Ich sehe mein Vorurteil auf ganzer Linie bestätigt.
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Im Übrigen würde ich beim Derivatehandel tatsächlich differenzieren, weil's für Bauern zB tatsächlich nützlich ist.
Wenn du 1000t Weizen nach Ablegen eines Schiffen kaufst und vor Anlegen des Schiffes wieder verkaufst, weil du damit Gewinn machst, hat das keinen Nutzen und gehört untersagt.
Ja, und zwar an die Mitarbeiter.
Die Spekulanten, die 1000t Weizen kurzfristig kaufen und wieder verkaufen, schaffen damit die Liquidität, die der Bauer benötigt, um überhaupt einen Markt zu haben, auf dem er seinen Ertrag günstig absichern kann.
Man muss Spekulanten nicht glorifizieren, aber man sollte ihnen auch nicht jeden Nutzen absprechen. Zumindest nicht denen, die aufgrund informierter Entscheidungen einen zu tiefen oder zu hohen Preis erkönnen möchten und dabei mehrheitlich erfolgreich sind.
Jemand, für den Spekulation eine reine Form des Glücksspiels ist, erzeugt eher keinen sonderlichen Nutzen, wird sein Geld aber auch mit der Zeit verzocken.
Es steht den Mitarbeitern doch frei, BMW zu kaufen. Ist schließlich ein frei handelbares Unternehmen. Stand jetzt wären dafür 134.000€ pro Mitarbeiter notwendig.
Für die meisten BMW-Mitarbeiter kein großes Problem, da würde jede Bank sogar gerne die Kredite ausgeben und die könnten die Mitarbeiter locker durch die Dividenden bedienen.
Meine Erfahrung ist aber, dass die Mitarbeiter halt lieber den BMW kaufen als das Eigentum am Unternehmen. Sogar bei uns fahren die meisten Mitarbeiter bessere Autos als ich. Selbst meine Putzfrau fährt ein teureres Auto als ich.
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Ich sehe mein Vorurteil auf ganzer Linie bestätigt.
Ja klar tust du das.
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Im Übrigen würde ich beim Derivatehandel tatsächlich differenzieren, weil's für Bauern zB tatsächlich nützlich Ist.
Das Thema ist hyper komplex. Ich habe auch jahrelang gedacht, der einzige ethisch vertretbar Anwendungsbereich von Derivaten ist die Absicherung von Ernten.
Aber wie Stefan Brunnhuber erklärt hat, geht das eben auf eine ganz andere und individuelle Ebene. Beispielsweise die Absicherung des Flugzeugsitzes macht total Sinn. Und das kann man auf ganz viele Lebensbereiche übertragen, wo Gewinne privatisiert und Risiken sozialisiert werden. Man kann es nur nicht diskutieren, solange nicht eine breite Kenntnis über die Funktionsweisen von Derivaten als super abstrakten Wertpapieren, die von Spezialisten für die ganz konkreten Anwendungsbereiche designt werden, vorhanden ist.
Alle erinnern sich noch daran, dass es genau diese Derivate waren, die uns 2008 in die Weltwirtschaftskrise gerissen haben.
Aber es waren eben Menschen, die in einem unregulierten Marktsegment Mit solchen Wertpapieren hantiert haben. Aber das war noch gar nicht das schlimme. Das schlimme war, dass Banken diesen Scheißdreck gekauft haben, mit solchen Wertpapieren hantiert haben. Ohne sie zu verstehen. Unsere deutschen Landesbanken beispielsweise. Und so ziemlich alle anderen auch.
Das ist ein Ausmaß von Wahnsinn das jeder Beschreibung spottet.
Aber Typen wie Stefan Brunnhuber, der ja immerhin im Club of RomE ist und trotz seiner evidenten Nicht-Sympathischheit unglaublich viel drauf hat scheinbar, erklärt die Dinge eben so plastisch, dass jeder wirtschaftlich interessierte Mensch darauf aufbauend weiter nachlesen kann und sich seine Meinung bilden. Es geht halt einfach nicht in drei Worten und mit ganz viel Polemik. Sondern es ist eben eine Wissenschaft.
Wenn es wirklich möglich ist, Risiken von Bauern in der Dritten Welt so abzusichern, dass die Bauern selbst profitieren und nicht die Spekulanten (natürlich werden die Bauern in diesem Augenblick zu Spekulanten aber das ist ja jetzt wirklich egal, weil es um die Argumentation geht und nicht um die Etikettierung), ist das ein game changer.
