Die große Transformation

  • Ich glaube, Du hast einfach einen Logikfehler in Deiner Argumentationskette. Du gehst davon aus, dass zu einem Zeitpunkt plötzlich alle fossilen Energierzeuger abgeschaltet werden und sich die EE selbst versorgen müssen.

    So ist es aber gar nicht. Die Fossilen werden erst dann abgeschaltet, wenn es genug EE gibt, um sie zu ersetzen. Und die Transformation erfolgt fliessend, wie demnächst mit den drei KKW.

  • Noch keine Antwort vom selbsternannten Salonmarxist? Wahrscheinlich trinkt er wieder Bier mit Anarchisten 🤡

    Hattest Du nicht gerade erst feierlich verkündet, dass Dir meine Meinung am Arsch vorbei geht?


    Aber mal abgesehen davon: Hast Du mich was gefragt, das unbedingt hätte beantwortet werden müssen?


    Oder dachtest Du etwa, mit Deiner Zitatwand-Aktion hättest Du mich mit irgendeiner bahnbrechend neuen Erkenntnis konfrontiert, die mich zu einer sofortigen Reaktion motiviert?


    Wolltest Du nicht schon längst zweitausendmillionenmal bewiesen haben, dass ich sowieso nur alles bei Dir abschreibe?

  • Wo kommen z.B. die Rohstoffe für die Produktion der Generatoren oder Solarzellen her? Mit wem konkurrieren wir da auf dem Weltmarkt und wozu sind große Militärmächte bei immer knapperen Ressourcen bereit, um ihre Rohstoffzufuhr und ihre Absatzmärkte zu sichern?

    Wer macht wo unter welchen Bedinungen die Arbeit bei der Rohstoffförderung? Welche Effekte hat das - ganz unabhängig von der reinen Treibhausgasemission - auf das dortige Ökosystem? Wo sind die Fachkräfte, die das ganze Zeug zusammenbauen? Wo sind die industriellen Kapazitäten, - z.B. in Deutschland ganz konkret für Rotorblätter oder Photovoltaik?

    Erstaunlich, dass Niemand fragt, wie z.B. VW unter diesen widrigen Umständen 10 Millionen PKWs jedes Jahr weltweit bauen kann.


    Eins der vielen Verständnisprobleme sind die Zeiträume, über die wir reden. Die Fachkräfte müssen nicht im Laufe des Restjahrs bereitstehen, die werden nach Bedarf ausgebildet, sonst sind sie arbeitslos.

    Wobei ich aber davon ausgehe, dass wir nicht darum herumkommen werden, Fachkräfte für die relevanten Bereiche zukünftig verstärkt auch ausserhalb von firmengebundenen Lehren auszubilden. Die Firmen und auch die kleinen Handwerksbetriebe werden das nicht schnell genug auf die Reihe bekommen, weil ja immer noch die wichtigste Managementregel im Kapitalismus ist 'warte erstmal ab, was die Konkurenz macht und wenn es gut ist, dann mache es nach, aber erfinde eine neue Bezeichnung dafür'. Aber für diesen Kindergarten haben wir jetzt wirklich keine Zeit mehr.


    Ich rechen auch damit, dass Planungsverfahren für große Projekte zukünftig schneller ablaufen. Es geht ja, wie mit Tesla bewiesen wurde. Die Erfahrungen muß man eben umsetzen und z.B. auch für PV Produktion anwenden.

    Das würde wahrscheinlich bedeutetn, das andere Baugenehmigungen länger dauern, weil die Fachleute für Baugenehmigungen in den Ämtern auch nicht auf Bäumen wachsen.

  • Ich spreche von einem Wirtschaftssystem das systemische Zwänge hat die verhindern, dass wir freiwillig eine Transformation zu einem System in planetaren Grenzen schaffen können und nicht von technologischer Machbarkeit. Ist denn das so schwer zu verstehen?

    Die EU CO2 Zertifikate und die deutsche CO2 Abgabe ignorierst Du einfach? Die Transformation ist nicht mehr freiwillig.

