Belarus / Warum auch wir von „Belarus“ sprechen / der DLF klärt auf / Gewalt / Proteste / Lukaschenko

  • Wandel durch Annäherung Abstossung



    Belarus kontert EU-Sanktionen, Süddeutsche


    Wie das Außenministerium in Minsk mitteilte, gibt es als Antwort eine Liste mit Namen von Personen aus der EU, die nun nicht mehr einreisen dürften. Zudem sollen die EU-Nachbarländer Polen und Litauen Dutzende Mitarbeiter aus ihren Botschaften in Minsk abziehen. Auch Belarus reduziert das Personal in den eigenen Vertretungen der EU-Staaten.


    Zudem machte das Ministerium seine Drohung wahr und annullierte mit sofortiger Wirkung alle Akkreditierungen von Auslandskorrespondenten.



    Als würden wir durch die Geschichte schlafwandeln, damit wäre Weissrussland erstmal wieder bei Russland in der Tasche - hauptsache wir waren mal 1 Woche politisch korrekt und stehen jetzt vor dem Scherbenhaufen dessen.

  • Letztens hatten wir das Thema Erschießungen als Todesstrafe, da kam ich auf folgendes. Sehr eigentümlich...





    Todesstrafe in Weißrussland (Wikipedia)


    Im Allgemeinen werden Todeskandidaten innerhalb von sechs Monaten nach der Verurteilung hingerichtet.


    Die Todeskandidaten werden nicht im Vorhinein über den Termin ihrer Hinrichtung informiert. Stattdessen wird der Gefangene in einen Raum geführt, in dem ihm in Anwesenheit des Gefängnisdirektors, eines Staatsanwaltes, eines Mitarbeiters des Innenministeriums und eines Arztes bekannt gegeben wird, dass das Gnadengesuch abgelehnt wurde. Direkt im Anschluss wird der Gefangene in den Nebenraum gebracht, in dem die Hinrichtung vollzogen wird. Der Gefangene bekommt eine Augenbinde umgebunden und wird gezwungen, sich vor einen Schild zu knien, der die Kugeln auffangen soll. Mit einem Genickschuss aus einer Pistole wird der Gefangene getötet. Der Gefangene hat nicht die Möglichkeit, sich von seiner Familie zu verabschieden.


    Nach Angaben des ehemaligen Leiter des Minsker Erschießungskommandos dauert die ganze Prozedur von der Verkündung des abgelehnten Gnadengesuchs bis zum Schuss nicht länger als zwei Minuten.





    Frauen sind von der Todesstrafe ausgenommen, das prangere ich als Emanzer an.

  • Sehr eigentümlich...

    Ziemlich deutsch, zumindest hat man's in der DDR auch so gehalten


    Der unerwartete Nahschuss war von 1968 bis zur gesetzlichen Abschaffung der Todesstrafe im Jahr 1987 die einzige Hinrichtungsmethode in der DDR. Zunächst wurden ab 1952 Todesurteile überwiegend durch das Fallbeil vollstreckt. Ab 1968 wurden alle Exekutionen durch den sogenannten „Nahschuss ins Hinterhaupt“ vollzogen, was in der Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR in der Justizvollzugsanstalt Leipzig im Gebäude des ehemaligen Königlichen Landgerichts geschah.


    Dem Todeskandidaten wurde vom Staatsanwalt die Ablehnung seines Gnadengesuchs mitgeteilt. Dann fassten die beiden Henkersknechte den Verurteilten an den Armen und führten ihn zum größten Raum des Todestraktes. Auf seinem letzten Weg passierte der Gefangene drei Männer, die mit dem Rücken zur Wand standen: den Staatsanwalt und den Vollstreckungsleiter, in der Mitte der Henker. Als die Tür zum leeren Hinrichtungsraum geöffnet wurde, trat der Scharfrichter von hinten heran. Der Henker bemühte sich, die Mündung seiner Pistole dem Hinterkopf des Opfers möglichst nahe zu bringen, aber die Haut dabei nicht zu berühren, um keine Schreckreaktion auszulösen. Die Vorgabe lautete, der Tod habe „unerwartet“ zu erfolgen.

  • Ich weiß nicht wo es war (KZ, Gestapo, Stasi), aber wahrscheinlich auch deutsch - man hat einen Raum erkennungsdienstlich für Fotoaufnahmen/Größenskala an der Wand eingerichtet und wenn man mit dem Rücken an der Größenskala stand, da hatte die einen Schlitz in der Mitte, durch die geschossen wurde.


