SPD, du hast nix kapiert!?

  • Schmarrn, das war bei den 68er Hippies genauso.

    Die hatten aber auch noch die Chance mit harter Arbeit zu Geld zu kommen. Heute trifft das für einen immer kleineren Teil der Bevölkerung zu. Wie willst Du weiterhin sicherstellen, das die Abgehängten nicht rebellieren? Es sind zwar erst etwa 20% aber das kann sich schnell auf 40-50% erhöhen wenn weiterhin die von Dir favorisierte Politik durchgekloppt wird. Willst Du wirklich amerikanische Verhältnisse, wo sich so ein reicher Schnösel wie Du nur noch mit Bodygards aus seinem Sicherheitsschloss rauswagen kann, bzw. nur in gesicherten Bereichen bewegt?

  • Ne, in einer zunehmend digitalisierten Welt werden die schlauen und kreativen immer noch besser verdienen, weil ihre Produktivität durch Netzwerkeffekte noch deutlich größer wird, während es für die blue collar jobs immer schwieriger wird.

    Man kann in die USA schauen, wo es hingeht, Anwälte, Ärzte, Marketer, etc verdienen dort regelmäßig das zwei- bis dreifache von ihren deutschen Kollegen, Industriearbeiter oft weniger.


    Die FFF-Leute sind die geistige und wirtschaftliche Elite von morgen, auch die, die nicht erben.

    Wie gut, dass das die Immobilienbranche nicht merkt und die Preise entsprechend anpasst. ;)


    Ärzte im KKH sind hierzulande eigentlich auch nicht unbedingt für Millionenverdienste bekannt, vom Chefarzt mal abgesehen. Irgendwann ist der Bedarf an Radiologen, die für's Fotos machen deftig absahnen, auch mal gedeckt.

    Und Gott bewahre uns vor noch mehr Juristen...

    Was die "geistige Elite" angeht, dazu hat Stefan im Podcast wohl oft genug alles gesagt.


    Und wenn ich in die USA schaue, dann sehe ich den Zusammenbruch der Mittelklasse in atemberaubendem Tempo. Klar, Rosinen picken geht natürlich immer.


    Ich mache mal eine andere Prognose: die die heute groß erben, sind die wirtschaftliche Elite von morgen.

  • Das ist das Fundament der kompletten marxistischen Wirtschaftstheorie. Wenn die marxistische Arbeitswerttheorie widerlegt ist, fällt das komplette Theoriegebilde des Marxismus wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

    Jawoll, Indi!


    Wenn die Maschinen die ganze Arbeit machen, sich selbst warten, reparieren, reproduzieren und eigenständig neue, bessere Maschinen konstruieren, dann braucht es nicht mal mehr geistige menschliche Arbeit, um das Eigentum der Maschinenbesitzer zu vermehren.


    Bis dahin werden wir allerdings nicht darum herum kommen, WissenschaftlerInnen, IngenieurInnen, SoftwareentwicklerInnen, TechnikerInnen, ArbeiterInnen in der Rohstoffindustrie und allerlei Logistik- und Dienstleistungspersonal ein paar Krümelchen vom wachsenden Wohlstand der EigentümerInnen und InvestoreInnen in die Maschinenparks, Patente und Lizenzen abzugeben, damit der Kuchen schön weiter wächst und damit Du und Deine Freunde vom INSM-Gesprächskreis sich weiter einreden können, die kapitalistische Wertschöpfungskette habe nichts mit der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft zu tun.


    P.s:...und damit die sPD weiterhin so tun kann, als habe sie nie etwas mit Marx am Hut gehabt.

  • Das ist das Fundament der kompletten marxistischen Wirtschaftstheorie. Wenn die marxistische Arbeitswerttheorie widerlegt ist, fällt das komplette Theoriegebilde des Marxismus wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

    Ja, das wurde aber nirgends widerlegt, oder hast du einen Zweifel daran, das der Wert von einem Gut von der Arbeitskraft abhängig ist?


