#580 - Andrij Melnyk, Botschafter der Ukraine

  • Das Interview war ein Fehler“

    Melnyk wird nach über sieben Jahren in Deutschland nach Kiew zurückkehren. Abberufen wurde er nach einem Interview, in dem er den umstrittenen Ultranationalisten Stepan Bandera verteidigte, dem die Anstiftung zum Massenmord an Juden und Polen während des Zweiten Weltkrieges vorgeworfen wird. Melnyk bezeichnet diese Rechtfertigung nun im Deutschlandfunk als einen Fehler: „Das war ein Interview, wo ich mich selbst frage: Wieso ist es so weit gekommen?“ Er bedauere, wenn sich durch seine Äußerungen Menschen in Deutschland, Polen, Israel und anderswo verletzt fühlten.

    Or in other words: Ein Interview mit Tilo ist ein Fehler <3 Ritterschlag.

  • Leider muss man eine marxistisch-putinistische Hetzpostille zitieren, weil die feinen Herren von der ZEIT,...

    Andrij Melnyk:"Ein Diplomat ist kein Roboter" (ZEITonline - 27.07.22)

    Asow-Regiment:"Die Russen sind Zombies" (ZEITonline - 06.08.22)

    ...um deren Veröffentlichungen es sich hier handelt leider regelmäßig Geld dafür haben wollen, dass man ihre Propagandaartikel liest:

    Zombies hautnah

    Der sogenannte Botschafter Andrij Melnyk ist noch in Berlin und waltet dort seines Amtes: Faschismus in der Bundesrepublik salonfähig machen. Der Widerstand ist erwartbar gering, die Unterstützung in allen Konzern- und Staatsmedien groß.


    [...] Die bislang verhinderte Kunstausstellung dürfte für Melnyk nur eine Station auf dem Weg sein, in der Bundesrepublik endlich der Staatsideologie Kiews nicht nur bei Bündnis 90/Die Grünen zur Anerkennung zu verhelfen. Bei Erwähnung des Nationalhelden Stepan Bandera zucken hierzulande zum Beispiel immer noch einige aus unverständlichen Gründen zurück. Also dozierte Bandera-Fan Melnyk in der Zeit vom 28. Juli: »Ich habe nur versucht, zu erklären, dass viele meiner Landsleute – laut jüngsten Umfragen 76 Prozent – diese historische Persönlichkeit positiv bewerten und man diese zweifelsohne umstrittene Gestalt nicht nur in einem durch die russische Propaganda erzeugten schwarz-weißen Kontext sehen muss. 2016 wurde eine große Straße in Kiew nach ihm benannt. Es gibt Dutzende Denkmäler.« Denn sind die erst errichtet, steht ja wohl fest: Bandera war einer von uns.

    In diesem Sinn setzte Melnyk am Montag, wie die Berliner Zeitung online berichtete, seinen Kampf gegen die Saboteure seiner Mission fort und twitterte: »Als Putins deutsche Komplizen werden Sie @ernst_klaus und all Ihre linken Freundchen wie Wagenknechts & Co. landen auf der Anklagebank des Nürnberger Tribunals 2.0. gegen die russischen Kriegsverbrecher in der Ukraine. Ihre Verharmlosung des Aggressors ist einfach abscheulich.« Ernst und Wagenknecht hatten für Verhandlungen plädiert.

    Das wird ihnen nicht viel helfen. Die Zeit dachte sich jedenfalls, 76 Prozent können sich nicht irren, und veröffentlichte am Donnerstag eine Homestory aus dem »Asow«-Regiment. Überschrift: »Die Russen sind Zombies«. Die übermittelten Zitate kommen von Herrenrassemördern alten Stils und angesagten NSU-Killern. Zum Beispiel Dmitri: »Was fühlt man, wenn man einen Russen umbringt? Antwort: Den Rückstoß der Kalaschnikow.« Die Zeit findet dafür vornehmes Vokabular: »Hypernationalismus, Männlichkeitsmythen und Askese«.

    Das Bezirksamt Berlin-Mitte sollte sich seine Ablehnung noch einmal überlegen. Panzer, in denen untote Russen von asketischen Ukrainern getötet wurden, gehören in eine Kunstausstellung. Weil Melnyk das so will. Der beruft sich zwar auf einen Judenmörder, hat mit Antisemitismus aber nichts zu tun.

    Vielleicht sollte man in Deutschland einfach wieder Hitler-Standbilder errichten. Wenn man genug Leute - so ab 75% aufwärts - dazu bekommt, sich einzubilden, dass der Führer ja eigentlich nur so erbarmungslos über Millionen von Leichen ging, um den grausamen russischen Stalin-Faschismus zu besiegen, dann könnte man auch endlich mal mit diesem deutschen Fetisch für geschichtliche Verantwortung aufräumen und bei Rheinmetall und Thyssen-Krupp das Exportpanzerwachstum ankurbeln..


