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Super Folge.
Wolfgang sagt das wir in einem Zeitalter leben in dem man Falschaussagen sehr schnell mit Fakten widerlegen kann. habe aber das Gefühl das die Fakten bei denjenigen die diese falschen Dinge verbreiten überhaupt nicht relevant sind. Ich bezweifle das dies den Diskurs weiterbringen wird. Es geht immer ein stückweit der lüge als legitimierter Einwand durch.
ich halte es für richtiger die leite mit ihren eigenen bullig zu konfrontieren und nachzuhaken.
also Wolfgang :d wie geht man mit null Argumenten um, wenn Argumente beim gegenüber nicht zählen.
ich denke das sie sich selbst demontieren sollten. ist ja auch ein Jung und naiv Konzept. mal klappt es mal nicht. das geht aber auch konnotativ sehr gut.
z.b.
oder
das komplette interview wird es wohl morgen geben
dazu noch
simples nachfragen zerstört die Populisten und deppen öfter, als faktenbasiert dagegen zuhalten. vor allem wenn es dem gegenüber nicht um Fakten geht.
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Link oben ist tot. Schade drum, Coronaleugner und Maskengegner als verkappte Rassisten sind ein super Einstieg in ein Gespräch über eine Gesellschaft nach Corona. Bin gespannt, wie’s weitergeht. Intakter Link:
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Hat Bismark nicht die solzialhilfe eingeführt als antwort auf die wehruntauglichkeit der jungen männer in deutschland (mangelernährung)?
Sklaverei ist doch faktisch in den USA gar nicht abgeschafft, sondern nur modifiziert?
Persönlich sehe ich eine der größten gefahren zur zeit das sich durch corona rechte und "alternative" lebensformen noch stärker verbinden. Als in der spiriszene aufgewachsener/lebender kann ich berichten das es schon heute da leider eine große verbundenheit gibt.
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Gerd sagt in 57.50, dass es einen Filter gegen Irrationalität und Verarschung im Internet geben sollte.
Wenige Sekunden davor hat Tilo sich mal wieder für den Verbot des Zertifikate beziehungsweise Derivatehandels ausgesprochen.
Es ist nicht mal eine Woche her, dass Tilo Stefan Brunnhuber interviewt hat. Der hat einen komplett Visionäres alternatives Geld – und Finanzsystem vorgestellt, bei welchem Derivate (CDS / Catastrophy Bonds) eine Rolle spielen und wo er unter anderem den Zentralbanken eine ganz neue Rolle in der Verbesserung der Gegebenheiten zuweisen würde. Wenn Tilo aus einem solchen Gespräch dermaßen unbeeindruckt heraus geht, dass er nicht mal seiner Hörerschaft Learnings oder zumindest Thesen aus einem solchen Gespräch weiter verfügbar macht, sondern statt dessen so tut, als wäre überhaupt nichts gewesen, ist das finde ich sehr schade.
Warum ist das so? Ist das ein reflexhaftes Verhalten aufgrund der linken Ideologie, zu der eine positive Schilderung teuflicher Finanzwerkzeuge nicht passen würde?
Aber es ist leider nicht lustig. Denn es geht ja auch um Gerd´s Bemerkung, dass man quasi Filter haben sollte, die Fake News entfernen / verhindern.
Wenn aber Journalisten absichtlich wesentliche Learnings / Informationen verschweigen. Wie soll denn dann ein technischer Filter die Welt besser machen?
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Zu Wolfgangs "Erbschaftssteuerreform":
Also ich würde sehr gespannt sein, wie die normalen Arbeiter von BMW reagieren würden, wenn die Erbschaftssteuer Phantasmen von Wolfgang mal eine Woche lang Realität würden und Frau Klatten oder Herr Quandt, die ja Tilos Standard Beispiele für die ungerechte Gesellschaft sind, einen Verkehrsunfall hätten, den ich niemandem wünsche.
Da also laut Wolfgangs Modell alles über 500.000 € ErbschaftSumme einer Erbschaftssteuer von 90 % unterliegen sollte, müsste BMW verkauft werden. Logisch denn niemand hat soviel Bargeld rumliegen, eine Erbschaftssteuer auf ein Milliarden-Aktienvermögen zu bezahlen.
