Energiekrise 2022/2023

  • https://blog.fefe.de/?ts=9af9a4e0


  • Hm, kann ich eigentlich nicht sagen, wie ist es bei euch?

    Kann ich bisher ebenfalls nicht bestätigen, hier ist noch ausreichend Gemüse vorhanden.


    Aber im UK ist es wohl seit einiger Zeit ein Problem, konnte man öfter lesen:

    Britische Supermarktketten rationieren Gemüse

    In Großbritannien begrenzen mehrere Supermarktketten wegen Nachschubproblemen den Verkauf einiger Gemüsesorten. So soll es beim Marktführer Tesco und bei Aldi ein Limit bei Gurken und Tomaten geben.

    ...

    Der Sender Sky News berichtete, der größte britische Tomatenzüchter APS Produce warne vor Engpässen bis mindestens Ende April. Bereits zuvor hatte der britische Bauernverband vor sinkender heimischer Lebensmittelherstellung gewarnt.

    Die Einzelhändler machen Extremwetter in Spanien und Nordafrika verantwortlich, das große Teile der Ernte zerstört habe. Großbritannien ist im Winter stark auf Importe angewiesen. Von Dezember bis März werden rund 95 Prozent der Tomaten eingeführt.

    Da in dem Artikel äußern sich auch einige Supermärkte aus Deutschland:

    ...

    In Deutschland drohen nach einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bislang keine vergleichbaren Engpässe. Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka betonte: "Wir können die Versorgung unserer Märkte mit ausreichenden Mengen weiterhin sicherstellen." Ähnlich äußerte sich die Discount-Tochter Netto.
    Auch die Rewe-Gruppe, zu der auch der Discounter Penny gehört, betonte: "Es gibt bei Rewe und Penny ausreichend Tomaten & Co. zu kaufen. Auch zukünftig." Die Angebotsstörungen im Beschaffungsmarkt würden sich allerdings auf die Bandbreite des Angebots und die Preise auswirken.

    Edit:

    Der Beitrag hier von Fefe mit einem Leserbrief ist auch interessant:

    Leserbrief zu den Gewächshäusern in Holland:Ich arbeite in der IT für mehrere Blumenexporteure die alles direkt bei den Züchtern einkaufen.Was in keinem Artikel steht: Die meisten Züchter (sowohl Blumen als auch Obst und Gemüse) wussten letztes Jahr im Sommer schon dass die Gaspreise im Winter so hoch sein werden dass die Gewächshäuser nicht mehr beheizt werden können. Manche haben an unsere Kunden durchgegeben dass sie einfach so lang wie möglich Produkte liefern aber sobald das Gas ausläuft / die Kosten die Einnahmen übersteigen mit der Zucht stoppen und die Firma auflösen. Ein Züchter hatte am Montag angerufen dass er ab Dienstag nichts mehr liefert und alles stoppt.

    Die größeren Züchter haben Gas zu einem günstigeren Preis gekauft bevor der Gaspreis explodiert ist und plötzlich war es um einiges lukrativer das Gas zu einem höheren Preis zu verkaufen als es selbst zur Zucht zu benutzen. Gibt mehrere Unternehmen die mit dem Verkauf von Gas mehr Umsatz gemacht haben als die letzten 5 Jahre mit der Zucht von Blumen.

    Problem ist auch: Sobald die Gewächshäuser stoppen mit Heizen sterben alle Pflanzen und es dauert einige Monate bevor man wieder ernten kann / Geld reinspielt und die meisten können die Monate nicht überbrücken

  • https://blog.fefe.de/?ts=9af65828


  • https://www.business-standard.…tions-123031200708_1.html


    Zitat

    India will not breach Western sanctions on Russia including the price cap of $60 imposed on purchases of oil from Moscow, according to people familiar with the matter.


    Government authorities have asked banks and traders to adhere to the rules, the people said, declining to be identified as the information isn’t public. Indian officials have not gone on the record to say they will support sanctions and the price cap imposed by the Group of Seven nations on Russia.


    Indian people?

  • Die never ending Story der maroden französischen AKW sind übrigens auch noch immer Teil der Energiekrise und treiben aktuell anscheinend auch wieder die (Großhandels-) Gaspreise nach oben (nachdem sie bisher über lange Zeit gesunken sind).


    Es ging letzte Woche los, es wurden wieder Risse am Notkühlsystem von 2 AKW gefunden, zuerst war es nur 1 AKW...

