Die große Transformation

  • Ich seh da keine Polizeigewalt, die tragen die Leute doch nur weg.

    Für die Polizei wären da evtl Spineboards oder Schaufeltragen praktisch, da könnte man auch leicht Schnallen anbringen um Hand- und Fußgelenke zu fixieren, das sollte das wegtragen erleichtern.


    Welche Selbstverteidigung gegen die "mordenden Bullen" schwebt denen denn vor?

  • Zur großen Transformation gehört auch, wie die Welt in Zukunft mit Krieg, Waffen und allerlei umgeht. Eine Rüstungsindustrie auf Basis von Erneuerbaren kann man sich getrost in die Haare schmieren - und die Rüstungsindustrie wächst ebenfalls enorm:



    Ich weiß nicht, wie man bei solchen Nachrichten noch ernsthaft an der Verwirklichung des 2-Grad-Ziels glauben kann. Vollkommen illusorisch. Degrowth würde auch bedeuten, dass Besitzansprüche und die Verteidigung derer runtergeschraubt werden würden. Im Leeve nit.

    Denke, dass das mehr symbolischen Charakter hatte (die 100 Milliarden). Immerhin gibt es alle möglichen leichten Ausreden derzeit, warum man das 2% Ziel doch nicht einhalten kann.

  • Nö, ich habe das Argument von AlienObserver mit dem wachsenden Mehrbedarf an Fossilen schon damals im alten Forum mehrfach geäußert. Eine Substitution der fossilen Brennträger wird es nicht geben (also nicht mehr in diesem Jahrhundert), der Luxus und Überfluss, welcher in der Welt exisitert, der basiert vor allem eben auf diesen extrem billigen Energieträgern.

    Sorry, aber der billigste Energieträger mit dem größten jemals gesehenen Potenzial ist bereits jetzt eher die Solarenergie, natürlich vllt nicht überall, aber so halbwegs im Äquatorbereich liegt man bereits in mehreren Ländern bei großen Anlagen ungefähr bei der 1 Cent Marke pro kWh.

    In Zukunft kann man bei der Solarenergie davon ausgehen das zur Tagesmitte hin massive Stromüberschüsse vorhanden sein werden die halt zu einem heftigen Überangebot führen werden, dann geht es immer tiefer in den 0,X Cent Bereich rein...also bis nah in den Bereich wo man von umsonst sprechen kann. Aber halt wie gesagt nur für ein paar Stunden, so um die Tagesmitte herum.


    Das hatte ich aber auch zu AlienObserver schon gesagt, wir werden keinen dauerhaften Energiemangel haben, es mag jetzt vllt temporär für euch so aussehen, aber dafür ist die Entwicklung und der Zubau von PV und auch von solarthermischen Anlagen zu weit fortgeschritten und nicht mehr aufzuhalten, der Zubau geht in großen Teilen der Welt gerade stark nach oben, inkl. den größten Ländern wie China, Indien sowie den Amis...wo man für die Zukunft von Energiemangel sprechen könnte wäre zu bestimmten Zeiten wie z.B. in der Nacht oder im Winter wenn kaum bis kein Licht da ist (und vllt auch kein Wind weht), dann könnte man zeitweise von Energiemangel sprechen weil wir uns dafür Energie speichern müssen und das etwas mehr Geld kosten wird.


    Aber für den Erzeugungszeitraum der PV zur Tagesmitte hin wird man in Zukunft in großen Teilen der Welt ein massives Energieüberangebot haben, soviel ist schonmal sicher...um das erkennen zu können muss man (wie du im folgenden Zitat von dir so schön gesagt hast) nicht einmal tief in die Materie einsteigen.

    Letzten Endes substituiert diese Energieform auch billige Arbeit, und wenn diese immer knapper wird, dann wird Degrowth eine Zwangsläufigkeit. Man muss nicht einmal tief in die Materie einsteigen, sondern es reicht sich allenfalls ein paar Statistiken von AO anzuschauen, die man auch an jeder Ecke und Kante durch weitere Statistiken ergänzen könnte - alles deutet auf das gleiche Szenario hin.

