale Problemstellungen nicht technisch lösen müssen, sondern einfach menschlich.

    Denk ich jedes mal drüber nach wenn ich nicht in einem Dorf sondern in einer Stadt unterwegs bin.


    Obiges für Eingeborene oder fortgeschrittene Zuagroaste in (Alt-)Bayern:

    "Merce"/ "Vergelt's Gott"/ "Segne es dir Gott (Aussprache: SegnsdaGod)", "Habe die Ehre (Aussprache stark variirend meist: Hawed'ehre)", "Grias de"/ "Pfiad de"



  • Die Anrede "Sie" abschaffen ;)

    Hmm, interessant.

    Wie kommst du drauf?


    In Geschäften finde ich es eher unangenehm geduzt zu werden.

    Ansonsten - Wenn ein Machtverhältnis oder Distanz im Allgemeinen da ist, finde ich besser, wenn dieser Umstand explizit gemacht wird, über das Siezen.


    Führt aber manchmal auch zu Komplikationen.


    Auch schön: Hamburger Sie - "Ich danke Ihnen, Kevin."

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Keine richtig neue Idee, aber trotzdem geäußert:


    In der Landwirtschaft gibt es ja häufiger sog. Maschinenringe, also gemeinsamen Besitz, Benutzung usw. von Landmaschinen, die für den einzelnen viel zu teuer wären.


    Dieses Konzept sollte man, finde ich, auf Rasenmäher, Waschmaschinen, aber vielleicht auch Haushaltsgeräte (Mixer, Nudelmaschinen, Schleifböcke, ...) anwenden, weil solche Maschinen (vom Einzelnen) sowieso nicht jeden Tag gebraucht werden.

    Wenn man es auf die Spitze treiben will, könnte man gemeinschaftlich sogar noch jemanden anstellen, der zuständig für Wartung und Reparatur zuständig ist.


    Momentan wird man wohl eher schief angeschaut, wenn man ständig seine Nachbarn fragt, ob man sich dieses oder jenes leihen könnte.

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Gibt es in einigen größeren Städten unter der Bezeichnung Bibliothek der Dinge. Funktioniert dann ehrenamtlich und es hängt ein bisschen vom Platzangebot vor Ort ab, was man sich ausleihen kann.

    Ne Nudelmaschine hat die bei mir vor Ort zB auch.

  • Erinnere mich auch an Aufkleber, auf denen Akkubohrer, Leiter oder so Sachen drauf waren. Die konnte man sich auf den Briefkasten kleben, damit die Nachbarn im Haus wissen was man sich wo ausleihen kann.

    Hat sich in der Form aber nicht durchgesetzt.

  • Myrddin  @Fernbedingung

    Das sind super Ideen 👌Das hat auch schon was von post-kapitalismus. Es sind ja gerade diese kleinen zwischenmenschlichen Dinge im Alltag, die oft der kapitalistischen Logik entzogen sind und die kommunistische/mutualistische Aspekte haben.


    *mit kommunistisch/mutualistisch meine ich das konzept jeder, wie er kann, jedem, was er braucht.

  • In der Landwirtschaft gibt es ja häufiger sog. Maschinenringe, also gemeinsamen Besitz, Benutzung usw. von Landmaschinen, die für den einzelnen viel zu teuer wären.


    Dieses Konzept sollte man, finde ich, auf Rasenmäher, Waschmaschinen, aber vielleicht auch Haushaltsgeräte (Mixer, Nudelmaschinen, Schleifböcke, ...) anwenden, weil solche Maschinen (vom Einzelnen) sowieso nicht jeden Tag gebraucht werden.

    Wenn man es auf die Spitze treiben will, könnte man gemeinschaftlich sogar noch jemanden anstellen, der zuständig für Wartung und Reparatur zuständig ist.

    Das was du da meinst findest du mehr oder weniger auch unter den Begriffen Hackerspace oder Makerspace/FabLab.

    Ein Hackerspace (von Hacker und Space, engl. für Raum) oder Hackspace ist ein physischer, häufig offener Raum, in dem sich Hacker sowie an Wissenschaft, Technologie oder digitaler Kunst (und vielen anderen Bereichen) Interessierte treffen und austauschen können. Sie werden meist von Vereinen getragen, in denen sich die Interessenten organisieren.

    ...

