Nach der Wahl ist vor der Wahl - US-Politik nach Trump

  • Vergiss nicht, dass die House Demokraten gerade erst vor kurzem allen Bürgern auf den Tisch gekackt haben, indem sie die dringend benötigte Finanzhilfe aus polittaktischen Gründen abgelehnt haben.


    Ja, so ein bisschen. Aber eigentlich ist es vorallem an McConnell gescheitert, der gar keine Finanzhilfen für die Bevölkerung mehr wollte und jede Sitzungsminute vor der Wahl genutzt hat, um die neue Richterin für den Obersten Gerichtshof durchzupeitschen anstatt über neue Hilfen zu verhandeln. Ich vermute auch nach der Wahl wird es kein Geld geben. Aber diese Schuldzuweisung muss natürlich nicht beim Wähler angekommen sein.


    Man darf auch nicht vergessen, dass es durch gerrymandering für Demokraten sowieso schwierig ist, im Haus über eine gewisse Schwelle zu kommen. Aber 2018 gab es eine "blue wave", auch wenn das wegen der Senatswahl damals nicht so gesehen wurde, deshalb haben sie so deutlich Sitze dazugewonnen. Diesmal blieb das aus und die Kandidaten, die beim letzten Mal gewonnen haben, sind austauschbar, keine Politiker, die eine echte eigene Basis haben, so wie manche progressives. Die verlieren dann eben auch wieder leicht und ohne "blue wave" macht man auch nicht viele neue Sitze gut.

  • Vielleicht ist der Schlüssel zum Verständnis Trumps, seine Sprache, in der die Begriffe p o l i t i c a l c o r e c t n e s s und F r e i h e i t nicht oder in anderer Harmonie vorkommen.


    Beide Begriffe werden seit längerem zum zentralen Problem des öffentlichen europäischen Denkens und Handelns; in einer Epoche, wo eine erhebliche Fraktion aus unterschiedlichen Lagern diesem Begriffspaar keine Repräsentation mehr einräumt oder es anders versteht und wo gleichzeitig eine diametral andere, genauso starke Fraktion, mit Zähigkeit an diesen Begriffen des "alten" hängt, im Grunde aber im Begriff ist zu versinken.


    Auf dem Gegen-, Neben- und Miteinander republikanischer und demokratischer Elemente, die sich in diesem Begriffspaar repräsentiert fühlen bzw. bekämpfen, ruht im wesentlichen die parlamentarische Regierungsweise. Ist also mit den Expertisen der Demoskopie nicht zu erfassen, die mit dem Schema links-rechts arbeitet.


    Im Grunde besteht zwischen der Regierungsform kat' akribian, also der genauen Einhaltung der Lehre des Politischen (Korrektheiten) und kat' oikonomian, also des Regierens in Form von Nachlässigkeit (weniger staatstragend) der grosse, garstige Graben.


    Und obwohl auf allen grossen Medienportalen in Deutschland immer wieder eingeräumt wird, dass es auch ein Zuviel an p.c. geben kann - zuletzt mit der unsäglichen Zigeunersouce, Mohrendebatte etc - wird immer wieder nachgegeben, obwohl eine deutliche Fraktion der Bevölkerung dafür kein Verständnis hat.

  • Ach ja, schon fast vergessen. Noch so ein Kackehaufen, den Pelosi da genüßlich ihrer Basis ins Gesicht geschmiert hat. :D


    Weiß nicht, ob das das richtige Bild ist, zumal es ja in dem Fall noch mehr in der Verantwortung der Senatsdemokraten lag etwas zu unternehmen - irgendwie kommt Schumer immer davon - aber sie hat definitiv daneben gesessen und Däumchen gedreht.

  • Weiß nicht, ob das das richtige Bild ist, zumal es ja in dem Fall noch mehr in der Verantwortung der Senatsdemokraten lag etwas zu unternehmen - irgendwie kommt Schumer immer davon - aber sie hat definitiv daneben gesessen und Däumchen gedreht.

    Ja, das Schumer stimmt natürlich. Aber in meiner Bubble hab ich auch immer nur Pelosi gesehen/gehört, die ständig ankündigte bis aufs letzte Messer (bzw. den letzte Pfeil im Köcher) zu kämpfen. ... Dann kam halt mal gar nix.

