Die große Transformation

  • Kann man auf jeden Fall drauf aufbauen.

    Ich weiß einen, der darauf sehr gerne aufbauen würde und den sicher auch der eine oder andere WELT-Redakteur dabei gerne unterstützen würde :


    [...] Krise des Kapitalismus als Chance?


    Tag für Tag erbringen unsere Systempolitiker oder auch die von ihnen vorgeschobenen Wirtschaftsexperten den Nachweis ihres Nichtwissens bzw. ihrer Böswilligkeit, indem sie die Begriffe „Marktwirtschaft'' und „Kapitalismus" synonym verwenden. Damit verstellen sie den Menschen den Blick auf Alternativen.


    Wer letzteren Terminus kritisiert, ist damit nicht zwangsläufig antimarktwirtschaftlich eingestellt. Das Wirtschaften für den Markt läßt sich bei vernünftiger Steuerung mit Gerechtigkeit und Erhaltung der Natur versöhnen, der Kapitalismus nicht. So ist denn die gegenwärtige Krise definitiv keine des herrschenden Wirtschaftssystems, sondern eine des korrespondierenden Geldsystems, des zinsbasierten Kapitalismus. Dieses die Gier schamlos belohnende System ermöglicht enorme Buchgeldschöpfungen, gigantische Kapitalakkumulationen und globale Konzentrationsprozesse. Die Hochfinanz führt die wertschöpfende Realwirtschaft und die Politik am Nasenring durch die Manege. Zudem unterwirft die Zinsforderung des Kapitals die Realwirtschaft einem permanenten, ressourcenvernutzenden Wachstumszwang. Dieser systemimmanente Wachstumszwang überfordert unsere endliche Welt, führt daher zu den bekannten zyklischen Zusammenbrüchen und verhindert eine Homöostase von Mensch und Natur sowie eine Freisetzung des Menschen zu sich selber.


    Ob die gegenwärtige Krise des Geldabsolutismus in eine Inflation einmündet oder der Vertrauensverlust der Menschen den Geldumlauf verlangsamt und damit ein deflationärer Prozeß beginnt, kann noch nicht sicher vorausgesagt werden. Sicher ist nur, daß mit jedem Tag, der von den Herrschenden „gewonnen" wird, die Fallhöhe zunimmt und die völlig vernetzte Weltwirtschaft ein perfektes Opfer für einen Zusammenbruch abgibt.

    Systemkrisen bieten Systemoppositionen die Möglichkeit der Einflußnahme, vielleicht auch der Bewährung. Allerdi ngs hat die weiter oben angesprochene synonyme Verwendung der Begriffe Kapitalismus und Marktwirtschaft und die Verteufelung sogenannter „Dritter Wege" dazu geführt, daß die medienmanipulierte Mehrheit heute noch keine Alternative zum herrschenden System denken kann.


    Ein neuer kommunistischer Versuch scheint unmöglich und die identitäre Systemopposition ist zu schwach, als daß sie vielleicht schon in wenigen Monaten mit der nonvendigen Quantität und Qualität politisch Einfluß nehmen könnte. Die augenscheinliche Alternativlosigkeit läßt die Gefahr bestehen, daß die Geldeliten von heute wiederum die politischen Entscheider von morgen sein könnten - jedenfalls dann, wenn wir mit einem allmählichen Systemzerfall konfrontiert werden und nicht mit einem Systemkollaps, der unter Umständen sogar in ein chaotisches Interregnum zu führen vermag. Wenn die gegenwärtige Krise nicht politisch genutzt werden kann, werden sich jedoch mittelfristig (fünf bis 30 Jahre) neue gigantische Herausforderungen (aufpotenzierte Krisendynamiken) er geben, auf die Antworten zu finden den Herrschenden sehr schwer fallen dürfte. [...]

    _______________________________________________________

    Landolf Ladig: Deutsche Impulse überwinden den Kapitalismus - Krisen, Chancen und Auftrag, Volk in Bewegung 5-2011

  • LOL. Ich dachte wirklich, bei dir gehts nicht noch dümmer. Aber sogenannte "linke" wie du sind doch genau das Problem, warum sich viele Leute von linker Politik abwenden.