Das gleiche gilt für seine Vorschläge, Parallelwährungssysteme einzuführen, die als Zusatzaufgabe den Zentralbanken zugewiesen werden. Seine Argumentation, dass nur so die Liquidität aufzubringen ist, um die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN zu finanzieren, ist doch zunächst mal hammerhart. Muss man erstmal widerlegen und Alternativen zeigen würde ich sagen. Ich bin gespannt. Einstweilen würde ich Stefan Brunnhuber famen und nicht verdammen. Weil er einen geilen Beitrag zur Debatte leistet.
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Sklaverei ist doch faktisch in den USA gar nicht abgeschafft, sondern nur modifiziert?
Sollte sie tatsächlich mal auf Bundesebene abgeschafft werden, haben die Spitzbuben seit 1861 ein bisher unratifiziertes Reserveamendment in der Hinterhand. Beim momentanen Supreme Court wäre dessen Auslegung schon hinzubiegen. Für Turbokapitalisten und Neoliberalisten besonders charmant, damit könnte man diesmal auch Weiße versklaven.
Der Pferdefuß ist eigentlich nur, dass noch 35 Staaten das Amendment ratifizieren müssen. Aber der Anfang ist gemacht, Kentucky, Rhode Island und Illinois haben schon zugestimmt (Ohio und Maryland auch aber die haben zurückgezuckt).
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damit könnte man diesmal auch Weiße versklaven.
Das hatte man allerdings auch damals schon getan. Besonders die aufmüpfigen Iren sind gerne mal zur Fronarbeit in die Kolonien verschifft worden, bevor die Skalverei im britischen Kolonialstaat offiziell abgeschafft wurde. Auch in anderen europäischen Königreichen und Fürstentümern war die Schuldknechtschaft in Übersee ein recht beliebtes Mittel, um sich unliebsamer oder krimineller Elemente in der eigenen weißen Bevölkerung zu entledigen. Der Handel mit afrikanischen Sklaven nahm erst im 18. Jahrhundert so richtig Fahrt auf, als die aufkeimenden Industrien ihren Rohstoffbedarf drastisch ausbauten.
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@Cle:
Wie kann man sich mit wirtschaft beschäftigen und nicht die extrem gravierenden nachteile von extremem reichtum einzelner verstehen?
Und natürlich gibt es etliche beispiele das konzerne im besitz der mitarbeiter gut funtionieren.
Auch die so verteufelten "staatsbetriebe" haben eigentlich immer eine bessere gesamtperformance gehabt als nach der privatisierung. Und nein, selbst die telekom gilt hier nicht als positivbeispiel.
Und überhaupt keine beachtung findet bei der bewertung von erfolg von konzernen, wie genan sie eigentlich diesen erfolg erreicht haben. Slavenarbeit, umweltzerstörung, steuerhinterziehung, korruption, wirtschaftsspionage, erpressung,..................................................................................................................................................................................
Aber na gut, wir sind ja bei jung und naiv.
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@Cle:
Wie kann man sich mit wirtschaft beschäftigen und nicht die extrem gravierenden nachteile von extremem reichtum einzelner verstehen?
Ich beschäftige mich auch viel mit Wirtschaft und kann auf Anhieb keine "extrem gravierenden Nachteile" erkennen. Bitte benenne diese Nachteile doch mal ganz konkret, am besten mit Belegen.
Und natürlich gibt es etliche beispiele das konzerne im besitz der mitarbeiter gut funtionieren.
Auch die so verteufelten "staatsbetriebe" haben eigentlich immer eine bessere gesamtperformance gehabt als nach der privatisierung. Und nein, selbst die telekom gilt hier nicht als positivbeispiel.
Wieso gilt die Telekom nicht als Erfolgsbeispiel? Das Unternehmen wirtschaftet seit der Privatisierung seit über 20 Jahren sehr erfolgreich und erzielt gute Renditen. Das gleiche gilt für die Post. Diese Unternehmen wurden tatsächlich privatisiert und funktionieren hervorragend.
Die Bahn dagegen funktioniert überhaupt nicht, da sie sich noch zu 100% in der Kontrolle des Staates befindet. Obwohl Bahnen weltweit ein extrem profitables Geschäft sind (selbst in Staaten ohne Monopol), schafft es die staatliche Bahn trotz quasi Monopolstellung nicht, einen Gewinn erzielen oder seine Kunden wirklich zufrieden zu stellen.
