SPD, du hast nix kapiert!?

  • Du bist ziemlich theoretisch unterwegs und kennst die Praxis nicht. Da wäre ich zurückhaltender in meinen Kommentaren an Deiner Stelle.

    Siehst Du mal, so unterscheiden sich die Wahrnehmungen. Für mich bist Du Jemand, der irgendwo im Elfenbeinturm sitzt und glaubt, das er einen richtig geilen Job macht. Praktisch ein Heiland...


    Aber mir brauchst Du den Quatsch nicht erzählen. Ich bin weder ein Kunde noch ein Mitarbeiter.


    Ich weiss eben, dass nur ein kleiner Teil der Zeitarbeiter übernommen wird und das nach Ausschöpfung der maximal möglichen Verlängerungen meisstens Schluss ist.


    Zeitarbeit ist nur interessant für einige wenige ausgewählte Experten. Und soviel Schwangere, wie in der Produktion Zeitarbeiter gibt es gar nicht.

  • Du weißt gar nichts von mir oder meinem Job. Wie wär´s wenn Du einfach bei den Fakten bleibst?


    Widerleg sie doch und versuch nicht, ad hominem zu argumentieren.


    1. Es gibt eine Menge Schwangere

    2. es gibt Leute die gehen oder gegangen werden und deren Jobs nicht frei bleiben dürfen (super oft)

    3. Es gibt neue Entwicklungen, wo man die Spezialisten kaum beikriegt (z.B. Einführung der DSGVO war da krass, oder Dieselskandal, da haben viele schlechte Juristen, zB auch nur mit Bachelor, Jobs in Top Firmen oder Kanzleien bekommen)

    4. Nicht jeder Zeitarbeiter hat auf einen Job auch Bock. Teilweise miese Arbeit, scheiß Firma oder Chef, schlechte Anfahrt oder generell keine Motivation. Und ja, man muss wirklich gut und motiviert sein, um übernommen zu werden. Das sind generell nicht ganz so viele


    Aber dass Zeitarbeit nur was für Experten ist, stimmt nicht. Ein paar Qualifikationen sind natürlich wichtig. Aber das sind sie immer.

  • Du weißt gar nichts von mir oder meinem Job. Wie wär´s wenn Du einfach bei den Fakten bleibst?

    Ich habe mich nur auf Deine Ebene begeben. Auch Du weisst nichts von mir, aber behauptest ich hätte nicht die geringste Ahnung:

    Du bist ziemlich theoretisch unterwegs und kennst die Praxis nicht. Da wäre ich zurückhaltender in meinen Kommentaren an Deiner Stelle.

    Deine Kommentare haben vor gehörtem oder angelesenem "Wissen" getrieft.

    1. Es gibt eine Menge Schwangere

    2. es gibt Leute die gehen oder gegangen werden und deren Jobs nicht frei bleiben dürfen (super oft)

    3. Es gibt neue Entwicklungen, wo man die Spezialisten kaum beikriegt (z.B. Einführung der DSGVO war da krass, oder Dieselskandal, da haben viele schlechte Juristen, zB auch nur mit Bachelor, Jobs in Top Firmen oder Kanzleien bekommen)

    4. Nicht jeder Zeitarbeiter hat auf einen Job auch Bock. Teilweise miese Arbeit, scheiß Firma oder Chef, schlechte Anfahrt oder generell keine Motivation. Und ja, man muss wirklich gut und motiviert sein, um übernommen zu werden. Das sind generell nicht ganz so viele

    zu 1) Ja und es ist überhaupt nichts dagegen einzuwenden die Erziehungszeit mit Zeitarbeit zu überbrücken. Angemessen wäre für ZeitarbeiterInnen in dieser Zeit den gleichen Lohn wie die Person, die ersetzt wird. Plus einen Springerzuschlag für die Fähigkeit sich ständig in neue Umgebungen und Situationen schnell einarbeiten zu können.


    zu 2) Siehe Punkt 1) Bezahlung.


    zu 3) Diese Spezialisten bekommt man auch nicht durch Leihfirmen. Die gibt es einfach nicht spontan auf dem Markt vorhanden. Jede Leihfirma, die etwas anderes behauptet, lügt. Spezialisten brauchen eine gute Ausbildung und viele Jahre Erfahrung. Diese Ausbildung muss von Firmen geleistet und bezahlt werden. Einfach nur intensiver suchen funktioniert nicht. Wer gut ist und in diesem Job arbeiten möchte, bewirbt sich in einer Mangelphase selbst und wartet nicht auf Verleiher.


    zu 4) Das ist kein Argument.