    Wie gesagt, sie wird wenn dann nur zeitweise eher knapper und zeitweise wird eher ein massives Überangebot da sein...was bei mir nicht als erstes zu dem Gedanken "Degrowth" führt sondern eher darüber nachzudenken wie man das Nutzungsverhalten am besten anpassen kann.

    Das soll jetzt nicht rüberkommen als ob ich für den Kapitalismus und sein "unendliches Wachstum" bin und was gegen Degrowth habe, es wird (vorallem für die reicheren Teil der Menschheit) natürlich soviel sinnloser Müll produziert und soviel Energie für sinnlose Dinge verballert, da können wir von mir aus gerne mit aufhören, ich verstehe durchaus das da einiges zusammenkommt.


    Und nebenbei nochmal was zum Thema Erntefaktor (EROI) bei PV und Energiebedarf für die Reproduktionsfähigkeit von PV durch PV...ich hab mal kurz gesucht weil ich mich an die Zahlen nicht mehr so genau erinnern konnte...4 bis 11% braucht die PV für die Produktion neuer PV...

    In einer Studie hat ein Forscherteam des Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE den Ressourcenbedarf für eine Photovoltaikindustrie im Terawattmaßstab abgeschätzt.

    ...

    Langfristig würden nur vier bis elf Prozent des jährlich aus der Photovoltaik erzeugten Stroms für die Produktion von PV-Systemen benötig, sowohl für den Ersatz auch auf für neue Kapazitäten.

    Dieser Eigenverbrauch sei vergleichbar mit dem der derzeitigen fossilen Energietechnologien. Die prognostizierten jährlichen Investitionen liegen ebenfalls in der gleichen Größenordnung wie die Umsätze der derzeit größten Öl- und Gasunternehmen.

    ...

    ...wird also rein technisch so vom Erntefaktor her kein Problem sein, daher kann ich halt wirklich nicht verstehen das hier immer wieder damit argumentiert wird.

  • [...] was bei mir nicht als erstes zu dem Gedanken "Degrowth" führt sondern eher darüber nachzudenken wie man das Nutzungsverhalten am besten anpassen kann.

    ...was genau das ist, was die Befürworter von Degrowth machen - nur eben nicht auf privater Konsumentenebene, sondern im volkswirtschaftlichen Maßstab über alle möglichen Sektoren hinweg und im Bezug auf die globale Umverteilung von Süden nach Norden - und dabei zu dem wissenschaftlich durchaus fundierten Schluss kommen, dass es nicht möglich sein wird, weiter ökonomisch zu wachsen, ohne dabei die natürliche Lebensgrundlage der Menschheit zu zerstören.


    Die ziehen sich das ja nicht aus den Fingern, weil sie fanatische Revolutionäre sind, sondern weil sie sich die globalen Produktionsverhältnisse und den Ressourcenverbrauch (nicht nur den von fosillen Brennstoffen!) sehr genau angesehen haben.

  • Ich verstehe das wohl, bin ja ebenfalls kein Fan vom Kapitalismus bzw Wachstumsfanatiker und ich verstehe durchaus das man es so wie wir das aktuell in allen möglichen Bereichen machen nicht machen kann ohne bei bestimmten Rohstoffen und biologischen Systemen an Grenzen zu stoßen, der Klimawandel ist dabei ja nur ein Problem unter (leider) vielen anderen Problemen, dazu kommen so Sachen wie Insektensterben durch Monokulturen in der Landwirtschaft welche Pestizide bzw Insektizide benötigen um überhaupt am leben halten zu werden...was ja einfach nur gemacht wird weil es günstiger ist, man könnte das rein technisch auch anders regeln, kostet dann aber mehr Geld...ähnlich wie die Tierzucht bzw Massentierhaltung für geiles billiges Gammelfleisch, der massive Einsatz von Antibiotika und die dadurch folgenden Antibiotikaresistenzen führen bereits jetzt allein in der EU afair zu 30k-35k Opfern pro Jahr (bei über 600k Erkrankungen), weltweit sterben dadurch sogar über 1 Millionen Menschen, etc pp...soweit habe ich das schon verstanden, sind alles durch das kapitalistische System verursachte Probleme.


