Genug gelobhudelt, ihr fanboys & girls.
Kaum drei Stunden vergangen, schon regt mich Schulz wieder auf.
Ja klar ist dieser ganze anti-woke Alarmismus dieser rechtslibertären Dumpfbacken da in ihrem Kongresszentrum völlig übertrieben. Aber natürlich hat hansj. absolut recht, wenn er Stegemann darin beipflichtet, dass es da auf beiden Seiten dieser elenden Kulturkämpferei eine ziemlich beängstigende Tendenz gibt, sich um die Befassung mit komplexeren Zusammenhängen herum zu drücken, indem man dem Debattengegner einfach irgendeinen -ismus andichtet um ihn damit moralisch abzuwerten, ihn somit als argumentativ nicht satisfaktionsfähig hinstellen zu können, und sich seine Argumente nicht anhören zu müssen.
Das mit der moralischen Verurteilung machen die Rechten schon immer so, und jetzt machen es leider auch solche, die sich selbst "links" fühlen, aber eigentlich nur das Spiegelbild dieser rechten Kulturkämpfer auf deren ureigenem Terrain spielen, und sich mit denen darum streiten, wer jetzt die Deutungshoheit über die bürgerliche Moral für sich beanspruchen darf.
Und da hilft's leider auch nicht, wenn Schulz dann auch noch meint, da würde sich halt jetzt auch mal ein bisschen Raum erkämpft, wenn er dann im selben Atemzug eher so als Nebensächlichkeit konstatiert, dass keine/r von diesen selbsterklärten "Linken" - und von diesen selbsterklärten FreiheitsheldInnen natürlich schon gleich gar nicht - ernsthaft irgendwelche Diskurs-Räume für Leute erkämpft, die in prekären Verhältnissen oder in Armut leben, und die ganze gesellschaftliche Drecksarbeit verrichten müssen, damit die Bourgeoisie und ihre Kinder sich dann auf irgendwelchen Podien weiter hoch akademisch und höchst empört darüber streiten können, wer da jetzt wohl der schlimmre Freiheits- oder Menschenfeind sei, während ein immer größerer Teil der Gesellschaft sich von denen absolut überhaupt nicht repräsentiert oder sonstwie mitgenommen fühlt.