    Natürlich ist es richtig, das Firmen mit schlechtem Image, schlechter Bezahlung und schlechter Personalplanung gerne auf billige Leiharbeiter/Zeitarbeiter setzen. Das scheint eine Korrelation zu sein.

    Würden Zeitarbeiter ab Jobbeginn den marktüblichen Lohn der Branche bekommen plus einen Springerzuschlag, statt dem Leiharbeitertarif, würde die "unsichtbare Hand des Marktes" diese Ausnutzung von Zeitarbeitern auf magische Weise sofort beenden...


    Wer sich selbst bewirbt und nicht von der Agentur für Arbeit auf diese Stelle gezwungen wird, hat auch Bock dort zu arbeiten. Die Arbeitsumstände (auch Anfahrt) passen dann nämlich. Sonst bewirbt man sich nicht auf die Stelle, bzw. unterschreibt nicht.


    Und um nochmal anzusprechen, was da unterschwellig noch mitschwingt: Bei einer Festanstellung gibt es eine Probephase. In der Zeit (6 Monate) kann ein Arbeitsertrag ohne Angaben von Gründen mit zwei vier Wochen Frist gekündigt werden (edit: die läuft aber ab dem Tag der Übergabe, d.h. Dienstags die Kündigung 4 Wochen später Mittwochs arbeitslos).

    Sorry, aber welchem Personalverantwortlichen das immer noch nicht ausreicht, um die Fähigkeiten eines Menschen für einen bestimmten Job herauszufinden, der sollte mal überlegen, ob er selbst für seinen Job geeignet ist.

    Aber dass Zeitarbeit nur was für Experten ist, stimmt nicht. Ein paar Qualifikationen sind natürlich wichtig. Aber das sind sie immer.

    Natürlich gibt es nicht nur bei hochqualifizierten Mitarbeitern kurzfristige Lücken zu schliessen. Das ändert aber nichts daran, dass Zeitarbeiter grundsätzlich besser bezahlt werden müssten als Festangestellte. Zeitarbeiter haben nämlich meisstens Lücken zwischen den Aufträgen, die finanziell überbrückt werden müssen. Und mit überbrücken meine ich jetzt nicht das Lebensminimum Hartz4. Auch Zeitarbeiter haben das Recht Ersparnisse aufzubauen um sich z.B. grössere Wünsch zu erfüllen oder fürs Alter.


    Diese Menschen sind keine Werkzeuge, die man solange in den Schrank legt bis man sie braucht.

    Solche Springer/Zeitarbeiter brauchen die gleichen Finanzierungsmodelle wie Selbstständige. D.h. über das Jahr müssen mit dem branchenüblichen Leerlauf genug Einnahmen für ein menschenwürdiges Leben vorhanden sein.


    Ausser für den Ersatz von Schwangerschaften sind hochqualifizierte Zeitarbeiter für Projekte notwendig. Damit meine ich nicht Firmen, deren Konzept daraus besteht Projekte durchzuführen, sondern Firmen, die einmalige Projekte in Angriff nehmen. Z.B. die Weiterentwicklung des Hauptprodukts, Aufbau eines zweiten Standbeins, Umbau der EDV oder auch Anpassung an neue Gesetze und Vorschriften. Eben Firmen, die für eine begrenzte Zeit Experten brauchen, die sonst nicht notwendig sind für den täglichen Arbeitsablauf.


    Edit: Das mit dem "den Betrieb an neue Gesetzte anpassen" würde auch funktionieren, wenn man nicht drei Wochen vor Ende der fünfjährigen Übergangsfrist damit anfängt.

  • Bezüglich ALG 1 hast du allerdings komplett unrecht. Hier findet überhaupt gar keine Vermögensprüfung oder eine Heranziehung von Vermögenswerten oder sonst irgendwas statt.

    Das ist richtig. Dafür musst Du aber vorher mindestens zwei Jahre am Stück eingezahlt haben. Für Leiharbeiter oder Zeitarbeiter, die schon nach 6 Monaten oder einem Jahr wieder draussen sind greift das nicht. ALG1 wird 2 Jahre gezahlt. Wenn die Anstellungen kürzer als zwei Jahre sind, beginnt diese Frist nicht von vorne, sondern läuft weiter. D.h. nach ein paar kurzen Leih-/Zeitarbeiterjobs mit Bewerbungsphasen dazwischen bist Du direkt auf Hartz4.