    Die PV ist (im Gegensatz zu der Windkraft z.B.) aber soweit mir bisher bekannt eigentlich nicht wirklich davon betroffen, Silizium ist das zweithäufigste Element in der Erdkruste und auch in Deutschland haben wir (ähnlich wie viele andere Länder) davon mehr als genug (Quarzrohstoffe).

    Auch Aluminium ist als dritthäufigstes Element von der Verfügbarkeit nicht wirklich kritisch.

    Und für Glas wird auch hauptsächlich Silizium bzw Quarzsand gebraucht, daher ebenfalls nicht kritisch.

    Und damit hat man dann schon so grob 98-99% eines PV Moduls, was noch fehlt wäre bei aktueller Modultechnologie ein klein wenig Silber um die Zellen im Modul untereinander zu kontaktieren, da kann man schon jetzt sagen das es irgendwann knapp werden wird, aber man kann das auch durch Kupfer ersetzen, dann hat man wieder mehr als genug...und dann fehlt noch etwas Kunststoff für die Folie und die Anschlussbox auf der Rückseite, wobei es auch Glas-Glas Module gibt, damit könnte man die Folie sogar weglassen und bräuchte nur die Anschlussbox. Und bei 4-11% Bedarf an PV Energie um damit neue PV Anlagen zu bauen wird man auch nicht an Energieproblemen scheitern.


    Technisch betrachtet gibt es bei einem massiven PV Ausbau eigentliche kaum Probleme, wir müssten nur halt endlich mal anfangen und nicht ewig warten bis wir die PeakOil-Abwärtsrampe komplett runter gefahren sind(wir sind noch ziemlich weit oben und nur etwas hinter dem Peak)...und das war bisher leider vorallem ein politisches und gesellschaftliches Problem mit dem wir da zu kämpfen haben, da habe ich bisher die größten Probleme beobachtet.

  • ...wird also rein technisch so vom Erntefaktor her kein Problem sein, daher kann ich halt wirklich nicht verstehen das hier immer wieder damit argumentiert wird.

    versuchs:

    "Sollten irgendwann genug PV und Windkraftanlagen existieren wäre das kein Problem, aber in der Phase in der wir uns jetzt befinden kostet uns der Ausbau der erneuerbaren energien Energie und zwar mindestens 2% aber wahrscheinlich bis zu 10% der gesamten Energieernte die sie selbst liefern. Das ist viel."

  • ...und das war bisher leider vorallem ein politisches und gesellschaftliches Problem mit dem wir da zu kämpfen haben, da habe ich bisher die größten Probleme beobachtet.

    Ja eben. Es scheitert nicht an den technischen Möglichkeiten.


    Das politische und gesellschaftliche Problem liegt aber - nach Ansicht der Degrowther - nicht einfach nur darin begründet, dass wir die technischen Möglichkeiten nicht effizient genug nutzen. Sie haben versucht darzustellen, dass die (im Hinblick auf Klima- und Naturschutz ineffiziente) Art und Weise wie sie genutzt werden dem systemischen Zwang zum Wachstum geschuldet ist, und dass sich das nur verhindern ließe, wenn das System nicht mehr dazu gezwungen wäre zu wachsen um nicht unter seiner eigenen Schuldenlast zusammenzubrechen.