    Mir ging es nur darum das es eben nicht direkt rein geht und es auch noch andere Größen gibt wie "Nachfrage" die einen zusätzlichen Hebel darstellen.


    Gerade Du solltest ja verstehen wie Kapitalismus funktioniert. Und dann weißt Du auch das er genau daran scheitern MUSS.

  • Bei Twitter rudert er schon zurück, um dann aber doch zu sagen, als allerletzte Option, wenn nichts geht, aus staatspolitischer Verantwortung sozusagen, kann man ne Groko natürlich nicht auschließen. Was für ein Lappen.



  • https://www.tagesschau.de/inla…-neuverschuldung-101.html


    Und weiter gehts mit der Demontage...


    Ich mein:
    Ist ja sogar möglich, dass er dagegen ist, okay.

    Aber wenn der sozialdemokratische Spitzenkandidat wirklich nichts anderes drauf hat, als den Menschen, die sowieso nix haben, zu zeigen, dass das auch so bleiben soll, ist das definitiv der falsche Ansatz.

    Für jemanden von der CDU oder FDP ist das nicht so schwer, da erwartet man das, aber man sucht doch einen Gegenpol, wenn man was von der SPD will, und nicht gleich zu den Linken rüberrutschen will/soll.


    Der kann nix anderes, als die Schwarzen kopieren, um sich dann hinzustellen, und zu behaupten: "Schau ! Ich glänz genauso!"


    Die Frage ist wirklich: Wieso sagst du Idiot sowas, anstatt etwas, was die auch Symphatien einbringen könnte...


    Da war Schulz sogar klüger mit seiner Wortblase von der sozialen Gerechtigkeit.

    Das war wenigstens ein Wort, das man hätte gebrauchen können, wenn es noch mit Inhalten gefüllt worden wäre...

  • Ich finde es traurig, das Scholz nicht ein einziges Mal versucht das sauber vorzurechenen. Wenn Jemand die Zahlen dazu hat, dann der Finanzminister. Einfach immer nur 80 Mio. x 12 Monate x 1.000€ wird doch wirklich langsam lächerlich für Minister, die ein Ministerium zur Unterstützung haben.


    Andererseits. Es gibt genug dumme Wähler, die diese Parolen ("viel zu teuer") immer noch glauben.

    Es gibt halt leider genug Menschen, die nicht in der Lage sind bei einer Investition die zukünftigen Betriebskosten zu berücksichtigen.

  • Das Ding ist halt, dass es so nicht wirklich funktioniert.

    Selbst wenn er dagegen ist, kann er es klüger anstellen, und statt darüber zu sprechen, etwas zu nehmen, was ihm auch Punkte einbrächte - falls es das geben könnte.

    Denn er braucht keine Politik, die sehr weit grün ist, weil dafür gibts schon die Grünen.

    Er braucht keine Politik, die besonders schwarz ist, weil dafür gibts schon die CDU.

    Man ist hier ganz stark an das gebunden, was die Menschen von einem erwarten.

    Von nem AfD-ler erwartest du "Dagegen" zu sein, und "Ausländer raus" haben zu wollen.

    Viel mehr erwartest du von dem nicht.

    Die SPD versucht es seit der Zeit nach Schröder als eierlegende Wollmilchsau, und es gibt keine eierlegenden Wollmilchsauen.


    Du erwartest nicht von deinem Bäcker, dass er jetzt auch noch Luxusuhren anbietet.

    Aber Brötchen sollte er immer haben !


    Wikipedia sagt über die Sozialdemokratie das hier aus:


    Die Sozialdemokratie setzt sich nach ihrem heutigen Selbstverständnis mit demokratischen und sozial- bzw. wohlfahrtsstaatlichen Mitteln für eine sozial gerechte Gesellschaft ein.


    Da ist die Rede von einem Selbstverständnis, von sozial- und wohlfahrtsstaatlichen Mitteln, und noch einer sozial-gerechten Gesellschaft, und das in nur einem einzigen Satz.

