Hm, mir leider noch nicht. Ich brauche noch etwa weitere zwei bis drei Seiten mit Textwänden.
et viola ❤️
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Hm, mir leider noch nicht. Ich brauche noch etwa weitere zwei bis drei Seiten mit Textwänden.
[...] Eine radikale Kritik der Moderne hat es seit deren Anfängen gegeben. Sie erreichte ihren Höhepunkt zum Zeitpunkt der Durchsetzung der modernen Gesellschaft in der Industrialisierung, der Großstadt. Diese Kritik, zunächst als kritisches Einklagen der Versprechen der Moderne in der Aufklärung, war bei Marx als Kritik der Produktionsweise formuliert. Das Kapital als Motor der Geschichte "kritisierte" alle bisherige Geschichte in dem Sinne, daß es die vorgefundenen Verhältnisse auflöste, "verdampfte": alles Traditionelle, alle Sicherheiten, die Fesseln der Produktivkräfte.
Nietzsche, Heidegger; Bataille, Blanchot, Lacan, Derrida machen auf unterschiedliche Weise ästhetische Verfahren zum Instrument einer philosophischen Kritik der Moderne. So unterlaufen sie die unausgesprochenen Voraussetzungen des rationalen philosophischen Diskurses, dem sie gleichwohl verpflichtet bleiben (Bürger, 1992).
Postmodern ist: die Skepsis gegenüber jenen durch die Aufklärungsphilosophie begründeten Ansprüchen der Beweisbarkeit der Wahrheit unserer Urteile, der Möglichkeit eines Übergangs von kognitiven Urteilen zu moralischer Verpflichtung und der Kalkulierbarkeit und Legitimation von Interventionen (van Reijen, 1992, S. 282f.). Im Unterschied zur - klassischen - Kritik, die die Unmöglichkeit einklagt, sei es als - kulturkonservative - Kritik an den Menschen, sei es als - progressive - Kritik der Verhältnisse, die es den Menschen unmöglich machen, die Versprechen/Forderungen der Aufklärung auf die Freiheit des selbstbestimmten Subjekt-Seins zu realisieren/zu erfüllen, mißt der postmoderne Diskurs die Verhältnisse nicht mehr an den Versprechen der Aufklärung.
Was die postmoderne Diagnose der Zeit von der Marx'schen unterscheidet ist ihr Verzicht auf ein Jenseits dieses Zustandes, jenseits des Kapitalismus, jenseits dessen das Projekt einer humanen Gesellschaft erscheint, durch das Abstreifen der Fesseln der Produktivkräfte.
Postmoderne Diskussion macht nicht nur die uneinlösbaren Versprechungen der Aufklärung lächerlich, sondern sie bezieht - bei Lyotard in La condition postmoderne (1979) - den Marxismus mit ein in ihre Kritik an den "großen Erzählungen" der Aufklärung und des Idealismus. Diese seien - als große Erzählungen - fehlgeschlagen in ihrem Versuch, eine heterogene Wirklichkeit unter eine einzige Perspektive zu fassen, sei es der Erkenntnistheorie oder der Emanzipation. Sie erzeugten damit Terror und nicht Humanität (Lyotard, 1979, S. 113).
Diese "Delegitimierung" bereitet der Postmodernität den Weg (Lyotard, 1979, S. 118). Die Erfahrung des Scheiterns der Revolution(en), wenn nicht in der Eroberung der Macht, so spätestens im Versuch, bzw. Versprechen, andere Verhältnisse einzurichten, wird zur Absage an die revolutionäre Hoffnung auf die Möglichkeit einer befreiten Gesellschaft jenseits der kapitalistischen Ökonomie.
Diese Absage trug den Vertretern des postmodernen Diskurses den Vorwurf der Affirmation ein, und Fukuyama nennt seine Affirmation des triumphierenden Kapitalismus ja auch eine postmoderne (1992). Die affirmative Architektur der Metropolen war ihm darin vorausgegangen. Hier, im "anti-modernistischen Postmodernismus", wie Frederic Jameson (1984) diesen im Unterschied zum "pro-modernistischen" Lyotards bezeichnet, dreht sich die Kritik an der Moderne um: aus einer Absage an die Gewalt und Herrschaft wird eher eine Absage an die Menschen und die Emanzipationsversprechungen der Moderne. Der Mensch ist zwar eingeplant, aber nicht als Schöpfer dieser Inszenierungen und Bauten, sondern als ihnen Unterworfener.
Man sieht, der Begriff der Postmoderne wird von unterschiedlichen Positionen beansprucht, steht nicht für einen einheitlichen Diskurs, sondern für ein Forum, auf dem die unterschiedlichsten Diskutanten um die Hegemonie, die Definitionsmacht miteinander streiten. Politisch hat der Kapitalismus erst mal gesiegt, ist als Sieger hervorgegangen: aus der Konkurrenz der "Systeme". Er scheint das einzig mögliche ökonomische System zu sein.