    Das Problem dabei ist aus kapitalismuskritischer Sicht, dass der Kapitalismus aus der globalen Wirtschaft eine Geldvermehrungsmaschine macht. Wie das Geld vermehrt wird, ist den Geldanlegern im Grunde egal. Der Zweck der Anlage ist es, sich zu vermehren, und nicht, in nachhaltigere Technologie investiert zu werden. Wenn sich nachhaltige Technologie - oder was man dafür hält (siehe Tesla, Elektro-SUVs) - rentiert, dann wird auch darin investiert, aber die Rentabilität bemisst sich nicht primär in mehr Klimaschutz oder mehr Lebensqualität für die Menschheit, sondern in mehr Geld.


    Entscheidend dabei ist, dass das Geld das da investiert wird, zum größten Teil nicht die hart erarbeiteten und ersparten Erträge aus vergangenen Geschäften sind, sondern Kredite, die von Banken vergeben werden, deren nicht nur ureigenster, sondern auch erklärter und allgemein akzeptierter Sinn und Zweck es ist, Geld zu vermehren.

    Für die Investoren ist nicht ausschlaggebend, ob eine Investition in z.B. ein Unternehmen das PV-Module herstellt, zum Klimaschutz beiträgt - damit versuchen Investmentfirmen vielleicht, KleinanlegerInnen dazu zu motivieren, ihre tatsächlichen Ersparnisse aus Arbeitseinkünften in ethisch korrekte, grüne Anlagen zu stecken, aber für die größten Anleger, also Investmentbanken, Pensionsfonds und Versicherungen, zählt einzig und allein, ob der Return on Investment dazu ausreicht, die Rendite-Erwartungen ihrer Kunden und Eigentümer zu befriedigen.


    Fossile Energieträger sind ein gigantisches Investmentgeschäft. Die amerikanische Ölindustrie hat zum Beispiel die USA zwar mittlerweile zum größten Ölproduzenten der Welt gemacht, aber dafür mussten die Unternehmen sich hoch verschulden - also im Grunde Geldanlagen verkaufen und Investoren gewinnen -, um die hohen Kosten für Fracking und andere Methoden zu finanzieren, mit denen sich bereits stark ausgebeutete natürliche Vorräte noch "effizienter" weiter ausbeuten lassen.

    Diese Investments müssen sich rentieren. Die Kreditgeber und Anleger müssen ihre Zinsen und Dividenden bekommen, sonst müssen die Ölkonzerne insolvenz anmelden.

    Deshalb haben die Konzerne in der jüngeren Vergangenheit sehr viel Geld dafür ausgegeben, um Thinktanks zu finanzieren, die versuchen sollen, den Klimawandel zu verharmlosen oder zu leugnen, und um beide Kammern des US-Kongress mit möglichst vielen Abgeordneten und SenatorInnen aus beiden Parteien zu besetzen, die sich für den Schutz ihrer Investments stark machen, weil sie denen ihre teuren Wahlkämpfe finanzieren.

    Das Resultat war, dass auch die gerade regierenden Demokraten und ihr Präsident so ziemlich alles was von einem Green New Deal noch übrig war, aus den diversen Krisenbekämpfungspaketen heraus gestrichen, und statt dessen sogar weitere Erleichterungen und Steuergeschenke für die Fossile Industrie in Gesetzesform gegossen haben.


    Auch in Deutschland hat nicht einmal die politisch proklamierte #Zeitenwende dazu geführt, dass die politische Führung und ihr grüner Superminister massiv den Ausbau dezentraler erneuerbarer Energie voran getrieben hätten, auch wenn das natürlich weiter als Ziel ausgegeben wird (jetzt sogar im Sinne der Verteidigung der Freiheit™ ).

    Sie haben statt dessen zu allererst dafür gesorgt, dass die russischen fossilen Ressourcen nun gegen ethisch korrektes Flüssiggas, Öl und Kohle aus anderen Weltregionen ausgetauscht werden, und es damit diversen anderen Despotien, Erbdiktaturen - und nicht zuletzt amerikanischen Konzernen - ermöglicht, von den gestiegenen Weltmarktpreisen zu profitieren und ihren Anlegern und Kreditgebern ihren versprochenen return on investment auszuzahlen.