    Bislang größter Riss an AKW in Frankreich entdeckt

    Ein Riss in einem französischen Atomkraftwerk bereitet Betreiber, Aufsichtsbehörde und Experten Sorge. Im Meiler Penly am Ärmelkanal ist eine Leitung des Notkühlsystems stark beschädigt. Ein Störfall der Stufe zwei wird ausgerufen.

    Der bislang größte entdeckte Korrosionsschaden in einem französischen Atomreaktor dürfte gründliche Überprüfungen weiterer Atomkraftwerke nach sich ziehen.

    ...

    ...und dann kam 2 Tage später noch ein zweites AKW dazu:

    Erneut Risse an Atomreaktoren entdeckt

    Der zweite Vorfall binnen einer Woche: In Frankreich sind an zwei Atomreaktoren in Penly und Cattenom Risse entdeckt worden. Diese seien laut Behörden "nicht unerheblich". Tage zuvor war in Penly ein großer Korrosionsschaden entdeckt worden

    ...

    Wegen anhaltender Probleme mit seinem alternden Atompark hatte Frankreich im vergangenen Jahr so wenig Strom produziert wie seit drei Jahrzehnten nicht.

    ...

    FrFzI4ZWwAAhbll?format=png&name=small


    Edit:

    Die Streiks in Frankreich tragen übrigens gleichzeitig auch zu weniger Gaslieferungen bei:

    LNG deliveries to Europe and Turkey plummeted by almost 19% last week to nearly 3.2bcm as French strikes disrupted cargo arrivals, with supply expected to remain limited this week, Kpler ship tracking estimates showed on Monday.

    ...

    A worker strike in France over pension reforms obstructed arrivals at the country’s four receiving terminals.

    ...



  • https://oilprice.com/Latest-En…low-The-G7-Price-Cap.html


  • https://twitter.com/Klaus_Mueller/status/1638519696638070784



    https://www.ft.com/content/0c3…eb-411c-b855-706ff56cec3a


    Zitat

    Klaus Müller, head of the Federal Network Agency, said Germany’s power crisis "isn’t over" and much depended on whether next winter would be colder than the last.


    "The danger of a gas shortage is still there," he told the Financial Times. "It depends a lot on whether we continue to curb gas use and ensure diversified supplies into Germany. And there are risks."


    Eventuell entscheidender Punkt:


    Zitat

    These included China's economic recovery, which was accelerating "more quickly than many predicted", leading to a higher demand for gas that will have "consequences in terms of price".


    The winter of 2023-24 will also be the first Germany has experienced "without any Russian pipeline gas at all", while the global supply of liquefied natural gas (LNG) "is not expected to increase significantly this year or next".


    Tatsächlich hatten wir nicht nur Glück mit dem Winter, sondern auch dass die chinesische Nachfrage nach Flüssigerdgas letztes Jahr noch überschaubar war.


    Zitat

    Companies and households also made drastic energy savings, with industry using 20 per cent less gas this winter. "They did it through fuel switching, through technical innovations they should be really proud of, and through cutting back on production, something that is of course very painful," said Müller.


    But he said he was convinced they could — and might have to — go even further. "I don’t know any businessman who wouldn’t be prepared to make even more savings to prevent a gas shortage next winter," he said. “I think we can — and must — do more [to save gas]."


    Ja, die kennst du nicht, weil die jetzt in einem anderen Land sind, um ihre Geschäfte dort aufzubauen.

  • Es gibt keine Lohn-Preis-Spirale, es gibt aber die Profit-Preis-Spirale.



    Wird von der EZB natürlich kleingeredet oder gar nicht erwähnt.


    https://www.saltwire.com/nova-…n-on-inflation-100829780/


    ECB confronts a cold reality: companies are cashing in on inflation

    FRANKFURT (Reuters) - Huddled in a retreat in a remote Arctic village, European Central Bank policymakers faced up last week to some cold hard facts: companies are profiting from high inflation while workers and consumers foot the bill.

    The prevailing macroeconomic narrative over the past nine months has been that sharp increases in prices for everything from energy to food to computer chips were ramping up costs for companies in the 20 countries that make up the euro zone.

    The European Central Bank (ECB) responded by raising interest rates by the most in four decades to cool demand, arguing it faced the risk that higher consumer prices would push up wages and create an inflation spiral.

    But at the retreat in the Finnish village of Inari intended to give the bank's Governing Council a chance to delve into themes only touched upon at regular meetings, a slightly different picture emerged, three sources who attended the meeting said.