  • Für Dich kann es ja offenkundig gar nicht dumm genug sein, wenn Du jetzt schon die WELT zitierst, um irgendwie Deine völlig weltfremde Theorie zu beweisen, dass die Leute längst verstanden hätten, was das eigentliche Problem mit dem Kapitalismus, und der von ihm bedingten Gesellschaftsordnung ist.

  • Für Dich kann es ja offenkundig gar nicht dumm genug sein, wenn Du jetzt schon die WELT zitierst, um irgendwie Deine völlig weltfremde Theorie zu beweisen, dass die Leute längst verstanden hätten, was das eigentliche Problem mit dem Kapitalismus, und der von ihm bedingten Gesellschaftsordnung ist.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der Auffassung ist, dass Kapitalismus mit Ausbeutung, Ungleichheit und Umweltzerstörung zu tun hat. Dafür muss man kein Marx lesen, es reicht in dieser Welt zu leben. Und die Umfrage im Welt Artikel ist einfach nur eine Umfrage im Welt Artikel. Aber beides passt halt nicht in dein schematisches Weltbild.

  • bin mir sicher, dass <5% der menschen die ich hier auf straße treffe so denken, also vor allem wenn du ihnen erzählen willst, dass ein anderes system besser ist, <1% ü50 und die sind nunmal in der mehrzahl. würde deinen "kann man drauf aufbauen" satz in "könnte man drauf aufbauen wenn die linke nicht völlig im arsch wäre, weswegen zu befürchten ist, dass hier wenn dann die rechten drauf aufbauen" umformulieren.

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Mehrheit der Auffassung ist, dass Kapitalismus mit Ausbeutung, Ungleichheit und Umweltzerstörung zu tun hat. Dafür muss man kein Marx lesen, es reicht in dieser Welt zu leben. Und die Umfrage im Welt Artikel ist einfach nur eine Umfrage im Welt Artikel. Aber beides passt halt nicht in dein schematisches Weltbild.

    Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass eine Menge Leute der Auffassung sind, dass "Kapitalismus" irgendwas mit Ausbeutung, Ungleichheit und Umweltzerstörung zu tun hat.


    Ich bin mir noch sicherer, dass die Mehrheit von denen absolut nicht versteht, was der Kapitalismus eigentlich genau damit zu tun hat, und erst recht nicht, warum sie selbst ein Teil davon sind.


    Ich bin mir extrem sicher, dass einer wie Höcke (Ladig) mit seiner völlig verkürzten "Kapitalismuskritik" aus dieser Unwissenheit ein ganz gewaltiges politisches Kapital schlagen kann, wenn der Laden hier mal so richtig krachen geht, weil er den Leuten dann nur zu erzählen braucht, dass "die da Oben" mit ihrer "Gier" daran schuld sind.


    Und ich bin mir 100% sicher, dass Leute wie Du oder ich dann die ersten sein werden, die man als linksversiffte Schädlinge identifizieren, und aus der neuen Volksgenossenschaft weg säubern wird.



  • Ich bin mir noch sicherer, dass die Mehrheit von denen absolut nicht versteht, was der Kapitalismus eigentlich genau damit zu tun hat, und erst recht nicht, warum sie selbst ein Teil davon sind.