Schon da wird die komplette Irrationalität dieses "Ansatzes" vollkommen klar.
1. Wer auch immer BMW als nächstes kaufen würde, warum sollte der neue Eigentümer vom BMW ein anderes moralisches Niveau besitzen als die bisherigen größten Einzelaktionäre, das Geschwisterpaar Klatten und Quandt?
Kennt ihr nicht aus eurem Stadtteil die Situation, dass ein altes und traditionsreiches Haus nach einem Erbfall an irgendeine Firma verkauft wird, die ist dann renoviert und die kulturell anspruchsvolle "Billiggastronomie" im Erdgeschoss raus klagt und die Mieten erhöht? Wie kommt ihr dann auf die Idee, ein neuer Eigentümer von BMW könnte in irgendeiner Weise Segen bringen?
Könnte ein anderes emotionales Verhältnis zu BMW und seinen Mitarbeiterinnen haben als eine Familie, die seit sie denken kann diesem Unternehmen verbunden ist?
Die so reich ist, dass sie Entscheidungen mit langfristiger Orientierung treffen kann, ohne dem Kapitalmarkt auch nur irgendwie verantwortlich zu sein? Die bis heute eines der höchsten Gehaltsniveaus auf dem deutschen Arbeitsmarkt gewährleistet inklusive äußerst langfristiger Arbeitsplatzsicherheit?
2. In der SEKUNDE, in der Susanne Klatten oder Stefan Quandt in diesem fiktiven Szenario sterben würden, wären ihre Erben für immer ruiniert. Denn es würden zwei Dinge in einer einzigen Sekunde passieren:
Es würde eine gigantische Erbschaftsteuerlast anfallen.
Und gleichzeitig würden die Aktien auf dem Aktienmarkt sinken, weil natürlich jeder wüsste, dass ein riesiges Aktienpaket verkauft werden müsste.
Deswegen hat etwa der SAP Gründer Dietmar Hopp fast sein ganzes Vermögen in Stiftungen gegeben, nur um seine Familie zu schützen. (btw Tilo: Ja, man spart dadurch evtl. ein wenig Steuern, aber verglichen mit den Dividendeneinnahmen, auf die er schon verzichtet hat, wäre das über die Jahre ein sehr schlechtes Geschäft...)
Er hat seine Familie also um Milliarden gebracht um sie vor dem sicheren Ruin im Falle seines Todes zu schützen. Das ist jetzt nicht schlimm, zumal er mit seinen Stiftungen einer der größten Wohltäter der Republik ist. Aber es dient der Illustration am Beispiel BMW.
Wenn man es aus einer ganz pragmatischen und wirtschaftlichen Perspektive sieht, ist es das sozialste für alle Beteiligten, dass ein Unternehmen Menschen gehört, die zu ihm stehen und die Leute gut behandeln. Wenn man nicht dauernd auf dem "die da oben und die da unten" rumreiten würde, würde das auch keinen stören.
Vielleicht noch was am Rande: Wenn man das "die da oben und die da unten" konsequent spielen würde, würden Arbeiter und Angestellte von BMW, VW oder Mercedes Shitstorms bekommen für ihre richtig hohen Gehälter (und dann auch noch 14 davon im Jahr), Sozialleistungen, verbilligten Firmenautos und so weiter und so weiter... Da müsste man die Milliardäre gar nicht bemühen, um KassiererInnen, Bauarbeiter, Straßenbahnfahrer usw. zu Neidanfällen zu bewegen. Mann kann es aber auch einfach lassen und sich für die Leute, denen es gut geht, freuen und sie erst dann abstrafen, wenn sie antisozial handeln
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Lgisch denn niemand hat soviel Bargeld rumliegen, eine Erbschaftssteuer auf ein Milliarden-Aktienvermögen zu bezahlen.
Die Quandts kriegen allein an Dividende seit Jahren knapp 1 Mrd ausgezahlt. Und ja - in "bar" bzw. als Überweisung auf deren Konten.
Von daher. Doch! Milliardäre HABEN teilweise sehr viel Bargeld zur Verfügung. Allein auf die Dividende 90% abzwacken wäre mal ein guter Start.
