Afghanistan

  • Die Taliban-Elitetruppen passen auf den Flugplatz auf, Fotos nach stehen die 5m getrennt durch einen Stacheldraht Soldaten aus 10 Nationen gegenüber - ein Wunder das es bisher nur einzelne Schüsse gab.


    Da wird es vor Ort sicher viele Absprachen zwischen Talibs/Internationalen-Truppen geben - da braucht man den kurzen/persönlichen Dienstweg auch mal mit dem feindlichen Gegenüber, bringt mehr wie der lange Dienstweg. Wenn die KSK zu Fuß vom Flughafen zu einer Familie gehen und die zu Fuß zum Flughafen bringt, dann geht das nicht entgegen den Talib-Absperrungen.


    Taliban sagen das bisherige Datum ist eine Rote Linie, danach soll es sich erledigt haben.

  • Häh, wollten sie die Hubschrauber nur einmal einsetzen? Wenn man da das erste Mal durch die Gegend fliegt, hat man das auch hinterher auf allen Internetplattformen. Oder sind das Gleithubschrauber, die nachts ohne Licht fliegen?

    Das ist die neue Pumuckltarnvorrichtung, das Gerät ist unsichtbar bis es einmal aufgeklärt wurde, dann bleibt es für alle sichtbar.

  • Inside US Afghanistan pullout, CIA opium ratline, pipeline conflict, new cold war




    Max Blumenthal and Ben Norton discuss the US military pullout from Afghanistan with journalist Pepe Escobar, who has extensive experience reporting in the country and was even arrested by the Taliban.


    We will talk about the 20-year US/NATO war, opium ratline the CIA used to fund dirty covert ops, fight over geostrategic pipelines, and estimated $1 trillion worth of untapped mineral reserves, as well as Washington's "pivot to Asia" and how Afghanistan is central in the new cold war on China and Russia.


  • Leipzig since 2020


  • Q: This kind of feels like less than a government, more like a corporation - You know, how it's run. Is that on purpose?

    A1: Jahaaa. E-Governance! Das ist der Anfang.

    A2: Well, I think in order to improve the state of governance in this country, you need to add some sort of digital element. You know, [?] always says that often times when [we have?] problems with the international community, they try to bring Afghanistan from 1980 to 1985. You know, but it's easier to just make that leap into 2017 and bring in these digital elements that can help in decision-making, help in the reporting mechanisms throughout the government.


    Digital First. Bedenken Second.


    Womöglich waren diese relativ jungen, westlich gebildeten Leute alle ehrlich überzeugt davon, einer außerhalb der Städte größtenteils noch in mittelalterlicher Subsistenzlandwirtschaft lebenden Gesellschaft mit 61,8% Analphabetenrate (lt. Wikipedia in 2015) eine digitalisierte (neoliberale) Technokratie nach westlichem Vorbild überstülpen zu können und damit das Land fünfhundert Jahre in die Zukunft zu modernisieren.


    Tragisch.

  • Taliban: "Redet mir uns, droht uns nicht."


    Westen: AAAAH! CHAOS!


    China/Russland: Is was?



    Am Flughafen im Kabul müssten mittlerweile Soldatenkontingente aus 20 Ländern sein, ich weiß nicht ob das nicht mehr Chaos schafft wie es beseitigt? Deutschland mietet eine russische Antonow um den Schnapps raus zu bekommen aber mit den Evakuierungen immer schön langsam mit den paar eigenen Transportern...

  • Digital First. Bedenken Second.


    Womöglich waren diese relativ jungen, westlich gebildeten Leute alle ehrlich überzeugt davon, einer außerhalb der Städte größtenteils noch in mittelalterlicher Subsistenzlandwirtschaft lebenden Gesellschaft mit 61,8% Analphabetenrate (lt. Wikipedia in 2015) eine digitalisierte (neoliberale) Technokratie nach westlichem Vorbild überstülpen zu können und damit das Land fünfhundert Jahre in die Zukunft zu modernisieren.


    Tragisch.

    Mein Gesamteindruck aus der Reportage war, dass diese jungen Leute wirklich etwas anpacken und für Afghanistan erreichen wollten. Ich fand ihre Intention und ihren methodischen Ansatz des technologischen Leapfroggings lobenswert. Natürlich kann man sich dann im Kleinklein der Digitalisierungskritik verirren. Aber warum denn nicht? Wenn diese Technologien verfügbar sind, warum sollen sie nicht nutzen? Die mangelnde Alphabetisierung ist natürlich ein Problem, aber gerade unterentwickelte Staaten haben den Vorteil, dass große Teile verschiedener Bevölkerungsgruppen mit Technologie schnell erreicht werden können, wenn vorher schlichtweg nix vorhanden war. Weil sie die direkte Verbesserung in ihrem Alltag spüren.


    Es wäre unrealistisch zu sagen, dass sie nun das ganze Land umkrämpeln könnten aber sie wollten anpacken und haben ihr Herzblut dort reingesteckt. Leider ist dieser kleine Kreis an westlich gebildenten, jungen Afghan:innen wohl an den größeren sozialen und politischen Problemen des Landes gescheitert, wenn selbst der Präsident a.D. für den sie gearbeitet haben, korrupt bis in die Haarspitzen war.