    Abgesehen davon, dass es mir nicht darum geht, dass alle Leute im Detail die innere Funktionsweise des Kapitalismus auswendig gelernt haben (ein dauerhafter Strohmann von dir), sondern darum, dass die Ergebnisse der Umfrage darauf hindeuten, dass eine linke Bewegung an diesen Ressentiments anschließen könnte. (eigentlich müssen die Leute nicht mal wissen, was der Kapitalismus ist, es geht nicht darum, abstrakte Begriffe zu bekämpfen, sondern es geht um Lebensrealitäten. Niemand liest Marx und kommt dann erst auf die Idee, dass er ausgebeutet wird oder die Natur zerstört wird. Der Begriff Kapitalismus ist bei der Mehrheit negativ besetzt und guess what, die negativen Assoziationen, die die Menschen mit dem Kapitalismus haben, lassen sich leicht und direkt an linke Kapitalismuskritik anschließen. Merkwürdig, woher das wohl kommt? Könnte fast damit zu tun haben, dass Kapitalismuskritik eine Kritik an einem unmenschlichen System ist, dass jeder jeden Tag erlebt, ob in der Lohnarbeit oder anders). Aber wenn da einer ankommt wie du, der denkt, er wäre der einzige erleuchtete und müsse anderen die Wahrheit wie Moses die 10 Gebote übringen, dann ist klar, dass darauf halt keiner Bock hat.


    Aber wie genau kommst du überhaupt zu dieser Erkenntnis? Woher hast du diese Meinung? Auf welche empirischen Untersuchungen (renommierte und kontinuierliche über die zeit) stützt du diese Annahme, unabhängig von privaten Einzelerfahrungen, die nicht wissenschaftlich sind?


    Abgesehen davon: Wenn du in der Lage bist, etwas über den Kapitalismus zu verstehen (muss man nicht überstrapazieren), wieso können es dann eigentlich andere Leute nicht? Was macht dich so besonders (deiner eigenen Ansicht nach)?



    Ich bin mir extrem sicher, dass einer wie Höcke (Ladig) mit seiner völlig verkürzten "Kapitalismuskritik" aus dieser Unwissenheit ein ganz gewaltiges politisches Kapital schlagen kann, wenn der Laden hier mal so richtig krachen geht, weil er den Leuten dann nur zu erzählen braucht, dass "die da Oben" mit ihrer "Gier" daran schuld sind.


    Jo. Daran können natürlich Faschisten und Neonazis auch anschließen, aber halt auch linke Bewegungen. Nur weil es derzeit noch keine solche linke Bewegung gibt, bedeutet das nicht, dass es nie eine geben wird. Und vergleiche mich bitte nicht mit dir. Wir haben nichts gemeinsam

  • bin mir sicher, dass <5% der menschen die ich hier auf straße treffe so denken, also vor allem wenn du ihnen erzählen willst, dass ein anderes system besser ist, <1% ü50 und die sind nunmal in der mehrzahl. würde deinen "kann man drauf aufbauen" satz in "könnte man drauf aufbauen wenn die linke nicht völlig im arsch wäre, weswegen zu befürchten ist, dass hier wenn dann die rechten drauf aufbauen" umformulieren.

    Die hast die Leute also gefragt, weil du dir ja so sicher bist? Und was haben sie dir geantwortet?

  • Die hast die Leute also gefragt, weil du dir ja so sicher bist? Und was haben sie dir geantwortet?

    du ich bin hier schon froh wenn die leute nicht zu impfschwurblern werden oder sharepics von der npd auf facebook posten. meine geistig halbwegs zurechnungsfähigen bekanntschaften wählen dann halt grün. also von meiner warte aus oberbayern nähe münchen wünsch ich dir viel glück bei deiner linken revolution, bis die kommt wird noch viel wasser die isar runter fließen.

  • Aber wie genau kommst du überhaupt zu dieser Erkenntnis? Woher hast du diese Meinung? Auf welche empirischen Untersuchungen (renommierte und kontinuierliche über die zeit) stützt du diese Annahme, unabhängig von privaten Einzelerfahrungen, die nicht wissenschaftlich sind?

    Ich lebe seit fast fünfzig Jahren in dieser Gesellschaft und war seit gut fünfunddreißig Jahren in allen möglichen Arbeitsverhältnissen, lohnabhängig und freiberuflich berufstätig. Ich lese Zeitung und rede mit Leuten.


    Welche empirischen Untersuchungen (renommierte und kontinuierliche über die zeit) kannst Du denn vorweisen? Eine Statistik in der WELT?