  • Bei Twitter rudert er schon zurück, um dann aber doch zu sagen, als allerletzte Option, wenn nichts geht, aus staatspolitischer Verantwortung sozusagen, kann man ne Groko natürlich nicht auschließen. Was für ein Lappen.

    Ehrlich währt am längsten. Sagt man jedenfalls so.


    Die SPD ist im Gegensatz zu den Schwarzen ein Überzeugungstäter, wenn es um den Erhalt der bestehenden politischen Ordnung und ihrer Institutionen geht. Staatstragend eben. Die SPD würde auch eine weitere Halbierung ihrer Wählerschaft hinnehmen, anstatt sich in den Kommentarspalten der FAZ der "Verantwortungslosigkeit" zeihen zu lassen.

  • -wenn man wirklich grün-rot-rot will muss man sowieso irgendwie die union attackieren, dazu müssen zwangsweise entweder die grünen oder die spd die mitte ansprechen, fraglich ob das klappt oder ob nicht viele dann doch lieber den wolfgang statt den olaf schäuble wählen... gegen merz, laschet oder röttgen aber durchaus denkbar, söder hat halt auch das problem, dass er aus bayern kommt und das in vielen bundesländern vielleicht sogar ein paar stimmen kosten könnte.


    also irgendwie hat die spd halt auch kaum alternativen, scholz ist vielleicht aufgrund dessen wofür er steht der richtige mann, obwohl alles wofür er steht eigentlich total ablehnenswert ist und er eben nicht für irgendeinen hoffnungsvollen aufbruch steht, den die spd eigentlich dringend nötig hat. paradoxe situation irgendwie


    also mich würde vor allem mal interessieren, ob jemand mit einer überzeugenden alternative um die ecke kommt, da tu ich mich als scholzkritiker eigentlich am schwersten damit..


    Du sprichst viel Richtiges an, ich sehe das als SPD Mitglied ähnlich. Mit der Personalie war zu rechnen, ich habe dennoch bis zum Ende auf eine Alternative gehofft. Zwei hätte es meiner Meinung nach auch gegeben:


    1. Stephan Weil (Ministerpräsident von Niedersachsen)


    Als Ministerpräsident eines der größten Bundesländer wäre Weil für den Job des Bundeskanzlers sicherlich qualifiziert. Er hat zudem als einziger in den letzten Jahren für die SPD tatsächlich eine Wahl mit echtem Stimmenzuwachs gewonnen. Er hat als SPD-Mann einen klassischen Aufstieg von unten (Stadtkämmerer, Oberbürgermeister, Ministerpräsident) und ist dabei durch volksnähe aufgefallen.


    Er saß soweit ich weiß nie im Bundesvorstand oder Präsidium der SPD und hat die Politik in den Grokos quasi nicht mit zu verantworten (obwohl er auch nie durch Kritik an deren Kurs aufgefallen ist).


    Er hat also ähnlich wie Martin Schulz den Vorteil von außen zu kommen, hätte also vielleicht einen ähnlichen Hype erzeugen können. Mit der richtigen Programmatik, welche die neuen Parteivorsitzenden sicherlich prägen werden, hätte er denke ich bessere Chancen als Olaf Scholz, das bedächtige, vernünftig wirkende hat er nämlich genauso wie Scholz, was wie du richtig sagst gegen Merz z.B. ein Vorteil wäre.


    Zudem wäre er für den linken Parteiflügel sicherlich weniger problematisch als Scholz, da er nicht mit der Agenda 2010 assoziert wird, auch wenn ich ihn tendenziell eher bei den Seeheimern verorten würde


    Problem: Auch Stephan Weil ist nicht gerade ein sprühender Charismatiker. Dass er die Marktplätze gerockt hätte darf man bezweifeln. Außerdem hat er nie in irgendeiner Form die Bereitschaft geäußert Kanzlerkandidat zu werden, er hat sich ja im letzten Jahr auch nicht um den Parteivorsitz beworben.



