Energiekrise 2022/2023

  • Die "Drohung": Katar hat seinen europäischen Kunden, mit denen es einen Liefervertrag für Flüssigerdgas hat, der es ihnen ermöglicht Lieferungen auch woandershin umzuleiten, im März eine Zusage gegeben, von dieser Möglichkeit erstmal nicht Gebrauch zu machen.

    Typen, die bei der viel sensibleren Diskussion um die NATO-Osterweiterung penetrant: "Mündliche Zusagen hat es gar nicht gegeben. Oh warte, mündliche Zusagen hat es doch gegeben aber ohne schriftliche Fixierung gilt hier gar nichts. Tut uns leid - mündlich ist für den A*sch" zelebriert haben, bestehen urplötzlich auf mündlichen Zusagen.

    Aber selbst wenn er angedeutet hätte, eine Begrenzung des Erdgaspreises durch die EU würde dazu führen, dass man sein Gas woanders verkauft, dann wäre diese Drohung inhaltlich immer noch, dass man das eigene Entgegenkommen, ein freiwillig gewährtes Privileg, zurücknimmt.

    Und Typen, die ständig mit dem Mantra von freien Märkten und freiem Wettbewerb Unbeteiligte unaufgefordert belästigen, würden plötzlich gern Preisobergrenzen und Sonderbehandlung geltend machen?


    8) Also bitte. Lächerlich.

  • Energiekrise bedeutet für manche halt auch 42 Milliarden $ Gewinn in 3 Monaten...

    Saudi Aramco verdient fast 42 Milliarden Dollar – in drei Monaten

    ...einer der größten Krisengewinner der Welt. Allein von Juli bis Oktober machte er 41,6 Milliarden Dollar Profit.

    Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im dritten Quartal mit 41,6 Milliarden Dollar rund 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit dem Börsengang des Konzerns ist das der zweitgrößte Nettogewinn. Nur in den Monaten April bis Juni dieses Jahres war der Profit mit 48 Milliarden Dollar noch höher.

    ...

    ...davon 18,8 Milliarden $ für die Aktionäre und lächerliche 1,5 Alibi-Milliarden für die Energiewende (die man vermutlich auch eigentlich eher verhindern will um sich das eigene Geschäftsmodell nicht zu zerstören, Saudi Aramco geht für viele Jahre weiterhin von einer steigenden Nachfrage nach Erdöl aus)...

    Aramco-Chef Amin Nasser gab sich zudem zuversichtlich, dass die Ölnachfrage bis 2030 weiter steigen dürfte.

    ...

    Profitieren sollen neben Aramco auch die Aktionäre: 18,8 Milliarden Dollar der Gewinne sollen an sie ausgeschüttet werden. Dazu will das Unternehmen sich mit den Milliarden auch selbst neu erfinden. Am vergangenen Mittwoch hatte das Unternehmen einen 1,5 Milliarden Dollar schweren Fonds zur Unterstützung einer umfassenden globalen Energiewende angekündigt.

    Würden solche Unternehmen es mit dem Klimaschutz ernst meinen müssten die eher so 100 Milliarden pro Jahr ausgeben (bei Gewinnen deutlich über 100 Milliarden pro Jahr wär das halt eben auch kein Problem, es wären sogar immer noch viele Milliarden danach über).


    Wenn man für 100 Milliarden großflächig nur PV bauen würde mit einem Preis von grob 1000$/€ (aktuell gleich) pro kW Generatorleistung wären das etwa 100GW pro Jahr...zum Vergleich, weltweit wurden 2020 etwa 139GW PV gebaut...da sieht man das ein einzelnes Unternehmen wie Saudi Aramco den weltweiten Zubau der EE - mit nur einem Teil vom Gewinn investierten Kapital - fast verdoppeln könnte.

  • Bei der Frage der Atomlaufzeitverlängerung gab es keine ergebnisoffene Prüfung. Darauf deuten interne Dokumente der Bundesregierung hin, die WELT analysiert hat. Zudem zeigt sich, dass Robert Habeck sogar gegen die Einschätzung der eigenen Fachleute handelte.

    Rest ist hinter der Bezahlschranke.

    Wäre um eine kurze Inhaltsangabe sehr dankbar, falls es hier jemanden gibt der Döpfner Geld gibt.


    Edit:

    https://threadreaderapp.com/thread/1586296728738619392.html

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

    Einmal editiert, zuletzt von Adelheid ()

  • Also die Strompreisbremse ist mal ein richtiger Witz.

    Wer zahlt denn bitte (viel) mehr als 40 Cent pro kwh bei Strom? 0,01 Prozent der Menschen in Deutschland? Und selbst von denen könnten die Meisten wahrscheinlich einfach zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

    Ok, 0,01 Prozent war natürlich etwas übertrieben bezw. untertrieben., aber es ist wohl sehr klar, dass wirklich nur ganz wenige etwas von DIESER Strompreisbremse haben und dann wahrscheinlich auch nur ganz wenige Euros.

    Und die Gaspreisbremse kommt wohl erst irgendwann im Frühling, also nach dem Winter, lol

  • Also die Strompreisbremse ist mal ein richtiger Witz.

    Wer zahlt denn bitte (viel) mehr als 40 Cent pro kwh bei Strom? 0,01 Prozent der Menschen in Deutschland? Und selbst von denen könnten die Meisten wahrscheinlich einfach zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

    Ok, 0,01 Prozent war natürlich etwas übertrieben bezw. untertrieben., aber es ist wohl sehr klar, dass wirklich nur ganz wenige etwas von DIESER Strompreisbremse haben und dann wahrscheinlich auch nur ganz wenige Euros.