    Anderswo nimmt man 5+ Schützen und gibt 1 Platzpatronen ins Gewehr, wenn es das Seelenheil rettet kann man sich immer noch einreden man bekommt seit 100 Schüssen immer die Platzpatrone, wenn die Vorstellung in der Gesamtsituation hilft?


    Makaber ist es auch eine Einstichstelle zu desinfizieren, einen Giftcocktail zu injizieren und jemanden 15 Min, teilweise bei klarem Bewusstsein, ersticken zu lassen.

  • Ich weiß nicht wo es war (KZ, Gestapo, Stasi), aber wahrscheinlich auch deutsch - man hat einen Raum erkennungsdienstlich für Fotoaufnahmen/Größenskala an der Wand eingerichtet und wenn man mit dem Rücken an der Größenskala stand, da hatte die einen Schlitz in der Mitte, durch die geschossen wurde.

    Das gab es im mehreren KZs, heißt Genickschußanlage.


    Anderswo nimmt man 5+ Schützen und gibt 1 Platzpatronen ins Gewehr, wenn es das Seelenheil rettet kann man sich immer noch einreden man bekommt seit 100 Schüssen immer die Platzpatrone, wenn die Vorstellung in der Gesamtsituation hilft?

    Naja, sollte jeder Schütze bemerken ob er da nur eine Platzpatrone bekommen hat, man kann da keine völlig ungeübten machen lassen und irgendwer muss die Waffen auch (ent-)laden und verteilen bzw. einsammeln.


    Makaber ist es auch eine Einstichstelle zu desinfizieren, einen Giftcocktail zu injizieren und jemanden 15 Min, teilweise bei klarem Bewusstsein, ersticken zu lassen.

    Das, denke ich, ist der Routine des durchführenden Personals geschuldet.

  • Er ist eine Zeitlang weg, da wird es sicher viele Verhöre zu seinen Auslandskontakten geben, aber Todesstrafe denke ich mal nicht.


    Es ist 1:1 ein Nawalny-Fall, Kontakte zu westlichen Finanzsponsoren und Dienstkontakte, Aktivist, klare rechtsnationalistische Umtriebe ...


    Wäre er ins Capitol gelatscht, dann wäre er ebenfalls lange verschwunden.


  • Ich habe so etwas schon geahnt.. Wofür steht denn der Ritter? Das Wappen auf dem Schild sieht schon mal verdächtig aus.


    Schon gefunden

    https://de.wikipedia.org/wiki/Pahonja_(Heraldik)


    Die Nationalisten, die während des Zweiten Weltkriegs mit den deutschen Besatzern kollaborierten, nutzten ebenfalls dieses Symbol, was am Siegel des Weißruthenischen Zentralrates erkennbar ist.

  • Internationaler Rechtsnationaler Wehrübungsplatz Ukraine



  • Ist zwar von gestern aber ein weiterer Beleg für den Scherbenhaufen, der sich europäische Werte und Außenpolitik nennt. Nach Frontex (nur echt mit dem Regenbogen-Logo) und dem Flüchtlingsdeal mit der Türkei, baut die EU jetzt auch notgedrungen eine Mauer, wie Trump Biden, weil Isolation nun mal in beide Richtungen wirkt.


    Es hat sich herumgesprochen, wie man die EU klein kriegt. Der neue Maidan fällt nicht nur aus, sondern lässt uns auch mit heruntergelassenen Hosen dastehen.

    ... Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Dienstag damit gedroht, massenweise Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien oder dem Irak in die EU passieren zu lassen. Zugleich kündigte er an, den Warentransit zu stoppen. Litauen will wegen der illegalen Grenzübertritte seine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus mit Militär und einer "physischen Barriere" sichern. Erst am Vortag war es zu einer diplomatische Eskalation zwischen beiden Ländern gekommen, ...



    Langsam scheint man auch bei uns zu berichten, dass Prostassewitch übergelaufen ist. Natürlich richtig geframed.

    https://taz.de/Blogger-Protassewitsch-auf-Twitter/!5780832/

  • Article by Vladimir Putin


    ”On the Historical Unity of Russians and Ukrainians“




    Russians, Ukrainians, and Belarusians are all descendants of Ancient Rus, which was the largest state in Europe.


    First of all, I would like to emphasize that the wall that has emerged in recent years between Russia and Ukraine, between the parts of what is essentially the same historical and spiritual space, to my mind is our great common misfortune and tragedy. These are, first and foremost, the consequences of our own mistakes made at different periods of time. But these are also the result of deliberate efforts by those forces that have always sought to undermine our unity. The formula they apply has been known from time immemorial – divide and rule. There is nothing new here. Hence the attempts to play on the ”national question“ and sow discord among people, the overarching goal being to divide and then to pit the parts of a single people against one another.