Und wenn unser System so krank ist, dass die Allerreichsten nichtmal eine Vermögenssteuer aufbringen könnten... dann läuft so absurd viel schief.
Ein Großteil des Eigentums ist halt in Finanzmärkten untergebracht. Wenn die Vermögenssteuer so hochgeschraubt wird, dass Konzernbesitz für wenige oder gar Einzelpersonen dauerhaft nicht mehr möglich ist... kann dies übrigens durchaus das Ziel des Vorschlages sein. Aber ja - das geht nur dann, wenn man auch vorschlägt wie dann in Zukunft Konzerne bzgl. Eigentümer-Struktur organisiert werden. Und klar... der Übergang gerade bei einer Erbschaft kann holprig werden.
Interessanterweise gibt es bereits ne Menge Konzerne wo nicht mehr eine Familie oder gar eine Person einen Großteil der Aktien hält, sondern die Aktien fast alle in Streubesitz sind. Hmmmmm.... scheint also möglich zu sein.
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Wenn du 1 Milliarde ausbezahlt bekommst, ist das ja nicht netto. Das ist jetzt ein bisschen kompliziert aber die Dividendengewinne werden natürlich versteuert.
Wenn du so viele Aktien besitzt wie die oben genannten Geschwister, nützt dir aber 1 Milliarde überhaupt nichts, wenn man über eine 90-prozentige ErbschaftsSteuer spricht.
Aber fein, wenn sie das Geld haben, soll es uns allen recht sein. Das ändert aber nichts an meiner Argumentation, dass ein neuer Eigentümer keinesfalls (oder überhaupt nicht zwingend) besser wäre als der alte.
Dass es Konzerne oder Unternehmen im Streubesitz gibt ist für mich vollkommen unproblematisch. Problematisch ist, wer bestimmen soll, welches Unternehmen in wessen Besitz ist! Und ein besserer Unternehmer als der Unternehmer ist mir nicht bekannt
Du kannst ja gern mal SAP anschauen. Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Die Gründer, somit also Unternehmer, spielen bis heute noch die Hauptrolle im Unternehmen. Hasso Plattner (auch einer der fünf Gründer) hat vor ein paar Jahren mit einem Lebensalter von schon über 70 noch mal eine Zukunftstechnologie entwickelt in seinem eigenen Institut, die SAP komplett vorangebracht hat. HANA. Kannst du mal nachlesen wenn es dich interessiert. Eine unglaubliche Geschichte. Hätte der chinesische Investor, der, um das Beispiel mal zu übertragen, BMW nach dem Erbfall kauft, etwas ähnliches vollbracht?
Mir fallen überhaupt gar keine Gründe dafür ein, irgendetwas daran falsch zu finden. Zumal wir hier in der Rhein Neckar Region alle wissen, wie sehr sich die SAP Gründer verdient machen um soziale Projekte. Das kriegt man vielleicht außerhalb der Region nicht so mit. Aber zum Beispiel Dietmar Hopp wird ja immer auf seine Fußball Aktivitäten reduziert. Dass er zig Sportschulen für Jugendliche aufgebaut hat und sogar Spielplätze und sich seit Jahrzehnten darum kümmert, dass Jugendliche mit schlechten Start Chancen Ausbildungsplätze bekommen sogar teilweise ohne Schulabschluss ist nur ein kleiner Teil seiner Aktivitäten. Er bietet sogar Ausbildungen für Lehrer an zum Thema Digitalisierung und finanziert sie.
Ich will ihn nicht glorifizieren. Ich will den Menschen im Unternehmer mal herausstellen.
Die Leute in seiner Firma haben ihn jahrzehntelang Papa Hopp genannt. Dafür gibt es Gründe. Ich würde gerne dieses Grundmisstrauen reduzieren. Ich verstehe das einfach nicht. Unternehmer haben unsere Gesellschaft zu dem gemacht was sie ist. Es gibt aber genauso viele Arschlöcher wie in jeder anderen Berufs – und Menschen Gruppe auch. Aber wir können nicht jedem Menschen, nur weil er Unternehmer ist, gleich den Stempel aufdrücken.