    2. Rolf Mützenich


    Als Fraktionsvorsitzender schon von vornerein ein logischer Kanzlerkandidat, der glaube ich wie kein anderer von der breiten Masse der Partei unterstützt worden wäre. Parlamentarischer Linker mit dementsprechenden Positionen aber als Teil der „Regierungs-SPD“ arbeitet er gut mit Scholz etc. zusammen.


    Seine außenpolitischen Positionen gelten zwar der Union als extrem und würden dementsprechend thematisiert. Ich bezweifle aber ob ein ehemaliger SPD Wähler, der nun grün oder linke wählt ihm deswegen die Stimme verweigern würde. Ich glaube das friedenspolitische bis pazifistische Positionen kaum wahlentscheidend sind, da Außenpolitik den normalen Bürger wenig interessiert. Zudem wäre die Besetzung ein Wink in Richtung Rot-grün-rot. Für mich wirkt er sehr sympathisch und im Gegensatz zu Scholz nicht ganz so spröde.


    Problem: Hat als Mitglied der SPD-Fraktion den Regierungskurs stets mitgetragen. Verzeichnet geringe Beliebtheitswerte, was allerdings nach meiner Meinung mehr mit seiner Unbekanntheit als mit seinen politischen Positionen zusammenhängt. Bei der Besetzung des Wehrbeauftragten hat er allerdings ziemlich blöd ausgesehen, obwohl der Abgang von Johannes Kahrs im Nachhinein ein Glücksfall ist.



    Insgesamt denke Ich dass die Besetzung sicherlich vom Zeitpunkt klug war, da sie alle anderen unter Zugzwang setzt. Wenn Scholz jetzt nicht zu sehr mit dem Gedanken an eine Ampelkoalition flirtet und vielleicht eine erneute Groko ausschließt, könnte ihn das in die vorteilhafte Lage versetzen, dass jeder der ein progressives Mitte-Links Bündnis möchte, nun Scholz wählen müsste, um eine Quasi-Groko Schwarz-grün zu verhindern.

  • schöner beitrag!


    ja zu weil fällt mir halt auch wenig ein ehrlich gesagt, wenig charisma, für mich nie irgendwie nennenswert in erscheinung getreten und wie du schon sagst sind da programmatisch wenig unterschiede zu scholz zu erkennen. er stand halt weniger in der verantwortung bundespolitisch, hat g20 nicht verbockt etc.


    also von mir aus ein leichtes upgrade inhaltlich und ein weniger rotes tuch für linksorientierte menschen , scholz dürfte aber bekannter und derzeit auch beliebter sein. weil und schulz sind für mich nicht vergleichbar, schulz hatte da schon nochmal ne eindrucksvollere biographie finde ich, hat sich im eu parlament entschieden gegen rechte ausgesprochen und war dementsprechend vor allem bei jungen leuten beliebt und bekannt. würde stark bezweifeln, dass weil ne ähnliche euphorie entfachen hätte können.


    wenn ich irgendwas von mützenich höre oder lese find ich das meistens gut, ich glaub allerdings, dass der momentan einfach noch zu unbekannt ist. wieviele leute auf der straße würden den erkennen wenn man ihnen ein bild von ihm zeigen würde? aber das hast du ja auch schon angesprochen.


    und na ja insgesamt wirds für mich spannend zu sehen wie die spd nun mit scholz wahlkampf führt. vertritt scholz als teamplayer die meiner meinung nach dringend benötigten positionen des linken parteiflügels gegen den er ja bei der wahl zum vorsitzenden verloren hat oder bedeutet die nominierung von scholz einfach, dass seeheimer etc einfach noch zu mächtig sind, vor allem was die spitzenpositionen angeht...


    dass er zum beispiel die fdp ins spiel gebracht hat finde ich persönlich angesichts der derzeiten fdp erschreckend, weil eine für mich wählbare spd niemals mit dieser fdp koalieren dürfte, ist aber strategisch durchaus klug.


    das er gleichzeitig gesagt hat, er würde die linke nicht mögen... nun ja, wenn er kanzler werden will oder einfach nur dafür sorgen, dass die union nicht mehr regiert wird er sie vermutlich brauchen und sie mögen ihn auch nicht und zwar zurecht


    der zeitpunkt ist strategisch auf jeden fall ziemlich gut, es kommt halt drauf an, was die spd und scholz jetzt daraus machen. wie immer bei der spd würde man gerne hoffen, man geht aber eher vom üblichen katastrophenfall aus.