    Data articulated in more than two dozen slides presented to the 26 policymakers showed that company profit margins have been increasing rather than shrinking, as might be expected when input costs rise so sharply, the sources told Reuters.

    An ECB spokesperson declined to comment for this story.

    "It's clear that profit expansion has played a larger role in the European inflation story in the last six months or so," said Paul Donovan, chief economist at UBS Global Wealth Management. "The ECB has failed to justify what it's doing in the context of a more profit-focused inflation story."


    The idea that companies have been raising prices in excess of their costs at the expense of consumers and wage earners is likely to anger the general public.


    But it has implications for central bankers too.

    ...

  • „Die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale ist real“ sagte gerade erst der Finanzminister Christian Lindner.(1) Was er meint ist einfach erklärt: Nun, wo die Benzin- und Ölpreise steigen, beinahe schon unbemerkt auch die Preise für Brot und allerlei andere Lebensmittel und Konsumgüter, würden wir Gefahr laufen, dass Menschen auf Grund dieser Entwicklung höhere Löhne fordern (und sie auch bekommen) – was die Preise nur weiter ansteigen lassen würde; dadurch würde die Inflation vorangetrieben und schlussendlich der Euro entwertet. Da kommen Bilder aus der Weimarer Republik vor dem inneren Auge auf, wo ein Laib Brot an einem Tag 1000 und am nächsten 10.000 Reichsmark kostete.

    Es ist also durchaus ein beunruhigendes Szenario, das uns Lindner da ausmalt. Wesentlich beunruhigender als den Gürtel – in Solidarität mit der Ukraine – zumindest eine Weile etwas enger zu schnallen. Der Markt regelt das schon und irgendwann (so zumindest das unausgesprochene Versprechen der bürgerlichen Ideologie) würden die Preise wieder sinken. Doch was ist dran an dem Versprechen oder überhaupt an der Vorstellung einer Lohn-Preis-Spirale? Steigen die Preise wirklich weiter, wenn wir einfordern, unseren Lebensstandard zu halten? Sind wir dann egoistisch, sollten wir uns nicht zurücknehmen – immerhin sind wir nicht in der Ukraine, also nicht im Kriegsgebiet? Ist nicht genau jetzt die Zeit um zusammenzustehen und diese schwere Zeit gemeinsam durchzuhalten, hindern uns nicht diese egoistischen Forderungen nach höheren Löhnen und Entlastungen genau daran?

    Egal ob es der Krieg in der Ukraine ist oder irgendeine andere Krise oder Katastrophe – nahezu alles, was zu irgendeiner – und sei es nur vorübergehenden – Knappheit irgendwelcher Güter führen könnte, lässt die Preise steigen. Ist die Krise dann vorüber, haben wir es also kollektiv durchgestanden, sinken sie trotzdem nicht wieder auf das ursprüngliche Niveau. Das liegt nicht daran, dass Lohnerhöhungen die Preise der Güter in die Höhe treiben würden – einzig das Profitstreben der Konzerne ist es. Das wusste auch schon Marx. Diese kapitalistische Propaganda, die auf nichts anderes als eine Schwächung der Klassenkämpfe zielt, hat er schon 1865 in dem Text Lohn, Preis und Profit Lügen gestraft.

    Nach Marx verhält es sich mit den Löhnen und Preisen wie folgt: Es erfolgt eine Erhöhung von Rohstoffpreisen (durch Krisen, Krieg oder sonst was), was zur Folge hat, dass die Unternehmen tatsächlich mehr in die Produktion investieren müssen um am Ende die gewollte Ware zu erhalten.

    Durch die Preissteigerung erfolgt also eine Erhöhung dessen, was KapitalistInnen zur Produktion aufwenden müssen und eine Steigerung des Werts der Ware. Dieser setzt sich zusammen aus dem, was alles zur Produktion einer Ware notwendig ist, also Rohstoffe, Arbeitskraft und Arbeitszeit, Maschinen, deren Wartung, Mieten usw. Der steigende Verkaufspreis gleicht sich dem gestiegenen Wert des Produkts an. Soweit scheint es nichts besonderes und nachvollziehbar zu sein. Versteckt erfolgt jedoch mit der Preissteigerung der Rohstoffe und der Steigerung der Preise der Waren auch eine Absenkung der Produktionskosten.

