Das ist in Anbetracht dessen, dass es sich eigentlich um eine eher kleine Gruppierung handelt, die auch nicht repräsentativ für eine Generation steht dann insofern bemerkenswert, weil man ja sonst auch gerne das False Balancing bemüht.
Komisch, in anderen Situationen kümmert dich "false Balancing" oder ankedotische Evidenz eher weniger.
Jetzt kann ich relativ unideologisch und evidenzbasiert behaupten, dass die von dir benannte Wohlstandsverteilung (da müsste man das Wort Wohlstand auch einmal aufdröseln) des Kapitalismus zeitgeschichtlich auch nur ganz temporär und lokalisiert stattfindet, und übertragen auf die Menschheitsgeschichte, die sich jetzt nicht gut in die Zukunft extrapolieren lässt, dennoch gar nicht so prickelnd ausschaut. Nicht zuletzt, weil unsere Art zu wirtschaften den Autoritarismus, vor welchem du regelmäßig und berechtigterweise warnst, diese Strukturen verstärkt. Von der Umwelt muss ich ja gar nicht erst anfangen.
Ich will gar nicht mal behaupten, dass du dem irgendwie widersprichtst, nur wenn du deine Rolle als Waldorf oder Statler begreifst, dann ist das ja eigentlich die zynische Erkenntnis, dass du die Dinge besser begreifst, relativ geschützt das Gesehene kommentierst und allenfalls Stilkritiken verteilst, ohne aktiv einzugreifen. Wenn sich die unterenteickelte chinesische Zivilgesellschaft danach messen muss, dann ist das eher eurozentristische Arroganz. Klingt jetzt alles mehr nach 'nem Vorwurf als ich das will, ich sag ja auch nicht, dass ich es besser mach, aber da würde ich auch schon fast davor scheuen so etwas Idealismus zu nennen, auch wenn mir die Diskussion darum am Arsch vorbeigeht. Ist immerzu hier diese maximale Aufgeregtheit bei absoluter Gleichgültigkeit. Aus dem Stoff sind Karussells gemacht.