  • dass er zum beispiel die fdp ins spiel gebracht hat finde ich persönlich angesichts der derzeiten fdp erschreckend, weil eine für mich wählbare spd niemals mit dieser fdp koalieren dürfte, ist aber strategisch durchaus klug.


    das er gleichzeitig gesagt hat, er würde die linke nicht mögen... nun ja, wenn er kanzler werden will oder einfach nur dafür sorgen, dass die union nicht mehr regiert wird er sie vermutlich brauchen und sie mögen ihn auch nicht und zwar zurecht


    der zeitpunkt ist strategisch auf jeden fall ziemlich gut, es kommt halt drauf an, was die spd und scholz jetzt daraus machen. wie immer bei der spd würde man gerne hoffen, man geht aber eher vom üblichen katastrophenfall aus.

    Danke, ebenfalls schöner Beitrag :)


    Hat Scholz denn die FDP mit ins Spiel gebracht? Ich habe irgendwie nicht gefunden wo…wenn doch schick bitte einen Link!


    So wie ich das mitbekommen habe hat die FDP sich selbst ins Spiel gebracht, da eine Ampel Koalition für sie ja auch die einzige Machtoption ist („Es ist angenehm, dass die SPD ihre neue Liebe für die FDP entdeckt hat“, erklärt er [Wolfgang Kubicki] der Bild.- Wo hat Scholz denn davor etwas zur FDP gesagt?) Ich gebe dir aber Recht, dass mit der Lindner FDP das kaum eine Option ist, da die sogar mit Olaf Scholz kaum Gemeinsamkeiten hat. Das hat er aber auch schon deutlich gemacht: https://www.nw.de/nachrichten/…sozialliberale-Werte.html


    Das er gesagt hat er würde die Linke nicht mögen finde Ich nicht schlimm. Ich selbst finde manche Positionen der Linken sind seeehr schwierig und in der Tat ist die Vergangenheit der Linken ein Problem. Aber deren Aufklärung könnte man ja zur Bedingung machen! Zudem finde ich was er bei maischberger gesagt hat richtig: "Zur Regierungsfähigkeit der Linken gibt es noch viele Fragen, da wird es sicherlich viel zu diskutieren geben. Ich wünsche gute Verrichtung." Das ist ja auch so. Man muss da erstmal einen Linken-Parteitag und evtl. neue Vorsitzende abwarten. Er darf allerdings gerne auch dazu sagen, dass er Verschiebung mancher Positionen Richtung SPD begrüßen würde, finde ich zumindest.


    Das „gute“ an Scholz finde ich, dass er glaube ich so machtbewusst ist, dass er wenn es am Schluss eine R2G Mehrheit gäbe alles dafür tun würde sich von dieser zum Kanzler wählen zu lassen. Das ist sicherlich charakterlich fragwürdig, für die Zukunft dieses Landes wäre es aber gut!

  • hab jetzt auch nach der scholz aussage bezüglich der fdp gesucht die ich mir wohl eingebildet hab, ich finde nichts... wenn dann irgendwo auf twitter, aber vermutlich hätte das größere wellen geschlagen, wenn ers selber gesagt hätte.


    was die positionen der linken betrift die scholz und du als problem sehen sehe ich mich glaub ich persönlich in vielen dingen eher auf der seite der linken :). ich finde auch die vergangensheitsdebatte bezüglich der linken oft heuchlerisch, ich meine meistens ist es die union, die diese anstößt. hat die sich denn schon mal mit ihrer rolle im nationalsozialismus beschäftigt oder den ganzen nsdap leuten, die dann in der union karriere gemacht haben? das fordert komischerweise auch niemand.