Wenn du dir Tilos Interview mit Stefan Brunnhuber anhörst, kommt da auch der Punkt, wo er gut erklärt, dass zum Beispiel die riesigen Pensionsfonds, eigentlich absolut soziale Vehikel sind, weil sie die Lebensersparnisse von zig Millionen Menschen verwalten. Natürlich habe ich nichts gegen Streubesitz, denn nichts anderes ist das ja. Aber ich finde eben auch gute Unternehmer geil.
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Zitat
Problematisch ist, wer bestimmen soll, welches Unternehmen in wessen Besitz ist. Und ein besserer Unternehmer als der Unternehmer ist mir nicht bekannt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass vor 300 Jahren nicht wenige normale Leute sowas sagten, wie "ein besserer Fürst als der Fürst ist mir nicht bekannt".
Genau das ist der Knackpunkt. Du überlässt "die Bestimmung" den Kapitalbesitzern. Andere finden, dies sollte demokratisiert werden.
"Besser" kann viele Ausprägungen haben, die zum Teil völlig entgegengesetzt sind.
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Ich möchte dir aber das mit der Versteuerung von Dividenden noch kurz schreiben. Ist Copy & Paste, weil ich mir das vor ein paar Jahren von einem Freund habe erklären lassen, der Fachanwalt für Steuerrecht ist.
Die ausschüttende Gesellschaft zahlt grob 30% Körperschafts- und Gewerbesteuer.
Dann kann diese nur noch 70 % von 100 ausschütten.
Diese 70 % unterliegen dann beim Divisendenempfänger der Abgeltungssteuer (plus Soli) von 26,375. Das *0,7 sind dann 18,46% plus die 30% auf Ebene der Gesellschaft sind 48,4x %.
Mit diesem Steuersatz wird unabhängig vom persönlichen Einkommen Dividende versteuert. Jetzt kannst du argumentieren, dass das zu wenig ist. Meiner Meinung nach ist eine Steuer aber immer auch ein bisschen ein Lenkungsinstrument. Und wenn du jetzt die Dividenden höher versteuerst, geht vielleicht noch mehr Geld rein in die Immobilien und führt zu höheren Mieten und mehr Gentrifizierung.
Beispielsweise große Pensionsfonds haben ja nun mal die Pflicht, das Geld ihrer Anleger irgendwie anzulegen. Das gleiche gilt für Lebensversicherungen. Und auch Krankenversicherungen zum Beispiel.
Da ist es mir lieber, dass mehr Geld in die Industrie läuft, sichere Arbeitsplätze und Innovation fördert. Beispielsweise auch die Möglichkeit für klimaschützende Maßnahmen. Mir ist das grundsätzlich lieber als irgendwelche Reichen aus Prinzip steuerlich belasten zu wollen aufgrund eines für mich persönlich nicht nachvollziehbaren Ungleichheitsdenkens.
Für mich ist es unter Gerechtigkeitsaspekten eben extrem relevant, dass auch Menschen die ohne tolle Bildungsperspektive geboren werden, in einem tollen Unternehmen eine gute Ausbildung bekommen können oder ein duales Studium. Und dafür braucht man eben gute Unternehmen. Also Chancengerechtigkeit ist auch Gerechtigkeit.
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Ich argumentiere nicht in Prozenten wenn es darum geht, eine Ausschüttung von knapp 1 Mrd Euro an ein oder zwei Personen als vollkommen durchgeknallt und pervers zu bezeichnen. Die zudem bereits Erben sind. Also eine absurde Rente und absurd hohes, leistungsloses Einkommen erhalten. Weil sie halt Eigentümer sind.
Ich verstehe, dass die Umgestaltung der Eigentumsverhältnisse eine schwierige Sache ist. Darüber zu diskutieren und alle möglichen Schwierigkeiten zu benennen, finde ich absolut legitim.