Das sind konkrete Beispiele, die eine klares Sprache sprechen!
Und überhaupt keine beachtung findet bei der bewertung von erfolg von konzernen, wie genan sie eigentlich diesen erfolg erreicht haben. Slavenarbeit, umweltzerstörung, steuerhinterziehung, korruption, wirtschaftsspionage, erpressung,..................................................................................................................................................................................
Konzerne verdienen ihr Geld in den allermeisten Fällen durch Herstellung und Bereitstellung von Produkten und Dienstleistungen für eine breite Kundenbasis. Das sind die 99% der Unternehmen. Natürlich sind Unternehmen aber auch nur Zusammenschlüsse von Menschen und wo es Menschen gibt, gibt es auch schwarze Schafe und Kriminelle. Allerdings deutlich weniger, als dies bei staatlichen Institutionen der Fall ist.
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Für Turbokapitalisten und Neoliberalisten besonders charmant, damit könnte man diesmal auch Weiße versklaven.
Der Handel mit afrikanischen Sklaven nahm erst im 18. Jahrhundert so richtig Fahrt auf, als die aufkeimenden Industrien ihren Rohstoffbedarf drastisch ausbauten.
Dass die Sklaven in den europäischen Mittelmeeranrainern in der Hauptsache afrikanischer Herkunft waren, hat sich aber schon davor entwickelt. Mit der Eroberung von Konstantinopel, einer der großen Sklavenhäfen, und der zunehmenden Dominanz des Osmanischen Reiches im Mittelmeerraum, hat sich der Handel mit europäischen Sklaven immer stärker in das Reich verlagert und ging auch die nächsten Jahrhunderte dort weiter. Die Länder am Mittelmeer haben ihre Sklaven ab Mitte des 15. Jahrhunderts zunehmend aus Afrika bezogen, davor waren sie auch überwiegend weiß.
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Wieso gilt die Telekom nicht als Erfolgsbeispiel? Das Unternehmen wirtschaftet seit der Privatisierung seit über 20 Jahren sehr erfolgreich und erzielt gute Renditen.
🤮
Tschuldigung.
Gewinn, rendite ende 🤮
Aber, leider diskutiere ich nicht, das überlasse ich anderen. Und schaue dann zu, wie sie mit seitenweisen texten genau... gar nichts bei gläubigen erreichen
und die können das auch noch besser als ich
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🤮
Tschuldigung.
Gewinn, rendite ende 🤮
Aber, leider diskutiere ich nicht, das überlasse ich anderen. Und schaue dann zu, wie sie mit seitenweisen texten genau... gar nichts bei gläubigen erreichen
und die können das auch noch besser als ich
Das ganze Forum hier ist voll von Gläubigen. Krass. Und ich meine jetzt nicht "Industrieller" sondern beziehe mich auf die Bemerkung von Blackbox.
Hier wird so gut wie gar nicht sachlich argumentiert und alle Abweichler werden "etikettiert". Ich mag die Sendungen von Tilo aber es ist eine gruselige FIlterblase, die er um sich errichtet, stelle ich fest. Das gibt mir zu denken.Ihr seid alle weniger weit von Nordkorea weg als ihr denkt.
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Ihr seid alle weniger weit von Nordkorea weg als ihr denkt.
Also bei mir sind das im Moment so grob über den Daumen gepeilt ca. 10.000 Kilometer Luftlinie.
Weit genug, finde ich.
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Wieso gilt die Telekom nicht als Erfolgsbeispiel? Das Unternehmen wirtschaftet seit der Privatisierung seit über 20 Jahren sehr erfolgreich und erzielt gute Renditen.
Yup. Erfolg ist Ansichtssache. Im Ländervergleich "Mobilfunk" steht Unserland solide auf Platz 16/28 und zwar zwischen Portugal(15) und Bulgarien(17).
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Wieso gilt die Telekom nicht als Erfolgsbeispiel?
Allein der Name ist ein Misserfolg.
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es ist eine gruselige FIlterblase, die er um sich errichtet
Der Punkt mit der Filterblase war eigentlich, dass man sich die nicht aussucht. (Abgesehen davon, dass damit auch keine "fanbase" gemeint ist.)
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Ich sehe diese Sendung im April ´21 und denke, sie könnte auch älter als ein paar Monate sein. Mich würde das Thema erneut aus "heutiger Sicht" im Vergleich zu "damals" interessieren.
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