Ach, ihr wollt wieder ein bisschen passiv-aggressiv Karussell fahren?
Die Letzte Generation
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- Jung & Live
- Tilo
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Bei Netzpolitik wird mal etwas eingeordnet warum der fehlende Datenschutz zwar naiv und durchaus ein Problem ist, es aber trotzdem falsch ist sich deswegen zum Helfer der rechten Hetzpresse von Springer&Co zu machen:
Die letzte Datenschutzgeneration
Sensible Daten von Aktivist:innen nicht zu schützen, geht überhaupt nicht. Denn diese Daten können nicht nur in die Hände des Staates fallen, sondern auch auf rechte Feindlisten gelangen. Doch die Letzte Generation deswegen zu verteufeln ist falsch, denn ohne ihren organisierten Aktivismus wäre die Klimakrise weit weniger Thema.
Mit einigem Getöse hat Springers „Welt am Sonntag“ am vergangenen Wochenende eine Recherche mit dem Titel „Inside Letzte Generation“ (€) veröffentlicht, die einen Einblick in die derzeit wohl wirkmächtigste und sichtbarste außerparlamentarische Gruppe des Landes geben soll. Neben viel Geraune und Anspielungen, einer emotionalen Personalisierung und dem Versuch, die gut organisierte Gruppe zu diskreditieren, enthält die Recherche Informationen über den höchst fragwürdigen Umgang mit den Daten von Aktivist:innen.
...Natürlich ist es richtig und wichtig, dass ziviler Ungehorsam mit offenem Visier kämpft – aber doch nicht mit den Daten einzelner Aktivist:innen! Denn das „Nichts zu verbergen haben“-Argument war schon bei vollkommen rechtstreuen, braven Bürger:innen kein Gutes und ist allein angesichts möglicher staatlicher Überwachung und Repression einer Gruppe, die nach eigenen Angaben mehr als 1.250 Straßenblockaden in einem Jahr organisiert hat, absolut fahrlässig. Die Letzte Generation macht sich dadurch unnötig angreifbar. Und das gleich auf mehreren Ebenen.
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Der Umgang mit den Daten ist nun aber auch kein Grund, die Letzte Generation als Ganzes zu verteufeln. Denn wie keine andere Organisation hat es die Gruppe geschafft, das Thema Klimakrise in den Mittelpunkt der (medialen) Debatte zu schieben und auch mit Nachdruck dort zu halten. Es geht der Gruppe dabei offenkundig nicht darum, Freund:innen zu gewinnen und mehrheitlich anschlussfähig zu sein, sondern darum, den normalen Ablauf der Verdrängungsgesellschaft zu stören.
...Gerade weil die Letzte Generation so schlagkräftig ist und den Diskurs mit immer neuen Aktionen mitformt, ist sie die Gegnerin aller, die trotz der Klimakrise einfach so weitermachen wollen. Denn plötzlich steht den fossilen Interessen – man verzeihe mir das Stereotyp – nicht mehr ein Plenum zotteliger Linker entgegen, das sich schon in endlosen Richtungsstreits und Nebenschauplätzen alle Schlagkraft genommen hat, sondern eine gut organisierte Gruppe, die nicht nur redet, sondern handelt – und die Zulauf bekommt und ständig in Aktion ist. Eine Gruppe, die obendrauf noch eloquente Vertreter:innen in Talkshows schickt, die immer wieder den dort bräsig herablassend auftretenden Männern (und Frauen) des Status Quo diskursiv und vor Millionenpublikum die Hosen ausziehen. Das hat eine neue Qualität, der Welt-Artikel zeichnet dieses planvolle Vorgehen der Letzten Generation als irgendwie gefährlich nach. Als dürften außerparlamentarische Akteure nicht strategisch, professionell und handlungsfähig sein.
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Die Aktionen der Letzten Generation haben es vermocht, der im letzten Jahr ratlosen Klimabewegung neuen Drive zu geben. Seit Lützerath steht diese heterogene Bewegung in ihrer ganzen Bandbreite ziemlich geschlossen da. Und unter extremer Beobachtung: Denn im Gegensatz zu Otto-Normalbürgerin und Otto-Normalunternehmen wird von den Aktivist:innen vielfach verlangt, dass sie jene ethisch-moralisch überflügeln sollen, die sie kritisieren.
Im Fokus ist nun ein Diskursmittel, welches das aktivistische Individuum und dessen privates Leben, Tun und Haltungen streng in Haftung nimmt, aber die Vertreter:innen des Staates, von Unternehmen und den die Umwelt verpestenden Normalos von einer solchen gern ausnimmt. Doppelmoral, das gibt es nur bei Aktivist:innen.
