Manch einer mag da triumphieren und den Advent des Unterganges jener Ordnung heraufziehen sehen. Aber die Geschichte hat gezeigt, dass der Kapitalismus und seine Profiteure so leicht nicht tot zu kriegen sind - ganz im Gegensatz zu dem bisschen Demokratie das wir im Moment noch haben.
Generell - Daumen hoch für ein wirklich gutes Thread-Thema. Gut, dass du hier wieder am Start bist AlienObserver .
Zum Zitat:
Tja, die Triumphierenden. Wie man den Kollaps und den planlosen Zusammenbruch romantisieren kann war mir schon immer schleierhaft, auch und gerade in Angesicht des Wohlstands-Schweinesystem, dass dieses Land (noch) zur vermeintlichen Gewinnerelite verhilft.
Irgendwie stellt diese Gruppe die merkwürdig perfekte Ergänzung zum urbürgerlichen "Das ist schon immer noch irgendwie gut gegangen"- Counterpart dar.
Die grundlegende Wahrheit des Satzes "Erst kommt das Fressen, dann die Moral" wird uns demnächst noch viel zu Denken geben. Wenn wir dann überhaupt noch gross zum Denken kommen werden. Mein Bauch sagt mir irgendwie, dass wir demnächst nicht mehr viel Ruhe und entspanntes Umfeld zum Reflektieren haben werden.
Tja, die Demokratie. Die Wahrheit sieht doch so aus: Der Kapitalismus benötigt dieses Gesellschafts-Modell als Wirt nicht mehr. Ein anderes System im Osten hat sich schon längst als viel effizienterer Träger entwickelt. Ein weiteres System, das sich durch das schlichtwege Abschaffen des Staates definiert, tastet sich heimlich und still immer näher heran. Dieser Entwicklung steht die überzeugte, abgrundtief naive, sehr aufgeklärte bürgerliche "Nur wer wählen geht, darf mitreden"-Mitte, sich da zwischen Böhermann bis Lanz und Katapult bis Spiegel bewegt, so hilflos gegenüber wie ein Gänseblümeli einer Lawine.
Und so zieht man dankbar als Fahnenträger für das Spätrömische Reich ins Endgame.
Das Spiel stoppen? Aussteigen, Notbremse ziehen? Nüchtern, ehrlich und hart über die wirklichen, realen Verhältnisse sprechen, über die eigene persönliche Mitverantwortung und auch die Chancen die das bieten würde? Na, man weiss, es ist natürlich nicht alles perfekt hier, aber undemokratische Nestbeschmutzer, die möchte man in all der hehren, liberalen Aufgeklärtheit doch nicht so gern haben. Würde man sich doch eingestehen müssen, dass die Seifenblase in der man sich da gesellschaftlich feiert eine einzige grosse, eitle Lebenslüge darstellt. Nun ja, und so basisdemokratisch solls dann nun auch nicht sein.
In Summe, mal wieder, frei nach Volker Pispers:
Nee, dann lieber Abrgrund. Das kennt der Deutsche, da weiss er was er hat.