Ökonomisch hat er damit aber noch lange nicht gesiegt, im Gegenteil, die Probleme scheinen eher größer zu werden - die Kriege sind ein Zeichen dafür - oder besser: sie werden offensichtlicher, sie können nicht mehr versteckt werden hinter dem Hinweis auf das andere "schlechtere" System. In dieser Situation haben wir wieder den Legitimationsdiskurs: den Diskurs als Ablenkung, "Rauchschleier": die Kritik am untergegangenen Konkurrenzsystem ersetzt die Selbstkritik des Kapitalismus. Hierfür werden Argumente der Postmodernen herangezogen.
Seyla Benhabib versteht den postmodernen Diskurs als Kritik der westlichen Rationalität aus der Perspektive ihrer Peripherie, vom Standpunkt derer, die von ihr ausgeschlossen wurden (1992). Dieser Ausschluß - der Frauen, der Kinder, der Narren und der Primitiven - war die Kehrseite der grandiosen Vision der modernen westlichen Zivilisation, der "Aufklärung". Die Aufklärung hatte versucht, das "Andere", das Heterogene, aus der als homogen vorgestellten sozialen Wirklichkeit zu eliminieren. Deshalb wird das Denken der Aufklärung im postmodernen Diskurs als "totalitäres" denunziert [1].
"Aufklärung ist totalitär" hieß es bereits in der Dialektik der Aufklärung von Horkheimer & Adorno (1968 = 1947, S. 16). Von der Aufklärung werde nur anerkannt, was durch Einheit sich erfassen läßt. "Die Vielheit der Gestalten wird auf Lage und Anordnung, die Geschichte aufs Faktum, die Dinge auf Materie abgezogen" (ebd., S. 17). Horkheimer & Adorno erkennen darin "das Prinzip der bürgerlichen Gesellschaft selbst" wieder. Diese sei "beherrscht vom Äquivalent." Sie mache "Ungleichnamiges komparabel, indem sie es auf abstrakte Größen reduziert" (ebd., S. 18). Die Abstraktion, "das Werkzeug der Aufklärung", verhalte sich zu ihren Objekten "als Liquidation" (ebd., S. 24). "Ohne Rücksicht auf die Unterschiede wird die Welt dem Menschen untertan. .... Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen besteht in der Souveränität übers Dasein, im Blick des Herren, im Kommando" (ebd., S. 19). "Die Herrschaft in der Sphäre des Begriffs, erhebt sich auf dem Fundament der Herrschaft in der Wirklichkeit" (ebd., S. 25).
Die philosophische Postmoderne greift diesen Diskurs wieder auf, knüpft an ihn an - das ist zumindest eine mögliche Sichtweise. Jacques Derrida (1991) erkennt im "endlosen Spiel binärer Oppositionen" den Versuch, die Anwesenheit des Anderen in den Texten der westlichen Metaphysik zu löschen. Die Logik der binären Oppositionen sei eine Logik der Unterwerfung und der Beherrschung: "Logik des Entweder-Oder" (Horkheimer & Adorno, 1968 = 1947, S. 53). Ebenso wie für Lyotard, ist für Derrida die Differenz unaufhebbar: "Differänz". Die condition postmoderne sei kein Pluralismus, sondern Folge von unlösbaren Gegensätzen (van der Loo & van Reijen, 1992, S. 261). Es gibt keine Synthesis, keine "Metasprache" (Lyotard), "keine ‘Sprache’ im allgemeinen", sondern viele Sprachen, viele Arten zu reden, Satz-Regelsysteme und Diskursarten: Argumentieren, Erkennen, Beschreiben, Erzählen, Fragen, Zeigen, Befehlen usw. Zwischen diesen verschiedenen Sprachen bestehe ein unaufhebbarer Widerstreit (Lyotard, 1983) [2].
Dem Denken der Aufklärung, das sich darüber hinwegsetzt, wird - wie Horkheimer & Adorno formulierten - "die Rechnung präsentiert" (1968 = 1947, S. 39): das "Andere der Vernunft" sucht diese selbst heim (Foucault, 1961). "Mit der Versachlichung des Geistes wurden alle Beziehungen der Menschen selber verhext" (Horkheimer & Adorno, 1968 = 1947, S. 41). Das Subjekt scheitert an der - fatalen - Strategie des Objekts (Baudrillard, 1985). "Die Weltherrschaft über die Natur wendet sich gegen das denkende Subjekt selbst" (Horkheimer & Adorno, 1968 = 1947, S. 39). "Das Erwachen des Subjekts [wurde] erkauft durch die Anerkennung der Macht als des Prinzips aller Beziehungen (ebd., S. 19). "Innerlichkeit, die subjektiv beschränkte Gestalt der Wahrheit, war stets schon den äußeren Herren mehr als sie ahnte untertan" (ebd., S. 171). Heute bestehe der Verdacht, daß die "menschliche Innerlichkeit", die "selbstbezügliche Bewußtseinsinstanz, auf die die Moderne gesetzt hatte, zu einem universalen Gefängnis umgebaut" werde, daß sich das Subjekt in der Immanenz des Imaginären selbst einschließe (Kamper, 1988, S. 104).
