Diskussionssendung: Krise beim rbb



  • Grundsätzlich ist es gut, dass die Diskussion überhaupt stattfand, aber ähnlich wie von einigen Youtube-Kommentaren erwähnt, fand ich die Diskussion ein bisschen wie ein Klatsch und Tratsch bei Kaffee und Kuchen.


    Hatte bei den Beiden der Öffentlichen nicht das Gefühl, dass die auch nur daran denken selbst KONKRET irgendwie dazu beizutragen, dass sich etwas zum Besseren (für die Gebührenzahler) ändert.

    Da war nur (möglicherweise gespielte) Empörung, die meiner Meinung nach equivalent zu dem Klatschen für Pflegekräfte in den ersten Corona-Jahren war. Quasi alles, was keinen Aufwand macht und einen Selbst auf die gute Seite stellt, damit man nicht auch vom wütenden Mob sinnbildlich überfahren wird.

    Außerdem wird man seine gut bezahlte Position bei den Öffentlichen doch nicht mit einem über Empörung hinausgehenden Widerstand riskieren.


    Ich denke, die Beiden der Öffentlichen wissen, dass Schlesinger nicht verarmen wird und dies nach ein paar Wochen größtenteils vergessen wurde, während für sie alles mindestens genauso (zu) gut bleibt wie vorher.

    Würde mich nicht wundern, wenn einige Mitarbeiter der Öffentlichen, die in der Hierarchie unter Schlesinger sind, das jetzt sogar irgendwie ausnutzen, um ihr Gehalt aufzubessern, unter dem Deckmantel "Geld fürs Programm" ihre eigene Tasche noch stärker füllen wollen.

  • […] Das zeigt sich auch in der Diskussionsrunde, als kurz die klebrige Nähe (durch Heirat) zwischen Politik und ÖRR in Baden-Württemberg angesprochen wird und der einzige Kommentar dazu ist: „Macht keinen guten Eindruck“ oder „sieht nicht gut aus“, der genaue Wortlaut ist mir entfallen.

    Bettina und Oliver Jarasch ?

  • Schlesinger hat doch in ihrer eigentlichen Arbeit so ein bisschen das gemacht, was viele Kritiker des ÖRR lange gefordert haben. Das Programm zusammengestrichen und Geld gespart.

    Und sich dann zusätzlich, mutmaßlich, noch ein bisschen selbst an Gebührengeldern bereichert.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Das Programm zusammengestrichen und Geld gespart.

    Ich finde auch, dass man die hervorragende Qualität des auf diese effiziente Art auf das wesentliche (staatstragendes (SPD-)Regierungsfernsehen mit ein bisschen talk-Krawall und "investigativen" Reportagen - vorzugsweise gegen gefährliche Linksextremisten in besetzten Häusern und dudelig- dauerjugendliches Bildungsbürgerradio für den erweiterten Prenzlauer Berg) konzentrierten Programms, welche der RBB den ZuschauerInnen im Sendegebiet seit Jahren bietet noch etwas ausführlicher hätte würdigen können.

  • Frage an die Moderation. Diskussionsbeiträge zu den ÖRR allgemein hier rein, oder ein eigenes Thema?


    Ich lass das mal hier. (Ausschnitt aus einer FUNK Sendung).

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Das ist nur Vetternwirtschaft, oder? Also ganz normales Procedere in Berlin, der größten finanziell unabhängigen Haupstädte aller Zeiten.

  • Der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht keine Sparrunden. Er braucht eine tabulose Richtungsdebatte und einen neuen Gesellschaftsvertrag. Wie sähe der aus?

    Rede von Tom Buhrow gehalten im Übersee Club in Hamburg, gekürzt in der FAZ veröffentlicht (keine Paywall)


    Er sagt alles was bisher an Reformen vorgeschlagen worden ist, seien in Wahrheit Teilreformen ohne groß was zu ändern. Er stellt ARD und ZDF nebeneinander in Frage, die Chöre und Orchester, die Zahl der Radiosender, auch die Zahl der unabhängigen Rundfunkanstalten. Er sagt aber auch, nicht nur die Rundfunkanstalten seien Verhinderer, sondern auch die Landesregierungen die Einfluss behalten wollen sowie die Interessenvertreter der Gruppen in den Rundfunkräten. Um das zu ändern bräuchte es seiner Meinung nach einen Runden Tisch, wo alle beteiligten dransitzen, er benutzt die Worte „eine Art verfassungsgebende Versamlung”.


    Ich poste mal ein paar Auszüge, da ich das Thema doch für sehr wichtig erachte. Hervorhebungen von mir:


    „Das ist keine Debatte mehr um Einzelthemen. Es ist eine Grundsatzdebatte.”


    „Wir brauchen einen runden Tisch in Deutschland, der die großen, grundsätzlichen Fragen beantwortet und befriedet für eine lange Zeit. Wir brauchen einen Generationenvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das muss das Ziel sein. Jeder sieht den großen weißen Elefanten im Raum. Aber wir müssen ihn benennen und mit ihm umgehen. Bisher schleichen wir alle mit Taschenrechnern und Vertragsentwürfen um diesen Elefanten herum und versuchen, ein paar Fortschritte zu erzielen, indem wir an kleinen Stellschrauben drehen.”


