Israel & Palästina (Sammelthread)

  • Sie benutzen hohe Häuser! Hohe. Häuser.



    Wäre interessant zu beobachten, was die IDF alles wegbombt, wenn sich ein Hamas medienwirksam in einem Schrank oder unter einem Bett verstecken würde.

  • Das stimmt und ich bin wirklich positiv überrascht (wäre ich ch zugegebener Maßen vor einem Jahr noch nicht gewesen).



    Das sind starke und richtige Worte. Es wird der Moment kommen, an dem sich ihre Taten daran messen lassen müssen. Und hoffen kann man ja.

  • fräulein cortez legt weiter nach



    das ist auch insofern spannend, weils hier in deutschland ne menge linke gibt, für die kritik an israels behandlung der palästinenser automatisch antisemitisch ist und gleichzeitig die sanders-aoc bewegung total feiern. das absurde daran ist ja eh, dass es ja auch ne israelische linke gibt, die die rechtspopulistischen regierungen im eigenen land kritisiert, sich ein teil unserer linken aber lieber mit rechten hetzern wie netanjahu solidarisiert als mit denen. also da kann man nur hoffen, dass diese leute auch mal anfangen sich zu hinterfragen.

  • das ist auch insofern spannend, weils hier in deutschland ne menge linke gibt, für die kritik an israels behandlung der palästinenser automatisch antisemitisch ist


    Das Blöde ist halt, dass laut demonstrierte Solidarität mit den Palästinensern einen schnell in die Nähe von Leuten bringt, die tatsächlich den totalen Hass auf Israel als "Judenstaat" schieben. Oder um es mal ganz klar auf den traurigen Punkt zu bringen: mit einem kleinen aber aggressiven Anteil an hauptsächlich arabisch- und türkischstämmigen Jugendlichen und jungen Männern, die sich von fundamentalistischen Hasspredigern und tatsächlich antisemitischer Propaganda das Hirn verdrehen haben lassen, (so wie am Wochenende in Berlin Neukölln) und die jetzt ihren - an sich ja nicht unberechtigten - Frust als diskriminierte und oft drangsalierte Minderheit in der deutschen Gesellschaft auf Israel und "die Juden" projizieren und zum Teil auch gewaltsam auf die Straße bringen.


    Als deutsche/r Linke/r läuft man da mit jeder öffentlichen Äußerung pro Menschenrechte für PalästinenserInnen auf Messers Schneide, und muss eigentlich immer dazu sagen, dass man natürlich auch für das Menschenrecht der israelischen Zivilbevölkerung auf einen souveränen Staat ist, der sie vor den Vernichtungsfantasien beschützt, die ja leider in dessen nahöstlichem Umland weiterhin bestehen und - direkt oder indirekt - von Fanatikern, skrupellosen Politikern und DiktatorenMonarchen befeuert werden, um ihren Führungsanspruch als VerteidigerInnen gegen die bösen "Zionisten" zu festigen, während sie selbst nicht weniger brutal auch gegen andere, oder gar die eigenen Bevölkerungen vorgehen, wenn es dem eigenen Machterhalt oder dem privaten Geschäft dienlich ist.


    Schuld daran, dass man mit Solidaritätsbekundungen für die PalästinenserInnen und Kritik am vorgehen der israelischen Regierung auch als Linke/r heute schnell unter Antisemitismusverdacht geraten kann, sind allerdings leider auch die vielen sich selbst für links oder links-liberal haltenden BewohnerInnen des twitterversums und anderer social media-Blasen, die in den letzten Jahren so großzügig mit undefferenzierten Antisemitismuskeulen um sich geschlagen haben, dass der Antisemitismusbegriff mittlerweile so unscharf und verwässert wurde, dass er jetzt auch den Linken selbst bei jeder Gelegenheit von konservativer bis rechter Seite gerne über den Schädel gezogen wird - egal ob es dabei um Mietenpolitik, den Klimawandel, oder tatsächlich um den Nahost-Konflikt geht.