    warum ein wolfgang schäuble trotz korruptionsskandal so lange tragende rollen gespielt hat, ist mir auch schleierhaft, ich finde da wird oft mit zweierlei maß gemessen.


    also ich finde nicht, dass die linke ihre vergangenheit nicht aufarbeiten sollte und da könnte auch durchaus mehr passieren, ich finde nur, dass das dann auch für andere parteien genauso gelten sollte und das findet nicht wirklich statt.


    ich meine glaubst du dass du im für eine bundesregierung relevanten spitzenpersonal der linken leute findest, die die mauertoten befürworten oder so? ich nicht. dass es da parteimitglieder gibt, die das vielleicht anders sehen, mag schon sein, dürften aber ne deutliche minderheit sein. und da frag ich mich dann auch wieder wie es denn da so in anderen parteien aussieht, was das ein oder andere unionsmitglied zu den themen nationalsozialismus, rassismus, sexismus oder familienpolitik denkt ist sicherlich auch mehr als fragwürdig, da kräht kein hahn danach.

    Das „gute“ an Scholz finde ich, dass er glaube ich so machtbewusst ist, dass er wenn es am Schluss eine R2G Mehrheit gäbe alles dafür tun würde sich von dieser zum Kanzler wählen zu lassen. Das ist sicherlich charakterlich fragwürdig, für die Zukunft dieses Landes wäre es aber gut!

    das würd ich so nicht unterschreiben, wenn es dann politisch ähnlich aussieht wie rot-grün unter schröder bin ich mir nichtmal sicher, ob mir nicht schwarz-grün lieber ist, solange der kanzler nicht merz heißt. das würde nämlich bedeuten, dass ne menge leute die unter ungleichheit leiden und dagegen wählen wieder vollkommen verarscht werden, wodurch ich dann bei den nächsten wahlen viele fruststimmen für die afd sehe...


    wobei im vergleich zu damals die spd deutlich schwächer und die grünen stärker sind und ohne die linke sowieso nichts geht, was einen ähnlichen verrat des kernklientels unwarscheinlicher macht. ich halte es nur für außerordentlich wichtig, dass wenn wir schonmal wieder ne linke mehrheit in diesem land haben, dass diese dann auch liefert und sich den wichtigsten themen dieser zeit wie klimawandel, wachsende ungleichheit,, flüchtlingskrise wiedererstarken des rechtspopulismus etc dann auch wirklich stellt. und da stellt natürlich die union eine riesengroße hürde da und ohne sie wäre da vieles leichter, die spd hat sich da allerdings auch alles andere als mit ruhm bekleckert.

  • was die positionen der linken betrift die scholz und du als problem sehen sehe ich mich glaub ich persönlich in vielen dingen eher auf der seite der linken :). ich finde auch die vergangensheitsdebatte bezüglich der linken oft heuchlerisch, ich meine meistens ist es die union, die diese anstößt. hat die sich denn schon mal mit ihrer rolle im nationalsozialismus beschäftigt oder den ganzen nsdap leuten, die dann in der union karriere gemacht haben? das fordert komischerweise auch niemand.


    warum ein wolfgang schäuble trotz korruptionsskandal so lange tragende rollen gespielt hat, ist mir auch schleierhaft, ich finde da wird oft mit zweierlei maß gemessen.


    also ich finde nicht, dass die linke ihre vergangenheit nicht aufarbeiten sollte und da könnte auch durchaus mehr passieren, ich finde nur, dass das dann auch für andere parteien genauso gelten sollte und das findet nicht wirklich statt.

    Also manche Positionen der Linken finde ich einfach naiv und nicht umsetzbar/sinnvoll. Eine Abschaffung des Verfassungsschutzes, einen Sofortigen Ausstieg aus der NATO, ein generelles Ablehnen jeglicher Militäreinsätze im Ausland finde ich (zumindest die ersten beiden) nicht umsetzbar. Beispiel Afghanistan: Dieser Einsatz mag falsch gewesen sein, aber einfach das nächste Mal im Bundestag nicht die Zustimmung für den Einsatz zu geben bringt keinerlei Lösung. Und zum Beispiel den Kosovo Einsatz finde ich sinnvoll, zumindest anhand des Materials mit dem ich mich beschäftigt habe, bin da wirklich kein Experte.