    Wenn wir als Industrieland beweisen, dass die Versorgung mit EE funktioniert, werden das nicht alle anderen Staaten ignorieren. Indien z.B. ist EE geegnüber offen eingestellt, auch wenn immer noch die fossilen Energien ausgebaut werden.


    Andererseits baut EnBW im Moment gerade in Brandenburg drei PV Parks mit zusammen 485MWp. Und das völlig ohne Subventionen, weder von der Regierung, noch vom Land. LDR hat recht, Du bist gedanklich ein paar Jahre zurück.

  • Wie immer überhaupt nicht hilfreich, Jonny.


    Ich störe mich an dem Wort "Liebe" als Aufhänger für eine gesellschaftliche Transformation, nicht an den Theorien von Erich Fromm oder Pjotr Kropotkin.

    Sehe ich auch so. Liebe ist nicht rational und kann auch in Hass umschlagen. Darauf kann man keine langfristige Planung aufbauen.

  • Andererseits baut EnBW im Moment gerade in Brandenburg drei PV Parks mit zusammen 485MWp. Und das völlig ohne Subventionen, weder von der Regierung, noch vom Land. LDR hat recht, Du bist gedanklich ein paar Jahre zurück.

    Um das mal kurz zu ergänzen, genau so stelle ich mir die Energiewende eigentlich nicht vor...die Politik hat über die Jahre die Weichen in Richtung mehr Zentralisierung von PV und Windkraft gestellt...anstatt eine - wie ursprünglich geplant - dezentrale Energiewende durchzuführen...eine zentralisierte Energiewende - egal ob PV oder Windkraft - wird dazu führen das weiterhin große Teile der Bevölkerung in Abhängikeit von einigen großen (meist ausbeuterischen) Stromproduzenten leben muss.

    Das schaffen und erhalten solcher ausbeuterischen Strukturen führt logischerweise auch zu Problemen der Akzeptanz gegenüber der Energiewende.


    Was ich lieber sehen würde ist eine dezentrale Energiewende an der möglichst viele Menschen beteiligt werden, so das alle sehen können wie nützlich das eigentlich für uns alle ist...und damit meine ich nicht nur Hausbesitzer etc...auch die Mieter sollten ein Grundrecht darauf bekommen auf nutzbaren vorhandenen Flächen (falls noch frei dann auf dem Dach, sonst aber auch Balkon, Fassade, Garagendach/Carport usw) eine PV installieren zu dürfen...und selbst wenn es nur so 1-2kW pro Person sind...bei über 80 Millionen Menschen sind das dann potenziell 80-160GW PV Leistung (aktuell haben wir nur 60GW), damit könnten viele Menschen vorallem im Sommerhalbjahr schon vollkommen unabhängig einen großen Teil ihres Energiebedarfs decken.

    Und wenn man es wirklich ernst meint mit der Turbo-Energiewende könnte man auch von staatlicher Seite zinsfreie Kredite über z.B. die KfW anbieten, so das jeder Mieter (und seltener auch Vermieter) der kein Geld hat für eine PV sich so ein Ding vor Ort hinsetzt...die ökonomische Amortisation ist ja ähnlich wie die energetische ziemlich schnell abgeschlossen, je nach Standort irgendwie so 2-3 oder 3-4 Jahre, dann hat so eine Anlage sich selbst abbezahlt...eigentlich ein No-Brainer und eine WinWin Situation für alle...also abgesehen von einigen großen Stromproduzenten bzw deren Eigentümern...die aktuell davon leben die Mehrheit der Menschen auszubeuten.

  • LDR

    Ich stimme Dir zu, mir wäre es auch lieber, auf jedem Hausdach gäbe es PV. Ich wollte mit dem Beispiel deutlich machen, das die großen Energieversorger gar nicht so an den Fossilen hängen, wie sich das scheinbar AlienObserver vorstellt.


    Aber jedesmal, wenn ich bei ZON schreibe, dass sich eine PV auf dem EFH auf jeden Fall rechnet, oft sogar auf nördlichen Dachflächen, bekomme ich als Antworten, dass ich die spezielle Situation doch gar nicht beurteilen könnte, und viel technischen Unsinn (Einstrahlung in Deutschland usw.).

