Moin zusammen!
Ich möchte gerne mal ein Fass aufmachen, was so ein bisschen mit Vorurteilen belastet ist: Kritik am Liberalismus.
Die häufigste Missbrauchs-form, neben der ökonomischen ist wohl die, Meinungsfreiheit einzufordern, wenn auch immer man Widerspruch erntet. Aber es geht sehr viel weiter, schon die Intellektuellen des letzten Jahrhunderts haben einen massiven Missbrauch festgestellt, wenn es um Dinge wie Wissenschaftlichkeit geht - wenn Fakten nur noch zu Meinungen werden. Prominent sind hier sicher Popper und Marcuse, ich möchte noch Adorno und Günther Anders hinzufügen.
Wir sehen also auf der einen Seite wichtige Werte und auf der anderen Seite Leute, die sie bewusst ausnutzen. Gestern fand wieder so eine Riesen-Demo in Berlin statt, wo wirklich die lächerlichsten Communities der Lächerlichen sich real zusammenfanden - mit ihren Gurus, die stets für Meinungsfreiheit kämpfen. Sie bedienen sich den Waffen, die sie normalerweise gegen sich gerichtet sehen wie Symbolik und Satire, um weiterhin eine riesige Community zu bedienen, die längst angefüttert wurden. Der "Love-Priest" treibt das wohl auf die Spitze.
So frage ich mich halt immer wieder, müssen wir nicht zurück zu Locke, Hobbes und Rousseau - müssen wir nicht mal wieder über Staatsphilosophie reden, vor allem nachdem nun wohl die meisten anerkennen, dass das Modell der Eigenverantwortung gescheitert ist und scheitert - sondern Verantwortung gefragt ist (empfehle hier Heinz Bude, der sich wirklich zeitgeistig gewandelt hat).
Was sagt ihr? Ich hab versucht das Fass recht weit auszudehnen, wer noch USA und co mit einbringen will ist willkommen!