    (Ich bin ja nach wie vor der Ansicht, dass Melnyk nur deshalb faschistisches Gendankengut verbreitet, weil er zu eitel und zu doof ist zu verstehen, dass es faschistisches Gedankengut ist. Aber in Endeffekt kommt's natürlich auf das selbe raus.)


  • herr melnyk auch wieder komplett einen normalen am haben.


  • herr melnyk hat auch wieder komplett einen normalen am haben.

    Nazis labern Nazi Sachen.

  • Er kann auch das gute alte "Die sollen doch erst mal bei sich zu Hause aufräumen, bevor sie uns auf der Tasche liegen"-Argument:



    Da kennt er kein Pardon. Nicht mal mit seinen größten Claqueren von Tarngrün und Pissgelb.

  • Also lautet die Antwort nein?

    Ich glaube einfach nicht, dass bei ihr ein großer Unterschied zwischen privat und Staat besteht.


    Sie haut ja auch bei jeder öffentlichen Gelegenheit den emotionalsten Quark raus, damit sie sich nicht mit irgendwelchem nüchternen Diplomatenzeugs beschäftigen muss.

  • Er kann auch das gute alte "Die sollen doch erst mal bei sich zu Hause aufräumen, bevor sie uns auf der Tasche liegen"-Argument:



    Da kennt er kein Pardon. Nicht mal mit seinen größten Claqueren von Tarngrün und Pissgelb.

    Also wenn's die Russen (also jetzt die welche nicht kämpfen wollen) zu uns schaffen, wären wir wohl in der Pflicht sie aufzunehmen.

    Nicht weil die eben nicht kämpfen wollen, das "sich der Wehrpflicht entziehen " allein ist kein Grund, das wäre bei uns im Zweifel auch strafbar. Aber die Teilnahme an einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg darf und müsste man auch hierzulande ablehnen und den werfen wir Putin ja mit Vehemenz vor, ergo sollten diese Leute bei uns sogar Asyl bekommen und nicht nur den subsidiären Schutz; das wäre dann fast ein besserer Status als ihn die Ukrainer hier haben, abgesehen von den Sympathiewerten. Dürfte aber nicht leicht sein es her zu schaffen.

  • Nicht weil die eben nicht kämpfen wollen, das "sich der Wehrpflicht entziehen " allein ist kein Grund, das wäre bei uns im Zweifel auch strafbar.

    Bei uns kann man aber den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, könnte das ev. ein Asylgrund sein, wenn man sich der Wehrpflicht entzieht.

  • Ich weiß es: im Gegenteil

    Also ich meinte jetzt auch nicht, dass sie beim Trampolinspringen Zelenskyj-Reden auswendig lernt, oder dass sie ihren Kindern nur Bücher von Timothy Snyder vorliest, sondern eher, dass sie privat genauso überzeugt davon ist, die Galadriel des freien Westens im Kampf gegen den Russensauron und seine grausamen Orcs zu sein, wie sie es vor den Kameras kundtut, und dass die wertebasierte feministische Außenpolitik in ihrer eigenen Vorstellung keine leere Worthülsenfassade ist, hinter der sich knallharte realpolitische Interessenvertretung für den deutschen Staat verbirgt, sondern dass sie wirklich glaubt, sie arbeite an einer besseren, regelbasierten Weltordnung.

  • Bei uns kann man aber den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, könnte das ev. ein Asylgrund sein, wenn man sich der Wehrpflicht entzieht.

    Asylrecht in Deutschland ist ziemlich random. Assange und Snowden bekommen keines (so als weiße Beispiele) und alles südlich von Bologna ist in dem Sinne auch schon Afrika, d.h. für die ist es nochmal schwieriger. Allenfalls in der wendigsten aller Zeiten bekommen unsere Ämter so was hin.

  • Bei uns kann man aber den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, könnte das ev. ein Asylgrund sein, wenn man sich der Wehrpflicht entzieht.

    Ersteres stimmt und dazu ein kleiner Funfact:

    Das Recht den Dienst an der Waffe zu verweigern war in der ersten Fassung des Grundgesetzes bereits enthalten, die Wehrpflicht (Artikel 12a) kam erst 1968 dazu als das Grundgesetz gerade Volljährig geworden war.

  • Also ich meinte jetzt auch nicht, dass sie beim Trampolinspringen Zelenskyj-Reden auswendig lernt, oder dass sie ihren Kindern nur Bücher von Timothy Snyder vorliest, sondern eher, dass sie privat genauso überzeugt davon ist, die Galadriel des freien Westens im Kampf gegen den Russensauron und seine grausamen Orcs zu sein, wie sie es vor den Kameras kundtut, und dass die wertebasierte feministische Außenpolitik in ihrer eigenen Vorstellung keine leere Worthülsenfassade ist, hinter der sich knallharte realpolitische Interessenvertretung für den deutschen Staat verbirgt, sondern dass sie wirklich glaubt, sie arbeite an einer besseren, regelbasierten Weltordnung.

    Ihr seid euch beide viel näher als du glaubst. Nur an unterschiedlichen Positionen ;)

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