  • LDR Was ist mit Energiegenossenschaften? Vielleicht kannst du was zu denen sagen, wie die Situation in De ist usw. 🤔

    Ich bin kein Mitglied einer Energiegenossenschaft, bin einfach nur PV Betreiber, daher kann ich auch nur sagen was ich so mitbekomme...aber denen wird soweit mir bekannt das Leben durch Bürokratie etc schwer gemacht.


    Zumindest konnte ich dazu bisher öfter solche Sachen hier lesen oder hören:

    Bürgerenergie contra Bürokratie

    Bei der Energiewende geht es auch darum, die Stromwirtschaft zu demokratisieren. Doch zunehmende Bürokratisierung macht es der „Energie in Bürger:innenhand“ schwer.

    Die „Demokratisierung“ ist ins Stocken geraten. Im vergangenen Jahrzehnt war die Energiewende immer auch ein Projekt des Strukturwandels in der Stromwirtschaft, nicht nur eines, das die Technik der Stromerzeugung veränderte. Energie in Bürger:innenhand war das Schlagwort, das speziell durch Genossenschaften umgesetzt wurde; denn durch sie konnte auch in Photovoltaik investieren, wer kein eigenes Dach verfügbar hatte.

    ...

    ...im Spitzenjahr 2011 wurden in Deutschland 167 Energiegenossenschaften gegründet.

    Zwischenzeitlich allerdings ließ die Dynamik nach, im Jahr 2020 kamen nur noch 13 hinzu. Die Bürgerprojekte wurden nämlich komplizierter; vor allem der Bau von Photovoltaik-Gemeinschaftsanlagen auf öffentlichen Gebäuden, der einst für Genossenschaften ein attraktives Modell war, ist heute durch die Bürokratie komplex geworden.

    ...gestaltet sich nicht nur die Gründung neuer Genossenschaften zäh, auch die bestehenden Bürger:innenfirmen sind zögerlich mit weiteren Projekten. Nachdem im Jahr 2018 noch 72 Prozent der Energiegenossenschaften den Bau neuer Photovoltaikanlagen planten, sind es aktuell nur noch 38 Prozent.

    ...

    Die Bürgerwerke, eine Dachorganisation von inzwischen fast 100 Energiegenossenschaften, beklagt die „regulatorischen Hürden“. „Komplizierte Regelungen bei der Stromvermarktung, wie zum Beispiel beim Mieterstrom oder bei Regionalstrom, behindern den Ausbau“, sagt Christopher Holzem von den Bürgerwerken.

    ...

    Ist halt alles nicht erwünscht, die Leute sollen mal schön abhängig bleiben von den großen Energieerzeugern...

  • Silverbeard Ich bins müde immer wieder das gleiche zu erklären. Anscheinend ist Lesen zu schwer.


    Lies einfach im thread nach um was es ging und verschone mich mit solchen Posts.


    Das ist der Trend des Verbrauchs fossiler Brennstoffe:

    Fossil Fuels - Our World in Data


    Das ist der Trend der Netto Energie:


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    Zitat von Nature

    Lewis C. King , and Jeroen C. J. M. van den Bergh


    Low-carbon energy transitions aim to stay within a carbon budget that limits potential climate change to 2 °C—or well below—through a substantial growth in renewable energy sources alongside improved energy efficiency and carbon capture and storage. Current scenarios tend to overlook their low net energy returns compared to the existing fossil fuel infrastructure. Correcting from gross to net energy, we show that a low-carbon transition would probably lead to a 24–31% decline in net energy per capita by 2050, which implies a strong reversal of the recent rising trends of 0.5% per annum. Unless vast end-use efficiency savings can be achieved in the coming decades, current lifestyles might be impaired. To maintain the present net energy returns, solar and wind renewable power sources should grow two to three times faster than in other proposals. We suggest a new indicator, ‘energy return on carbon’, to assist in maximizing the net energy from the remaining carbon budget.