    Hackerspaces stellen dafür eine Infrastruktur bereit, vor allem Getränke, Strom, Internetzugänge, Netzwerkverbindungen und Werkzeuge. Je nach Ausstattung können auch Möglichkeiten zur Essenszubereitung oder Duschen vorhanden sein, und ebenso größere Werkzeuge und Maschinen wie 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Fräsmaschinen, Bandsägen etc. Aus diesem Grund wird manchmal auch von Makerspace gesprochen, der Übergang zum FabLab ist fließend.

    Ein FabLab (von englisch fabrication laboratory ‚Fabrikationslabor‘), manchmal auch MakerSpace genannt, ist eine offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen und einzelnen Gewerbetreibenden den Zugang zu modernen Fertigungsverfahren für Einzelstücke zu ermöglichen.

    Typische Geräte sind 3D-Drucker, Laser-Cutter, CNC-Maschinen, Pressen zum Tiefziehen oder Fräsen, um unterschiedliche Materialien und Werkstücke bearbeiten zu können („make almost everything“). FabLabs erlauben die Anfertigung von individualisierten Einzelstücken oder nicht mehr verfügbaren Ersatzteilen (Rapid Manufacturing).

    Es gibt Überlappungen und Kooperationen mit Bildungseinrichtungen wie Schulen und Hochschulen, der Open-Hardware-, Open-Source- und der DIY-Bewegung.

    In den meisten etwas größeren Städten gibt es da oft einen oder mehrere Spaces/Labs, hier in Münster ist das zum Beispiel die Warpzone:

    https://www.warpzone.ms

    In Berlin zB sowas wie die C-Base:

    https://www.c-base.org


    Sucht einfach mal nach Hackerspaces/Makerspaces/FabLabs in eurer Gegend...und dann schaut da doch mal vorbei. ;)

  • Das was du da meinst findest du mehr oder weniger auch unter den Begriffen Hackerspace oder Makerspace/FabLab.

    Hach, du bist ja so mondän! ;)


    Versuch' mal auf dem Dorf, 'nen Makerspace zu finden.

    Sind halt alles so urbane Sachen, die aber auch nicht wirklich stringent durchgesetzt werden.

    'Die Leute' werden auch nicht wirklich in die Richtung gestuppst, sich an sowas zu beteiligen, es kauft sich ja trotzdem noch jeder eine elektrische Schildkröte für seinen Rasen.

    Makerspace ist, denke ich ein guter Ausgangspunkt, aber vielleicht noch zu nerdig für Oma Erna und Bauer Jochen.

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Das Lustige ist ja, früher war es in jedem Dorf Alltag, dass man sich mit Gerätschaften (Dreschmaschine z. B.) untereinander aushalf, weil es eben keine Option war, dass jeder sich alles auf den Hof stellt, für sein kleines Stück Acker.

  • Das Lustige ist ja, früher war es in jedem Dorf Alltag, dass man sich mit Gerätschaften (Dreschmaschine z. B.) untereinander aushalf, weil es eben keine Option war, dass jeder sich alles auf den Hof stellt, für sein kleines Stück Acker.


    In der Landwirtschaft gibt es ja häufiger sog. Maschinenringe, also gemeinsamen Besitz, Benutzung usw. von Landmaschinen, die für den einzelnen viel zu teuer wären.

    fruchtoase Dit heb ik doch jesacht - Maschinenring eben. 'Früher' (weiß selber nicht genau, bis wann) hatte halt aber noch nicht mal jeder einen Trecker. Aber speziell Pflanz- und Erntemaschinen werden immer noch entweder von Dienstleistern gemietet oder halt gemeinschaftlich angeschafft.

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Ich fände dass einer der wichtigsten Schritte wäre, zu kollektiven Wohnformen zurückzukehren. Weg von entfremdeten Singels in Einzimmerwohnung, hin zu neuen Formen der Wohngemeinschaften und anderen gemeinschaftlichen Wohnformen (Siehe z.B. diesen Beitrag im NDR Podcast 180 grad).


    Ebenfalls in diese Richtung, das Mietshaussyndikat. Ziel: Irgendwann gehört allen alles und jeder lebt selbsbestimmt.


  • fruchtoase Dit heb ik doch jesacht - Maschinenring eben. 'Früher' (weiß selber nicht genau, bis wann) hatte halt aber noch nicht mal jeder einen Trecker. Aber speziell Pflanz- und Erntemaschinen werden immer noch entweder von Dienstleistern gemietet oder halt gemeinschaftlich angeschafft.

