Wenn die Ausgaben von jemandem die Einnahmen eines anderen sind.
Wie kann dann die Wirtschaft Global gesehen wachsen?
Unter Strich kann es doch dann kein Wachstum geben.
Lg
Deine Beobachtung ist korrekt. Die bürgerliche Ökonomie, wozu auch die MMT gehört, behauptet, dass es in unserer Wirtschaftsordnung, dem Kapitalismus, einen Äquivalententausch bei wirtschaftlichen Transaktionen gibt. Das heißt, der Arbeiter verdient genau den Lohn, den er Wert ist, Waren kosten genau das, was sie Wert sind, usw. Wenn das so wäre wie behauptet, wieso existiert dann eigentlich so eine massive Vermögens- und Einkommensungleichheit? Wieso gibt es in einer Klasse Wachstum und in einer anderen Klasse Stagnation oder Niedergang? Die Lösung ist, dass es sich bei den Transaktionen eben nicht um einen Äquivalententausch handelt. Der Arbeiter verdient zwar einen Lohn, aber dieser Lohn liegt immer unter dem eigentlichen Wert, den der Arbeiter durch seine Arbeit geschaffen hat. Die Differenz zwischen dem vom Arbeiter geschaffenen Wert und seinem Lohn, ist der Mehrwert und der wird am Markt veräußert in Warenform und fließt in das Eigentum des Arbeitgebers. Der Arbeitgeber hat mehrere Möglichkeiten den Mehrwert weiter zu investieren. Entweder er behält einen Teil für sich oder er investiert ihn in z. B. technologische Innovation oder aber auch in Immobilien, Aktien usw. An diesem System ändert auch nichts was Marx "tricks of circulation" genannt hat, d. h. im Kontext der MMT das Drucken von Geld. Es ändert nichts an den sozialen Verhältnisse in der Produktion. Vielleicht wird die MMT irgendwann mal kurz vor dem Faschismus eingeführt, bevor das System zusammenbricht. Aber angesichts der geforderten Jobgarantie nur mit größtem Widerstand des Kapitals und ihrer Ideologen. Also die Situation muss dann schon sehr schlimm sein. Weil eine Jobgarantie die Verhandlungsmacht der Arbeiter erhöht. (keine angst mehr vor jobverlust)