    Die Verfügbare Energie wird sinken, weil wir global immernoch wahnsinnig viel fossile Energie verbrauchen aber die leicht zu fördernden Lagerstätten ausgebeutet sind. Die benötigte Menge an Primärenergie steigt aber, weil alle Nationen weiter wachsen wollen.


    Erneuerbare Energien werden gebaut, aber auf fossile Energien nicht verzichtet, sondern im Gegenteil weiterhin versucht mehr davon zu fördern was aber eben immer höhere Energiekosten hat. Die Lösung wäre klar auf Fossile Energien zu verzichten und den Energiebedarf zu verringern, das passiert aber einfach nicht.


    Der Rückgang Verfügbarer Energie (durch schlechtere EROI der verbliebenen Lagerstätten, also weil wir mehr Energie für die Produktion von Energie aufwenden müssen) geht offenbar schneller vonstatten als wir ihn durch erneuerbare ausgleichen können, weil wir weiter Wachstum und dadurch einen erhöhten Energiebedarf haben.


    Energiewende, also der Rückgang des Verbrauchs von fossilen Energien die dann durch erneuerbare Energien ersetzt werden, findet global nicht statt. Ausnahmen wie Deutschland tun nichts um diesen globalen Trend zu stoppen, unter anderem weil das auch bei uns nicht in dem eigentlich nötigen Maßstab geschieht.


    Wer glaubt dass CO2 Bepreisung das Problem lösen wird ist verrückt oder ein Ökonom.

  • Doch nochmal EROI von Windkraft und Solar.


    Da die Gesamtmenge des erzeugten Stroms hier gegen die initialen Energiekosten gerechnet werden muss, ist der EROI um so besser um so länger erneuerbare Strom Produzieren. Am Anfang der Lebensdauer ist das Energiebudget Negativ und abhängig von der Leistung der Erneuerbaren müssen sie für einige Jahre laufen bevor sie überhaupt anfangen Netto-Energie zu erzeugen.

    Das verschärft das Problem der mangelnden Energieverfügbarkeit.


    Wenn wir diesen Herbst Energie brauchen, wird deshalb wieder mehr auf Kohle gesetzt statt den Ausbau der erneuerbaren massiv hochzufahren.


    Sollten irgendwann genug PV und Windkraftanlagen existieren wäre das kein Problem, aber in der Phase in der wir uns jetzt befinden kostet uns der Ausbau der erneuerbaren energien Energie und zwar mindestens 2% aber wahrscheinlich bis zu 10% der gesamten Energieernte die sie selbst liefern. Das ist viel.


    Ich bin trotzdem für einen schnellstmöglich Ausbau und halte ihn für machbar, aber ohne dass wir Energie irgendwo anders einsparen geht die Mathematik nicht auf.


    Energie einsparen = Degrowth

  • Ich glaube, Du hast einfach einen Logikfehler in Deiner Argumentationskette. Du gehst davon aus, dass zu einem Zeitpunkt plötzlich alle fossilen Energierzeuger abgeschaltet werden und sich die EE selbst versorgen müssen.

    So ist es aber gar nicht. Die Fossilen werden erst dann abgeschaltet, wenn es genug EE gibt, um sie zu ersetzen. Und die Transformation erfolgt fliessend, wie demnächst mit den drei KKW.

    Du hast nicht im Ansatz versucht zu verstehen um was es geht und wirfst mir Logikfehler vor.

    Du hst keines der vielen Videos zu derzeitigen Situation gesehen die ich hier eingestellt habe.

    Du nimmst die Bedeutung der Energie für Produktion nicht wahr.

    Du nimmst die Tragweite des Problems überhaupt nicht wahr.


    Dass wir global jetzt oder in Zukunft weiter wachsen und bei steigendem Energiebedarf fossile Energien mit erneuerbaren Energieträgern ersetzen (grünes Wachstum) hat keinerlei wissenschftliche Basis, sondern wurde im Gegenteil in zahllosen Studien als völlig aussichtslos nachgewiesen.


    Alle diese Studien, (auch des IPCC übrigens) zeigen, dass nur eine Veränderung des Verhaltens, also unseres Wirtschaftssystems und Degrowth, uns erlaubt das 2° ziel einzuhalten.