    Das wird nur verständlich, wenn wir betrachten, wie KapitalistInnen Profit machen. Der Gewinn, der beim Verkauf von Waren erzielt wird, kommt nicht dadurch zustande, dass diese über ihrem Wert verkauft würden. Er entsteht aus der Arbeitskraft, die wir ArbeiterInnen in die Produktion stecken – über jenen Teil, den wir nicht bezahlt bekommen.

    Aber wer würde hierzulande denn ohne Lohn arbeiten?

  • Verständlicherweise niemand und doch tun es alle. Denn was wir als Lohn für unsere Arbeitskraft bekommen, ist immer weniger als wir letztlich für die Unternehmen veräußern. Der Lohn orientiert sich, etwas vereinfacht ausgedrückt, an zwei Faktoren: Zum einen muss er ausreichen, um unser physisches Überleben zu sichern, zum anderen muss er einem gewissen gesellschaftlichen Lebensstandard genügen. Letzteres ist selbstverständlich extrem variabel (Ersteres streng genommen auch, findet die Grenze aber immer am Tod). Verkaufen wir unsere Arbeitskraft – egal ob in einer Fabrik, einem Geschäft oder im Büro – werden wir immer nur gezahlt bekommen, was uns das Überleben auf einem in dieser Gesellschaft mehr oder weniger zumutbaren Niveau sicherstellt, nicht was wir wirklich an Wert zur Produktion beitragen. Wir verkaufen unsere Ware Arbeitskraft also unter Wert. Aus dem, was wir sozusagen unentgeltlich zur Produktion abgeben, erzielen die KapitalistInnen den Profit bzw. den Mehrwert. Anschaulich ist es, wenn in einer Stunde Arbeit Waren im Wert von 20€ hergestellt werden, der Stundenlohn aber nur 10€ beträgt, also grob das was als Mindestlohn zur Existenzsicherung definiert wurde. Dann haben wir für einen Profit von 100% der KapitalistIn gesorgt bzw. sind um die Hälfte unserer Arbeitskraft betrogen worden. In dem Beispiel sind natürlich lauter relevante Faktoren der komplizierten Wirklichkeit ausgespart, das Prinzip ist aber immer genau dieses.

    Würden die Preise, zu denen Waren verkauft werden, bei einer Steigerung der Rohstoffpreise konstant bleiben, würde das den Gewinn der KapitalistInnen deutlich schrumpfen lassen. Für die KapitalistInnen stellt das eine nicht hinnehmbare Situation dar. Werden die Löhne von uns ArbeiterInnen nicht auch angepasst, bedeutet das, dass die Produkte teurer werden und die Konzerne mehr Profit machen, wir aber verarmen, weil unsere Lebenshaltungskosten steigen, unsere Gehälter aber stagnieren.

    Dabei befinden wir uns in einer lose-lose Situation, während die KapitalistInnen ihren Gewinn nur vergrößern.

    Der Grund dafür ist, dass die Preise der Waren angehoben werden, um so auf der einen Seite den drohenden Verlust bzw. die Befürchtung, etwas weniger Gewinn zu machen, abzuwenden. Auf der anderen Seite verteuern sich aber durch die Anhebung der Warenpreise auch die Kosten für unser Überleben bzw. die Erhaltung unseres Lebensstandards. Bleiben Lohnerhöhungen aus, wird der Preis für unsere Arbeitskraft gedrückt – er ist schließlich auch gestiegen, da wir mehr Geld zum Leben brauchen. Damit vergrößert sich der Mehrwert, also der Gewinn der KapitalistInnen nicht trotz, sondern wegen steigender Rohstoffpreise. Denn werden unsere Löhne nicht angehoben, obwohl die Preise der Waren durch steigende Rohstoffkosten nach oben gehen, vergrößern die Kapitalisten ihren Gewinn überproportional, da sie weniger als notwendig dafür ausgeben. Sie sparen ja an unseren Löhnen.

    Eine lose-lose Situation ist es, weil wir nicht nur mehr Geld für alles mögliche bezahlen müssen, sondern gleichzeitig der Preis unserer Arbeitskraft abgewertet wird.

    Der Gewinn, den KapitalistInnen erzielen, ist nie abhängig von Rohstoffpreisen oder ähnlichem, da sich hieraus niemals der Mehrwert gewinnen lässt, der den Profit ausmacht. Den gibt es immer nur dadurch, dass nicht der Wert der Arbeitskraft entlohnt wird, sondern nur das, was wir zum Überleben benötigen. Oder nach Marx: der Mehrwert oder Profit entsteht durch die Aneignung fremder Arbeit. Würden unsere Löhne entsprechend den steigenden Preisen angehoben werden, würde dies nicht weiter die Preise in die Höhe treiben, sondern lediglich den Profit auf dem bisherigen Level halten. So wird der Profit unter dem Vorwand steigender Rohstoffkosten in die Höhe getrieben – alles auf unseren Rücken.