    All dem zugrunde liegt ein kapitalistisches System, das auf Wachstum angewiesen ist, um Investitionen anzureizen, und in dem das Investitionsmonopol in privater Hand liegt. Wo keine wachsenden Erträge zu erwarten - und vor allem: eher kurzfristig in die Analgestrategie einzuplanen - sind, wird entweder gar nicht mehr investiert, oder das Geld wird in "sicheren" Anlagen wie Immobilien gebunkert, und darauf gehofft, dass sich deren Geldwert nach der Krise wieder steigern lässt - was natürlich zur Folge hat, dass sich die Rezession noch verschärft, weil Geld in unproduktive Anlagen wandert, und die Lebenshaltungskosten z.B. für Mieterinnen in den Anlageobjekten bei stagnierenden oder fallenden Lohneinkünften immer teurer werden.

    Auch der Staat kann diese Investitionslücken nicht unbegrenzt füllen - es sei denn er wollte die ganze Volkswirtschaft in eine staatlich gelenkte Planwirtschaft verwandeln, oder sie gar den Menschen übereignen, die in den Unternehmen die ganze Arbeit tun, aus welcher der Mehrwert zur Geldvermehrung unter Zugabe von Energie extrahiert wird. Aber das darf er ja nicht wollen, weil das gefährlicher Sozialismus wäre.

  • Du hast nicht im Ansatz versucht zu verstehen um was es geht und wirfst mir Logikfehler vor.

    Doch ich habe Dich schon verstanden. Du willst jetzt alle Fehler der Vergangenheit sofort aufholen.

    Mein Ansatz ist, dass wir das 1,5° Ziel sowieso nie erreichen. ich möchte schnellstmöglich die fossilen Energien zurückdrängen.


    Die Bevölkerung wird nicht dabei mitmachen, sich plötzlich stark einzuschränken. Das geht nur in einem fliessenden Prozess. Und auch komplett ohne EE wäre die Bevölkerung nicht bereit sich stark einzuschränken.


    Private PV Anlagen, die nicht auf Profit optimiert sind, könne durchaus 30-40 Jahre laufen und nicht nur 25.

  • Die Bevölkerung wird nicht dabei mitmachen, sich plötzlich stark einzuschränken.

    Sowas find ich ja immer geil.


    Statements wie dieses folgen direkt aus der Akzeptanz einer imperialen Lebensweise die völlig die Interessen derer negiert auf deren Rücken der hiesige Wohltand existiert.


    Z.b.:"Wenn wir das fliegen teurer machen, dann können sich ja nur noch reiche das fliegen leisten"

    Ja klar. Dann kann die Näherin in Bangladesh die die T-Shirts die wir tragen für 5 Cent die Stunde näht, nicht mehr ihren Jährlichen Urlaub auf Mallorca machen?


    Wir zwingen dem überwiegenden Teil der Weltbevölkerung massive Einschränkungen auf. Wenn sie dann aufbegehren liefern wir Waffen oder senden unsere Bundeswehr um den "Terrorismus" und die Flüchtlingsströme zu unterbinden (wie in Mali, Niger, etc.)


    Dabei reden wir hier nichtmal unbedingt über EInschränkungen der Mehrzahl Bevölkerung wenn es um Degrowth geht. Ich hab schon häufiger ausgeführt, dass eine Verlängerung der Lebensdauer der Produkte und die Abschaffung von Einwegprodukten den Wohlstand nicht einschränken würde, sondern einzig und allein die Kapitalakkumulation der Reichen betreffen würde.


    Wenn wir die "Bullshit Jobs" vor allem die die sich nur mit Konsumvermarktung, Vermögensentwicklung etc, beschäftigen, nicht mehr bräuchten, (Also Vermögensberater, Werbeagenturen, Immobilienmakler, Steuerberater, Unternehmensberatungen ...), dann würden wir Freizeit gewinnen und Emissionen vermeiden.