Gibt ja auch hier im Forum ein paar Kandidaten die sich davon verwirren lassen und sich lieber auf die Seite der rechten Hetzer stellen und sich dabei auch noch besonders klug vorkommen, die finden aber auch bestimmt gleich wieder ein paar Gründe sich ihr Verhalten schön zu reden anstatt sich die eigene Dummheit - also die Unterstützung der rechten Hetze von Springer&Co - einzugestehen.
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Bei Netzpolitik wird mal etwas eingeordnet warum der fehlende Datenschutz zwar naiv und durchaus ein Problem ist, es aber trotzdem falsch ist sich deswegen zum Helfer der rechten Hetzpresse von Springer&Co zu machen:
Gibt ja auch hier im Forum ein paar Kandidaten die sich davon verwirren lassen und sich lieber auf die Seite der rechten Hetzer stellen und sich dabei auch noch besonders klug vorkommen, die finden aber auch bestimmt gleich wieder ein paar Gründe sich ihr Verhalten schön zu reden anstatt sich die eigene Dummheit - also die Unterstützung der rechten Hetze von Springer&Co - einzugestehen.
Nette Immunisierungsstrategie. Man kann sich nicht durch "Gutmeinen" von eigenen Fehlern reinwaschen und nicht jeder der "Die Letzte Generation" nicht leiden kann mag die Springer Jungs.
aber jetzt alle:
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Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer Recht.
Gegen Lüge und Ausbeuterei.
Der das Leben beleidigt,
Ist dumm oder schlecht.
Wer die Menschheit verteidigt,
Hat immer recht....
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Man kann sich nicht durch "Gutmeinen" von eigenen Fehlern reinwaschen
Ja. Letzte Generation hat unverzeihliche Fehler gemacht und muss jetzt gecancelt werden!
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Nette Immunisierungsstrategie.
Eine "nette Immunisierungsstrategie" sehe ich vorallem bei Leuten die versuchen...
...sich ihr Verhalten schön zu reden anstatt sich die eigene Dummheit - also die Unterstützung der rechten Hetze von Springer&Co - einzugestehen.
Bei der Wahl zwischen DLG und Bullshit von Springer brauche ich persönlich keine Immunisierungsstrategie, ich muss da nicht eine Millisekunde nachdenken, meine Verachtung gegenüber Propaganda von Springer gibt es schon deutlich länger als DLG.
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Bei der Wahl zwischen DLG und Bullshit von Springer brauche ich persönlich keine Immunisierungsstrategie, ich muss da nicht eine Millisekunde nachdenken, meine Verachtung gegenüber Propaganda von Springer gibt es schon deutlich länger als DLG.
Ich lass mir die Auswahl eben nicht so binär vorschreiben.
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Ich lass mir die Auswahl eben nicht so binär vorschreiben.
Ich fürchte, rationale Argumente sind an diesem Punkt dann auch nicht mehr hilfreich. Da hilft als erster Schritt nur Einsicht.
Zitat von George Orwell - Über NationalismusWas die nationalistischen Liebes- und Hassgefühle angeht, von denen ich gesprochen habe, so gehören sie bei den meisten von uns zur Grundausstattung, ob wir wollen oder nicht. Ob man sie loswerden kann, weiß ich nicht, aber ich glaube, dass es möglich ist, sie zu bekämpfen. Hass, Eifersucht und Machtverehrung im Spiel sind, ist der Realitätssinn außer Kraft gesetzt. Und wie ich bereits erwähnt habe, ist auch das Gefühl für Richtig und Falsch, für Gut und Böse gestört.
Es geht zuallererst darum herauszufinden, wer man wirklich ist, welche Gefühle man wirklich hegt, und dann die unvermeidliche Voreingenommenheit im Kopf zu behalten. Wer Russland hasst und fürchtet, wer auf den Reichtum und die Macht Amerikas eifersüchtig ist, wer Juden verachtet, wer sich gegenüber der herrschenden Klasse in Großbritannien minderwertig fühlt, der kann diese Gefühle nicht einfach loswerden, indem er seinen Verstand einschaltet. Aber man kann zumindest anerkennen, dass man diese Gefühle hat, und verhindern, dass sie die eigenen Denkprozesse kontaminieren.
