#608 - Afghanistan: Investigativ-Journalistin Mariam Noori

  • Fragen:

    1a) Inwiefern stimmt sie der Aussage zu, dann man sich ja nicht wundern müsse, wenn ein konfliktbeladenes Land schlagartig "zusammenbricht", wenn die zur Stabilisierung entsandten internationalen Streitkräfte nach 20 Jahren schlagartig abgezogen werden? Warum stimmt sie zu, oder warum nicht?


    1b) Hätte man diesen Einsatz überhaupt beginnen sollen? Speziell im Hinblick auf die mangelnde Informiertheit der ausländischen Kräfte bez. Kräfte- und Konfliktverhältnissen im Land, sowie anderweitigen Gegebenheiten. Gerne auch über Afghanistan hinaus generalisieren.


    2) Mit ausschlaggebend für das Abzugsfiasko war, wenn ich richtig informiert bin, der Alleingang der USA. Wie ordnet sie diese Entscheidung ein? Schreibt sie die Verantwortung 'nur' Trump zu? Welche Bedeutung hat diese Entscheidung sowie deren Folgen für die internationale Politik?

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Ach, und noch eine Frage, weil sie sich ja mit dem Thema beschäftigt hat:


    Welche Verantwortung hat Deutschland gegenüber eigenen Staatsbürgern, die nach Afghanistan reisen und sich dem IS anschließen; und gegenüber denen, die zurückkehren (wollen)?


    Nachtrag:

    Komme mir gerade leicht inkompetent vor; hab erst im Interview gemerkt, dass IS und Taliban in zwei verschiedenen Ländern agieren. :rolleyes:

    Lernhausaufgabe.

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Myrddin ()

  • Zur aktuelle Situation bezüglich Medikamente und Hungersnot, wie beeinflussen unsere Sanktionen/die der USA das?


    Wie ist das Verhältniss der Taliban mit Russland und mit China?

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Wie hat sich die afghanische Gesellschaft in den letzten 70 Jahren entwickelt?

    Was lässt sich speziell über die letzten 20 Jahre (bis vor dem Abzug) sagen?


    Was wäre 'jetzt' das Beste, um Stabilität ins Land zu bringen (sofern gewünscht)?

    Wie sollten sich internationale Akteure/andere Staaten verhalten?

    Und wie verhalten sich andere Staaten (Anrainer, aber auch global) tatsächlich, und wie bewertet sie dieses Verhalten in seiner Zweckmäßigkeit (man könnte auch sagen: Strategie) und moralisch?


    Nur ein paar Frage-Vorschläge.:/

    Beste Grüße,

    Myrddin


    Wenn wir uns alle ein wenig mehr Mühe geben, wird das schon.

    Oder?

  • Ja, ein tolles Interview. Mir fehlen so ein bisschen die richtigen Worte. Sehr surreal die Situation. Auch das Interview.


    Die Beschreibung was da abgeht und warum Teile der Bevölkerung die Taliban gut finden, hat ich mich auch an die Machtergreifung der Nazis erinnert. Hans hatte eine Zuschauerfrage in die Richtung gestellt. Also das Motto wir lösen jetzt das Problem mit der Sicherheit, nachdem die Jahrelang die Fraktion waren die immer Anschläge verübt haben.


    Da wird eine Diktatur errichtet und wir können zum einen nichts weiter machen als zusehen, zum anderen scheint es ja auch keine bessere Lösung zu geben. Und das nachdem so viel Leid verursacht wurde, so viele Tote, so viel investiert wurde (nicht nur Geld).


    Was für mich klar geworden ist, die Verantwortung die wir immernoch haben und der wir im Moment absolut nicht gerecht werden. Man kann da nicht 20 Jahre einen Militäreinsatz machen und die Verlängerung immer wieder mit der Verantwortung gegenüber dem afghanischen Volk begründen und dann nach dem Rückzug, so tun als wäre gälte das alles nicht mehr. Sowohl was Ortskräfte, als auch so Flüchtlinge angeht. Als auch die Sanktionen die das afghanische Volk treffen und mit der Existenz der Taliban begründet werden, die wir so behandeln wie eine gewöhnliche Terrororganisation, obwohl wir daran, dass sie jetzt die Macht haben nicht ganz unschuldig sind.


    Die Taliban jetzt wider zu militärisch zu bekämpfen kann nicht die Lösung sein. Die Taliban zu stützen und alles hinnehmen was die machen auch nicht. Aber einfach weggucken und so tun als ginge das uns gar nichts an, wie wir es im Moment machen, scheint mir der schlechteste Weg. Und dann wundern wir uns, warum uns andere Länder Doppelmoral vorwerfen.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Mal was ganz anderes, ein Jung auf der einen und eine Naiv auf der anderen Seite des Tisches. Das ist positiv gemeint, es war ein Blick auf das Afghanistan nach der Flucht aller westlichen Kräfte, welcher nicht mit allzuviel Vorwissen eingetrübt war.

    Danke

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!