Textesammlung

  • Fred Block - The Ruling Class does not Rule. Notes on the marxist Theory of the State, 1977.

    (nur 24 Seiten, im Anhang)


    Einflussreiches paper in der marxistischen Staatstheorie. Seine Darstellung finde ich überzeugend und nachvollziehbar. Auch noch gut anwendbar auf heutzutage.

  • Fred Block - The Ruling Class does not Rule. Notes on the marxist Theory of the State, 1977.

    (nur 24 Seiten, im Anhang)


    Einflussreiches paper in der marxistischen Staatstheorie. Seine Darstellung finde ich überzeugend und nachvollziehbar. Auch noch gut anwendbar auf heutzutage.

    finde merkwürdig, dass das 1977 rauskam, weil imselben Jahr hat Luis Althusser "Die Krise des Marxismus" geschrieben bzw als Rede vorgetragen, wo es genau darum ging. Wie konnte aus den Schriften Marx' der Stalinismus hervorkommen? Und eben auch, wie die Staatstheorie bei Marx nicht eindeutig sei, laut Althusser, wodurch Stalinismus darauf gefolgert werden konnte.

  • finde merkwürdig, dass das 1977 rauskam, weil imselben Jahr hat Luis Althusser "Die Krise des Marxismus" geschrieben bzw als Rede vorgetragen, wo es genau darum ging. Wie konnte aus den Schriften Marx' der Stalinismus hervorkommen? Und eben auch, wie die Staatstheorie bei Marx nicht eindeutig sei, laut Althusser, wodurch Stalinismus darauf gefolgert werden konnte.

    In dem paper kritisiert Block ja die zu seiner Zeit verbreitete marxistische Staatstheorie und beschreibt eine alternative Staatstheorie, die aber trotzdem noch mit den Ideen von Marx vereinbar sind. Marx hat nur fragmentarisch über den Staat geschrieben, von daher ist es eher eine Frage, wie man Marx in der Hinsicht interpretiert. Marx hat nie ein allumfassende Theorie von irgendwas formuliert, vieles ist nur in Ansätzen bei ihm vorhanden. Von daher gibt es eigentlich nicht DEN Marxismus, es gibt eher viele "marxismen", also Theorien, die spätere Denker dann aus den Schriften von Marx entwickelt haben.

  • ziemlich viel ist posthum erschienen, framentarisch geblieben oder sowas wie das Manifest, das politisch aufgeladen ist und auch eher agitieren soll.

    Kapital 1 ist auch nur der erste Teil von ursprünglich 6 Teilen.

    Also, Marx hatte noch viele Texte offen eig.

    Ja klar. Alles richtig. Aber erstens hatte er Band 2 und 3 schon in Grundzügen geschrieben, damit Engels sie überhaupt fertig stellen konnte, und zweitens: wer hat denn außer Marx sonst noch eine so umfangreiche Analyse zur kapitalistischen Ökonomie angestellt, auf die sich linke TheoretikerInnen - zumindet grundsätzlich - auch heute noch berufen können?


    Wie viele Jahrzehnte hätte er noch daran arbeiten müssen, bis man ihm hätte zugestehen können, eine "umfassende" Theorie aufgestellt zu haben?


    Wir reden ja hier nicht von eine Naturwissenschaft, wo man am Ende "E = mc2" schreibt und ein mathematisch korrektes Naturgesetz gefunden hat.

  • Ja klar. Alles richtig. Aber erstens hatte er Band 2 und 3 schon in Grundzügen geschrieben, damit Engels sie überhaupt fertig stellen konnte, und zweitens: wer hat denn außer Marx sonst noch eine so umfangreiche Analyse zur kapitalistischen Ökonomie angestellt, auf die sich linke TheoretikerInnen - zumindet grundsätzlich - auch heute noch berufen können?


    Wie viele Jahrzehnte hätte er noch daran arbeiten müssen, bis man ihm hätte zugestehen können, eine "umfassende" Theorie aufgestellt zu haben?


    Wir reden ja hier nicht von eine Naturwissenschaft, wo man am Ende "E = mc2" schreibt und ein mathematisch korrektes Naturgesetz gefunden hat.

    kA bei manchen, gerade in den Handlungsanweisungen oder kA zukunftsprojektionen, hätte er vlt einfach flacher stapeln können

    seine Staatstheorie ist zB vielseitig auslegbar (wobei er in privaten Schriften er mehr dazu geschrieben hat), sodass halt intellektuelle wie Lenin oder Mao da was hinzudichten konnten und instrumentalisieren

  • Ja schon, aber Marx ging es auch nicht um "den Staat" als politische Institution, sondern um seine Funktion als Beförderer und Bewarer der kapitalistischen Marktwirtschaft und ihrer bürgerlichen Gesellschaft.


    Zur post-revolutionären Staatsführung hat er sich natürlich nicht besonders umfangreich geäußert, aber dass Stalin und Mao seine Theorie dazu missbrauchen würden, totalitäre Regime aufzuziehen ist ja nicht Marx' Schuld, sondern die von Stalin und Mao.

  • ziemlich viel ist posthum erschienen, framentarisch geblieben oder sowas wie das Manifest, das politisch aufgeladen ist und auch eher agitieren soll.

    Kapital 1 ist auch nur der erste Teil von ursprünglich 6 Teilen.