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Nette Immunisierungsstrategie. Man kann sich nicht durch "Gutmeinen" von eigenen Fehlern reinwaschen und nicht jeder der "Die Letzte Generation" nicht leiden kann mag die Springer Jungs.
Jo, und durch Untätigkeit und Altklugheit wurde schon so die ein oder andere negative Entwicklung verhindert.
Ob hier jetzt Orwell bemüht wird, oder Marx, das ist mir eigentlich egal. Nicht jeder, der bei der Letzten Generation ist, ist ein grünfaschistoider Moralist. Nicht jeder Impfskandalisierer ist ein Panzerfan. Nicht jeder Datenschützer ein Pazifist. Aber man macht sich offenbar immer mit einer Gruppe gemein, je nach Senfsorte, die man gerade in die Mixtur kippt. Ich war auch wieder von mir selbst genervt, als ich hier so gerantet hab. Verstehe halt nicht, wieso man sich gemein macht mit dieser Springerhatz auf vorwiegend junge Menschen, die es besser machen wollen, aber einem die Methodik nicht in den Kram passt, weil man in der Konsequenz Pol Pot, Bücherverbrennung und den maoistischen Sprung nach vorne befürchtet. Vielleicht ist das bei euch aber auch nur Immunisierung oder Autosuggestion, weil man die Mitglieder der LG in den Grundfesten seiner selbst einfach nicht leiden kann. Schade, da sind die Gedanken "kontaminiert" und man kommt mit rationalen Argumenten nicht mehr weiter. Vermutlich versteht man mich aber auch einfach wieder nicht.
Egal und geschenkt. An deren (LG) Stelle würde ich mir von Demokratie auch nix erhoffen. 16 Jahre Merkel, jetzt der scheiß mit den Grünen und in der demokratischen Schleife steht die Union. Die Altersstruktur bewahrt sie schon davor, Demokratie ausleben zu können. Dann kann man schon mal als junger Mensch den Eindruck gewinnen, dass etwas anders gewuppt werden soll.
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Diese Letztgenerationalys nehmen für sich in Anspruch auf Regeln pfeiffen zu dürfen wie es ihnen passt, die Regeln die ihnen in die Hände spielen (Polizei darf sie nicht einfach von der Straße reißen/ Verkehrsteilnehmer sie nicht überrollen) die hätten sie aber schon gern durchgesetzt...
Ich fand deren Methodik von Start weg fraglich, ihr eigenartiges Berufsdemonstrantentum mit Arbeitsvertrag total bescheuert.
Was würdet ihr drüber denken wenn sich ein paar Energieversorger und Dreckschleuderindustrie eine eigene Demonstrantenschar halte die der Letzten X Rebellen Generation beim Kleben eine kleben?
Zwischen den Polen "Demokratie" und "wir verhandeln das jetzt schlagkräftige" neugt sich die Waage zu letzterem...
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Was würdet ihr drüber denken wenn sich ein paar Energieversorger und Dreckschleuderindustrie eine eigene Demonstrantenschar halte die der Letzten X Rebellen Generation beim Kleben eine kleben?
Du, die haben ja ihre Lobbyschar. Und damit richten sie weit größeren Schaden an. Ich könnte mir sogar vorstellen, das DLG auch gerne auf solche Mittel zurückgreifen würde, wenn sie es könnten.
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Diese Letztgenerationalys nehmen für sich in Anspruch auf Regeln pfeiffen zu dürfen wie es ihnen passt, die Regeln die ihnen in die Hände spielen (Polizei darf sie nicht einfach von der Straße reißen/ Verkehrsteilnehmer sie nicht überrollen) die hätten sie aber schon gern durchgesetzt...
Ich fand deren Methodik von Start weg fraglich, ihr eigenartiges Berufsdemonstrantentum mit Arbeitsvertrag total bescheuert.
Was würdet ihr drüber denken wenn sich ein paar Energieversorger und Dreckschleuderindustrie eine eigene Demonstrantenschar halte die der Letzten X Rebellen Generation beim Kleben eine kleben?
Zwischen den Polen "Demokratie" und "wir verhandeln das jetzt schlagkräftige" neugt sich die Waage zu letzterem...
Anekdote: Ich kenne über Umwege jemanden, der für die Security von RWE eingestellt wurde. Problematische Vita hat der Typ, saß schon mal für 'ne Weile im Knast, und seine Tochter leidet mehr oder weniger (extrem)unter ihm. Er findet seinen Job aber super, "weil er dafür bezahlt wird, dass er den scheiß Baumhausbesetzern im Hambacher Forst so richtig eine ballern kann, bevor er sie wegträgt".
