Energiekrise 2022/2023

  • Realpolitik im Kampf gegen die Energiekrise

    Zu immens hohen Gas- und Strompreisen, der Abhängigkeit vom russischen Erdgas und einer pragmatischen Lösung: Die Inbetriebnahme von Nord Stream 2. Ein Kommentar.



    Der Autor scheint ein bisschen übersehen zu haben, dass der alte weiße Säufer Kubicki erstens in der neuen FDP-Fortschrittsführung nichts mehr zu melden hat, und dass er zweitens nicht nur von allen anderen prominenten KoalitionsvertreterInnen, sondern Auch von Porsche-Chris und seinem Social Media-Berater Marco B. öffentlich dafür abgekanzelt wurde, einen solchen frevel gegen die wertebasierte Kriegsordnung begangen zu haben.

    Das entscheidenende Hemmnis einer Inbetriebnahme von NS2 wird aber, neben den herben Verlusten, welche die durch die derzeitige Bonanza an den Strombörsen zu nie gekannten profitmargen katapulierten Energiekonzerne dann hinzunehmen hätten, vor allem ein ideologisches sein, welches der Kommentator im Folgenden leider nur auf die Person des Superministers für ethischen Wirtschaftskrieg und nachhaltiges Investitionsklima reduziert:

    [...] Der entschiedenste Gegner von Nord Stream 2 ist Bundeswirtschaftsminister Habeck. Das ist auch verständlich, denn durch seinen emphatischen Kampf gegen die russischen Energielieferungen ist er maßgeblich mitverantwortlich für die gegenwärtige Energiekrise.

    Als ihm klar wurde, dass Deutschland nicht schlagartig auf die Hälfte seiner Gasimporte verzichten kann, hat er sich entgegen jeder Vernunft entschieden, eine sehr teure LNG-Infrastruktur zu schaffen und LNG zu importieren, koste es, was es wolle.

    Dabei hat er klar gesagt, dass er jeden Preis zahlt - und damit nach Ansicht des Autors dieser Zeilen zig Milliarden Steuergelder verschwendet. Ist ja nicht sein Geld. Und dafür wurde er von den Medien auch noch als Retter in der Not gefeiert, weil er die angeblich bedrohte Gasversorgung Deutschlands gesichert hat.

    Wenn sich jetzt herausstellt, dass Russland trotz aller westlichen Sanktionen weiter vertragstreu Gas liefert, wird es politisch sehr schwierig für ihn, weil er dann irgendwann mit der Frage konfrontiert wird, warum er die Milliarden Euro unnötig verbrannt hat. Also darf Russland auf keinen Fall liefern und deshalb muss Nord Stream 2 geschlossen bleiben, auch wenn Deutschland dadurch Bankrott geht? [...]


    Verkannt wird dabei leider mal wieder, dass der kapitalistische bürgerliche Staat und seine Staatsorgane schon von je her in einer Zwickmühle zwischen ihren propagierten Werten und denselben oftmals diametral zuwider laufenden national-ökonomischen Interessen sitzen. Denn zum Erhalt des sozialen Friedens und der materiellen Grundlagen der bürgerlichen Gesellschaft, welche dieser Staat formal zu repräsentieren und gleichzeitig mit harter Gesetzgebungskompetenz und Staatsgewalt zu beherrschen hat, muss er notfalls auch gegen den Willen mächtiger Kapitalfraktionen die kapitalistische Verwertung eingrenzen, um sie vor der Selbstzerstörung zu bewahren und so ihren regelbasierten Fortbestand zu sichern.

    Das funktioniert schon in Friedenszeiten eher so lala, und eigentlich immer nur dann, wenn ein signifikanter Teil der StaatsbürgerInnen lauthals seinen Unmut über die schlecht organisierte Umverteilung äußert.


    Nun haben wir aber nicht nur einen wertebasierten Wirtschaftskrieg am Hals, sondern auch noch eine Regierung, die an für den weiteren Kriegsverlauf an der Heimatfront entscheidenden Positionen in den Ministerien des Auswärtigen, der Wirtschaft, und der Finanzen mit fanatischen IdeologInnen besetzt ist, welche zum Teil zwar durchaus einander widersprechende Auffassungen davon haben, wie die propagierten Ideologeme - #Freiheit, #Souveränität, #RegelbasierteOrdnung, #Wohlstand, #Schaffenskraft, #Rechtsstaat, #Leistungsgerechtigkeit, #Nachhaltigkeit, etc. blabla - konkret zu verteidigen seien, die dabei aber alle gleichermaßen davon überzeugt sind, dass es sich bei denselben tatsächlich um aus dem historischen Äther heraus kristallisierte höhere Werte mit Ewigkeitsanspruch handele, für deren Verteidigung sie sich allesamt zuständig und kompetent fühlen, und für deren Sieg über die Mächte des Chaos dem Staatsvolk keine irdische Opfergabe zu schmerzhaft sein darf.


    Keiner von denen wird Nordstream 2 öffnen, wenn die von ihnen in jeder Hinsicht - ideologisch wie staatsgewaltig - beherrschte Bevölkerung ihnen nicht mit aller Entschiedenheit klar macht, dass sie sich ihre ausgehöhlten Werteworthülsen zusammen mit den Profitinteressen der Konzerne da hinein schieben können, wo keine Sonnenenergie hin scheint. Vorher friert die Hölle zu und der Teufel Putin kann Schlittschuh fahren.

  • Autschi ...