    Wenn wir den zerstörerischsten Konsum der superreichen Einschränken würden und Privatjets, Motorjachten, Übermotorisierte Supersportwägen, SUVs, private Saunen, gigantische Villen usw knallhart verbieten würden, dann könnten wir wahrscheinlich bis zu 50% der Klimagase auf einen Schlag einsparen.


    "Einschränkung", "Verzicht", "Neid", "Verbotspolitik" sind die Schlagworte der Marktfundamentalisten, die es als ihr Gottgegebenes Recht ansehen dass ihr Besitz auch auf Kosten der Zerstörung der Welt unantastbar zu sein hat.


    Die Alternative zu privatem Luxus ist geteilter Wohlstand. Niemand verzichtet, alle gewinnen. Nur das Ego ultrareicher Soziopathen, die glauben dass sie ein Anrecht haben darauf auf kosten der Gesellschaft sich als Vandalen aufzuführen wäre angekratzt.


    Wir würden alle besser Leben, wenn nicht mehr die Villen in Grünwald, das Ghetto der Superreichen hier in Deutschland, das Ideal wären nachdem alle streben.


    Anstatt riesige Swimmingpools inmitten von Eingemauerten privaten Grünanlagen, könnte man öffentliche Schwimmbäder und Parkanlagen haben.

    Anstatt riesiger Privater Seegrundstücke am Stanberger See, öffentliche Erholungsanlagen.

    Anstatt dem Individualverkehr in privaten Luxusautos wirklich komfortablen Schienenverkehr.

    Anstatt privaten Kunstsammlungen, öffentliche Museen.

    Anstatt Privaten Palästen öffentliche Gebäude die nicht dem Konsum sondern dem soizialen Miteinander gewidmet sind.


    Unser Wohlstand und der des Rests der Welt wird vor allem Eingeschränkt durch die reichsten 1% die sich schon 50% des Vermögens der Welt gesichert haben. Wenn wir die Loswerden, wird das ein Gewinn für alle andere sein.


    Imperiale Lebensweise (Ulrich Brand, Uni Wien)


  • Wieder ein alter Text von mir:


  • Private PV Anlagen, die nicht auf Profit optimiert sind, könne durchaus 30-40 Jahre laufen und nicht nur 25.

    Private PV Anlagen sind aus den oben genannten Gründen ebenso abzulehnen wie private Saunen.


    Auch erneuerbare Energieerzeugung darf nicht das Privileg einer Wohlstandselite in einer Kapitalistischen Gesellschaft werden sondern muss Kommunalisiert werden um allen zugute zu komen.


    Die großen Stromerzeuger sind eine Hürde zur Nachhaltigeren Gesellschaft die durch Kommunalisierung der Energieerzeugung also "Enteignung ohne Entschädigung!" überwunden werden muss. Und richtig, im Kapitalismus klappt das auch nicht.

  • Apropos private Saunen:


    Hier in München wurden jetzt aufgrund des Energienotstands in allen öffentlichen Schwimmbädern die Saunen abgestellt. Was für ein wahsinnig bescheuerter move. Hier zeigt sich wieder, unsere Verantwortlichen haben nichts kapiert. Die völlig fehlende Hirnfunktion lässt mich an der Menschheit wiedermal verzweifeln.


    Das Ergebnis wird ein Run auf private Saunen sein.


    Als der Flugverkehr wegen Corona eingeschränkt wurde, kam es zu einem Run auf Privatjets. Niemals wurden mehr Privatjets verkauft als in den letzten Jahren. Was für ein Wahnsinn.


  • Dabei reden wir hier nichtmal unbedingt über EInschränkungen der Mehrzahl Bevölkerung wenn es um Degrowth geht.