Ich find es halt amüsant, wie man sich über vereinzelte Staus der Letztgenerationalys beschweren kann, während man ander Ursachen für Staus oder die Kosten im Nahverker billigend in Kauf nimmt. Die LG dienen in meinen Augen da als schöne Projektionsfläche für das "nationalistischen Liebes- und Hassgefühl" der konservativen "Grundausstattung".
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Diese Letztgenerationalys nehmen für sich in Anspruch auf Regeln pfeiffen zu dürfen wie es ihnen passt, die Regeln die ihnen in die Hände spielen (Polizei darf sie nicht einfach von der Straße reißen/ Verkehrsteilnehmer sie nicht überrollen) die hätten sie aber schon gern durchgesetzt...
"we have laws for a reason"
"and they we´re so powerful they wrote the laws to benefit themselves"
die letzte generation schreibt unsere regeln nicht. die leute, die weiter davon profite damit verdienen wollen unsere umwelt zu zerstören schreiben sie. ein ablehnen der aktivisten, der sich darauf begründet, dass sie regeln brechen die einen status quo aufrecht erhalten, der uns alle ruiniert, damit einige wenige profitieren, ist halt nunmal nicht sonderlich durchdacht.
"Was würdet ihr drüber denken wenn sich ein paar Energieversorger und Dreckschleuderindustrie eine eigene Demonstrantenschar halte die der Letzten X Rebellen Generation beim Kleben eine kleben."
im einen fall brechen menschen gesetze um auf misstände aufmerksam zu machen und im anderen brechen menschen gesetze um die leute anzugreifen, die auf diese misstände aufmerksam machen du stellst dich jetzt hier hin und stellst das auf eine ebene? also müsste man das mit einerlei maß messen? nein muss ich nicht, auf gar keinen fall muss oder sollte ich das tun.
und wie roy schon gesagt hat, die brauchen da keine schlägertrupps dafür, die machen das in der regel eleganter und subtiler. frag doch mal stephen donziger.
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Gibt ja auch hier im Forum ein paar Kandidaten die sich davon verwirren lassen und sich lieber auf die Seite der rechten Hetzer stellen und sich dabei auch noch besonders klug vorkommen, die finden aber auch bestimmt gleich wieder ein paar Gründe sich ihr Verhalten schön zu reden anstatt sich die eigene Dummheit - also die Unterstützung der rechten Hetze von Springer&Co - einzugestehen.
Und direkt wieder die gewohnte dichotome Schwarz Weiß Sicht. Man kann nur dafür oder dagegen sein. Und dann natürlich auch nicht unter in die rechte Ecke stellen.
Schön wie einige, hier vor allem du, jedes mal wenn aus ner als Rechts gesehenen Richtung was kommt, alle welche da irgendwie auch nur im Ansatz ne Deckung haben, direkt ganz nach Rechts stellen. War auch die letzten Jahre voll das Erfolgsrezept. Aber naja, fefe rechts, alle die nicht Hurra schrein oder wenigstens schweigend hinnehmen auch alle rechts, wird richtig voll da.
Immer schön weiter mim zerfleddern im linken Bereich machen!
Wenn man sich hier so länger rumtreibt könnt man als linker Wähler doch noch mit der CSU liebäugeln. So ganz privat die einfach wählen, dann kann man seinem naturgesetzlich gegebenem Egoismus folgend von denen die Heimat weiter vorne anstellen lassen, soll der Rest sich halt aufführen wie die letzten Deppen. Dahoam kann man dann ja weiterhin linke Projekte unterstützen. Ganz heimatnah und egoistisch, versteht sich.
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Pispers wird ulkigerweise auch von rechten immer mal wieder zitiert.
Wie diverses anderes auch - verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen. Chomsky Memes und ähnliches geistern in solchen Dunstkreisen auch rum. Wenn man sich nicht die Mühe einer fundierten, vielschichtigen Medienkritik machen will landet man halt schnell bei "Lügenpresse". Edit: bzw - wenn man keine fundierte, vielschichtige Medienkritik zulassen will kreiert man eben dadurch den Nährboden für solche Phänome. Um sich dann genau darüber wunderbar darüber empören zu können.