Wenn das benennen der Schwierigkeiten aber zur Aussage führt "neee... lassen wir es lieber, wie es ist" finde ich das schlicht falsch. Oder gar indirekt behauptet wird, es MUSS so sein, weil wenn BMW nicht den Quandts gehören würde, wird alles ganz schlimm für die Firma verlaufen. Und wenn Leute sagen, dass ihnen egal ist, wieviel Quandts oder noch reichere Milliardäre besitzen, muss ihnen auch egal sein, dass dies eine Ursache ist, wieso es nunmal viel Armut gibt. Ja klar - es gibt auch andere Gründe für Armut. Aber das ist auch einer.
Wenn Du alles so lassen willst... OK. Kann ich mit leben. Es gibt andere, die wollen lieber eine Diktatur oder Frauen wieder an den Herd oder eine religiöse Gesellschaft oder oder oder. Darf jeder.
Tatsache ist, dass so unfassbar extremer Reichtum durch absolut gar nichts im Sinne unserer "Leistungsgesellschaft" legitimiert ist. Niemand kann soviel leisten, wie Tausende von Menschen in ihrem ganzen Leben leisten würden (Lebensäquivalent eines guten Facharbeiters in einem Industrieland = ca. 1,5 - 2 Millionen).
Das ist eine extreme Schieflage, die mit anderen Schieflagen direkt zusammenhängt. Also denken Leute, wie Wolfgang, laut darüber nach, dies zu ändern.
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Es ist nicht mal eine Woche her, dass Tilo Stefan Brunnhuber interviewt hat. Der hat einen komplett Visionäres alternatives Geld – und Finanzsystem vorgestellt
Wenn ein Gast das sagt, sollte es so sein? Ist er Gott? Nur weil du von seinem Standpunkt überzeugt bist, muss das nicht für andere gelten. Im Übrigen würde ich beim Derivatehandel tatsächlich differenzieren, weil's für Bauern zB tatsächlich nützlich ist.
Wenn du 1000t Weizen nach Ablegen eines Schiffen kaufst und vor Anlegen des Schiffes wieder verkaufst, weil du damit Gewinn machst, hat das keinen Nutzen und gehört untersagt.
Da also laut Wolfgangs Modell alles über 500.000 € ErbschaftSumme einer Erbschaftssteuer von 90 % unterliegen sollte, müsste BMW verkauft werden. Logisch denn niemand hat soviel Bargeld rumliegen, eine Erbschaftssteuer auf ein Milliarden-Aktienvermögen zu bezahlen.
Ja, und zwar an die Mitarbeiter.
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Ich argumentiere nicht in Prozenten wenn es darum geht, eine Ausschüttung von knapp 1 Mrd Euro an ein oder zwei Personen als vollkommen durchgeknallt und pervers zu bezeichnen.
Es ist weder durchgeknallt noch pervers. Es ist Art. 14 Grundgesetz. Aktiengesetz. Unternehmerische Entscheidungen, nämlich die Aktien zu behalten. Und außerdem ist es weder eine Rente noch ein leistungsloses Einkommen, weil Mehrheitsaktionäre über den Aufsichtsrat die Geschicke des Unternehmens ganz maßgeblich bestimmen.
Und wenn Leute sagen, dass ihnen egal ist, wieviel Quandts oder noch reichere Milliardäre besitzen, muss ihnen auch egal sein, dass dies eine Ursache ist, wieso es nunmal viel Armut gibt. Ja klar - es gibt auch andere Gründe für Armut. Aber das ist auch einer.
Das ist nun leider totaler Quatsch. Ich finde dafür keine höfliche Formulierung. Es gibt keinen, aber auch überhaupt gar keinen Zusammenhang zwischen Reichtum und Armut. Das gab es früher mal im Feudalismus. Aber heute eben nicht mehr. Nimm doch einfach mal das Vermögen der Quandts. Dividiere es durch die Anzahl der deiner Meinung nach Armen und schaue dann wie viel jeder arme Deutsche davon bekommt.
Dann schau dir an, wie viele Arbeitnehmer BMW hat und wie hoch deren Durchschnittseinkommen ist. Das wäre dann weg. Weil nach einer Enteignung und Umverteilung würde es die Firma sehr schnell nicht mehr geben.