    Das gesellschaftliche Bewusstsein sagt: Weniger zustrom an neuen, käuflich zu erwerbenden Waren zur eigenen freien Verfügung = weniger individueller Wohlstand = persönliche Einschränkung


    Da kommst Du auch mit dem BGE nicht dagegen an, so lange das nicht so hoch ist, dass es die Lohneinkünfte einer Kleinfamilie aus der gehobenen Mittelschicht ersetzen kann. Und bevor das passiert ist hier Revolution.

  • Das gesellschaftliche Bewusstsein sagt: Weniger zustrom an neuen, käuflich zu erwerbenden Waren zur eigenen freien Verfügung = weniger individueller Wohlstand = persönliche Einschränkung


    Da kommst Du auch mit dem BGE nicht dagegen an, so lange das nicht so hoch ist, dass es die Lohneinkünfte einer Kleinfamilie aus der gehobenen Mittelschicht ersetzen kann. Und bevor das passiert ist hier Revolution.

    Wenn man wirklich den Menschen die altenativen Pfade aufzeigen würde und dazu die gesamte Macht unserer Werbeindustrie einspannen würde (bevor man sie abschafft), dann könnte man das vielleicht ändern. Klar muss man in die Köpfe der Menschen, ich halte das aber nicht für unmöglich. Es fehlt nur der Wille dazu.


    Es ist natürlich eine Enttäuschung, dass die Grüne Partei nicht in der Lage oder Willens ist den Menschen die Wahrheit klar zu machen. Die Frage wäre ja gewesen, "Wann wenn nicht jetzt".

    Auf eine Regierungsbeteiligung einer Grünen Partei kann man verzichten wenn die so aussieht wie jetzt und die Systemlügen aufrecht erhält.

  • Private PV Anlagen sind aus den oben genannten Gründen ebenso abzulehnen wie private Saunen.


    Auch erneuerbare Energieerzeugung darf nicht das Privileg einer Wohlstandselite in einer Kapitalistischen Gesellschaft werden sondern muss Kommunalisiert werden um allen zugute zu komen.


    Die großen Stromerzeuger sind eine Hürde zur Nachhaltigeren Gesellschaft die durch Kommunalisierung der Energieerzeugung also "Enteignung ohne Entschädigung!" überwunden werden muss. Und richtig, im Kapitalismus klappt das auch nicht.

    Private Saunen sind bei der aktuellen Luftfeuchtigkeit nicht so mein Thema, aber wie sähe denn eine PV-Anlagen-Lösung aus, die noch in einem Intermediat Kapitalismus -> Nichtkapitalismus möglich wäre? Also wie können private eine Investition tätigen, ohne (Kapital)rendite zu erwarten. Ohne staatliches Zutun gibt es da doch eigentlich nur Fördervereine, denn Genossenschaften zielen ja am Ende auch immer auf Rendite ab und sind auch insgesamt eher in der Wohlstandselite anzusiedeln. Und da fehlt es unserer Gesellschaft aktuell einfach an Motiviation, so etwas zu tun. Gestern in Frontal sagt die wohlsituierte Rentnerin, sie würde die Steuerentlastung auch eher denen gönnen, die jeden Cent umdrehen müssen, weil sie ja klar kämen. Und so denken viele. Problem ist nur, eben die von mir bemerkte Motivation gegen das Regelwerk zu handeln (oder zu wählen....).


    Ich befürchte, in die Stoßrichtung wurde vermutlich schon tausend mal etwas kommentiert, aber ich komme nicht dazu alles aus diesem Thread aufzuholen.