(Ist so a bisserl wie Leute, die Glückwunschkarten mit literatischen lebensklugen Zitaten aus so Website-Zitatesammlungen versehen. Ich frag da schon gerne mal, wie denn das ganze Buch so war)
Pispers hatte die Gabe, komplexe Situationen mit einer klaren, bissigen Sprache kommmunizieren zu können (was zB dem eloquenten Bildungsbürger tendentiell schon suspekt ist). Diese leichte Zugänglichkeit hat ihn dadurch ein wenig zum Opfer derjenigen gemacht, die meinen, dass er einer von ihnen sei. Schramm war da z.B deutlich sperriger und dadurch weniger zu greifen (wenn auch genauso genial).
Funktioniert in Summe wiederum auch super, um das political correct Theaterpublikum von so einem wütenden Kauz fernzuhalten. (Dann doch lieber Böhermann, der tut nicht so weh und sagt keine so ... schwierigen Sachen).
Unterm Strich war Doppelmoral das zentrale Kernthema in Pispers Programm.
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Diese Letztgenerationalys nehmen für sich in Anspruch auf Regeln pfeiffen zu dürfen wie es ihnen passt, die Regeln die ihnen in die Hände spielen (Polizei darf sie nicht einfach von der Straße reißen/ Verkehrsteilnehmer sie nicht überrollen) die hätten sie aber schon gern durchgesetzt...
Ich fand deren Methodik von Start weg fraglich, ihr eigenartiges Berufsdemonstrantentum mit Arbeitsvertrag total bescheuert.Was würdet ihr drüber denken wenn sich ein paar Energieversorger und Dreckschleuderindustrie eine eigene Demonstrantenschar halte die der Letzten X Rebellen Generation beim Kleben eine kleben?
Zwischen den Polen "Demokratie" und "wir verhandeln das jetzt schlagkräftige" neugt sich die Waage zu letzterem...Sehr schön. Zivilen Ungehorsam einer kleinen Minderheit mit Gewalt gleichzusetzen war schon immer der geistige Kunstgriff der Wahl, wenn es den Bewahrern des Status Quo darum ging, ihn gegen alles zu verteidigen, was ihnen zu links erschien, und die heiß umkämpfte Mitte der Gesellschaft auf ihre Seite zu bringen, indem sie ihr vorspielten, dass Ordnung und Sicherheit der Nation von gefährlichen Extremisten bedroht würden.
Da hilft dann nur noch hartes Durchgreifen der Staatsgewalt oder - wenn der Staat versagt - die beherzte physische Eigeninitiative des besorgten Bürgertums.
Und wenn das dann die zivil Ungehorsamen ihrerseits zur tatsächlichen Gewalt antreibt, kann sich der Bürger erst recht von Herzen über die chaotischen Zustände und das nichtsnutzige, arbeitsscheue Pack das sie verursacht empören, und noch mehr Staatsgewalt fordern.
Das war schon in den 80er Jahren nicht anders, als man noch gegen Frankfurter Startbahnen, Aufrüstung oder Atommülltransporte aufbegehrte, und es wird auch weiterhin regelmäßig bei Polizeiaufmärschen in Batallionsstärke gegen die BesetzerInnen leerstehender Betongoldinvestitionsobjekte, oder gegen Anti-Globalisierungsproteste praktiziert, und von der selben rechts-bürgerlichen Hetzpresse nach Kräfte befeuert, die jetzt auch mit Gusto über eine eigentlich noch viel zu harmlose Klimaschutzbewegung herzieht, der es nicht einmal darum geht, die gesellschaftlichen Verhältnisse grundsätzlich zu verändern, sondern lediglich darum, sie vor dem Zusammenbruch durch eine globale Klimakatastrophe zu bewahren und die Staatsmacht an ihre gegebenen Versprechen zu erinnern.
Aber hier im Diskussionsforum zählt natürlich nur, wer sich wie von irgendwelchen Animositäten in seiner individuellen Befindlichkeit oder in seinem ganz persölichen Bedürfnis nach Recht & Ordnung gestört fühlt.
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Und wenn das dann die zivil Ungehorsamen ihrerseits zur tatsächlichen Gewalt antreibt,
Eben, "er ist schuld, die Sau hat zurückgeschlagen!"
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Wie diverses anderes auch - verkürzt und aus dem Zusammenhang gerissen. Chomsky Memes und ähnliches geistern in solchen Dunstkreisen auch rum. Wenn man sich nicht die Mühe einer fundierten, vielschichtigen Medienkritik machen will landet man halt schnell bei "Lügenpresse". Edit: bzw - wenn man keine fundierte, vielschichtige Medienkritik zulassen will kreiert man eben dadurch den Nährboden für solche Phänome. Um sich dann genau darüber wunderbar darüber empören zu können.