  • Eben. Man muss gar nicht mal in das gleiche Horn blasen, da Lukaschenkos Politik so offensichtlich menschenfeindlich ist. Man könnte dann aber in den Nachrichten auch einfach mal Recherchen des eigenen Hauses aufgreifen und diskutieren, warum ganz ohne Diktator die Zustände an anderen europäischen Außengrenzen gar nicht besser sind. Es braucht nicht immer einen slawischen Bösewicht, der für Probleme sorgt.

    Der Aufreger rührt doch wieder nur daher, dass da jetzt plötzlich sichtbar wird, was sonst schön unterm Radar abläuft. Da stehen die armen Teufel plötzlich auf dem eigenen Hinterhof, statt im Niemandsland am Arsch der Welt. Dass dies politisch ausgenutzt werden kann, wissen wir spätestens seit den Deals mit der Türkei. Die Frage ist doch nur, wer hat den längeren Atem. Ohne sich mit dem Diktator oder seinen Partnern ins Benehmen zu setzen, kann die EU eigentlich mittelfristig nur die Grenzsicherung forcieren und ein paar symbolische Zugeständnisse machen. Welche Rolle die menschlichen Schicksale dabei spielen wissen wir doch von den Aktionen an Außengrenzen und aus den Auffanglagern längst. Das ist natürlich Kalkül, das auf Abschreckung setzt.

    Also wenn die Bedingungen so schlecht werden, dass keiner mehr kommen will ...

    Außer Sanktionen und Propaganda fällt uns nichts mehr ein. Die diplomatischen Kontakte werden von allen Seiten kontinuierlich abgebaut. Und kein Schwein kümmert sich drarum, dass wir auch weiter nichts gegen die Ursachen tun, z.B. indem wir uns dem Wiederaufbau in Syrien aktiv verweigern. Also heucheln wir jetzt als EU-Binnen-Staat wieder was von Menschenrechten, weil uns ein echter Diktator bei den Eiern hat und lassen andere die Drecksarbeit erledigen. Die demokratische Revolution in der "letzten Dikatatur Europas" ist jedenfalls erstmal abgesagt, trotz aller Bemühungen und Sanktionen. Läuft bei uns.

  • Außer Sanktionen und Propaganda fällt uns nichts mehr ein. Die diplomatischen Kontakte werden von allen Seiten kontinuierlich abgebaut.


    Und kein Schwein kümmert sich drarum, dass wir auch weiter nichts gegen die Ursachen tun, z.B. indem wir uns dem Wiederaufbau in Syrien aktiv verweigern.


    Da warst Du schneller wie ich, habe es eben mit anderen Worten so ähnlich gemeint : )


    Witzig auch das Medien die NATO-Truppen an der russischen Grenze geflissentlich übersehen, aber sich über russisches Militär in Russland empören ... da haue ich mit dem Kopf auf die Tischplatte und ich überlege mir wie bekloppt und geschichtsvergessen jemand sein muss um das so als Nachricht vorzutragen. Scholl-Latour kannte noch die Kilometer-Zahl die NATO-Truppen aktuell von Wolgograd/Stalingrad entfernt sind, erschreckend wenige und Russland is not amused about it.

  • Das Thema wird die EU auch noch weiter nach innen zerreißen, wenn man in Russland/Belarus die Sollbruchstellen der Gesellschaft von außen destabilisieren möchte, dann wird jemand das aus diesen betroffenen Ländern auch in der EU probieren...


    Rumpfuschen in anderen Ländern ist keine Einbahnstraße, es geht auch andersrum.


    Ist ja auch nicht so als hätte die Visegrad-Gruppe (Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn) mehrheitlich soooo viele Freunde in der EU : )





  • Es hat sich herumgesprochen, wie man die EU klein kriegt.


    Ja, warum eigentlich die Hektik in Brüssel und bei den üblichen transatlantischen Parteipolitikern? In Polit-Talkshows höre ich immer wir brauchen Migration, wir brauchen sie dringend.


    Da stehen Kinder im Wald, Kindergartenalter und Babys, die Kleinen haben die Sprache in 1 Jahr drauf, gute Schulausbildung und fertig.


    Muss erst der Papst in den Wald und den Christen sagen sie sollten sich schämen? : )

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