  • Private Saunen sind bei der aktuellen Luftfeuchtigkeit nicht so mein Thema, aber wie sähe denn eine PV-Anlagen-Lösung aus, die noch in einem Intermediat Kapitalismus -> Nichtkapitalismus möglich wäre? Also wie können private eine Investition tätigen, ohne (Kapital)rendite zu erwarten. Ohne staatliches Zutun gibt es da doch eigentlich nur Fördervereine, denn Genossenschaften zielen ja am Ende auch immer auf Rendite ab und sind auch insgesamt eher in der Wohlstandselite anzusiedeln. Und da fehlt es unserer Gesellschaft aktuell einfach an Motiviation, so etwas zu tun. Gestern in Frontal sagt die wohlsituierte Rentnerin, sie würde die Steuerentlastung auch eher denen gönnen, die jeden Cent umdrehen müssen, weil sie ja klar kämen. Und so denken viele. Problem ist nur, eben die von mir bemerkte Motivation gegen das Regelwerk zu handeln (oder zu wählen....).


    Ich befürchte, in die Stoßrichtung wurde vermutlich schon tausend mal etwas kommentiert, aber ich komme nicht dazu alles aus diesem Thread aufzuholen.

    Eine Lösung wäre zum Beispiel die Errichtung von dezentralen PV Anlagen auf privaten Dächern durch einen kommunalen Energieerzeuger (im öffentlichen Besitz). Das ist ja kein Hexenwerk und keine Raketentechnologie.

  • Ich könnte mir auch andere Maßnahmen vorstellen die sowohl unser soziales Miteinander verbessern würden als auch die Emissionen verringern.


    Die individualisierung Städtischer Wohnformen könnte man zurückdrehen. Mehr gemeinsame Wohnfläche, Orte der Begegnung und auch gemeinsames Kochen wären beiträge zu einer Transformation. Die Energiekosten in einer gemeinsamen Küche wären pro Kopf niedriger, die Heizkosten in Gemeinschaftsräumen ebenso.


    (Ich persönlich fände ja auch gemeinsam Baden lustig, aber das geht vielleicht zu weit) :)



    Die Badestuben dienten zunächst nur der Körperreinigung, entwickelten sich aber bald zu Kommunikations- und Vergnügungsstätten (ca. 13. – 14. Jh.). Dort traf man sich um sich auszutauschen; es wurde aber auch gegessen, getrunken und musiziert. Je nach Wannengröße badete man zu zweit oder mit bis zu fünfzehn Personen beiderlei Geschlechts in großen Wannen. Das Wasser wurde in einem holzbetriebenen Glühofen erhitzt, der außerdem für heißen Dampf sorgte, ähnlich wie im heutigen Dampfbad. Daneben dienten die mittelalterlichen Badestuben auch der Gesundheitsförderung. So wurden den Bädern zu Behandlung von Hautkrankheiten unter anderem Kräuter und wohlriechende Essenzen beigemischt. Das Setzten von Blutegeln gehörte ebenso zum Angebot wie Salben gegen Kopf- und Zahnschmerzen und sogar kleine chirurgische Eingriffe wurden hier durchgeführt. Die Bedürfnisse der Badegäste nach kulinarischen und alkoholischen Genüssen, amourösen Abenteuern und Glücksspielen riefen bald die Kirche auf den Plan, die daraufhin ein Verbot für das gemeinsame Baden von Männern und Frauen erließ (ca. 15. Jh.).

    Mir erscheint das als echter Verlusst an Lebensqualität, dass es sowas nicht mehr gibt. Danke Kirche, scheiss Spassbremsen

  • Eine Lösung wäre zum Beispiel die Errichtung von dezentralen PV Anlagen auf privaten Dächern durch einen kommunalen Energieerzeuger (im öffentlichen Besitz). Das ist ja kein Hexenwerk und keine Raketentechnologie.

    Kommune hat kein Geld, bundesbezuschussung mag der Bundesfinanzlindner nicht. Müssten dann Pachtgebühren an die Dachbesitzer abgetreten werden? Dann wäre es ja wieder in die Taschen der Besitzenden fallen - dann sollte man auch gleich Wohneigentum sozialisieren.


    Natürlich wäre grundsätzlich alles gar nicht so kompliziert, wenn unser Forum den Sozialismus organisieren würde. Das ist nun leider nicht die Realität.

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