(Ist so a bisserl wie Leute, die Glückwunschkarten mit literatischen lebensklugen Zitaten aus so Website-Zitatesammlungen versehen. Ich frag da schon gerne mal, wie denn das ganze Buch so war)
Pispers hatte die Gabe, komplexe Situationen mit einer klaren, bissigen Sprache kommmunizieren zu können (was zB dem eloquenten Bildungsbürger tendentiell schon suspekt ist). Diese leichte Zugänglichkeit hat ihn dadurch ein wenig zum Opfer derjenigen gemacht, die meinen, dass er einer von ihnen sei. Schramm war da z.B deutlich sperriger und dadurch weniger zu greifen (wenn auch genauso genial).
Funktioniert in Summe wiederum auch super, um das political correct Theaterpublikum von so einem wütenden Kauz fernzuhalten. (Dann doch lieber Böhermann, der tut nicht so weh und sagt keine so ... schwierigen Sachen).
Unterm Strich war Doppelmoral das zentrale Kernthema in Pispers Programm.
Böhmermann wäre jetzt ein Thema für sich, ansonsten kann man dir da nur zustimmen, was aber bei der ansich lächerlichen Meinungsverschiedenheit nicht weiterhilft.
Es wäre in diesem Kreis ein Fortschritt, wenn man anderen einfach mal zugestehen könnte, dass sie ihr Urteil selbst fällen, insbesondere bei so subjektiven Angelegenheiten. Aber sobald die Deutungshoheit in Gefahr scheint, gibt es hier jedes mal einen kleinen Tumult.
Man ist dann eilig dabei, die Abweichler mit dem politischen Gegner gleichzusetzen, ihnen Behauptungen unterzujubeln oder ihnen vorzwerfen, sich mit ihm gemein zu machen. Wie gut das funktioniert ist beeindruckend und beunruhigend zugleich.
Im Grunde haben beide Seiten ihre Punkte zum Vorfall bereits vergangene Woche klar gemacht. Aber weil die Bewertung zur Gretchenfrage erhoben wurde, muss sie eben auch entsprechend beantwortet werden.
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Es wäre in diesem Kreis ein Fortschritt, wenn man anderen einfach mal zugestehen könnte, dass sie ihr Urteil selbst fällen, insbesondere bei so subjektiven Angelegenheiten. Aber sobald die Deutungshoheit in Gefahr scheint, gibt es hier jedes mal einen kleinen Tumult.
Man sollte vor allem erstmal da anfangen das Urteil des anderen auch begreifen zu wollen und zu können und nicht ne eigene gedankliche Schablone dessen was man dem anderen unterstellt drüber zu legen und auf der dann unter tosendem Applaus einzuprügeln.
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Man sollte vor allem erstmal da anfangen das Urteil des anderen auch begreifen zu wollen und zu können und nicht ne eigene gedankliche Schablone dessen was man dem anderen unterstellt drüber zu legen und auf der dann unter tosendem Applaus einzuprügeln.
Ach geh, ideologisch verbohrt sind immer nur die anderen!
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Es wäre in diesem Kreis ein Fortschritt, wenn man anderen einfach mal zugestehen könnte, dass sie ihr Urteil selbst fällen, insbesondere bei so subjektiven Angelegenheiten. Aber sobald die Deutungshoheit in Gefahr scheint, gibt es hier jedes mal einen kleinen Tumult.
Man ist dann eilig dabei, die Abweichler mit dem politischen Gegner gleichzusetzen, ihnen Behauptungen unterzujubeln oder ihnen vorzwerfen, sich mit ihm gemein zu machen. Wie gut das funktioniert ist beeindruckend und beunruhigend zugleich.
Nicht jeder, der bei der Letzten Generation ist, ist ein grünfaschistoider Moralist. Nicht jeder Impfskandalisierer ist ein Panzerfan. Nicht jeder Datenschützer ein Pazifist. Aber man macht sich offenbar immer mit einer Gruppe gemein, je nach Senfsorte, die man gerade in die Mixtur kippt.
Ja ist nun mal so. Aber sollen ich in einem Diskussionforum den Äußerung unkommentiert lassen, wenn ich sie anders sehe? Wir haben das Thema in der Hinsicht geklärt, dass sich die Fronten herauskristallisiert haben. Ich antworte dann bei den nächsten Springerartikel, den ihr postet einfach nur:
"Das ist Eure Meinung zu dem Thema, ich hab eine andere."
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