#604 - Ökonomin & Philosophin Silja Graupe (Teil 2)

  • Montag, 17 Uhr (Morgen!), LIVE - Silja Graupe ist zurück!



    Zu Gast im Studio: Wirtschaftswissenschaftlerin Silja Graupe. Sie ist seit Mai 2015 Professorin für Ökonomie und Philosophie sowie seit Oktober 2021 Präsidentin der Cusanus Hochschule für Gesellschaftsgestaltung. Sie ist Gründungsmitglied und stellvertretende Vorstandssprecherin der Gesellschaft für sozioökonomische Bildung und Wissenschaft (GSÖBW), Mitglied der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie und der Gesellschaft für Bildung und Wissen sowie Senatorin des Senate of Economy Europe.



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    Teil 2 nach Folge 576 mit Silja


  • Was kann man als Student der Wirtschaftswissenschaften machen um Plural ausgebildet zu werden, wenn man nicht an bspw. der Cusanus Hochschule studieren kann. Wie kann ich sicherstellen, dass ich nicht "im Tunnel" studiere und am Ende ebenfalls Mainstream - Ökonomie betreibe. Genau dieses Phänomen hat Silja nämlich im letzten Interview beschrieben.

  • Graupe meinte, dass der Staat, im neoliberalen Verständnis, dafür da sein soll, Märkte zu schaffen. Das ist wichtig zu verstehen. Weil wenn linke mehr Staatseingriffe fordern, dann denken sich die neoliberalen ThinkTanks und Lobbyisten einfach neue Marktsysteme aus, die der Staat dann einführt. Das bedeutet, es sieht nur oberflächlich aus als wäre es ein Staatseingriff im klassischen Sinn von Wohlfahrtsstaat, aber in Wirklichkeit ist es ein neues Marktsystem, das eingeführt wird vom Staat. Wenn die linken dann sagen, dass das eingeführte System nicht funktioniert, erwidern die Neoliberalen dass das Problem der Staat ist und man müsse privatisieren. Worauf dann das eh schon existierende Marktsystem vertieft wird. Dann schreien die linken wieder nach mehr Staat und das ganze fängt von neuem am. Und am Ende entwickelt sich alles zu mehr und mehr Markt. Vor der Falle muss man aufpassen. Man muss vor allem weniger Markt als mehr Staat fordern. Forderung nach Verstaatlichung muss nicht bedeuten, dass es "kein Markt" bedeutet. Weil die Forderung nach Verstaatlichung am Ende Privatisierung zur Folge haben kann im Verständnis der Neoliberalen. Ich hoffe, ich hab das einigermaßen verständlich erklärt.

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