  • Zur großen Transformation gehört auch, wie die Welt in Zukunft mit Krieg, Waffen und allerlei umgeht. Eine Rüstungsindustrie auf Basis von Erneuerbaren kann man sich getrost in die Haare schmieren - und die Rüstungsindustrie wächst ebenfalls enorm:



    Ich weiß nicht, wie man bei solchen Nachrichten noch ernsthaft an der Verwirklichung des 2-Grad-Ziels glauben kann. Vollkommen illusorisch. Degrowth würde auch bedeuten, dass Besitzansprüche und die Verteidigung derer runtergeschraubt werden würden. Im Leeve nit.

  • Ich muss auch wieder mehr machen. Hab schon überlegt, ob ich alles hinschmeiße und nur noch Klimaaktivismus mache 🤔

  • [...] What began some 11,000 years ago as hunter gatherers cooperating to obtain physical surplus from land, has morphed into a globally connected human culture maximizing financial representations of physical surplus (Gowdy and Krall, 2013). In pursuit of economic growth, modern human culture appears as a self-organized, mindless, energy seeking Superorganism, functioning in similar ways to a brainless amoeba using simple tropisms. But why? How?

    In nature, an individual starling follows three simple rules (Reynolds, 1987):

    1) Do what your neighbor does
    2) Don’t get too close
    3) Fly towards the center

    When tens of thousands of starlings follow these simple rules we see a beautiful, complex murmuration in the sky. This is an emergent result not predictable by the biology and behavior of the individual birds. In similar ways, the surplus creating “requirements” of the global economic superorganism call forth compatible behaviors like acquisitiveness, greed for possessions, and simplified individual behaviors.

    Today, most modern humans – as individuals – follow something like the following 3 simple rules:

    1) Execute optimal foraging algorithms by coordinating with other humans
    (families, small businesses, corporations, nations) towards acquiring financial surplus
    2) Pursue culturally condoned behaviors
    3) Spend the financial surplus on comfortable, fun things or experiences (as long as culturally acceptable)


    In a global culture maximizing surplus value, human brains are thus linked to energy use via the 'pursuit of comfort' and 'avoidance of pain'.In aggregate, human economies require power just as animals eat food, or oak trees grow leaves (Odum, 2007). The emergent property of 7.7 billion humans going through their daily lives following simple rules like these is a ‘Superorganism’ with a 17 TW metabolism.

    6. Implications

    There are several key implications from humanity effectively functioning as a Superorganism.

    6.1. Gross domestic product (GDP)→ gross world burning (GWB)


    Biological scaling laws follow the natural, emergent outgrowth of networks —in the case of animals, a blood circulatory network which transports hemoglobin throughout the ‘volume’ of the organism. Klieber’s Law observes that the energy metabolism of animals is proportional to their mass scaled to the ¾ power (Thommen et al., 2019). The flow of petroleum through modern economies can be likened to the flow of blood in mammals (Marder et al., 2016) with the veins and arteries of the human ‘sphere’ being the global air, sea and road transportation nodes (Kleinschroth et al., 2019).

    Virtually all human infrastructure - gas stations, surface area of roads, hospitals etc., scale using similar biological allometry relationships (West, 2017). Connections – veins in bodies, social media, telephones or highways, scale at roughly ½ of the number of nodes squared (.5n2). Each of these nodes requires energy to maintain and new nodes need energy to connect.

    Modern human society can thus be viewed as a macro-organism, whose energy metabolism increases at the size of the global GDP to the ¾ power (Brown et al., 2011; Patzek, 2011). Larger animals – and larger economies-are more efficient, which is why they don’t scale 1 for 1.


    Economic growth can only experience ‘absolute decoupling’ if we increase GDP while decreasing primary energy consumption. Relative decoupling occurs when total primary energy grows but at a smaller rate than GDP. Since dual statistics began in 1965, there has been no absolute decoupling globally and negligible relative decoupling (0.5%) (Heun and Brockway, 2019).