    Wo sind denn die umfassenden akademischen Studien, die uns beweisen, dass man den Leuten nur endlich mal die richtige Alternative anbieten müsse, damit sie sich vom Kapitalismus emanzipieren? Und wie schafft man denn so eine Alternative ohne Leute zu haben, die mit Überzeugung dahinter stehen und da nicht einfach nur mitmachen, weil sie denken, dass das dann eher ihrem über Generationen "liberaler" kapitalistischer Ideologie informierten, bürgerlichen Freiheitsideal entspricht?


    (eigentlich müssen die Leute nicht mal wissen, was der Kapitalismus ist, es geht nicht darum, abstrakte Begriffe zu bekämpfen, sondern es geht um Lebensrealitäten. Niemand liest Marx und kommt dann erst auf die Idee, dass er ausgebeutet wird oder die Natur zerstört wird.


    Es geht in der tat überhaupt nicht darum, was die Leute in irgendwelchen Umfragen erzählen, sondern darum, wie sie sich dann konkret verhalten. Da wäre ich mal auf eine empirische Analyse gespannt, die untersucht, wie sich das Geschwätz der Leute von ihren Taten unterscheidet. Die WELT Umfrage tut aber ganu das, was Du - Captain Obvious - hier mal wieder angeblich als einziger verstanden haben willst. Sie benutzt einen abstrakten Begriff, der nicht weiter definiert wird und lässt dann ein paar Tausend Leute darüber abstimmen, wie negativ er sich für sie anfühlt, und wie unmoralisch sie das finden, dass "die da Oben" so reich und gierig sind.


    Laut Umfragen glauben mittlerweile auch sehr viele leute, dass der Klimawandel ein Problem ist. Auf der Straße sehe ich die aber alle nicht - Außer natürlich im Auto - jede/r ganz privat für sich alleine, in seinem/ihrem eigenen kleinen Universum, mitten in der Großstadt mit gut ausgebautem öffentlichem Nahverkehr - jeden morgen, auf dem Weg in die eigene "Lebensrealität" der Lohnarbeit, auf deren Ertägen ihre ganze bürgerliche Existenz und die ihrer Kleinfamilien aufgebaut ist.

    Erst gestern morgen habe ich selbst mit eigenen Augen gesehen, wie die "Arbeiterklasse" mal wieder mit vereinten Kräften - da ist man dann sehr solidarisch - junge Klimaprotestiererinnen hier in Berlin eigenhändig und laut schimpfend von der Kreuzung geschleift hat, damit sie pünktlich zum Dienst am Unternehmergewinn und am Bruttoinlandsprodukt kommt.

    Der Begriff Kapitalismus ist bei der Mehrheit negativ besetzt und guess what, die negativen Assoziationen, die die Menschen mit dem Kapitalismus haben, lassen sich leicht und direkt an linke Kapitalismuskritik anschließen. Merkwürdig, woher das wohl kommt? Könnte fast damit zu tun haben, dass Kapitalismuskritik eine Kritik an einem unmenschlichen System ist, dass jeder jeden Tag erlebt, ob in der Lohnarbeit oder anders).

    Ja klar ist der Begriff negativ besetzt. Deshalb benutzt ihn ja auch fast niemand.

    Wenn die WELT eine Umfrage gemacht hätte, in der die Leute befragt worden wären, was sie von der "sozialen Marktwirtschaft" halten, dann wäre das Ergebnis mit Sicherheit deutlich positiver ausgefallen.

    Kapitalismus wird öffentlich nicht verhandelt, er wird bestenfalls als Schimpfwort gebraucht, oder als "Kampfbegriff" linker Chaoten abgekanzelt. Denn ein "Kapitalist" ist ein fieser Gierschlund, der den Hals nicht voll genug bekommt, die braven ArbeiterInnen ausbeutet und den Profit dann noch gierigeren Bankiers und der ausländischen "Hochfinanz" (Höcke/Ladig) überweist.

