#557 - Andreas Gassen (Kassenärztl. Vereinigung)

  • Als ehemaliger Präsident des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie, wie steht er zum DRG und der damit einhergehenden Inzidenz von Knie- und Hüftgelenk-OPs in Deutschland, die im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern weitaus höher ist und in den letzten 12 Jahren um jeweils 50% bzw. 25% gestiegen ist.


    Und dazu: Wird bei diesen OPs eigentlich nachgezeichnet, ob diese im Sinne des Patienten Monate später tatsächlich erfolgreich war? Welche Parameter werden bzw. müsste man hier anlegen?

  • Sehr häufig müssen sich die Sozialgerichte bei uns mit zahlungsunwilligen Krankenkassen beschäftigen. Warum herrscht so ein Misstrauen zwischen den Beteiligten des Gesundheitsystems, vor allem durch die Krankenkassen obwohl es sich dabei doch um ein Solidarsystem handelt?


    Wäre es nicht besser man würde das Geld an die Pflegekräfte bezahlen anstatt die Anwälte und Gerichte die oft wegen Kleinigkeiten beschäftigt werden? Was gäbe es da für Lösungen?


    Quelle z.B. hier: https://www.aerzteblatt.de/nac…egen-Klagewellen-haelt-an

  • Homöopathische Mittel werden inzwischen von Ärzten verschrieben und von KK bezahlt. Hat die Impfunwilligkeit der Deutschen damit zu tun, dass bei uns Ärzte "Zaubermittel" verschreiben die auf einer wissenschaftsfeindlichen, okkultistischen Esoterik beruhen?

  • Naive Frage:


    Welchen medizinischen Grund gibt es eigentlich dafür, dass ÄrztInnen bei PrivatpatientInnen für die selbe Leistung mehr abrechnen dürfen als bei gesetzlich Versicherten?


    Und warum haben wir neben den privaten auch noch 97 gesetzliche Krankenkassen in Deutschland - inklusive jeweils eigenem Verwaltungsapparat und eigener Finanzierung - und nicht eine für alle?

  • Ich hab einige Zeit im KH verbracht und einiges Gesehen. Meine Beobachtung ist, dass ohne den aufopfernden Einsatz der Ärzte*innen und Pfleger*innen die sich oft dabei Kaputt arbeiten, das System zusammenbrechen würde . (Danke dafür!)


    Trozdem warten Patienten in Kliniken der Helios Gruppe bis zu 8 Stunden im Wartezimmern von Notaufnahmen. Notaufnahmen in DE sind insgesamt heutzutage ein Horror weil oft nur ein einziger Arzt Bereitschaft in 4 stationen hat.


    Auch im Normalbetrieb vor Corona sah ich Kranke alte Leute die Stundenlang im Gang vor einer Station im Rollstuhl darauf warteten abgeholt zu werden (und sich dabei einnässen). Ich weiss dass in Helios Kliniken so gut wie keine neuen Geräte mehr angeschafft werden und die Mitarbeiter der Kliniken mit Kaputten Geräten und veralteten Methoden arbeiten müssen.


    Wie Steht die KBV dazu dass Einsparungen und Profitinteressen immer auf Kosten des Personals und der Patienten gehen während Privatunternehmen wie Helios Profite von 15% und mehr einfahren die sonst nur in der organisierten Kriminalität vorkommen?


    PS: Ich hab auch Erfahrungen mit extrem guten Privatkrankenhäusern. Wie kann man die schlechten (Hell - ios) los werden?


    PPS: Inzwischen Sterben Leute weil Helios wegen Gewinnoptimierung keine Notfälle aufnehmen kann:

    https://www.mdr.de/nachrichten…nten-und-aerzten-100.html

  • In Deutschland gibt es noch immer 97 gesetzliche Krankenkassen. Zwar ist die Anzahl in den letzten 20 Jahren von 420 bereits deutlich gesunken, aber warum gönnt sich Deutschland noch immer diese Ineffizienz von 97 Vorständen/Geschäftsführungen, 97 Marketing Abteilungen und Werbebudgets und vielen großen Runden mit Vertreter:innen all dieser Organisationen? Als Arbeitgeber muss man für jede einzelne Kasse, die Mitarbeiter:innen gewählt haben ein eigenes Arbeitgeberkonto einrichten und Meldungen und Zahlungen organisieren. Länder wie Österreich haben ein oder zwei GKVs. Warum geht das in Deutschland nicht?


    2. Frage: Wieviel % des Beitragsaufkommens fließen in DE in die Versorgung der Menschen und in in die Verwaltung? Wie sind diese Werte im europäischen Vergleich?

    Diese Frage wurde von Utan schon in abgewandelter Form gefragt (Syd).

  • Gibt es irgend eine Planung die PKVen an der Befüllung des Gesundheitsfonds zu beteiligen?


    Der Gesundheitsfond wird gerne für Gesamtgesellschaftliche Aufgaben angezapft, z.B. 2017 1,5 Milliarden Euro für die Gesundheitsversorgung von Asylbewerbern oder 6-7 Milliarden Euro für die Coronapandemie (Intensivbetten vorhalten etc.).

    Die Organisatoren der Solidarfluchtbewegung (PKV) brüsten sich lediglich damit, dass ihre Mitglieder besonderen Anteil am steuerfinanzierten Bundeszuschuß haben:

    csm_steueranteil-privatversicherter-am-gkv-gesundheitsfonds_babb89c4ca.jpg


    mit dem depperten Hinweis "mind. einem Privatversicherten"!

    Also müssen wir gesetzlich versicherten dankbar sein, dass ein Großverdiener seine Steuern bezahlt und sich in die PKV absetzt, während die Solidargemeinschaft in den "mind. einem" Fällen den Geringverdiener des Haushalts und eventuell mitversicherte Kinder auffängt (die dann gegebenenfalls ein Zusatzversicherung bekommen vom großen Familieneinkommen)?

  • Wie bekommen wir die ganze Schwurbelbehandlungen und Placebomittelchen aus dem Leistungskatalog, bzw. wie könnte man Zugelassenen Ärzten und Apothekern die Heilpraktiker- und Homöopatherei untersagen (zulassungsschädlich)?

    Es gibt bereits erste Landeskammern die es der Quacksalberei zumindest schwieriger machen, indem zB. Fortbildung für Homöopathie aus dem Katalog gestrichen werden (dafür gibt es tatsächlich Fortbildungspunkte)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!