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Chandler hat die These, dass in den USA ab ca. 1870 die zumeist familiären Unternehmen mit der Zeit ersetzt wurden durch eine Management Form von Unternehmen und administrativer Planung und Koordinierung. Weil es zum ersten mal in der Geschichte profitabler wurde, nicht über die "invisible Hand" der Koordinierung über den Markt zu Wirtschaften, sondern durch Planung und Administration. So bildete sich eine neue Managementklasse, die Manager wurden wichtige Bestandteile des Unternehmens. Chandler nennt diese Form von Unternehmen Multidivisional Corporation, jede Division hat eine Reihe von Managern. Es war das Aufkommen des Managerial Capitalism. Profitmaximierung war in diesem Modell nicht das oberste Ziel, sondern eher die langfristige Stabilität.
Ab den 1960-70 gab es nun verschiedene Krisen und durch neoliberale Revolution als Antwort darauf, wurde diese Form von Unternehmen ersetzt durch mehr Markt und profitorientierte Modelle, z. B. anstatt Auslagerung in einen eigenen Teil des Unternehmens (Division), outsourcing um Kosten zu senken.
Was ich auch dazu empfehlen kann, ist das Buch Die Gesellschaft der Unregierbaren, dort gibt der Autor in einem Kapitel einen Abriss der ideengeschichtlich im 20. Jahrhundert verschiedenen Modelle des Unternehmens (bis zu dem neoliberalen Model). Dazu gehören noch die Debatte zu Ownership in Unternehmen (führung getrennt von eigentum?). Die neoliberalen hielten übrigens das Chandler Modell, dass in den USA verbreitet war, für Sozialismus.
Ein Beispiel für eine solche Multidivisional Corporation ist z. B. die von Unternehmer Henry Ford zu dieser Zeit, der ja in vielen Dingen, was Produktion angeht, innovativ war, deswegen gibt in der marxistischen Literatur auch den Begriff des Fordismus, der die Nachkriegswirtschaft bis in die 60iger beschreibt (was danach gefolgt ist, kennen wir ja alle leider).