    Also, Marx hatte noch viele Texte offen eig.

    exakt. bei den späteren marxismus theorien hat man oft exzessive marx-exegese betrieben, bis heute eigentlich noch, zb über sein basis-überbau schema schlagen sich heute noch marxisten die köpfe ein. Und Engels war mit den Fragmenten wohl kaum in der Lage die zwei anderen Bände genau so zusammen zu legen, wie Marx das wollte, da sind massive lücken drin. Es war von Marx auch nicht vorhergesehen, das Engels sein Werk beendet, das Problem war, dass Marx zu viel an allen möglichen Sachen gearbeitet hat, er nichts richtig vollendet hat, er letztendlich arm und später sehr krank wurde und früh gestorben ist. Ob die Analyse von Marx die umfangreichste zum Kapitalismus war hin oder her, komplett oder abgeschlossen ist da gar nix. Ausser vielleicht Kapital Band 1,aber selbst das hat er immer wieder umgeschrieben. Aus dem Anarchismus gibt es auch sehr gute Analysen zum Kapitalismus, auch welche die die Theorien von Marx zum Teil heftig kritisieren, weil er an mancher Stelle nicht weit genug geht oder von ideologie verblendet ist, womit sie auch teilweise recht haben.( siehe zb seine ausseinandersetzung mit bakunin, was zum ausschluss der anarchisten aus der ersten internationale geführt hat)

  • Zum Beispiel endet das Kapital Band 3 mit einem nur in den Ansätzen vorhandenen Kapitel über Klassen. Und gerade das wäre ein wichtiges Kapitel gewesen, um zu verstehen, was für eine Theorie von Klassen Marx gehabt hat. Man kann sie ein bisschen rekonstruieren aus anderen Schriften aber richtig ausformuliert hat Marx das nie oder er wollte es, hat es aber nie zu ende geschrieben. Und gerade sowas ist richtig nervig. Und das ist nicht nur ein Problem der Interpretation, da fehlen halt wichtige Teile des Denkens von Marx.

  • Erich Fromm, Die Furcht vor der Freiheit.


    Für alle, die sich für die Diskussionen rund um Themen wie autoritäre Persönlichkeit, Psychoanalyse, moderner Kapitalismus, Massengesellschaft, Faschismus, Entfremdung oder auch für ähnliche Forschungen wie sie Oliver Nachtwey betreibt interessieren.


  • Aus Haberman, Theorie des kommunikativen handelns. Dass die Politiker nur ihrem "Gewissen" verpflichtet sind, scheint niemanden jemals zu stören🤔🤡

    finde seine früheren schriften (auch Sturkturwandel) haben viel kritischere Töne, zT sogar ein viel stärkeren marxistischen Einfluss, den seine bürgerlichen Leser aber anscheinend nicht wahrhaben wollen.

  • THE TYRANNY OF THE CLOCK

    George Woodcock

    First published in War Commentary - For Anarchism mid-march 1944.

    1/2

    In no characteristic is existing society in the West so sharply distinguished from the earlier societies, whether of Europe or the East, than in its conception of time. To the ancient Chinese or Greek, to the Arab herdsman or Mexican peon of today, time is represented in the cyclic processes of nature, the alternation of day and night, the passage from season to season. The nomads and farmers measured and still measure their day from sunrise to sunset, and their year in terms of the seedtime and harvest, of the falling leaf and the ice thawing on the lakes and rivers. The farmer worked according to the elements, the craftsman for so long as he felt it necessary to perfect his product. Time was seen in a process of natural change, and men were not concerned in its exact measurement. For this reason civilisations highly developed in other respects had the most primitive means of measuring time, the hour glass with it's trickling sand or dripping water, the sundial, useless on a dull day, and the candle or lamp whose unburnt remnant of oil or wax indicated the hours. All these devices where approximate and inexact, and were often rendered unreliable by the weather or the personal laziness of the tender. Nowhere in the ancient or medieval world were more than a tiny minority of men concerned with time in the terms of mathematical exactitude.

    Modern, Western man, however lives in a world which runs according to the mechanical and mathematical symbols of clock time. The clock dictates his movements and inhibits his actions. The clock turns time from a process of nature into a commodity that can be measured and bought and sold like soap or sultanas. And because, without some means of exact time keeping, industrial capitalism could never have developed and could not continue to exploit the workers, the clock represents an element of mechanical tyranny in the lives of modern men more potent than any individual exploiter or any other machine. It is valuable to trace the historical process by which the clock influenced the social development of modern European civilisation.

    It is a frequent circumstance of history that a culture or civilisation develops the device which will later be used for its destruction. The ancient Chinese, for example, invented gunpowder, which was developed by the military experts of the West and eventually led to the Chinese civilisation itself being destroyed by the high explosives of modern warfare. Similarly, the supreme achievement of the ingenuity of the craftsmen in the medieval cities of Europe was the invention of the mechanical clock, which, with it's revolutionary alteration of the concept of time, materially assisted the growth of exploiting capitalism and the destruction of medieval culture.

    There is a tradition that the clock appeared in the eleventh century, as a device for ringing bells at regular intervals in the monasteries which, with the regimented life they imposed on their inmates, were the closest social approximation in the middle ages to the factory of today. The first authenticated clock, however, appeared in the thirteenth century, and it was not until the fourteenth century that clocks became common ornaments of the public buildings in the German cities.

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