"Als Organ solcher Anpassung ist Aufklärung destruktiv" stellen Horkheimer und Adorno fest (1968 = 1947, S. 56). Sie halten aber dennoch an der "Dialektik der Aufklärung" fest, daran daß Aufklärung "als solche der Herrschaft überhaupt entgegengesetzt ist" (ebd., S. 55). Die Aufklärung habe jedoch "ihrer eigenen Verwirklichung entsagt" (ebd., S. 56). Die "Selbstzerstörung der Aufklärung" (ebd., S. 7) sei das Ergebnis. Aufklärung komme erst dann (wieder) zu sich selbst, wenn sie "das falsche Absolute" aufzuheben wage, das Prinzip der blinden Herrschaft, wenn sie dem letzten Einverständnis mit diesem absage (ebd., S. 56f). [...]
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Klaus-Jürgen Bruder: Das postmoderne Subjekt, Berlin 1995
Keine Ahnung was der meint, aber es sind jede Menge buzzwords drin.
Ich hasse/liebe Idealist*innen.
Bei aller Kritik am "Idealismus" der Letzten Generation, muss ich immer wieder feststellen, dass deren bürgerliche Kritiker noch viel schlimmer sind:
Man wünscht sich direkt, dass der arme Kerl aufsteht und diesen bräsigen Gestalten einfach mal eins überzieht. Und bei Lanz gerne gleich noch eins-zwei hinterher.
Bei aller Kritik am "Idealismus" der Letzten Generation, muss ich immer wieder feststellen, dass deren bürgerliche Kritiker noch viel schlimmer sind:
Man wünscht sich direkt, dass der arme Kerl aufsteht und diesen bräsigen Gestalten einfach mal eins überzieht. Und bei Lanz gerne gleich noch eins-zwei hinterher.
Ich finde Friedemann verdient auch immer zwei. Immer.
Ich finde Friedemann verdient auch immer zwei. Immer.
Ja eigentlich schon, aber ich wollte mich nicht antisemitismusverdächtig machen.
Ja eigentlich schon, aber ich wollte mich nicht antisemitismusverdächtig machen.
Der Umstand, dass du mit ihm automatisch sein Judentum assoziierst, macht dich zu einem.
Der Umstand, dass du mit ihm automatisch sein Judentum assoziierst, macht dich zu einem.
Ja mist. Jetzt haben wir den Salat.
Die maternalistische Elena Buyx ist aber auch eine Kandidatin für zwei Schellen. Was hat sich Markus bei der Zusammenstellung dieser Sendung wieder gedacht?
Die maternalistische Elena Buyx ist aber auch eine Kandidatin für zwei Schellen.
Ja aber ich wollte mich nicht misogynieverdächtig machen.
Bei aller Kritik am "Idealismus" der Letzten Generation, muss ich immer wieder feststellen, dass deren bürgerliche Kritiker noch viel schlimmer sind:
Man wünscht sich direkt, dass der arme Kerl aufsteht und diesen bräsigen Gestalten einfach mal eins überzieht. Und bei Lanz gerne gleich noch eins-zwei hinterher.
Nach der ersten Minute von Friedmanns Frage Plädoyer hab ich erstmal wieder ausgemacht. Ich kann mir richtig vorstellen wie er (ganz American Psycho Style) morgens beim Frühstück vor dem Spiegel steht und sich diese Argumentation zurecht legt und dann beim heftig zustimmenden Nickens seines Gegenübers einen runterholt, weil es ja auch ziemlich geil ist, wie er eine zunehmende Aggression und Gewaltbereitschaft in der bürgerlichen Gesellschaft der LG zuschreibt. … ein Sack voll Schellen ist noch das Mindeste.
Die könnens dir aber auch wirklich nich recht machen.
Die könnens dir aber auch wirklich nich recht machen.
Jetzt hab ich mal nicht gemeckert und dann sowas. Das war wenigstens humoristisch wertvoll und wer weiß vielleicht werden sie ja jetzt auch bei der Aufklärung besser.
Viel Spaß bei der IAA dann.
Jetzt hab ich mal nicht gemeckert und dann sowas.
Bei mir kamen da irgendwie starke ironische und gehässige Vibes an 🤷♂️
Wetten, ich lese jetzt den Artikel, und alle Fragen werden darin beantwortet?
Wetten, ich lese jetzt den Artikel, und alle Fragen werden darin beantwortet?
All die ganzen, vielen, eine Frage.
Nope.
Nevada Police: der feuchte Traum eines jeden Bürgerlys.
(Bullen entern ab 9:40 min. die Bühne)
Nevada Police: der feuchte Traum eines jeden Bürgerlys.
Auf welche die Bürgerlyprotestys selbst nicht müde wurden zu verweisen um die anderen Bürgerlys darauf zu besinnen nicht selbst auch die anarchischen Methoden walten zu lassen.
Aber immerhin sind da die möglichen Konsequenzen für Fehlverhalten der Bürgerlypolice signifikanter, sowohl was Konsequenzen für die Bürgerlypolizistys als auch insbesondere was möglichen kapitalistischen Nutzen für die Protestys bzw allgemein Geschädigtys betrifft.
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