Belarus / Warum auch wir von „Belarus“ sprechen / der DLF klärt auf / Gewalt / Proteste / Lukaschenko

  • Aber gut wenn sie in Belarus bleiben dürfen, überrascht mich jetzt positiv.


    Sie wollen ja nicht in Belarus bleiben, sie wollen übrigens auch nicht in Polen bleiben, die sind ja nicht doof oder weltfremd, sie wollen in andere EU-Länder.


    Das mit den Sanktionen war ein anderer Absatz, sollte für sich stehen.


    Ich habe mir jetzt überlegt auch keine Smileys mehr zu setzen wenn etwas ironisch gemeint ist, muss schon jeder selbst überlegen meint der im ernst oder ist der bescheuert?


    Test-Beitrag: Guter Mann, dieser Heiko Maas, um den beneidet uns die ganze Welt!

  • Die Gesamtsituation der Diplomatie ist schlecht, weil man meint einzelne Sanktionen würden jemanden/etwas zum umdenken bewegen - mehr konstruktives Verhalten erzwingen - das funktioniert so nicht.


    In der inflationsartigen europäischen Weise wirkt es wie die geballte Unfähigkeit zum Dialog. Sanktions-Tourette.


  • Sozialdemokraten.

  • "Niemand will sehen wie Frauen und Kinder da hungern und frieren" ... "Deshalb bekommen sie jetzt von Deutschland ein Lunchpaket für den Rücktransport und wenn sie wieder Zuhause sind, dann sehen wir ja nicht mehr wie sie hungern, frieren und von der NATO bombardiert werden".


    Standing-Ovulation!


    Alles Verbrecher und Mörder, nur wir nicht...

  • mit am zynischsten find ich auch, dass er gesagt hat wenn wir diese flüchtlinge jetzt aufnehmen die aufnahmebereitschaft in der bevölkerung noch weiter sinkt. wir schützen also unser asylrecht, indem wer es menschen verweigern. die obergrenze vom horst hats zwar nicht in die gesetzgebung geschafft, aber trotzdem ist sie längst da.

  • Und was kurioserweise bei dem Thema mit aufgetischt wird, die Russen haben ihr Militär in Russland, sollten wir da nicht eigentlich unser Militär haben, fragt sich der gewitzte transatlantische Kommentator?


    Wer hätte mal gedacht wie geil wir nochmal auf Lammfellunterwäsche reagieren werden...


  • Die Grünen empören sich darüber, dass Merkel mit Lukaschenko spricht, weil an der weißrussisch-polnischen Grenze tausende von Menschen in Lebensgefahr sind:

    Krise an belarussisch-polnischer Grenze: Merkel-Telefonat empört Grüne

    Die Bundeskanzlerin redet mit Alexander Lukaschenko. Grüne werfen ihr vor, den belarussischen Machthaber damit legitimiert zu haben.


    BERLIN dpa/rtr/taz | Der außenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Omid Nouripour, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) scharf für ihr Telefonat mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko kritisiert. Er finde es „verheerend, dass Frau Merkel mit ihm telefoniert hat“, sagte Nouripour am Dienstag im „Deutschlandfunk“.

    Merkel hatte angesichts der immer größer werdenden Not von mehreren Tausend Migranten an der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus am Montagabend mit Lukaschenko telefoniert. Es sei bei dem Telefonat um „die schwierige Situation an der Grenze zwischen Belarus und der Europäischen Union“ gegangen, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Nach Angaben von Seibert haben Merkel und Lukaschenko weitere Gespräche vereinbart.

    Es war das erste Mal seit der umstrittenen Präsidentenwahl im August vergangenen Jahres in Belarus, dass Merkel oder ein anderes Mitglied einer westlichen Regierung mit Lukaschenko sprach.[...]


    Ob man sich demnächst genauso darüber empören wird, wenn deutsche Spitzenpolitikerinnen z.B. mit dem Erbdiktator Kronprinzen von Saudi-Arabien sprechen, der unter anderem für die Massenverelendung von Millionen von Menschen im Jemen verantwortlich ist und der es zulässt, dass aus seiner Diktatur Monarchie weltweit islamistische Terrornetzwerke unterstützt werden?


    Wenn es jetzt schon Grund zur Empörung ist, humanitäre Katastrophen abwenden zu wollen, welches Werte™-System soll denn da eigentlich noch gegen wen verteidigt werden?