    Soll ich mal einzeichnen bis wann Merkel da war und wann die Washington-Netzwerker übernommen haben? Kann sich wohl jeder an einer Hand abfingern : )


  • Grüner Kapitalismus einfach erklärt:



    Ökostromanbieter sind allerdings auch milliardenschwere Energiekonzerne, die oft regionale Monopolstellungen als Grundversorger haben, große offshore-Anlagen betreiben können - und nebenbei auch Kohle und Kernkraft verstromen.

    MERIT-ORDER-PRINZIP: Warum das teure Gas auch den Strompreis mit nach oben reißt

    Seit Mitte des Jahres 2021 kennt der Strompreis in Deutschland nur eine Richtung: steil nach oben. Woran das liegt und was jetzt passieren muss.


    Mag sein, dass Kremlsatan Putin nun die "Gaswaffe" nutzt, um den Westen zu schikanieren, aber die EU und Deutschland, und deren irrwitzige Idee, erst den europäischen Energiemarkt zu liberalisieren (schon seit 1998, als die Grünen noch mit der Schröder-SPD das Land "reformierten") und dann die Energiewende möglichst marktkonform und profitabel zu gestalten, haben ihm das Ding geladen und entsichert in die Hand gedrückt.

  • https://blog.fefe.de/?ts=9df22849


  • Jepp, das sind potentiell gute Nachrichten, könnte bedeuten auch die anderen Gasturbinen werden vor Ort gewartet - alternativ ist es das Ende der Nord Steam-Gaslieferung:


    Jetzt soll Siemens Energy allerdings gesagt haben, dass sie nicht an der Wartung beteiligt sind, sondern nur für Beratung zur Verfügung stehen. Keine Ahnung, ob das heißt, Techniker aus dem Unternehmen sind anwesend:


    https://ria.ru/20220831/raboty-1813364467.html



    Via Google Translate:


    Zitat

    BERLIN, 31. August - RIA Nowosti. Siemens Energy hat erklärt, dass es sich nicht an den technischen Arbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 beteiligt, die Gazprom seit dem 31. August angekündigt hat, sagte das Unternehmen in einer von Reuters zitierten Erklärung.


    "Siemens Energy ist nicht an den technischen Arbeiten beteiligt, die derzeit von Gazprom an der Gaspipeline Nord Stream 1 durchgeführt werden. Unsere Experten stehen dem Unternehmen jedoch bei Bedarf beratend zur Seite", sagte ein Unternehmensvertreter am Mittwoch.


    Die Meldung von Reuters habe ich nicht gefunden.


    Sie ist im Artikel verlinkt:


    https://www.reuters.com/busine…a-maintenance-2022-08-31/

  • https://asia.nikkei.com/Politi…lifeline-with-LNG-resales


    Zitat

    TOKYO -- Europe's fears of gas shortages heading into winter may have been circumvented, thanks to an unexpected white knight: China.


    The world's largest buyer of liquefied natural gas, is reselling some of its surplus LNG cargoes due to weak energy demand at home. This has provided the spot market with an ample supply that Europe has tapped, despite the higher prices.


    Demnach kaufen wir also nicht nur ärmeren Ländern die Positionen vom Spotmarkt weg, die sie normalerweise genommen hätten, sondern wir bekommen auch noch überschüssiges Flüssigerdgas, das China wegen schwächelnder heimischer Nachfrage nicht braucht. Die Versorgungslage kann sich demnach ändern, wenn die Nachfrage wieder anzieht.


    Das würde heißen, wir haben dieses Jahr so viel wie noch ging aus Russland importiert und hatten eine besonders gute Verfügbarkeit von Flüssigerdgas, die vielleicht nicht anhält. Was machen wir dann nächstes Jahr?

  • Abba NS2 bleibt zu, wegen Image usw : )


  • LOL...

    Russischer Energiekonzern - Gazprom meldet Milliardengewinn

    Der russische Energieriese Gazprom gibt für das erste Halbjahr einen Milliardengewinn bekannt. Dafür sorgen die hohen Gas- und Ölpreise. Von den Einnahmen soll auch Russlands Staatshaushalt profitieren.


    Wegen der massiv gestiegenen Preise für Gas und Öl hat der staatliche kontrollierte russische Energiekonzern Gazprom seine Geschäftsergebnisse nach eigenen Angaben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich steigern können. Demnach erzielte Gazprom einen Rekordgewinn von 2,5 Billionen Rubel (umgerechnet 41,63 Milliarden Euro), wie das Unternehmen gestern Abend mitteilte.

    Das ist bereits mehr als der gesamte Gewinn des vergangenen Jahres. 2021 hatte der Konzern wegen der hohen Preise für Öl und Gas bereits einen Rekordgewinn von 2,09 Billionen Rubel (rund 27,5 Milliarden Euro) erreicht.

    Die Aktionäre will das Unternehmen nun mit einer Zwischendividende beteiligen. Für das erste Halbjahr will Gazprom 51,03 Rubel pro Anteilsschein zahlen. Das entspricht rund 20 Milliarden Euro. Die Hälfte davon fließt an den russischen Staat, der mit rund 50 Prozent an Gazprom beteiligt ist.

    Damit gehen etwa zehn Milliarden Euro an den russischen Staatshaushalt, der durch die westlichen Sanktionen und die Kosten des Ukraine-Krieges stark belastet ist. [...]

  • LOL...

    Russischer Energiekonzern - Gazprom meldet Milliardengewinn

    Der russische Energieriese Gazprom gibt für das erste Halbjahr einen Milliardengewinn bekannt. Dafür sorgen die hohen Gas- und Ölpreise. Von den Einnahmen soll auch Russlands Staatshaushalt profitieren.

    Gut dass wir noch unsere ”Werte” als Feigenblatt für unsere postfaktische veröffentlichte Scheindebate haben. Sonst könnte man sich um unsere Staatsführung echt sorgen machen.

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