Ein anderes Beispiel dafür dass du falsch liegst: Stell dir vor, du bist Stefan Quandt und bekommst deine jährliche Milliarde aufs Konto. Wir lassen die Steuern mal weg. Auch wenn das nicht, wie du oben geschrieben hast, einfach Prozentsätze sind. Ich darf dich daran erinnern dass unser Staat davon lebt!
Dieses Geld, mal unterstellt, sie würden es einfach auf der Bank liegen lassen, nimmt niemandem etwas weg. Jeder arme, der prekär lebt und einen Scheiß Lohn bekommt, bekommt genau den gleichen Lohn, ob die Milliarde auf der Bank von Stefan Quandt liegt oder auf der Bank vom BMW oder auf der Bank des Bundes Finanzministeriums. Beschäftige dich doch mal mit Geld. Wie es entsteht, nämlich durch die Vergabe von Krediten. Und dann ist es ein dauernder Kreislauf. Es ist viel mehr Geld da als wir überhaupt brauchen. Reichtum auf der einen Seite führt eben gerade nicht zur Armut auf der anderen Seite.
Das sind verkürzte Polemiken und stimmt nicht.
Abschließend noch etwas zu Leistungsgesellschaft. Wer weiß denn heute noch was das überhaupt bedeutet und wofür es gut ist. Ich halte es für ein Totschlagargument. Jeder von uns weiß, dass es glücklich macht, ihn etwas gut zu sein und irgendwie sein Geld zusammen zu verdienen. Dass es andere gibt die das nicht müssen ist mir vollkommen egal. Dafür müssen Sie sich in der Regel gegen sehr starke und auf ihre Aufgaben konzentriert der Eltern durchsetzen beziehungsweise kriegen sie nie zu sehen. Ich kenne Leute die darunter ihr Leben lang leiden. Abschließend noch etwas zu Leistungsgesellschaft. Wer weiß denn heute noch was das überhaupt bedeutet und wofür es gut ist. Ich halte es für ein Totschlagargument. Jeder von uns weiß, dass es glücklich macht, in etwas gut zu sein und irgendwie sein Geld zusammen zu verdienen. Dass es andere gibt die das nicht müssen ist mir vollkommen egal. Dafür müssen Sie sich in der Regel gegen sehr starke und auf ihre Aufgaben konzentriert der Eltern durchsetzen beziehungsweise kriegen sie nie zu sehen. Ich kenne Leute die darunter ihr Leben lang leiden. Ich kenne andere, die sich aus dem Nichts hochgearbeitet haben und zufrieden sind. Und das Gegenteil genauso. Einfach mal locker machen und das System etwas objektiver sehen.
Uns geht es fantastisch. Und du brauchst mir jetzt gar nicht damit zu kommen, dass ich wahrscheinlich reich wäre oder so etwas. Bin ich nämlich nicht. Ich habe einfach eine andere Einstellung.
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Wenn ein Gast das sagt, sollte es so sein? Ist er Gott? Nur weil du von seinem Standpunkt überzeugt bist, muss das nicht für andere gelten. Im Übrigen würde ich beim Derivatehandel tatsächlich differenzieren, weil's für Bauern zB tatsächlich nützlich ist.
Natürlich ist er nicht Gott. Aber du hast ihn doch selbst stundenlang interviewt. Sind es die Erkenntnisse eines solchen Gesprächs nicht wert, im Gespräch mit anderen belastet zu werden? Ich schaue deine Sendungen wirklich super gerne und auch fast alle. Aber es wäre schon super, wenn du manchmal Meinungen, die dir nicht so gefallen, trotzdem im Gespräch mit anderen belastest, und dadurch das Gefühl vermittelst, dazu lernen zu wollen.
Ich sage dir ein anderes Beispiel. Dein fantastisches Gespräch mit Hans-Werner Sinn. Er hat sehr ausführlich erklärt, warum reines energiesparen in einem Land nicht dazu führt, dass ein positiver Effekt für das Klima entsteht. Nämlich aufgrund der Ölpreise. Und dass wir daher einen weltweiten Zertifikatehandel bräuchten, für den sich Deutschland zusammen mit USA und vielleicht sogar noch China stark machen müsste, damit andere mitmachen.