    Soviel zum Thema "komplett Unrecht".

    Ich befürchte, dieser Teil der Gesellschaft ist Dir völlig unbekannt. Aber es sind ja erst etwa 20%.

  • Scholz meint halt wirklich, dass eine Partei auch mal in der Opposition die Chance zur Erneuerung bekommen sollte.

    Er hat es so gesagt, als meine er die CDU, aber irgendwie müssen die doch wissen, dass sie es jetzt kaputt fahren, oder nicht ?

  • @Cle

    Du kannst von Marxisten keine Diskussion erwarten, die wissenschaftlichen Standards genügt.

    Wären sie durch wissenschaftliche, empirische Studien zu überzeugen, würden sie ja nicht mehr dem wissenschaftlich vielfach widerlegten Marxismus anhängen...

    Hab ich was Verpasst? Wer hat denn das Kapital von Marx wo mehrfach widerlegt?

  • Politik ist son bisschen so wie Formel 1


    Da gibt es Mercedes und Ferrari.

    Und ne ganze Zeit lang war das auch ein amüsanter Schlagabtausch, und vor Äonen warens auch noch mal wirklich Rennen.

    Aber Lewis Hamilton gewinnt eigentlich nur immer gegen den Bottas. Alle anderen haben viel zu langsame Autos, sowohl die Grünen mit dem Verstappen, und die Roten sind ne Trauerweide.

    Und die schnellsten Autos nach den Mercedes im Feld, das sind Kopien des letztjährigen Mercedes, mit Mercedes Motor.

    Alles, was dahinter fährt, lebt noch irgendwie von dem Geschäft, besitzt aber eigentlich keine reelle Chance jemals wirklich zu den Siegern zu gehören, es sei denn, sie kriegen mal nen Flavio Briatore, oder Ross Brawn in die Finger, und haben noch nen Michael Schumacher oder so.

    Was ich eigentlich sagen will:
    Eigentlich hat sich dieses System schon lange überholt, und so ne Formel E macht deutlich mehr Sinn.

    Da sind so viele Teile vorgegeben, dass das Racing wieder mehr im Vordergrund steht.

    Aber die Formel 1 ... lebt von ihrer Tradition, und den Emotionen, die sie mal hatte.

    Und so tuts die Politik auch.

    Wenn du erfolgreich sein willst, kopierst du am Besten vom Erfolgreichsten ab.

    Damit geht auch jegliches Profil verloren, und auch die Themensetzung steht viel deutlicher und eingeschränkter fest, als es wahrscheinlich eigentlich der Fall wäre.

    Parteien sollten endlich mal im 21. Jahrhundert ankommen...

    Auch die "jungen Leute" sind von ganz anderm Schlag, als es die Parteiler in ihrer Jugend waren.

    Die SPD spielt jetzt Ferrari, glaube ich...

    Schulzomat, Scholzomat, ist eigentlich wurscht, wen man da nimmt, wenn man nur Maten hat.

  • Schöner, ganz passender Vergleich.

    Nur, dass eben die Formel 1 immer noch viel erfolgreicher als die Formel E ist.


    Und genauso entscheiden eben nicht die "jungen Leute von heute" die Wahlen, sondern die alten Traditionalisten von Gestern.

    Die Parteien haben schon gemerkt, dass sich die Jugend verändert hat, aber sie wissen eben auch, dass das keine politische Bedeutung hat.


    Und auch die Jungen von heute werden sich ändern nach einem Jahrzehnt Berufsalltag, Familiengründung, etc.

    Das sehe ich auch in meinem Umfeld ganz deutlich.

    Viele, die früher links oder grün waren und sich vehement gewehrt hätten, dass sich das jemals ändern würde, sind heute mit Ende 30 konservativer als ich.


    Es gilt weiter der Weisheit: Wer mit 20 nicht links ist hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch links ist, hat keinen Verstand.

  • Es gilt weiter der Weisheit: Wer mit 20 nicht links ist hat kein Herz. Wer mit 40 immer noch links ist, hat keinen Verstand.

    Um zum Besitzstandswahrer aka Konservativen zu werden, muss man aber auch erstmal irgendwie Besitz anhäufen und das wird für jüngere Generationen schwerer und schwerer...

    Es könnte sich also auch dieser Trend mal ändern.

  • Offensichtlich die komplette Geschichte des 20. Jahrhunderts.

