Interview-Vorschläge

  • war schon bei J&N... und: er ist ne Schlafmütze

    Jetzt bin ich echt überrascht. Hab das Interview gerade zu Ende geschaut und fand es super.


    Das war ziemlich genau das Gespräch, das ich mir in meinem Post gewünscht hab: die lange Zeitschiene, die Attac Perspektive, Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Steuervermeidung, Digitalkonzerne und Banken, kritischer Rückblick auf Rot-Grün, demokratische Prozesse - vieles dabei.


    Nach der ersten Viertelstunde dachte ich, mehr als eine Stunde gibt das Gespräch wohl auch nicht her und eine Wiederholung erst recht nicht. Aber ungefähr im letzten Drittel fand ich es dann doch schade, dass ihr damals noch keine zweistündigen Interviews gemacht habt. Zum Ende hat euch beiden, zumindest nach meinem Empfinden, die Zeit gefehlt noch mehr in die Tiefe zu gehen.


    Ich würde mich natürlich überraschen lassen, aber eine Wiederholung macht im Moment in meinen Augen tatsächlich auch keinen Sinn. Vieles habt ihr schon abgefrühstückt, und wenn man Redundanzen vermeiden möchte, müsste man aktuell wahrscheinlich doch mindestens 50 Prozent über die Ampel, Ukraine, Gaza etc. reden und Sven Giegold würde ich dann doch lieber zu anderer Zeit zu seinen Fachthemen hören.


    Aber Tilo - ich will gar keine Diskussion starten, sondern nur aus Neugier: Wie meinst du das mit der „Schlafmütze“? Das wird ja eine Grundlage haben. Ich fand das Gespräch interessant und hab dich auch nicht als gelangweilt empfunden?

  • Peter Decker, Chefredakteur der Zeitschrift "Gegenstandpunkt" (oder ein anderer Redakteur der Zeitschrift).

    Bei jung & naiv sind schon viele Linke zu Wort gekommen, die sich für eine Stärkung des Staats/ Sozialstaats gegen das Kapital im Sinne einer Eindämmung des Neoliberalismus aussprechen. Der Gegenstandpunkt vertritt eine Staatstheorie, die solche Wünsche zurückweist. Denn der Staat ist laut ihnen ein eigenständiger Akteur, welcher das Interesse hat, seine Macht gegenüber anderen Staaten zu stärken. Dies tut er, indem er eine kapitalistische Ökonomie in Gang setzt, deren konkrete Gestaltung sich aus diesem seinen Interesse ergibt. Er will das Wirtschaftswachstum seiner Unternehmen, um über die Steuern wiederum sich zu stärken. Dabei können die regierenden Politiker/innen durchaus abwägen, ob sich die von den linken Kritikern geforderten Maßnahmen (öffentliche Gesundheitsvorsorge, gute Bildung, hohe Unternehmenssteuern etc.) für ihn lohnen (z.B. um leistungsfähigere, gesunde Arbeitskräfte zu haben, die langfristig gut zum Wirtschaftswachstum beitragen, wodurch wiederum der Staatshaushalt gestärkt werden kann). Das ist aber dann immer das Kriterium, mit dem soziale/ ökologische Maßnahmen bewertet werden, weswegen selbst solche "Fortschritte" nicht dem Kapitalismus widersprechen und auch nicht permanent sind. Der fundamentale Gegensatz zwischen dem Interesse von Staat und dem der Bürger/innen würde fortbestehen. Das wäre also ein interessanter Dissens zu vielen geläufigen linken Bezügen auf den Staat.

    Auch hat sich der Gegenstandpunkt intensiv mit der globalen Wirtschaftsordnung, Kriegen, Freihandel, Moral, Weltanschauungen, den Geisteswissenschaften etc. auseinandergesetzt. Dazu etwas zu machen wäre sicher auch möglich.