    „Deutschland braucht einen starken gemeinnützigen Rundfunk, aber einen, der im 21. Jahrhundert angekommen ist. Wir müssen jetzt die Veränderungen einleiten, die wir in einem Jahrzehnt sehen wollen. Mein fester Eindruck: Deutschland scheint uns in zehn Jahren nicht mehr in dem Umfang zu wollen – und auch finanzieren zu wollen – wie heute.


    Erste Frage, die wir uns stellen müssen: Will Deutschland weiter parallel zwei bundesweite, lineare Fernsehsender? Wenn nicht: Was heißt das? Soll einer ganz verschwinden und der andere bleiben? Oder sollen sie fusionieren, und das Beste von beiden bleibt erhalten? Und was ist mit den regionalen Programmen? Sollen sie als Vollprogramme bleiben? Oder in dem einen verbleibenden bundesweiten Programm aufgehen? Wie viele von unseren Spartenkanälen wollen wir weiter im Fernsehen senden? Wie viele wollen wir im Fernsehen abschalten und in die Mediathek verlagern? Wir alle sagen doch ständig, dass die Zukunft im Digitalen liegt. Aber wir alle verteidigen unsere linearen Kanäle.”


    Nächstes Tabuthema: Kultur. Mit der Lobby legt sich niemand an. Dann wird man als Kultur-Banause oder sogar Kultur-Vernichter dargestellt.

    [...] Aber die Rolle der Orchester des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist heute eine andere als früher. Es gibt in Deutschland mehr als 120 Berufsorchester. So viele wie in keinem anderen Land. Die ARD unterhält insgesamt 16 Ensembles: Orchester, Big Bands, Chöre. Etwa 2000 Menschen, fast alle fest angestellt. Obwohl die zu den besten ihrer Zunft gehören – wir können auch hier der Frage nicht ausweichen: Wollen die Beitragszahler das? Wollen sie es in dieser Größenordnung? Oder wollen sie ein Best Of? Das beste Sinfonieorchester, den besten Chor, die beste Big Band, das beste Funkhausorchester? Übrigens: RBB und Deutschlandfunk haben schon nach der Wiedervereinigung Deutschlands ein kluges Modell gewählt. Die Orchester wurden in eine Stiftung verlagert – mit Beteiligung von Land und Bund.“


    64 Hörfunkwellen allein in der ARD. Plus die Wellen des Deutschlandradios. Warum gibt es so viele? [...] Hört sich Beethoven in Heidelberg anders an als in Halle oder Hamburg? Nein? Brauchen wir dann in der ARD mehrere Radios für klassische Musik? [...] Ein bundesweites Klassikradio verhindern nicht nur regionale Egoismen. Bundesweite Radiowellen sind der ARD schlicht verboten. Nur der Deutschlandfunk darf das, die ARD darf das nicht.”


    Lassen Sie mich zusammenfassen: Erstens: Wir müssen aus dem bisherigen System ausbrechen. Zweitens: Wir brauchen dafür einen Runden Tisch, der einen neuen Gesellschaftsvertrag ausarbeitet. Eine Art verfassungsgebende Versammlung für unseren neuen, gemeinnützigen Rundfunk. Drittens: Es darf an diesem Runden Tisch keine Tabus, keine Denkverbote geben. Viertens: Wenn wir uns über das Ziel einig sind, brauchen wir Zeit, um es zu erreichen.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

    Einmal editiert, zuletzt von Adelheid ()

  • Ok hast recht, wenn so jemand wie Buhrow das sagt, dann lass lieber alles so lassen wie es ist.


    Oder was jetzt ganz wichtig wäre, mehr auf die Mitarbeiter hören. Was wollen die? Mehr Geld, weniger Arbeit (bessere Arbeitsbedingungen), mehr Macht (Mitbestimmung, Demokratie), aber garantiert nicht mehr Verantwortung. Das wird ganz sicher alles ganz doll besser machen.

    Und außerdem, wer sagt wir bräuchten Reformen spielt doch sowieso nur denen in die Hände die den ÖRR abschaffen wollen. Grade wo jetzt Putin unsere Demokratie (und Werte!) angreift, dürfen wir das Vertrauen in die Medien und Nachdenken über echte Veränderungen nicht untergraben.


    Ich lese grade Twitter zu #TomBuhrow, das ist so der Tenor der Kritiker.


    Ok, Buhrow hat jetzt keine konkreten Vorschläge gemacht. Die sehe ich bei seinen Kritikern aber auch nicht. Konstruktivität oder irgendwas zur wirklichen Sache (STRUKTUREN, Organisation!), Fehlanzeige, sondern genau das was er im Artikel beschreibt.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • https://www.lawblog.de/archive…ussbericht-geheim-halten/

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