Ganz ehrlich Tilo, etwas konkreteres als die Vorschläge von Sinn und Brunnhuber habe ich seit Jahren nicht gehört. Und ich finde es einfach sehr schade, dass es so wenig aufgegriffen wird, auch von dir nicht. Du bist immer noch so ein wenig auf der "Verbotsspur", siehe auch dein Gespräch mit Sahra Wagenknecht.
Nimm es einfach als konstruktive Kritik. Bin trotzdem Fan
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Ich kann mir gut vorstellen, dass vor 300 Jahren nicht wenige normale Leute sowas sagten, wie "ein besserer Fürst als der Fürst ist mir nicht bekannt".
Genau das ist der Knackpunkt. Du überlässt "die Bestimmung" den Kapitalbesitzern. Andere finden, dies sollte demokratisiert werden.
"Besser" kann viele Ausprägungen haben, die zum Teil völlig entgegengesetzt sind.
Du machst Witze oder? Welches System kennst du, indem andere als die Kapitalbesitzer eine florierende Wirtschaft erzeugt haben? Und noch mal: wenn du dir mal die Durchschnittsgehälter von Menschen anguckst die in den großen Konzernen arbeiten, siehst du, dass die Breite unseres Wohlstandes nur dadurch überhaupt möglich ist.
Und diese Konzerne müssen jemandem gehören. Warum dann keinen deutschen um Himmels willen?
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Und diese Konzerne müssen jemandem gehören.
Ja unbedingt.
Die MÜSSEN jemandem gehören. Das geht gar nicht anders.
Der Herrgott hat es so gewollt, dass...
Niemand kann soviel leisten, wie Tausende von Menschen in ihrem ganzen Leben leisten würden
...KonzerneigentümerInnen dann eben Zig-Tausende von Menschen für ihren Reichtum arbeiten lassen.
(Hat unser Industrieller jetzt einen Zwilling?)
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Ja unbedingt.
Die MÜSSEN jemandem gehören. Das geht gar nicht anders.
Der Herrgott hat es so gewollt, dass...
...KonzerneiegntümerInnen dann eben Zig-Tausende von Menschen für ihren Reichtum arbeiten lassen.
(Hat unser Industrieller jetzt einen Zwilling?)
Ah. Etikettieren statt argumentieren jetzt?
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Zitat
Ah. Etikettieren statt argumentieren jetzt?
In diesem Fall passt zwar z.B. das Etikett "wirtschaftsnahe Propagandaschleuder" so perfekt, dass sich jedes ernsthafte Argument komplett erübrigt. Aber tatsächlich steckt im sarkastischen Verweis auf göttliche Fügung durchaus eine Argumentation.
Um dieselbe zu verstehen darf man allerdings nicht glauben, dass privates Eigentum an den Produktionsmitteln eine naturgegebene Gesetzmäßigkeit sei.
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In diesem Fall passt zwar z.B. das Etikett "wirtschaftsnahe Propagandaschleuder" so perfekt, dass sich jedes ernsthafte Argument komplett erübrigt. Aber tatsächlich steckt im sarkastischen Verweis auf göttliche Fügung durchaus eine Argumentation.
Um dieselbe zu verstehen darf man allerdings nicht glauben, dass privates Eigentum an den Produktionsmitteln eine naturgegebene Gesetzmäßigkeit sei.
Tja mein guter. Ich glaube halt nicht an naturgegebenen Gesetzmäßigkeiten. Aber da ich mich seit vielen Jahren mit Unternehmertum beschäftige, weiß ich, dass der Erfolg eben nicht naturgegeben ist sondern auf brutal harter Arbeit und Verzicht auf große Teile des sonstigen Lebens beruht.
Klar gibt es Erben. Aber auch die arbeiten oft hart. Ob du's glaubst oder nicht.
Weißt du, ich lasse alle anderen Meinungen gelten. Aber ich argumentiere in der Sache. Und diskreditieren niemanden. Wenn jemand so ahnungslos ist wie du, was tatsächliche Gegebenheiten in der Wirtschaft und Gesellschaft betrifft, sollte er sich einfach ein bisschen zurücknehmen und von anderen lernen. Du bist einfach arrogant.
Soviel zu dem netten Prädikat was du mir gegeben hast.
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