    Sahra Wagenknecht findet das auch, und deshalb plädiert sie dafür, den fleissigen deutschen "kleinen und mittelständischen" Unternehmer zu bevorzugen, denn der ist ja gar kein Kapitalist, sondern ein kreativer Leistungsträger, der sich um die Sorgen und Nöte seines Personals kümmert, und die Volkswirtschaft trägt, anstatt einfach aus lauter Gier immer mehr Kapital zusammen zu raffen.

    Der Springer-Verlag hat auch eine Umfrage veröffentlicht, der zu Folge angeblich locker bis zu 30% der Befragten eine Wagenknecht-Partei wählen würden. Das ist dann die Form von populärer "Kapitalismuskritik" die sich auch in Deiner WELT-Umfrage manifestiert.


    Jo. Daran können natürlich Faschisten und Neonazis auch anschließen, aber halt auch linke Bewegungen. Nur weil es derzeit noch keine solche linke Bewegung gibt, bedeutet das nicht, dass es nie eine geben wird. Und vergleiche mich bitte nicht mit dir. Wir haben nichts gemeinsam

    Warum verlieren Linke überall an Zuspruch? Warum sind die von linken (außerparteilichen!) Organisationen und Gewerkschaften organisierten Proteste und Kundgebungen gegen die unsoziale Krisen- und Kriegspolitik der Bundesregierung so mau besucht, während von rechten Demagogen angestachelte Proteste regen Zulauf bekommen?

    Bieten die Rechten etwa eine besser Alternative an? Oder greifen die vielleicht einfach nur die Stimmung gegen "die da oben" auf?


    Wenn die Leute wirklich der Ansicht wären, dass der Kapitalismus - also das herrschende sozioökonomische System, und nicht irgendein Zerrbild von einer kleinen Elite geldfessender Fettsäcke, die unsere "Demokratie" mit ihrem schändlichen Treiben unterwandern - abgeschafft gehört, oder wenn sie zumindest so offen für ein "alternatives System" wären, wie Du es Dir offenbar zusammenträumst, während Du in Deiner Bibliothek sitzt, alte Bücher entstaubst, und sorgsam den nächsten tweet ausformulierst - Warum verhalten sie sich dann nicht entsprechend? Warum wählen die immer noch neoliberale kapitalistische Parteien an die Macht und beschweren sich dann darüber, dass die eine Politik für die oberen Zehntausend machen?


    Wo ist da die kognitive Dissonanz verortet?

    Abgesehen davon: Wenn du in der Lage bist, etwas über den Kapitalismus zu verstehen (muss man nicht überstrapazieren), wieso können es dann eigentlich andere Leute nicht? Was macht dich so besonders (deiner eigenen Ansicht nach)?

    Warum glaubst Du, ich wäre der Ansicht, dass andere Leute das nicht verstehen könnten?


    Mein Problem ist nicht, dass ich so furchtbar schlau bin und alle anderen so furchtbar dumm. Das ist DEIN Problem, weil Du denkst, dass man nur die richtige Praxis vormachen muss, damit die Leute dann das Richtige tun, und weil Du ihnen offenbar nicht zutraust, erst mal richtig zu verstehen, dass es im Falschen kein Richtiges geben kann.


    Mein Problem ist, dass andere Leute die das Problem eigentlich durchaus verstanden haben - so wie zum Beispiel Du, Herr Geschichtsprofessor, mit Deiner Textesammlung und Deiner sicher riesigen /reddit-community - sich zu fein dafür sind, den Leuten das richtig zu erklären, sich statt dessen auf ihrer akademischen Bildung ausruhen, sobald mal jemand härter nachfragt, und dann ausgerechnet anderen Leuten, die wenigstens versuchen, ein bisschen Aufklärung zu betreiben, intellektuellen Elitismus vorwerfen.


    Ich könnte jetzt noch ellenlang, und ganz untheoretisch direkt aus der Praxis darüber berichten, wie das so läuft, wenn man in einer bürgerlichen, kapitalistischen Gesellschaft eine Genossenschaft gründet und betreibt, und warum man für eine herrschaftsfreie Vergemeinschaftung von Privateigentum auch Leute braucht, die verstehen, warum sie gemeinschaftliches Eigentum nicht behandeln können, als wäre es ihr Privatbesitz, oder die bereit dazu sind, für das Gemeinschaftswohl die eigenen bürgerlichen Ansprüche auf individuelle Freiheit mal ernsthaft zu überdenken, und gegebenenfalls zurück zu stellen, aber das glaubst Du mir ja sowieso alles nicht.