    Da steht aber explizit nichts in meinem Beitrag von gemeinschaftlichem Besitz oder sowas. ;)

    Denn den gab es kaum.

    Ein - meist mit etwas mehr Ackerfläche gesegneter - Bauer hatte halt spezielle Gerätschaft und die anderen eben nicht. Dann gab es Ausleihen bzw. auf fremdem Hof dreschen oder so im Tausch gegen Naturalien.

  • Da steht aber explizit nichts in meinem Beitrag von gemeinschaftlichem Besitz oder sowas. ;)

    Denn den gab es kaum.

    Ein - meist mit etwas mehr Ackerfläche gesegneter - Bauer hatte halt spezielle Gerätschaft und die anderen eben nicht. Dann gab es Ausleihen bzw. auf fremdem Hof dreschen oder so im Tausch gegen Naturalien.

    Was war denn der Punkt von deinem Beitrag? Würdest du gemeinschaftlichen Besitz befürworten oder eher nicht? Oder eher so ein Mittelding aus Marktwirtschaft und Gemeineigentum? (abgesehen davon, ob das jetzt in deinem Beispiel gemeinschaftlich geteilt wurde oder nicht)

  • Mein Punkt war, dass es in kleinen (aka dörflichen) Strukturen Zusammenarbeit gab und weiterhin gibt, ohne dass man das ideologisch überhöhen müsste.

    Man sollte jedenfalls die geschichtlichen Umstände nicht ideologisch verklären, gemeinschaftliches Eigentum war eine Seltenheit, nachbarschaftliche Zusammenarbeit hingegen nicht.

    Vielleicht ist es manchmal sinnvoller da anzusetzen, das hat idR deutlich geringere Hürden.

  • Mein Punkt war, dass es in kleinen (aka dörflichen) Strukturen Zusammenarbeit gab und weiterhin gibt, ohne dass man das ideologisch überhöhen müsste.

    Man sollte jedenfalls die geschichtlichen Umstände nicht ideologisch verklären, gemeinschaftliches Eigentum war eine Seltenheit, nachbarschaftliche Zusammenarbeit hingegen nicht.

    Vielleicht ist es manchmal sinnvoller da anzusetzen, das hat idR deutlich geringere Hürden.

    Das ist keine Frage von Ideologie, sondern von Geschichte ;)


    Vielleicht ist es manchmal sinnvoller da anzusetzen, das hat idR deutlich geringere Hürden.


    jop

  • Mein Punkt war, dass es in kleinen (aka dörflichen) Strukturen Zusammenarbeit gab und weiterhin gibt, ohne dass man das ideologisch überhöhen müsste.

    Man sollte jedenfalls die geschichtlichen Umstände nicht ideologisch verklären, gemeinschaftliches Eigentum war eine Seltenheit, nachbarschaftliche Zusammenarbeit hingegen nicht.

    Vielleicht ist es manchmal sinnvoller da anzusetzen, das hat idR deutlich geringere Hürden.

    Also, der Punkt, dass es dir um bestimmte Formen von (Nicht-)Besitzverhältnissen ging, ist erst jetzt gerade bei mir angekommen.


    Bin mir aber nicht sicher, ob Leihen eine geringere Hürde als Gemeinschaftsbesitz hat. Gefühlt haben wir uns alle daran gewöhnt, Haftungsfragen en detail zu besprechen - damit nachher jeder auf den Pfennig sch***** kann, dass die Prägung rausgeht. Leihkultur ist irgendwie flöten gegangen.

    Deswegen dachte ich, dass Gemeinschaftsbesitz mit geklärten Haftungsfragen erstmal ne attraktive Lösung ist. Dann ist die Befürchtung auch nicht so groß, alleine auf Problemen sitzen zu bleiben.


    JonnyMadFox Kein Grund sich gleich wieder ins nächste Duell zu stürzen, D'Artagnan. ;)

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Viel wichtiger als die Besitzverhältnisse - neuer Ökovorschlag:


    Aldi, Lidl und Co. sollten sich zusammentun und endlich vernünftige Unverpackt-Automaten entwickeln, inklusive Pfandsystem für Behälter.


    Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber die meisten Unverpackt-Läden sind viel zu teuer, allein schon, weil die nicht den Durchsatz haben.

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

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