    Es lässt sich also relativ einfach zeigen, dass das Gespenst der Lohn-Preis-Spirale völliger Unsinn ist. Umso mehr muss es von den VertreterInnen der herrschenden Klasse beschworen werden. Und das Verrückte ist – viele Menschen glauben daran. Vor allem, umso weniger sie sich von den Auswirkungen der steigenden Preise und damit der steigenden Ausbeutung betroffen fühlen.

    Hierzu nur eine kleine Anekdote, die ein wenig bebildert, wie die Propaganda gerade bei den BesserverdienerInnen verfängt.

    Ich arbeite in einem Krankenhaus, also einem Ort, an dem schlechte Löhne, hohe Arbeitsbelastung und schlechte Arbeitsbedingungen ohnehin an der Tagesordnung sind. Nachdem sich vermehrt Unmut – vor allem über die steigenden Benzinpreise – breit machte, besonders in der Pflege, konnte die MitarbeiterInnenvertretung dazu bewegt werden, einen offenen Brief (den jede im Krankenhaus beschäftigte Person per Mail erhielt) an die Geschäftsleitung zu schicken, in dem diese dazu aufgefordert wurde, die steigenden Lebenshaltungskosten mit steuerfreien Sachmittelgutscheinen (also für Benzin und/oder Lebensmittel) zu kompensieren. Die Geschäftsleitung reagierte überhaupt nicht auf dieses Schreiben. Sehr viele KollegInnen (wieder vor allem aus der Pflege) fanden die Idee allerdings sehr gut. Lediglich aus Berufsgruppen mit einem besonders hohem Einkommen gab es negatives Feedback: Wir sollten alle mal froh sein, dass wir nicht in der Ukraine seien. So wird die Solidarität mit Menschen im Kriegsgebiet gegen die Interessen der ArbeiterInnenklasse ausgespielt – ganz so wie die mit moralischem Druck angereicherte Propaganda und verbreitete Angst vor der Lohn-Preis-Spirale es auch soll.

    Ich möchte hier auf Marians Aufruf verweisen, der auf anarchismus.de erschienen ist, in dem er fordert, dass AnarchistInnen gegen die steigenden Preise auf die Straße gehen sollten. Recht hat er. Die ArbeiterInnen – letztlich wir alle, die wir von unserem Lohn abhängig sind – sind direkt von der Preisentwicklung betroffen. Diejenigen, die darunter besonders leiden verstehen ganz genau, dass bei der Lohn-Preis-Spirale irgendwas faul ist. Es braucht nur eine Initiative und organisierte Kraft, die ihnen die Möglichkeit gibt, ihre Wut in Protest und Widerstand umzuwandeln.

  • Selbst Marcel Fratzscher gibt es zu, dass die Inflation zum Teil von Unternehmensgewinnen kommt:


  • https://www.bloomberg.com/news…block-russian-lng-imports


    Zitat

    The European Union is targeting a way to let member states have the option to effectively ban Russian shipments of liquefied natural gas without implementing new energy sanctions.


    The bloc’s energy ministers are poised to endorse a proposal that would give member governments the ability to temporarily prevent Russian exporters from up-front booking of infrastructure capacity needed for the shipments, according to a document seen by Bloomberg News.


    Häh? Wofür soll das gut sein?

  • https://www.bloomberg.com/news…rels-a-day-oil-output-cut


    Zitat

    OPEC+ announced a surprise oil production cut that will exceed 1 million barrels a day, curtailing supply from May despite a recovery in prices from 15-month lows.


    Saudi Arabia led the cartel by pledging its own 500,000 barrel-a-day supply reduction. Fellow members including Kuwait, the United Arabia Emirates and Algeria followed suit, while Russia said the production cut it was implementing from March to June would continue until the end of the 2023.


    That means, starting in May, there will be about 1 million barrels a day less crude flowing into the market than previously expected.


    Ich würde sagen, entweder ist das gegen die USA gerichtet oder ein Zeichen, dass sie eine sehr schlechte weltwirtschaftliche Entwicklung erwarten.

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