    Die sind doch alle komplett durchgeknallt.

  • Wir dürfen keinen Millimeter zurückweichen...


    Das war schon ausdrücklicher Führerbefehl : )



    Als müsste eine deutsche Kartoffel Luka "legitimieren". Er war ganz eng mit Jeltzin, Politkommissar der Sowjetarmee, nach deren Zerfall hat er im Gegensatz zu allen anderen Republiken alle Privatisierungen gestoppt. Der braucht keine "Legitimierung" aus dem Westen, auch keine Belehrung, er hat alles wichtigen globalen Akteure auf seine Seite...




  • Die ersten Migranten werden abtransportiert, vorher noch Telefonate aus dem Westen, ich denke mal da wurde Scheckbuchdiplomatie vollzogen und gewonnen haben nicht wir : )


    Luka und Putin bedauern beide den Untergang der Sowjetunion, Luka war schon vor Putin eine wichtige Nummer, die beiden Regierungen machen keine Spielchen untereinander, da passt kein Blatt Papier dazwischen.




    “I think we’ve all been making a mistake by focusing on repression against Lukashenko”, John Bolton told CNBC


    “f he invites Russia in, I don’t think they are leaving,” Bolton added.


    Sie legen die Grundsteine für die Staaten-Union, nope, die Russen und Belarus wird man nicht von außen trennen können. Ich denke mittelfristig wird sich auch die Ukraine in dem Block wiederfinden, durch Softskills oder Hardskills.

  • Lukaschenko hat die weitere Integration des Unionsstaats über Jahre verzögert. Die Russen wollen sie schon lange viel stärker vorantreiben, ich nehme an, um Weißrussland irgendwann wieder anzuschließen.


    Das Integrationsprogramm, das Putin und Lukaschenko Anfang des Monats unterzeichnet haben, ist auch unter dem Eindruck der EU-Sanktionen zustande gekommen. Als Zeichen, dass seine Zögerlichkeit in Russland sehr negativ gesehen wird, muss man denke ich auch den sonst etwas merkwürdigen Verweis auf Telegram bei der Unterzeichnung durch Lukaschenko verstehen:


    https://soyuz.by/en/union-stat…tate-programs-with-russia


    Zitat

    "Everyone criticized us. They, especially some Telegram channels in Russia, were wondering whether we would sign the documents or not. Today we have delivered the answer to this question by the entire Supreme State Council. Here, I am putting my signature. I see your [Russian president's] signature under the ordinance and also the signatures of all members of the Supreme State Council. If you don't mind, I will now sign the ordinance, too. Everyone will be held accountable, not only me," Aleksandr Lukashenko said before signing the document.


    Es gibt viele Beispiele, wo Lukaschenko den Russen nicht entgegengekommen ist. Ich glaube die Zugehörigkeit der Krim zu Russland hat Weißrussland bis heute nicht anerkannt oder den Russen einen Luftwaffenstützpunkt gegeben, den sie seit 2015 dort aufbauen wollen.

  • Schweden ist ja mittlerweile ziemlich nah an die NATO rangerückt, in dem Licht muss man die Arbeit des FOI vielleicht auch sehen. Das ist das Totalförsvarets forskningsinstitut, ein Forschungsinstitut des schwedischen Verteidigungsministeriums. Aber die Berichte sind durchaus interessant. Der Autor von folgendem, Jakob Hedenskog, ist schon lange dabei, ich glaube Slawist. Hier ist ein neuerer Report über die Zukunft des Unionsstaats:


    https://foi.se/report-summary?reportNo=FOI-R--5181--SE


    Sie haben auch ein schönes Foto dafür rausgesucht:


    Lukaschenko-Putin-hockey-976.jpg

  • Das weißrussische Unternehmen "Gomeltransneft Druzhba", das den weißrussischen Abschnitt der "Druzhba-Ölpipeline" betreibt, hat die Ölförderung von Russland nach Polen und weiter nach BRD eingestellt, sagte Transneft-Sprecher Igor Demin.


    Die außerplanmäßige dreitägige Überholung begann auf dem weißrussischen Abschnitt zur Übergabe- und Annahmestelle "Adamova Zastava" an der polnisch-weißrussischen Grenze.

    ....


    https://www.vesti.ru/finance/article/2640652

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