    Ja dann fang doch mal an. Ich sehe nur das das 20.Jh. Marx bestätigt hat.


    Bis auf einen Punkt, das die Arbeitskraft die eingebracht wird direkt den Wert des Gutes um diesen erhöht. Das sehe ich tatsächlich kritisch und als falsch an. Aber das ist ja nur ein unbedeutender Teil vom Kapital verglichen mit dem Gesamtwerk.

  • Um zum Besitzstandswahrer aka Konservativen zu werden, muss man aber auch erstmal irgendwie Besitz anhäufen und das wird für jüngere Generationen schwerer und schwerer...

    Es könnte sich also auch dieser Trend mal ändern.

    Sehe ich nicht so.

    Gerade die FFF-Demonstranten zum Beispiel sind oft die schlauen Kids von heute und die meisten davon werden in 20 Jahren ziemlich reich sein.

  • Ja dann fang doch mal an. Ich sehe nur das das 20.Jh. Marx bestätigt hat.


    Bis auf einen Punkt, das die Arbeitskraft die eingebracht wird direkt den Wert des Gutes um diesen erhöht. Das sehe ich tatsächlich kritisch und als falsch an. Aber das ist ja nur ein unbedeutender Teil vom Kapital verglichen mit dem Gesamtwerk.

    Das ist das Fundament der kompletten marxistischen Wirtschaftstheorie. Wenn die marxistische Arbeitswerttheorie widerlegt ist, fällt das komplette Theoriegebilde des Marxismus wie ein Kartenhaus in sich zusammen.


    Ist hier allerdings off-topic und passt besser in den Thread zu Marx oder Kapitalismus, werde auf die Diskussion hier nicht weiter eingehen, um den Thread nicht zu sehr abschweifen zu lassen.

  • Sehe ich nicht so.

    Gerade die FFF-Demonstranten zum Beispiel sind oft die schlauen Kids von heute und die meisten davon werden in 20 Jahren ziemlich reich sein.

    Wenn sie von ihren Eltern erben. Sonst wohl eher nicht.

    Die meisten von denen werden nämlich wohl in urbanen Zentren leben und die Hälfte ihres Einkommens wird schon für die Miete draufgehen. Wie werden sie da wohl Reichtümer anhäufen?

  • Wenn sie von ihren Eltern erben. Sonst wohl eher nicht.

    Die meisten von denen werden nämlich wohl in urbanen Zentren leben und die Hälfte ihres Einkommens wird schon für die Miete draufgehen. Wie werden sie da wohl Reichtümer anhäufen?

    Ne, in einer zunehmend digitalisierten Welt werden die schlauen und kreativen immer noch besser verdienen, weil ihre Produktivität durch Netzwerkeffekte noch deutlich größer wird, während es für die blue collar jobs immer schwieriger wird.

    Man kann in die USA schauen, wo es hingeht, Anwälte, Ärzte, Marketer, etc verdienen dort regelmäßig das zwei- bis dreifache von ihren deutschen Kollegen, Industriearbeiter oft weniger.


    Die FFF-Leute sind die geistige und wirtschaftliche Elite von morgen, auch die, die nicht erben.

  • was du aber bei deiner theorie völlig außer acht lässt, ist die tatsache, dass diese generation aber auch immer weniger bock auf karriere hat und so dinge wie persönliche verwirklichung, sinnstiftende, ökologische und gerechte jobs viel wichtiger sind als sie das selbst noch in meiner generation waren.


    und da prallt halt eine gewisse weltanschauung mit diesem kapitalistischem system aufeinander und lässt sich nur schwer vereinbaren. du wirst jetzt vermutlich denken, dass sich das auch gibt sobald die mal geld verdienen etc, ich wäre mir da an deiner stelle nicht so sicher.

  • was du aber bei deiner theorie völlig außer acht lässt, ist die tatsache, dass diese generation aber auch immer weniger bock auf karriere hat und so dinge wie persönliche verwirklichung, sinnstiftende, ökologische und gerechte jobs viel wichtiger sind als sie das selbst noch in meiner generation waren.


    und da prallt halt eine gewisse weltanschauung mit diesem kapitalistischem system aufeinander und lässt sich nur schwer vereinbaren. du wirst jetzt vermutlich denken, dass sich das auch gibt sobald die mal geld verdienen etc, ich wäre mir da an deiner stelle nicht so sicher.

    Schmarrn, das war bei den 68er Hippies genauso.

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