  • Der Herr Grotian war eben auch in der BPK und hat da mal mit dem Vorschlaghammer zum Rundumschlag ausgeholt.



    Danke für deine jahrelange Arbeit zu dem Thema Tilo , man vergisst solche Debatten ja gerne mal, weil sie im Tagesgeschäft der üblichen Nachrichten einfach mal untergehen.


    Edit: "[...] und wir haben aus Antworten der Bundesregierung - ich hoffe das ist eine veritable Quelle [...]"

    Also mit dem Sarkasmus ist er definitiv ein Fall für's Forum.

  • Natürlich kann man sich dann im Kleinklein der Digitalisierungskritik verirren. Aber warum denn nicht?

    Mir ging's da nicht um die Technologie als solche. Der fdP-Spruch "Digital First. Bedenken Second" ist für mich eher der Glaube daran, dass man mit der richtigen Technik/Technokratie schon das richtige System designen könne. In meinen Augen ist das leider neoliberaler Solutionismus vom feinsten, oder wie Roy schrieb:

    dieser unternehmerische Ansatz, mit Apps gesellschaftliche Probleme zu lösen, ist ein echtes Problem.

    Das würde ich den Leuten aus Tilos Reportage jetzt gar nicht persönlich zum Vorwurf machen. deshalb ist es ja so tragisch, wie sie damit offensichtlich gescheitert sind.

    Aber wenn man seinen MBA im Westen gemacht hat, dann bringt man natürlich auch westliche Ideologie mit. Und die passt vielleicht auf hochtechnologisierte Industriegesellschaften - sofern man kein Problem damit hat, dass sie durch und durch kapitalistisch ist - aber eben nicht auf ein Land, in dem abseits der kleinen Oberschicht die meisten "Geschäfte" noch auf traditionellen Beziehungen, oder dem Recht des stärkeren Clans basieren, und wo es weder eine nennenswerte Industrie, noch eine durchorganisierte, staatlich protegierte Marktwirtschaft - und schon gar keine entsprechende Infrastruktur und Bürokratie - nach unseren Vorstellungen gibt.

  • Das würde ich den Leuten aus tilos reportage jetzt gar nicht persönlich zum Vorwurf machen. deshalb ist es ja so tragisch, wie sie damit offensichtlich gescheitert sind.

    Das hatte ich in deinem OP auch so verstanden und wollte dich jetzt nicht beschuldigen, dass du denen Vorwürfe machst. Aus rein technologischer Sicht mag es vielleicht sinnvoll sein und das fand ich lobenswert. Das wollte ich unterstreichen.


    Aus der Solutionismus-Perspektive kann ich das absolut nachvollziehen. Aber wenn der Solutionismus von der FDP hüben, wie im Silicon Valley drüben angepriesen wird schon keine sozialen Probleme löst. Wie soll er das erst in so einem Komplexen Gefüge wie Afghanistan machen? Da stimme ich absolut zu!


    Es war allerdings auch nicht der einzige Aspekt, der in der Reportage zum Vorschein kam. Es war generell interessant einen Einblick hinter verschlossene Türen zu bekommen. Einen solchen Zugang würde man selbst als Wertejournalist in Berlin-Mitte wohl nicht so leicht bekommen. Dazu müsste ich vielleicht erst eine windige Bude z.B. auf dem Namen "Drahtkarte" gründen, damit man mich im Kanzleramt ernst nimmt. In erster Linie wünsche ich den jungen Leuten aus mit denen Tilo und Tyler da geredet haben, dass sie jetzt körperlich unversehrt sind und bleiben.


  • eine sehr kritische us-perspektive zu dem einsatz und wer davon profitiert hat.



    kriegt sogar sendezeit bei msnbc

  • Zu diesem E-Governance Zeug: Entwicklungsländer sind gerade für Unternehmen und ihnen nahestehende Politiker oft ein geeignetes Versuchslabor. Keine Gewerkschaften, keine traditionellen Arbeits und Menschenrechte, keine Verbraucherschutzorganisationen usw. Dass auch wirtschaftliche neoliberale Experimente in solchen Ländern zuerst ausprobiert werden kennt man ja auch schon von Chile und den Chicago Boys. Privatstädte führt man auch derzeit im Entwicklungsland Honduras ein. Gleich modernste Technologie (deren soziale Folgen wenig erforscht sind) und Angebotspolitik mit wenig Regulierung soll auch immer ein "investorenfreundliches" Klima schaffen, natürlich mit einhergehender Repression von Gruppen, die eine andere Meinung dazu haben, alles im Sinne des "Wirtschaftswachstums und Wohlstands" natürlich. Immer das gleiche Drehbuch.

  • Taliban can tap into government databases and communications data  - Politico




    Inklusion für die Nordallianz? Der Kuchen ist groß genug für alle ...


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