  • Ich könnte jetzt noch ellenlang und ganz untheoretisch direkt aus der Praxis darüber berichten, wie das so läuft, wenn man in einer bürgerlichen, kapitalistischen Gesellschaft eine Genossenschaft gründet und berteibt, und warum man für eine herrschaftsfreie Vergemeinschaftung von Privateigentum auch Leute braucht, die verstehen, warum sie gemeinschaftliches Eigentum nicht behandeln können, als wäre es ihr Privatbesitz, oder die bereit dazu sind, für das Gemeinschaftswohl die eigenen bürgerlichen Ansprüche auf individuelle Freheiheit mal ernsthaft zu überdenken, und gegebenenfalls zurück zu stellen [...]

    Du bluffst nur. Geh Heim, alter Affe! Apropos Heim, und warum alte dort nicht reinwollen: Ich wurde gestern Abend im Kreise der erweiterten Familie etwas verwirrt angeguckt, als ich auf den Kommentar "Zu der Zeit hat man eben all sein Leben Blut und Schweiß (sic!) investiert, um ein eigenes Haus zu bauen und darin zu leben." gesagt habe, dass das "eben auch nur Ideologie sei".


    Mit Leuten außerhalb des Forums diskutieren ist wundervoll - denen brauchst du mit Genossenschaft nicht kommen.

  • Das ist ja nicht "Die ideologie". Aus der Perspektive von Leuten, die sich so ein Häuschen hart zusammengespart haben ist das natürlich ein ganz praktischer Lebensinhalt.


    Die Ideolgie ist das was dafür sorgt, das man sich gar nichts anderes vorstellen kann, als das private Eigentum zum Kern der eigenen bürgerlichen Identität zu machen, weil man dafür ja hart gearbeitet hat.

  • Die Ideolgie ist das was dafür sorgt, das man sich gar nichts anderes vorstellen kann, als das private Eigentum zum Kern der eigenen bürgerlichen Identität zu machen, weil man dafür ja hart gearbeitet hat.

    Ist mir bewusst. Es fielen auch immer wieder Phrasen wie "Lebenstraum" und "der Herr über sein eigenes Reich", wenn es um diese (inzwischen) vergleichsweise nahezu wertlosen Immobilie in der Eifler Pampa geht. Aber glaubst du ernsthaft, man hatte in der Situation Lust mit mir darüber zu diskutieren, dass die Vorstellung des Eigenheims ein durch und durch ideologisch geprägte ist? Andere Teile meiner Familie gingen mit ihrem nichtvorhandenen Wohlstand besser um - die mussten als ehemalige Ostpreussen alles zurücklassen und hatten somit im Alter vermutlich auch gar nicht so das Problem damit wieder in "etwas Kleineres und Angemesseneres" zu ziehen.


    Aber selbst denen hättest du nicht mit Kapitalismuskritik kommen brauchen, im Geiste waren das nämlich die klassisch protestantischen bis-in-den-Tod-Malocher

  • Das kenne ich auch ganz genau so. Und das setzt sich auch bis in die akademisch gebildete "links"-liberale Mittelschicht fort. Da reicht's dann zwar oft nur noch für eine Eigentumswohnung, aber mit der Kapitalismuskritik ist es ganz schnell vorbei, wenn regelmäßiger Kapitaldienst erst mal in die laufende Lebensrealität eingepreist wurde.


    Wir müssen das natürlich erst mal wissenschaftlich empirisch belegen, sonst sind das ja nur Anekdoten über bedauerliche Einzelfälle.


    Der Rest der Arbeiterklasse würde natürlich sofort zum Anarchosyndikalismus konvertieren, wenn man ihnen nur endlich mal richtig vormachen würde, wie das geht!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!