    From 2012–2017 there appeared to be an increase in relative decoupling but this was largely an artifact of a larger portion of GDP going to financial (virtual) assets, implying an even tighter energy/economy link once the financial system recalibrates (Kovacic et al., 2018). Nor has the move to ‘service’ economies reduced the strong GDP/energy link (Fix, 2019).

    Every single good and service in the global (or your own) economy started somewhere with a small fire. We cannot decouple this basic relationship on an absolute basis (Ward et al., 2016), and relative decoupling will be minor as long as GDP growth is our cultural goal.


    GDP is a poor metric of our well-being and cultural progress. It is however a reasonably good metric of how much energy humans burn: GWB – Gross World Burning.

    In principle a superorganism could be super intelligent but ours is not. In the 1930s economists chose GDP as a metric to track economic activity, not as an end goal. Yet almost 100 years later, our economies unconsciously, relentlessly, pursue the GDP carrot, often toward frivolous endeavors that promise the greatest financial return in the shortest time.

    Currently, no one is driving this societal bus, neither billionaires, politicians, nor a secret cabal (White and Hagens, 2019). We are all caught up in the global growth imperative, which is immune from self-criticism.

    In the same way that ants pursue individual tasks for the growth of the colony, humans have outsourced our individuality to the ‘cloud’, which is itself devoid of an actual brain. The more people involved in a decision/process, the more our decisions resemble simple bacterial tropisms which unconsciously move towards energy acquisition.

    At the largest levels, the global economy is moving much like a starling murmuration following simple emergent rules. In the year 2019 C.E. the emergent result of 7.7+ billion hominids living their daily lives is an energy seeking Superorganism, out of control, yet still hungry. This superorganism is not human. It's a thing-in-itself (Ding an sich) with its own survival instincts that override the individual humans that comprise it. [...]


    Beyond absolute or relative energy decoupling, there is carbon decoupling -e.g. the same level of GDP using less carbon. Environmental media have popularized the narrative we can completely de-carbonize the economy. Proponents point to the fact that since 2003, over 20 countries, including the USA and UK, have reduced GHGs while growing their economies (Aden, 2016). However, this accounting neglects that these economies exported their carbon-intensive manufacturing to cheap labor regions. China’s industrial sector alone uses almost as much energy as the entire US economy (National Bureau of Statistics, 2018), and the USA now imports what it used to produce.

    Carbon emissions and economic activity can be “decoupled” if we increase non-fossil energy production faster than energy consumption growth (essentially: faster than economic growth). But that’s not happening globally. Figure 10 shows the increase in consumption from fossil carbon and hydrocarbons and from renewables this century. The only year that fossil fuel consumption dropped (or increased less than renewables) was the global financial crash of 2009. In fact, the increase in global electricity demand in just 2018 was more than the entire historical installed capacity of solarvoltaics (BP, 2019). Fig. 10 reveals that the only genuine solutions to overshoot and carbon emissions will include economic contraction, not growth.


    The Superorganism grows, and doesn’t (voluntarily) shrink. Under this logic we will have to change economic systems before we can meaningfully decarbonize the economy. Even the switch from wood to coal wasn’t really a ‘transition’ only an addition. We are consuming more forest biomass globally today than we were at the dawn of the industrial revolution (BP, 2019). Likewise, renewables are adding energy, not replacing hydrocarbons. If this continues, renewables will continue to scale, but only as part of a larger energy dissipating, emitting structure (Heinberg and Fridley, 2016; Smil, 2013).

    Additionally, between 1970 and 2010, estimated total global extraction of natural resources from Earth (fuels, ores, salts, biomass, etc.) grew 3.2-fold from 22 to 70 billion tons (UNEP International Resource Panel, 2016). During the same time period, the size of the world economy, adjusted for inflation, grew 3.4-fold from $18.9 to $65.6 trillion. For one additional unit of Gross World Product (GWP), we needed close to one additional unit of natural resources.

    If we remain at 17 TW, whether carbon intensive or carbon neutral, we’ll still need ∼1 kg of minerals and materials for every $2 of global GDP. Physics suggests that this is not possible, and that our answers will primarily be found through social changes linked with contraction, not technical innovations resulting in long-term growth. [...]