  • von dem blatt hab ich noch nie was gehört,nach einem kurzen rumgeglotze im interweb viel mir auf das deren ideen doch eher elitär daherkommen.


    meine persönliche meinung ist das der staat als solches das problem darstellt weil er fundamental undemokratisch ist,dieser allein hält das gewaltmonopol um dessen macht über "das volk" sicherzustellen.mit kapitalismus verknüpft zeigt diese art von organisation menschlichen zusammenlebens genau heute deren fundamentalen probleme die wieder einmal in die ganz reaktionäre ecke geht.


    ich steh aber nich so sehr auf circlejerk und setze mich sehr gerne mit differenzierten perspektiven ausseinander,woher auch sonst soll ein lernprozess entstehen wenn nicht eigene konzepte hinterfragt werden.

    also, im sinne der wissensgewinnung...thumbs up :)

  • Hi,


    ich bin neulig auf Dr. Matthias Bernt gestoßen. Der war vor einigen Monaten bei Lanz, ist da aber kaum zu Wort gekommen. Er setzt sich viel mit Plattenbauvierteln in Ostdeutschland auseinander und kann im allgemeinen viel zu Bau- und Wohnungspolitik erzählen. Beschäftigt ist er beim Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung.


    hier sein Profil:

    https://leibniz-irs.de/institu…erson/matthias-bernt-0510


    Hier ein 40 Minuten Vortrag von ihm:

    https://youtu.be/olDdh31EXmU?si=-qGzXT5OO8RbWRwj


    Ist mir klar, dass ihr keine Zeit habt euch den Vortrag in voller Länger anzusehen, wollte es aber als Referenz da lassen. Man kann ja mal kurz rein schauen.


    Vielleicht ist er ja auch interessant für euch.

  • meine persönliche meinung ist das der staat als solches das problem darstellt weil er fundamental undemokratisch ist,dieser allein hält das gewaltmonopol um dessen macht über "das volk" sicherzustellen.mit kapitalismus verknüpft zeigt diese art von organisation menschlichen zusammenlebens genau heute deren fundamentalen probleme die wieder einmal in die ganz reaktionäre ecke geht.

    Mit dieser Ansicht bist du ja nicht weit weg von denen. Ein Unterschied wäre bloß, dass sie "Demokratie" nur als Bezeichnung für eben die Herrschaftsform des Staates verwenden, in der wir gerade leben, und nicht als positives Ideal.


    Zu dem "elitär": Sie haben auf jeden Fall eine sehr eigene und auch teils zynische Art, zu schreiben. Ihre Theorien sind allerdings sehr stark, daher empfehle ich auf jeden Fall die weitere Auseinandersetzung, auch falls der Vorschlag nicht durchgeht :)

  • meine persönliche meinung ist das der staat als solches das problem darstellt weil er fundamental undemokratisch ist,dieser allein hält das gewaltmonopol um dessen macht über "das volk" sicherzustellen.mit kapitalismus verknüpft zeigt diese art von organisation menschlichen zusammenlebens genau heute deren fundamentalen probleme die wieder einmal in die ganz reaktionäre ecke geht.

    RE: Kapitalismus

  • Ich habe den Wunsch, dass man regelmäßig in äquidistanten Abständen verschiedenste Juristen einlädt, um die UN Resolution zu besprechen:



    "demands that Israel brings to an end without delay its unlawful presence in the Occupied Palestinian Territory, which constitutes a wrongful act of a continuing character entailing its international responsibility and do so no later than 12 months from the adoption of the present resolution"

    Mit dem Ziel (am besten wöchentlich) Fragen in der BPK zu der Resolution zu stellen (Fragen in der Form, wie ihr es bereits getan habt), welche immer auf Positionierungen von entsprechenden Juristen (z.B. Völkerrechtlern) zurückgehen. (Daher der Wunsch nach der regelmäßigen Präsenz in den Interview-Formaten, um somit die wiederholten Fragen in der BPK zu (pseudo-)rechtfertigen.)

    Die Antwort in der BPK ist dabei zweitrangig bis egal, aber das Thema dort in den Fragen immer wieder hervorzubringen und mit Deutschlands kommuniziert-öffentlicher Haltung zu den Organgenen der Vereinten Nationen und der internationalen Gerichtshöfe zu verknüpfen.


    Sagt mir gerne, warum dies vielleicht auch eine schlechte Idee ist.

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