    Und die Gaspreisbremse kommt wohl erst irgendwann im Frühling, also nach dem Winter, lol

    Entscheidend sind nicht die 40ct/kWh sondern eher die 13ct/kWh... und zwar für die Industrieunternehmen....

  • Also die Strompreisbremse ist mal ein richtiger Witz.

    Wer zahlt denn bitte (viel) mehr als 40 Cent pro kwh bei Strom? 0,01 Prozent der Menschen in Deutschland? Und selbst von denen könnten die Meisten wahrscheinlich einfach zu einem günstigeren Anbieter wechseln.

    Ok, 0,01 Prozent war natürlich etwas übertrieben bezw. untertrieben., aber es ist wohl sehr klar, dass wirklich nur ganz wenige etwas von DIESER Strompreisbremse haben und dann wahrscheinlich auch nur ganz wenige Euros.

    Und die Gaspreisbremse kommt wohl erst irgendwann im Frühling, also nach dem Winter, lol

    Der Gaspreis vor der den Knappheiten war bei 5-6ct/kWh, Strom bei was, 25ct/kWh, oder so?

    Vom Verhältniss her, ist das also ungefähr gleich. Was ja auch gemacht werden sollte, ist zu versuchen zu berücksichtigen wo die Preise sich langfristig Einpendeln.

    Ich mache mir die im Forum zu diesem Thema mehrheitlich geäußerte Meinung nicht zu eigen und wiederspreche ihr hiermit ausdrücklich!

  • Die Nord Stream AG durfte nun auch mal untersuchen:


    https://tass.com/economy/1531613


    Zitat

    MOSCOW, November 2. /TASS/. Nord Stream AG has completed the initial data gathering on the gas pipeline damage location in the Sweden’s exclusive economic zone, the Nord Stream pipeline operator said on Wednesday.


    "According to preliminary results of the damage site inspection, technogenic craters with a depth of 3 to 5 meters were found on the seabed at a distance of about 248 m from each other," the company said. "The section of the pipe between the craters is destroyed, the radius of pipe fragments dispersion is at least 250 m. Experts continue to analyze the survey data," the pipeline operator said.


    The vessel chartered by the operator has arrived for the survey of the gas pipeline in the Sweden’s waters and it would take 3-5 days to complete it, Nord Stream 2 AG said earlier.


    Anderes Detail:


    https://ria.ru/20221102/gazoprovod-1828711612.html


    Zitat

    Nord Stream AG, приступая в конце октября к сбору данных о повреждениях в водах Швеции, отмечала, что компания продолжает ждать от властей Дании разрешение для работы в ее экономической зоне.


    Via Google Translate:


    Zitat

    Die Nord Stream AG, die Ende Oktober damit begann, Daten über Schäden in den Gewässern Schwedens zu sammeln, stellte fest, dass das Unternehmen weiterhin auf die Erlaubnis der dänischen Behörden wartet, in seiner Wirtschaftszone zu arbeiten.

  • https://www.iea.org/news/europ…al-gas-shortage-next-year


    Zitat

    Europe could face a gap of as much as 30 billion cubic metres (bcm) of natural gas during the key summer period for refilling its gas storage sites in 2023, the IEA said in new analysis published today, highlighting the need for urgent action by governments to reduce gas consumption amid the global energy crisis.


    Was eigentlich alle sagen, dieses Jahr haben wir wahrscheinlich noch Glück. Nächstes wird es haarig.


    Zitat

    The process of filling EU gas storage sites this year benefitted from key factors that may well not be repeated in 2023. These include Russian pipeline gas deliveries that, although they were cut sharply during 2022, were close to ‘normal’ levels for much of the first half of the year. [...]


    On top of this, China’s lower liquefied natural gas (LNG) imports in the first ten months of this year have been a key enabler of higher LNG availability for Europe to compensate for the drop in gas deliveries from Russia. [...]


    In the event of a full cessation of Russian pipeline gas supplies to the EU and a recovery of Chinese LNG imports to 2021 levels, the new IEA analysis shows that Europe could face a challenging supply-demand gap of 30 bcm during the key period for refilling gas storage in the summer of 2023. This gap could represent almost half the gas required to fill storage sites to 95% capacity by the start of the 2023-24 heating season.

  • https://www.highnorthnews.com/…ighs-supply-mostly-arctic



    Absolute Frechheit, wie die sich an unseren Sanktionen gesundstoßen:


    Zitat

    The 50 percent increase in LNG imports from Russia highlights how the Kremlin continues to exploit Europe’s dependency on natural gas.


    By shutting down the supply of cheaper pipeline gas e.g. through the Nord Stream 1 and 2 pipelines, and replacing part of the supply with LNG shipments, Russia is able to leverage record prices for in-demand shipments. Liquefied natural gas is generally more expensive than gas delivered via pipeline.


    Shipments to Europe and Asia have allowed Russia to keep its exports of LNG at record high levels. Almost 80 percent of Russian LNG exports have gone to Europe and Asia. The country shipped an average of 2.78m tons of LNG per month in 2022, up from 2.62 million in 2021 and 2.56 million in 2019.


    (Die genannten Flüssiggasexporteure tragen allerdings im Gegensatz zu Gazprom nicht so direkt zum russischen Staatshaushalt bei.)

  • Irgendeiner Erklärung hierfür?


    Gerade mal geguckt, am zweiten November erreicht der Füllstand der deutschen Gasspeicher mit 99,3% seinen bisherigen Höchstwert und am dritten November ist der Füllstand zum ersten mal seit Wochen wieder gesunken, zwar nur minimal um 0,03%, aber möglicherweise könnte das auch einer der Faktoren für diese Entwicklung sein.

  • Markus Maximus hat die Lösung: Heimatenergie!



    Das Volk und die Industrie ziehen an einem Strang.

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