  • Ich glaube übrigens der Abstand im popular vote wird sich noch vergrößern, so dass die nationalen Umfragen am Ende vielleicht gar nicht so schlecht lagen. Momentan ist es mit drei Prozent etwas wenig. Aber Kalifornien ist zum Beispiel erst zu 77% ausgezählt. Ich entnehme hier:


    https://www.nytimes.com/intera…california-president.html


    Gesamt bisher: 12570927, also bei angenommenen 77% insgesamt ca. 16 Millionen (übrigens nicht beeindruckend für einen Staat mit 39 Millionen Menschen und 25 Millionen registrierten Wählern) und 3.75 Millionen ausstehend. Entsprechend der jetzigen Verteilung entfallen 65% auf Biden, 33% auf Trump, Biden würde also einen Abstand von so 1.2 Millionen Stimmen hinzubekommen. Möglich, dass in Kalifornien jetzt auch Briefwahlstimmen gezählt werden und nochmal stärker in Richtung Biden tendieren als bisher.


    Da die "blauen" Staaten in der Tendenz mehr Bevölkerung haben und auch noch nicht so weit ausgezählt sind, wird da vermutlich einiges zusammenkommen und deutlich mehr als bei den "roten" Staaten, wo die Stimmen netto auf den Stapel von Trump gehen.


    Nach der Wahl habe ich irgendwo eine Abschätzung für die Wahlbeteiligung gesehen, die bei 160 Millionen lag, davon wäre man jetzt noch 16 Millionen Stimmen entfernt.

  • Ich glaube übrigens der Abstand im popular vote wird sich noch vergrößern, so dass die nationalen Umfragen am Ende vielleicht gar nicht so schlecht lagen.

    1. Der popular Vote ist unwichtig.


    2. Laut manchen Umfragen hätte Biden schon längst mit 350 Stimmen President sein müssen.


    3. Die Umfragen hätten nach 2016 diverse Fehlerquellen einrechnen müssen.


    4. Umfragen sind Mist. Gerde bei sowas, wo man einfach bis man fertig ist, die Ergebnisse geheim halten könnte und dann über Nacht die Zahlen rausgibt und den Presidenten ausruft. Dieses Happening mit samt den Polls ist dumm in Hinblick auf das, was Trump macht. Natürlich sagt er, dass die Umfragen gegen ihn arbeiten, wenn er nicht führt.


    5. Nimmt man sowas als Bestätigung, dass Biden doch schon gut genug war und die Linken sich mal nicht so haben sollen. Als wenn man Anbieten müsste ein Sozialstaat aufzubauen, um zu gewinnen - wo kommen wir den da noch hin? Bernie would have won!

  • https://twitter.com/Ad_Inifinitum/status/1324754293237448712

  • 1. Der popular Vote ist unwichtig.


    1. Als Indikator der Gesamtstimmung ist es durchaus interessant. Auch dann der entgültige Wert im Vergleich, um zu sehen, inwiefern es stimmt, dass Trump an Zustimmung zugelegt hat.


    2. Laut manchen Umfragen hätte Biden schon längst mit 350 Stimmen President sein müssen.


    2. Wie reden ja über ganz unterschiedliche Umfragen (also für unterschiedliche poltische Bereiche) und die können natürlich auch (in Aggregation) unterschiedlich nah am Endergebnis liegen. Die Vorhersagen über das electoral college werden dagegen anhand einer Kombination von Umfragen erstellt.


    3. Die Umfragen hätten nach 2016 diverse Fehlerquellen einrechnen müssen.


    3. Ich glaube da wurde einiges verändert. Gegebenenfalls Dinge, die sich diesmal negativ auf die Vorhersagequalität ausgewirkt haben können.


    4. Umfragen sind Mist. Gerde bei sowas, wo man einfach bis man fertig ist, die Ergebnisse geheim halten könnte und dann über Nacht die Zahlen rausgibt und den Presidenten ausruft. Dieses Happening mit samt den Polls ist dumm in Hinblick auf das, was Trump macht. Natürlich sagt er, dass die Umfragen gegen ihn arbeiten, wenn er nicht führt.


    4. Ich finde Umfragen in ihrer Wirkung problematisch. Allerdings ist es praktisch sehr schwierig ihre Veröffentlichung zu unterbinden. Selbst mit einem Verbot, gäbe es immer Anreize sie im Zweifel unter der Hand zu veröffentlichen oder sogar offen und eine Strafe in Kauf zu nehmen.


    5. Nimmt man sowas als Bestätigung, dass Biden doch schon gut genug war und die Linken sich mal nicht so haben sollen. Als wenn man Anbieten müsste ein Sozialstaat aufzubauen, um zu gewinnen - wo kommen wir den da noch hin? Bernie would have won!


    5. Tja, damit muss man wohl leben. Aber wenn man etwas Positives über Biden sagen will, dann findet man auch etwas. Außerdem ist die Demokratische Partei deutlich hinter dem best case, wenn man die für sie günstigsten Umfragen zusammen nimmt geblieben. Da ist also genug Munition, um dagegen zu halten.

  • https://twitter.com/Ad_Inifinitum/status/1324754293237448712


    Warum ist das nicht der erste, nachdem man seine Seilfabrik enteignet hat?


    Anfänger.

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