#610 - FIFA-Experte Jens Weinreich über die WM in Katar

  • Montag, 21. November, ab 17 Uhr, LIVE



    Zu Gast im Studio: Sportpolitikjournalist Jens Weinreich. Sein Blog erhielt 2009 den Grimme Online Award und den Journalistenpreis Goldener Prometheus. Weinreich beschäftigt sich insbesondere mit politisch relevanten Bezügen des Sports, in neuerer Zeit vor allem mit den Themen Doping und Korruption sowie mit den sportpolitischen Vorgängen im nationalen und im Internationalen Olympischen Komitee.


    Wir reden über das System FIFA und die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Her mit euren Fragen!


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    - #114 über die Olympischen Spiele in Sotchi (Russland)



    - #271 bei den Olympischen Spielen in Rio (2016)


  • Hmm. So wenig Kommentare, wie hier zu finden sind, lassen mich vermuten, dass das Forum nicht sonderlich fußballbegeistert ist und/oder den Weltfußball sowieso schon längst abgeschrieben hatte.


    War jedenfalls ein interessanten, wenn auch stellenweise mühseeliges, Interview.

    Seltsame Welt, diese FIFA.

    Wer wohl die größeren Gedächtnislücken hat - Sepp Blatter oder Olaf Scholz? :/


    Apropos - Wie wäre es, wenn man für Verantwortungsträger ein Vergesslichkeits-Handycap (im doppelten Sinne) einführt?

    Statt mühsam zu versuchen, Betrug und Korruption nachzuweisen, ... einfach schauen, in wie vielen Fällen sie keine Aussage machen können.

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • So wenig Kommentare, wie hier zu finden sind, lassen mich vermuten, dass das Forum nicht sonderlich fußballbegeistert ist und/oder den Weltfußball sowieso schon längst abgeschrieben hatte.


    11 Millionäre, die für das Land arbeiten, in dem ich zufällig qua Geburt Staatsbürger bin, rennen eineinhalb Stunden lang einem Ball hinterher, damit die Sponsoren reichweitenstark ihre Waren anpreisen, und eine mafiöse Bande von Funktionären sich die Taschen voll stopfen können. Das reicht mir persönlich eigentlich schon, um diesen Zirkus zu boykottieren. Dazu brauche ich gar keine kritische Berichterstattung mehr.

  • 11 Millionäre, die für das Land arbeiten, in dem ich zufällig qua Geburt Staatsbürger bin, rennen eineinhalb Stunden lang einem Ball hinterher, damit die Sponsoren reichweitenstark ihre Waren anpreisen, und eine mafiöse Bande von Funktionären sich die Taschen voll stopfen können. Das reicht mir persönlich eigentlich schon, um diesen Zirkus zu boykottieren. Dazu brauche ich gar keine kritische Berichterstattung mehr.

    Warum interessierst du dich ausgerechnet für diese 11 Millionäre? Pfzt, Patridiot.

  • Ich interessiere mich ja gar nicht für die.


    Das einzige was ich interessant finde, ist dass sich die halbe Nation dafür interessiert.

    Biste nicht der einzige. Plinius und ich finden es auch nicht sonderlich interessant, trotzdem bemerkenswert, dieses Massenphänomen:

    "[...]Um so mehr wundere ich mich, dass so viele tausend Männer so kindisch immer wieder laufende Pferde und Menschen, die auf Wagen stehen, sehen wollen. Wenn sie wenigstens entweder von der Schnelligkeit der Pferde oder dem Geschick der Menschen angezogen würden, hätte es noch einen gewissen Sinn; so aber klatschen sie einer farbigen Dress Beifall, eine farbige Dress lieben sie, und wenn man im Rennen selbst und mitten im Wettkampf diese Farbe vertauschte, wird auch ihre Begeisterung und ihre Gunst wechseln und plötzlich werden sie jene Wagenlenker, jene Pferde, die sie von weitem erkennen, deren Namen sie brüllen, im Stich lassen.

    So große Beliebtheit, so großes Ansehen (steckt) in einer einzigen lumpigen Dress, ich spreche nicht von der Masse, die wertloser ist als eine Dress, sondern von gewissen ernstzunehmenden Männern; und wenn ich daran denke, dass diese bei einer geistlosen, faden und langweiligen Sache so unersättlich herumsitzen, fasse ich einiges Vergnügen, dass ich von dieser Leidenschaft nicht erfasst werde.

    [...]2"

    Quelle: Plinius, Briefe IX, 6 (ca. 110 n. Chr.)


    Kann bestimmt noch genauer analysieren, aber viele Fußballfans betonen das Verbindende und das Gemeinschaftsgefühl. Also könnte man vielleicht sagen: Es mögen so viele, weil es so viele mögen.:/

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Ich habe kein Problem damit, wenn Leute fans von irgendwelchen Füßballvereinen sind. Das sind zwar auch größtenteils kapitalistische Konzerne sofern sie es länger in der Bundesliga aushalten, aber das läuft halt unter Spektakel und hat wenigstens bei einigen Vereinen noch irgendwie lokale Tradition. Wenn Leute sich das geben wollen, sei es ihnen gegönnt.


    Aber wenn mir einer sagt, dass ich einem Haufen zusammengecasteter Spitzenvereinsspieler die Treue halten soll, weil sie Ruhm und Ehre meines großartigen Vaterlandes auf dem Fußballfelde gegen andere Nationen verteidigen, dann nehme ich den nicht ernst - auch wenn er vom Fernsehen einen Haufen Geld dafür bekommt

  • Ich interessiere mich NULL für Fußball, aber das Thema des Gesprächs ist ja auch nicht Fußball, sondern Sportpolitik, Korruption und Filz.

    Zwar war das für mich in Teilen auch etwas zu ausführlich, aber eigentlich ja doch einfach nur kompakt, es geht um jahrzentelange Recherchen / Entwicklungen. Dafür ist das doch ganz schön kurz. Danke dafür.

  • Hmm. So wenig Kommentare, wie hier zu finden sind, lassen mich vermuten, dass das Forum nicht sonderlich fußballbegeistert ist und/oder den Weltfußball sowieso schon längst abgeschrieben hatte.

    Letzteres.

    Wobei sich meine Fußballbegeisterung durch die massive Übersättigung doch generell arg reduziert hat.

    Dann doch lieber in der Kreisklasse zuschauen, auch wenn das mit Fußball nicht viel zu tun hat. :)
    (Und selbst dort herrscht ja der Kapitalismus.)

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