    Die Vergangenheitsdebatte der Linken ist in der Tat – da oft von der Union angestoßen – heuchlerisch. Dein Vergleich hinkt trotzdem ein bisschen.


    Es hat keine „Rolle“ der Union im Nationalsozialismus gegeben. Diese Partei gab es erst nach dem zweiten Weltkrieg und deswegen kann man ihr so einen Vorwurf nicht machen. Sich mit der Rolle die manch ein ehemaliger Nazi wie z.B. Hans Globke oder Alfred Dregger noch in der Union gespielt haben zu beschäftigen ist durchaus sinnvoll, allerdings haben da Presse und Zivilgesellschaft schon viel aufgearbeitet. Zudem sind alle solche Akteure meines Wissens schon seit geraumer Zeit tot.


    Heuchlerisch ist eher, dass die Union den ganzen Apparat und die Mitglieder der Ost-CDU, die ja Blockpartei war übernommen hat, was sie ganz gerne unter den Tisch fallen lässt, daher regt es mich auch auf wenn sich so ein Tilman Kuban mal wieder in die Talkshow setzt und schwafelt: „Wir sind die Partei Helmut Kohl und können mit der ehemaligen SED nix zu tun haben blabla“


    Aber ganz das gleiche wie bei der Linken ist es immer noch nicht. Die Linke ist halt einfach die umbenannte SED, zumindest die Ost-Verbände. Sie hat damals die Mitglieder übernommen, die Teilweise auch hohe Funktionäre in der DDR waren und das ist halt im Gegensatz zur Union (welche die nach 45 ja auch nicht einfach übernommen hat) 30 und nicht 75 Jahre her. Es geht mir nicht darum, dass es einzelne Linke Mitglieder gibt, welche die Mauertoten befürworten, sondern dass es einige Funktionäre gibt, die schon in der SED Karriere gemacht haben und deren Rolle man dort hinterfragen muss, was ja auch teilweise getan wird (z.B. Gregor Gysi) aber eben nur teilweise.


    Ein weiterer Punkt ist das Parteivermögen der SED, was ja teilweise „verloren“ gegangen ist (unter einem Parteivorsitzenden Gysi!) und bis heute mutmaßlich noch in Wahlkämpfe miteinfließt (ist glaube ich nicht gesichert). Auch den Umgang mit ehemaligen Stasi Mitarbeitern muss man thematisieren. Ich fordere nicht, das jeder der mal Stasi Mitarbeiter oder SED Funktionär war nie wieder etwas in der Linken werden soll, aber aufarbeiten sollte man dies.


    Ein weiterer mit der politischen Geschichte zusammenhängender Punkt ist das unkritische Verhalten von manchen linken Mandatsträgern/Funktionären gegenüber „sozialistischer“ Diktaturen (z.B. Besuch bei Maduro, Geburtstagsglückwünsche für Fidel Castro), auch wenn das nicht die Linie der Parteiführung ist wie man immer dazusagen sollte.


    Noch ein kleiner Link für den Exkurs – Sorry haha: https://www.mdr.de/zeitreise/s…0_page-1_zc-43c28d56.html


    Das Schäuble noch was werden konnte nach der Spendenaffäre hängt damit zusammen, dass er gleich die Konsequenzen gezogen hat und zurückgetreten ist und dass er nicht im Zentrum der Affäre stand. Er hat „nur“ eine Spende angenommen, die dann nicht versteuert wurde. Das ist sicher schlimm, aber im Vergleich zu Amthor hat sich ja immerhin niemand selbst bereichert, sondern die Partei.


    Ich glaube übrigens überhaupt nicht das rot-grün-rot ähnlich würde wie rot-grün unter Schröder, und selbst wenn warum sollte Schwarz Grün besser sein?

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