    ____________________________________________________

    N.J. Hagens: Economics for the future – Beyond the superorganism, Ecological Economics, Volume 169, 2020, (https://www.sciencedirect.com/…cle/pii/S0921800919310067)

  • Zur großen Transformation gehört auch, wie die Welt in Zukunft mit Krieg, Waffen und allerlei umgeht. Eine Rüstungsindustrie auf Basis von Erneuerbaren kann man sich getrost in die Haare schmieren - und die Rüstungsindustrie wächst ebenfalls enorm:

    ...

    Ich weiß nicht, wie man bei solchen Nachrichten noch ernsthaft an der Verwirklichung des 2-Grad-Ziels glauben kann

    ...

    Ich persönlich glaube da schon viele Jahre nicht mehr dran, auch ohne Krieg und Rüstungsindustrie werden wir dieses Ziel verkacken...war das für dich oder euch vorher nicht deutlich genug?


    Allerdings ändert das zumindest für mich nichts daran das ein starker Ausbau eines möglichst dezentralen Energieversorgungssystems auf der Basis von PV und WKA (und dazu langsam auch etwas Speicher) höchste Priorität haben sollte, dezentrale Systeme verbessern bei richtiger Auslegung die Systemstabilität gegenüber extremen Unwettern oder Angriffen etc dramatisch...und genau das werden wir in Zukunft leider öfter sehen und benötigen.


    Was außerdem langsam mal offensichtlich sinnvoll sein würde ist der Bau von Meerwasserentsalzungsanlagen an den Küsten und Wasserpipelines durch Deutschland bzw Europa...es ist ja jetzt schon deutlich sichtbar das man sonst in einigen Jahren keine ordentliche Landwirtschaft mehr betreiben kann.


    Ohne ausreichend Energie und Nahrungsmittel braucht man mMn nämlich auch garnicht anfangen über irgendwelche Transformationen nachzudenken.

  • Ich persönlich glaube da schon viele Jahre nicht mehr dran, auch ohne Krieg und Rüstungsindustrie werden wir dieses Ziel verkacken...war das für dich oder euch vorher nicht deutlich genug?

    Nö, ich habe das Argument von AlienObserver mit dem wachsenden Mehrbedarf an Fossilen schon damals im alten Forum mehrfach geäußert. Eine Substitution der fossilen Brennträger wird es nicht geben (also nicht mehr in diesem Jahrhundert), der Luxus und Überfluss, welcher in der Welt exisitert, der basiert vor allem eben auf diesen extrem billigen Energieträgern. Letzten Endes substituiert diese Energieform auch billige Arbeit, und wenn diese immer knapper wird, dann wird Degrowth eine Zwangsläufigkeit. Man muss nicht einmal tief in die Materie einsteigen, sondern es reicht sich allenfalls ein paar Statistiken von AO anzuschauen, die man auch an jeder Ecke und Kante durch weitere Statistiken ergänzen könnte - alles deutet auf das gleiche Szenario hin.


    Ich wollte mit dem Bundeswehrartikel nur den Punkt machen, dass wir die restlichen Ressourcen dieses billigen (aber nichtsdestotrotz wertvollen) Rohstoffs nicht ein mal sinnvoll nutzen, sondern "kontraproduktiv" - was ein lästiger Euphemismus für "destruktiv" ist.


    Im Grunde halte ich die große Transformation für etwas, was nicht dadurch zustande kommen wird, dass sie als gesamtgesellschaftlicher Wille ausformuliert und umgesetzt wird, sondern dass sich nach und nach eben durch die von mir erwähnten Zwangsläufigkeiten ergeben. Es wird ein Kind nach dem anderen in den Brunnen fallen. Die meisten werden ersaufen, und andere kriegt man ggf. durch ach und krach nochmal raus, aber wir werden nicht eines davor retten, nicht doch hineinzufallen - das traue ich der Menschheit offengestanden nicht zu.


    Meine Resignation hindert mich übrigens nicht daran für eine bessere (bzw. nicht schlimmer werdende) Zukunft einstehen zu wollen, aber vielleicht bin ich ja auch in Teilen grün und in der Realpolitik des Lebens angekommen.

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