    Wer sich allerdings jetzt in UnserLand noch bedingungslos mit Netanjahu und seiner völkisch-nationalen, rechtsradikalen Regierung solidarisiert, ist entweder selbst ein/e Islamophobe/r Abendlandsverteidiger/In, oder ein/e komplett verstrahlte/r Antideutsche/r. Und letztere sind - jedenfalls in ihrer extremsten Ausprägung - eigentlich gar keine Linken, denn die sind im Zweifel eher dafür, die imperialistische und kapitalistische Ausbeutung durch die - von ihnen als Garant des anti(islam)faschistischen Kampfes in der Welt gesehenen - USA und die mit ihnen verbündete israelische Regierung aufrecht zu erhalten, als zuzulassen, dass irgendwer eine "verkürzte" Kapitalismuskritik äußert, die sie dann als versteckten, bzw. "strukturellen" Antisemitismus umdeuten können.

    Gerade im protestfreudigen autonomen Spektrum und im "schwarzen Block" sind antideutsche Haltungen kurioserweise recht weit verbreitet, obwohl das ja eigentlich sich selbst eher als linksanarchistisch und antirassistisch begreifende Gruppen sind, die z.B. leerstehende Häuser besetzen und gegen die uniformierten BeschützerInnen des Kapitals verteidigen.

    Gleichzeitig - und erst recht absurd - sind extreme, radikal pro-israelische antideutsche Positionen dann auch schon wieder einigermaßen anschlussfähig an den "links"-liberalen Teil des medialen und politischen Mainstreams und sogar an die "Antifaschisten" von der €dU und die erklärten Pro-Israelisten und Pro-Amerikaner in der antilinken Springer-Presse.


    Man muss leider immer wieder konstatieren, dass die Bundesrepublik Deutschland aufgrund ihrer historischen Erblast bezüglich dieses ewigen Konfliktes ein ziemliches Irrenhaus ist - und das leider ganz besonders auf der linken - bzw. "linken" - Seite.

  • Wer sich allerdings jetzt in UnserLand noch bedingungslos mit Netanjahu und seiner völkisch-nationalen, rechtsradikalen Regierung solidarisiert, ist entweder selbst ein/e Islamophobe/r Abendlandsverteidiger/In, oder ein/e komplett verstrahlte/r Antideutsche/r.



  • das hätte ja keiner ahnen können

  • Hat ihr jemand starke Nerven? Ersten 30+ Minuten zu Gaza heute...


    Der Extremismus, der sich in diesem inkohärenten, schwachsinnigen Hasbaratourett manifestiert, ist erschütternd und beschämend. Wie die das mit ihrem eigenen Gewissen vereinbaren können, ist mir völlig rätselhaft.

  • Der Extremismus, der sich in diesem inkohärenten, schwachsinnigen Hasbaratourett manifestiert, ist erschütternd und beschämend. Wie die das mit ihrem eigenen Gewissen vereinbaren können, ist mir völlig rätselhaft.

    Mit ihrem was?

    Das gibt man als Sprecher an der Eingangstür ab.



  • Zusammenfassung:


  • Den finalen Absatz daraus möchte ich nochmal explizit hervorheben, weil er mir erstens so gut gefällt und zweitens trotz all der Orbans, Trumps und eben auch Netanyahus dieser Welt ein wenig Hoffnung gibt:


    "Während Tel Aviv und Gaza unter Beschuss waren, haben sich Araber und Juden spontan versammelt und den Aufruf „Wir weigern uns, Feinde zu sein“ in die Welt hinausgetragen. In der Nähe meines Heimatorts in der Negev-Wüste versammelten sich viele meiner jüdischen und arabischen Freunde aus der Schulzeit in einem Beduinenzelt. Es mischten sich Trauer und Verzweiflung über die aktuelle Situation mit dem festen Glauben daran, dass es doch eine Alternative zu Hass und Gewalt gibt. Ich wünsche mir, dass wir hier auch diese Menschen wahrnehmen und unterstützen; gerade sie brauchen unsere Solidarität. Eine Solidarität ohne Bekenntnispflicht und Fahnenzwang; eine Solidarität, die durch keine Staatsräson der Welt geleistet werden kann."

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